Beiträge von leie

    Das Ding ist nicht, dass irgendwelche verwirrten "Künstler" in der Gegend herumdilettieren. Das Ding ist, dass das ZDF Missionare aussucht und als Experten labelt.

    Sehr starker Artikel im schwärzesten aller konservativen Magazine von uncleSam - dem NI. Die haben sich mal nen Princeton Prof eingeladen, der nach Herzenslust mit allen westernMyths den derzeitigen Stand in Sachen UA-Krieg aufräumen darf.


    Man kann nur immer wieder neidvoll anerkennen, wie vergleichsweise resilient uncleSam ist, wenn es darum geht, Selbstbetrug in der Debatte abzufedern indem diesem eiskalt knallharte Analysen im öffentlichen Raum entgegengestellt werden.


    <rant>

    Macht unmissverständlich klar, wie gründlich deformiert dagegen die Debattenkultur in Europa und speziell in DE abläuft und wie sehr wir uns durch das unterlassene analytische Hinterfragen selbstgewählter und ins Rampenlicht gerückter Simplizisten - den Masalas, Majors und DumbStruck-Zimmermanns dieser Republik - der objektiven und damit sinnvollen Lageeinschätzungen im öffentlichen Diskurs klaglos beraubt haben.


    Obendrauf kommt dann noch der elende Anpassungsjournalismus, der glaubt, den öffentlichen Diskurs mit Anbiederei zu mehr Tod verhelfen zu müssen und soweit möglich, diesen der AfD zu überlassen. Anstatt Finger in Wunden zu stecken und die gnadenlos aufzureissen ist er vor allem damit beschäftigt bestenfalls moralinsaure Pflaster auf diese draufzupappen, schlimmstenfalls schlicht den "Schwarzen Kanal" zu imittieren.


    Erbärmlich.

    </rant>

    Ganz schöner Abstieg innerhalb weniger Tage von wir schicken Soldaten in die Ukraine:


    https://www.telegraph.co.uk/wo…aine-says-military-chief/

    Testballon innerhalb des westliche Wertebündnisses. Erwartbar, wie der gute Zumach ausführt.

    Ggf wollen die Briten (i.A. von?) nochmal fix Plan B abklopfen, bevor via der sonst überall demonstrativ kommunizierten "die Waffen sind alle"-Nummer da doch ein zu eindeutiges Signal Richtung RU gesendet wird. Also das Signal, dass man nun gerne den Modus im UA-Krieg ändern wolle in Richtung Verhandlungen. Vor dem Hintergrund, Biden selbst könnte RU territorial Konzessionen zu Füssen legen, wenn die Wahlschlappe droht.

    Habe mal ein bisschen durch die vergangenen Pods mit Masala gescrollt um herauszufinden, ob Masala's Aussage:

    Da ich gerade beschuldigt werde, zu jenen zu gehören, die immer behauptet hätten, dass der russische Angriffskrieg nur militärisch und nicht am Verhandlungstisch entschieden wird, hier nur ein Beleg dafür, dass diese Behauptung schlichtweg falsch ist...

    ...ggü (dem zugegeben etwas eitel wirkenden) Varwick durchgängig so haltbar ist, denn auch in meiner Erinnerung war das zu hoch gegriffen. Masala war intelligent genug, eindeutige und schlagzeilenträchtige Aussagen möglichst zu umgehen und seine Position etwas grau zu belassen.


    Seine bisherige und auch aktuelle Haltung als Fürsprecher immer neuer Waffenlieferung und jetzt auch der Taurus spricht eine andere Sprache, diejenige, die eine bessere Verhandlungsposition unter allen Umständen herbeibomben will. Ich habe intuitiv verstanden, was Varwick meint.


    Hier ist ein beispielhaftes Exemplar eines solchen Pods, wo Masala argumentiert, die militärische Niederlage sei fundamentale Voraussetzungen für wie auch immer geartete Verhandlungen:

    Varwick greift leider mit seiner Attacke etwas zu hoch und produziert unnötig den Rettungsanker "Verhandlungstisch", wenn er formal vorwirft, Masala hätte diesen schlicht ausgeschlossen. Masala hat Verhandlungen inhaltlich entleert, sie aber als Formalie stets an seine Aussagen drangehängt.


