Beiträge von JonnyMadFox

    Bullshit. Kapitalismus ist ein Allokationsinstrument, also ein Zuteilungsverfahren frei von Bedarfen und Bedürftigkeiten.


    Fragt Rosa also lieber, welche über Klimakleber hinaus gehende Resonanzerfahrungen für eine "Externalisierungsgesellschaft" (Stephan Lessenich) erforderllich wären – und wie man sie provozieren kann.

    Vielleicht kurz was zur Einordnung von Rosas These: Seine These beinhaltet einen Kritik am derzeitigen Kapitalismus. Ähnlich wie Ulrich Beck, sagt Rosa, dass die Moderne (zu der der Kapitalismus gehört) sich in einer Weise entwickelt hätte, dass sie ihre eigenen Versprechen von Freiheit und Individualität untergräbt. Der Kapitalismus sei so dynamisch (soziale Dynamisierung) geworden durch seinen Zwang nach Wachstum und Beschleunigung, dass diese zwei Versprechen nicht mehr eingelöst werden können. Für Lösungen der Probleme bleibt er im bürgerlichen Spektrum (was man ja vertreten kann).

    Ich wäre dafür, mal die Forensoftware zu updaten und neue Funktionen einzuführen. Z. B. endlich eine gescheite blockierfunktion, wo man nicht nur einen "versteckten" Beitrag sieht. Anmeldung mit fake email adresse sollte auch unmöglich gemacht werden und ip-sperren. Dann hört auch die Zankerei mit Syd auf.

    Myrddin Übrigens die Idee von den Aktionen ist nicht nur Aufmerksamkeit zu erreichen. Das ist klar immer ein Teil davon, aber nicht ausschließlich. Ursprünglich kommt die Idee der Aktionen von Henning Jeschke, der den Hungerstreik letztes Jahr gemacht hat. Und seine Inspiration war Insulate Britain, die ja die gleichen Aktionen machen und bei denen ja auch die Idee ist, Reformen zu fordern, die schnell eingeführt werden können und die praktisch jeder befürwortet und die unkontrovers sind. Deswegen war die erste Forderung vom ADLG das Essen-Retten-Gesetz.

    Ja komisch. Woran das wohl liegen mag?


    Hätte uns doch bloß einer davor gewarnt, dass eine kleinbürgerliche Mittelschicht "die Arbeiterklasse" gar nicht gegen den Kapitalismus und sein klimazerstörendes Wachstum ist, wenn man ihr nur engagiert genug eine Realität™ aufzwingt, in der nicht nur ihre ganze materielle Existenz, sondern auch ihre "Würde" (Lanz, sPD) und ihr sozialer Status alternativlos davon abhängig erscheinen, dass der von der Staatregierung organiserte kapitalistische Wettbewerb an Waren- und Arbeitsmärkten möglichst reibungslos funktioniert (ohne von irgendwelchen Großbürgerkindern verklebt und beschmiert zu werden) und dass die Arbeitskräfte jeden Werktag pünktlich zum vertraglich festegelegten Zeitpunkt ihren DIenst am nationalen Bruttoinlandsprodukt antreten, um gemeinsam mit den leistungstragenden VerwerterInnen des fixen wie variablen Kapitals den Wohlstand für Alle™ zu erwirtschaften.

    Das liegt wohl eher daran, dass nach 40 Jahren neoliberaler Politik die Bevölkerung von den Politikern nichts mehr erwartet. Wieso soll die Bevölkerung Druck auf die Politiker ausüben, wenn die sowieso nicht in deren Interesse handeln? Um das zu erklären braucht man keine über 100 Jahre alten Theorien über das Bewusstsein und Arbeiterklasse. Und wieso soll ich auf dieses riesige Zitat antworten? Wenn du zu dumm bist, eine konsistente und nachvollziehbare Antwort zu geben (wobei ich dich eigentlich nichts gefragt habe), ohne dass man sich aus einem Textwall zusammenreimen muss, was du denn jetzt genau meinst oder das der Text so allgemein formuliert ist, dass damit alles ausgedrückt werden kann, dann verpiss dich bitte und hör auf mich zu zitieren. Ich blockier dich jetzt. Und wie gilt auch, zu mehr als Strohmännern bist du auch nicht in der Lage. Kein einziges mal seit ich in dem forum hier angemeldet bin, habe ich von Arbeiterklasse gesprochen (ausser im historischen Kontext). Der einzige, der ständig das verstaubte Konzept von Arbeiterklasse rausholt, um damit zu zeigen, wie intelligent und edgy er doch ist und wie er sein fehlendes selbstwertgefühl damit aufbessern muss, bist du.

    Eine oft angeführte Legitimation des Kapitalismus ist, dass er in der Lage sei, materielle Zwänge zu beenden. Auf der anderen Seite benötigt der Kapitalismus aber dauerhaftes Wachstum oder anders gesagt, er schafft letztendlich doch wieder materielle Zwänge. Wie ist das miteinander vereinbar?

    Damit meinte ich ja, dass wir uns als Gesellschaft diese Frage stellen sollen, und warum es solche Aktionen gibt. Die Frage wollte ich ja damit zurückspielen an die Gesellschaft und halt Lanz. Die Leute sollen angesichts der Blockaden über den Klimawandel nachdenken und warum die Bundesregierung nichts macht.

    Wie soll man die Aktionen sonst begründen? Die ursprüngliche Idee dabei war, dass die Leute sich beschweren wegen den Blockaden, die Ziele aber so leicht umzusetzen sind, dass der Druck der Leute schon ausreicht, dass die Regierung sie umsetzt. Es wäre leicht diese Strörungen des täglichen Betriebs zu stoppen und die Leute, die von den Störungen betroffen sind, unterstützen die Ziele der Aktivisten sogar. Also auf die Art: "Wir werden gestört, und das obwohl die Regierung leicht und schnell diese guten Reformen einführen kann. Also soll sie die jetzt einführen und die Blockaden hören auf, weil die Aktivisten haben ja auch recht."

    Aber die Wut der von den Aktionen betroffenen kanalisiert sich leider nicht auf die Regierung, sondern auf die Aktivisten.


    Schlimmer ist es aber IMO bei der Frage von Lanz in die Defensive zu geraten. Man könnte zwar Gründe finde, warum der Klimawandel ein wichtigeres Problem ist als Krankenwagen durchlassen, aber da begibt man sich schnell auf dünnes Eis und das wäre nicht mehr ganz vereinbar mit Gewaltfreiheit.


    Carla Rochel bei Lanz :)


    Bei Frage nach mit den Krankenwagen hat sie leider zu sehr das Framing von Lanz akzeptiert. Ich würde das gar nicht beantworten, sondern an Lanz zurückgeben, wieso es eigentlich dazu kommt, dass wir mittlerweile in solche Zuständen leben, dass Menschen diese Aktionen als einzige Möglichkeit sehen, dass sich etwas in der Politik verändert. Das muss einfach jeder für sich selbst entscheiden, ob er Ziel und Methode gut findet. Und um dieses Spannungsverhältnis zwischen Ziel und Methode geht es den Aktivisten ja gerade.

    Genau dieser Umstand fällt mir als die absolut primäre Ursache für so ziemlich alle Schweinereien und Probleme immer mehr auf. Solang einen was nicht richtig aktiv und unmittelbar betrifft, ist es den aller Meisten einfach egal. Bei denen, welchen es an sich nicht egal ist, ist zudem dann auch noch die große Mehrheit dann aber nicht bereit was dagegen zu sagen geschweige denn zu machen.