    Das nutzt Masala nun ein bisschen aus.

    Die sagen schon immer wieder, es gehe nicht darum Russland militärisch zu besiegen, sondern darum, der ukrainischen Seite eine stärkere Verhandlungsposition zu verschaffen. Deshalb sagt Scholz ja auch nicht, "Die Ukraine muss siegen", sondern "Russland darf nicht gewinnen".

    I weiss Utan. Hätte er das ernsthaft herausgeforscht und als Ergebnis präsentiert, hätt' ich es hier schon kräftig verlinkt. Er hat es im Sicherheitspod insinuiert, aber das war zu einem Zeitpunkt, als alle im Siegestaumel angesichts des Crashes vor Kiev ihr Glück kaum fassen konnten und anfingen, freudentrunken herumzuhühnern.


    Ansonsten: Gut aufgepasst und dabei bemerkenswerte Überschriften wie die hier produziert:

    8) Carlo Masala: Ukraine hat echte Chance, den Krieg nicht zu verlieren

    Ich meine so oder sowas Ähnliches als Warnung schonmal von ein paar SchwurblerInnen der Friedensbewegung gehört zu haben. Frühzeitig. Sehr frühzeitig. Sogar noch vor Ende März 2022.

    Also noch bevor es hiess: Qualität gegen Quantität gegen die 2. stärkste Armee in der Ukraine.

    Aber die glauben ja sowieso im Vornherein immer zu wissen, was da kommt.


    Dass wir im Nachhinein schlauer sein werden stimmt sicherlich. Auch wird sich für jeden möglichen Ausgang mit jeder Herleitung irgendwo einer finden lassen der das schon immer wusste, oder einfach jede Theorie die einem einfallen kann aufgezählt hat.

    Aber das hilft alles nichts, Entschlüsse müssen nunmal zwangsläufig auf unvollständiger Informationslage gefasst und umgesetzt werden.

    Die ganz alte Leier. Hinterher biegt immer zuverlässig der "IS" um die Ecke und keiner wills gewesen sein. Das ist dann alles höhere Gewalt und egal wie wenig man vorher wusste, man weiss danach genau, dass man in bester Absicht gehandelt hat. Was willste machen.

    Beliebt ist auch, den Anderen, die es ja immer besser wusste vorzuwerfen, sie hätten auch nicht anders handeln können. Und dazulernen verbietet sich von selbst. Wo kämen wir denn da hin.


    Wenn das nach der xten Iteration GlobalSouth nicht überzeugt, dann weiss ich auch nicht.

    Warum die nicht nur für uns schmerzhaft sind, wurde schön raus gearbeitet.

    Jo Marner, die sind nicht ansatzweise so schmerzhaft, wie sie hätten sein sollen. Rückblickend hat die riesige Fehleinschätzung bzgl. Sanktionen letztlich UA den Kopf gekostet. Man ist davon ausgegangen, man verhängt diese, schaut ab da den Russen beim wirtschaftlichen Röcheln zu und der Krieg habe sich relativ kurzfristig erledigt.


    Die Sanktionen wurden langfristig vorbereitet und dass man sie vorbereite und wie unglaublich schmerzhaft die seien, wurde bei jeder sich bietenden Gelegenheit gross rausgehängt. Das war ein präventives Mittel um den Einmarsch zu verhindern, das russische Kalkül zu ändern. Dazu gehören auch die Drohungen in Sachen Nordstream: "one way or the other", "we will bring an end to it", "we will be able to do it". (und btw - denen fährt dann nicht und schon gar nicht unwissentlich ne ukrainische bestückte Bavaria-C50 in die Parade).


    Als vervollkommnendes Element wurde auch der als wirtschaftliche Nuklearoption gehandelte "SWIFT-Ausschluss" angedroht. Sanktionstechnisch also vermeintlich gut vorbereitet und schwer bestückt harrte man der Wirkung auf RU und musste zusehen, wie die trotzdem unbeeindruckt in die UA einmarschieren.


    Die Sanktionen wurden umgehehend in Kraft gesetzt, die Umsetzung SWIFT-Auschluss durchgezogen. RU verstolpert fremdschämwürdig und auch irgendwie lustlos seinen Glanz&Gloria-Ritt nach Kiev, trotzdem sitzt UA zum Entsetzen des Westens Ende März bereits zwecks Friedensverhandlungen mit RU zusammen. Die Sanktionen hatten innerhalb dieses Monats nach Plan zu wirken begonnen und man musste ihnen Zeit verschaffen, um sie zur vollen Blüte reifen zu lassen. Johnson->KIev->Ende der Friendensverhandlungen. RU reagiert mit Totalabzug von der Hauptstadt und beginnt im Osten den Abnutzungskrieg.


    Um die Reifezeit zu überbrücken, muss kurzfristig militärisch unterstützt werden. Es beginnt der Jammer: Helme, Haubitzen, Munition. RU schiesst weiter. Meine Linien, deine Linien, rote Linien - so tut doch jemand was. Himars. Charkov, Cherson. DIe Sanktionen...? RU mobilisiert. RU baut Befestigungen. RU schiesst weiter, auf Kerchbrücke folgt Infrastruktur.

    Marder, Bradley, Panzer - ja, nein, vielleicht - nur mit den Amis... AugenrollenDie Sanktionen wirken nicht. Munition wird knapp... RU schiesst weiter. Frühjahr- Sommer- Herbstoffensive. Massenhaft Tote. Katzenjammer, Blamegame ... und demnächst Wahlen bei uncleSam.


    Der Westen war auf die grössten Sanktionen aller Zeiten vorbereitet. Der Westen war nicht auf solche und solch langanhaltende militärische Unterstützung vorbereitet. Es war nicht zu wenig, zu spät, sondern auf Sicht und genau soviel, dass UA das Licht nicht ausgeht denn die Sanktionen sollten irgendwann aufblühen (oder notfalls Putin umkippen). Im August dann und nachdem man sich angesichts "leerer Regale überall" die Blösse gab, Clustermunition liefern zu müssen, erklärt sich Baerbock von den Sanktionen enttäuscht.


    Imo, wenn man sich die Sanktionen & deren Wirkung jetzt irgendwie schön säuft, verkennt man, dass sie das Herzstück der Eindämmungspolitik waren und das inständige Hoffen auf deren Entfaltung mit ein wesentlicher Grund dafür ist, warum UA da steht, wo sie steht.

    In dem Fall steckt die Antwort wohl mehr im Bild als im Audio.

    Schon Biden hatte dazumal Xi als "Diktator" bezeichnet. Die Meinung kann man ja haben, dienen auf dem Level und entgegen allen diplomatischen Gepflogenheite so geäussert natürlich einem Zweck. Die haben bspw. den damals gerade auf Chinareise befindlichen Blinken schwer ausgeblockt.

    Was auch immer die Amis da untereinander spielen - kaum fährt unser Aussenturbinchen zu uncleSam hat sie das unwiderstehliche Bedürfnis, es Biden gleichzutun. Spielen zu irgendeinem Zweck. Um dann zurück in Unserland angesichts der Konsequenzen aber auch nicht den Hauch einer Begründung abzuliefern.


    Das ist nicht DeRisking, das ist volles DeCoupling - Turbo auf ON - und so schön ohne erkennbaren Sinn und Zweck.


    Wozu? Will sie damit uncleSam eine Freude machen, welcher Fraktion? Was soll dieser weinerlich betroffene Gesichtsausdruck? Ist ihr was klar geworden? Zockt sie gern? Mit der Munition, die die so der AfD mühelos frei Haus liefert, kommt die UA locker durch die nächste Offensive.


    Die führt das ganze Prinzip "Diplomatie" im Alleingang ad absurdum.