    Es gibt aber noch eine andere Erklärung. Nämlich, dass die Leute sowieso nicht viel von der Politik erwarten bzw. sich auf eine gewisse Weise ohnmächtig fühlen und halt nur das geringste Übel wählen unter allen Umständen und Versprechen, die im Wahlkampf gemacht werden. Ulrike Herrmann hat wohl die Meinung, die parlamentarisch-repräsentative Demokratie wäre Demokratie schlecht hin, ohne die Kritik an dieser Form von Demokratie zu beachten. Ich verstehe nicht, wie man wirklich glauben kann, dass die Parteien den Willen der Wähler repräsentieren.

    Irgendjemand hat mal gesagt, dass jede Entwicklung in den USA 10 Jahre später nach De kommt. Und ich denke, dass ist immernoch der Fall. Ok in der Nachkriegszeit war ein Kultur und Politiktransfer gewollt unter der Besatzung und unter dem Schutzschirm der USA. Aber De hat sich irgendwie immernoch nicht gelöst davon, obwohl der Kalte Krieg schon lange vorbei und Deutschland wieder Wirtschaftsmacht in Europa ist.


    Lass dich impfen, Schnegge!

    Ich hab die Sendung nicht gesehen. Aber das erinnert mich doch alles sehr an die "intellektuellen" Zustände in den USA. Allein schon das Format der Diskussion und diese glorifizierung des Individualismus. Eigentlich gerade das, was wir zur Zeit nicht gebrauchen können. Bin froh, dass es so Bewegungen wie ADLG und Co. gibt, die andere Werte vertreten.

    Amüsiert mich, wie entrückt das "Ich" von der "Liebeserklärung", und noch weiter entfernt von der "Freiheit" (auf schwarzer Leere) positioniert ist. Nur von Außen beschienen, reflektiert es bunt, bleibt dabei aber doch flach. Für das "erhabene Ich" hätte ich hier zu reliefierten Cover-Lettern geraten; Aber mich fragt ja niemand.


    Auch amüsant: Wenn man das "Freiheit beginnt beim Ich" hier formbezogen interpretiert, ist das "Ich" sehr weit rechts, und gemäß gängiger Lesart von LO-nach-RU, beginnt die Freiheit hier im Empfinden der Autorin und der Verleger erst sehr spät, während am Anfang viel Platz für wenige und leere Worte verwendet wurde, und das Ende offen gelassen wird.

    Steht bestimmt gleich neben Atlas Shrugged von Ayn Rand im Regal😅🙄 So würde ich das einordnen. Die Freiheit sich wie die Axt im Wald verhalten zu dürfen, ohne Rücksicht auf andere. Unterm Strich zähl ich.

    Ich hab hier nicht so Gegenargumente gebracht.


    Ganz einfach, weil man anerkennen muss, dass die Arbeit von Oliver und Caroline eine wissenschaftliche Basis hat und sie sich ihre Thesen nicht aus dem Arsch gezogen haben. Das einzige, was ich sage, was auch in dem Aufsatz, den ich zitiert habe, geschrieben wurde und was Oliver selbst gesagt hat, ist, dass man die Chance hätten nutzen können, mehr auf interdisziplinäre Zusammenarbeit mit Psychologen zu setzen. Und ich meine hier auch keine Psychologisierung (was einseitig wäre) , sondern Zusammenarbeit. Und die Studie ist auch nicht das letzte Wort zu den Querdenkern. Blinde Flecke gibt es immer.

    Übrigens muss man auch im Hinterkopf behalten, dass die Studie von Oliver eine soziologische Studie ist. Soziologie ist eine Wissenschaft, aber keine Naturwissenschaft. Das heißt, in einer soziologischen Studie wird es IMMER schlecht definierte Ambiguitäten geben. Weil jedes Modell, das versucht, menschliches Verhalten und die Gesellschaft systematisch in Schemata einzuordnen schon im Ansatz aufgrund der Komplexität scheitert. Mehr als suggerieren oder plausibel machen können Erkenntnisse der Soziologie nie. Was ja nicht schlimm ist, aber Kritik kann man immer an jedem soziologischem Modell üben.