Was mich zum Beispiel interessieren würde ist wie das Sunrise Movement einzuschätzen ist.
Beiträge von AlienObserver
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Was passiert wenn die globalisierte Ausbeutung von Mensch und Natur nicht nach Plan läuft, sondern zum Beispiel durch Aktivisten gestört wird kann man grade am Fall "Steven Donziger" sehen.
Chevron verlor eine Milliardenklage wegen Umweltzerstörungen und Menschenrechtsverletzungen in Ecuador vor Amerikanischen Gerichten. Das war für alle sehr überraschend und darf natürlich auf keinen Fall Schule machen. Seit dem betreibt Chevron eine Vernichtungskampagne gegen den Menschenrechtsaktivisten und Anwalt Steven Donziger. Wie sehr die Gerichte in den USA einseitig die Interessen der großen Unternehmen vertreten macht einen Sprachlos. Das Chevron nochmal angeklagt werden kann ist zu bezweifeln.
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Ich schreib jetzt doch noch was zu der Apple Sache:
Monopole sind nicht eine Aberration des Marktes sondern Voraussetzung zur erfolgreichen Kapitalakkumulation. Hier existiert ein Widerspruch (von vielen) zwischen der Legitimation des Kapitalismus (durch die Wirtschaftswissenschaft), die behauptet, dass freie Märkte ein Wesenszug des Kapitalismus sind, und der empirischen Realität.
Apple macht das deutlich. Die Art und weise wie Apple die Profite macht die sie im Moment einstreichen ist durch frühkapitalistische quasi Zwangsarbeit und Lohnsklaverei in autoritären Systemen in der Produktion und durch Wettbewerbsverzerrung durch den Appstore im Vertrieb. Ausserdem natürlich Steuerbetrug und Bezuschussung durch den Staat.
Ich denke, dass der Appstore eine eigentlich illegale, also Kriminelle, Wettbewerbsverzerrung und nicht ein Monopol ist.
Apple ist in diesen kriminellen Praktiken nicht die Ausnahme sondern die Regel.
Nehmen wir zum Beispiel VW. VW hat den Käfer erst durch Zwangsarbeiter in Nazi KZs produziert, dann in Brasilien unter der faschistischen Militärdiktatur und heute durch Uigurische Zwangsarbeiter in China. Hier keinen roten Faden zu sehen fällt sehr schwer.
Nicht der Freie Markt macht den Kapitalismus aus, sondern die kriminellen Marktmanipulationen der großen globalisierten Konzerne. Nicht Freiheit und Gerechtigkeit sind das Ziel dieser Konzerne sondern wenn man damit durchkommen kann Zwangsarbeit und autoritäre Unterdrückung.
Der kürzlich verstorbene große Soziologe Immanuel Wallerstein schrieb folgende Analyse zum globalisierten Kapitalismus (und seiner Krise):
Capitalism is a system in which the endless accumulation of capital is the raison d’être. To accumulate capital, producers must obtain profits from their operations. However, truly significant profits are possible only if the producer can sell the product for considerably more than the cost of production. In a situation of perfect competition, it is absolutely impossible to make significant profit. If there is perfect competition (that is, a multitude of sellers, a multitude of buyers, and universally available information about prices), any intelligent buyer will go from seller to seller until he finds one who will sell at a penny above the cost of production, if not indeed below the cost of production.
Obtaining significant profit requires a monopoly, or at least a quasi-monopoly of world-economic power. If there is a monopoly, the seller can demand any price, as long as he does not go beyond what the elasticity of demand permits. Any time the world-economy is expanding significantly, one will find that there are some “leading” products, which are relatively monopolized. It is from these products that great profits are made and large amounts of capital can be accumulated. The forward and backward linkages of these leading products are the basis of an overall expansion of the world-economy. We call this the A-phase of a Kondratieff cycle.
The problem for capitalists is that all monopolies are self- liquidating. This is because there exists a world market into which new producers can enter, however well politically defended is a given monopoly. Of course, entry takes time. But sooner or later, others are able to enter the market, and the degree of competition increases. And when competition increases, prices go down, as the heralds of capitalism have always told us. However, at the same time, profits go down. When profits for the leading products go down sufficiently, the world-economy ceases to expand, and it enters into a period of stagnation. We call this the B-phase of a Kondratieff cycle. Empirically, the A- and B-phases together have tended to be 50-60 years in length, but the exact lengths have varied. Of course, after a certain time in a B-phase, new monopolies can be created and a new A-phase can begin. How this has been done is not our topic here.
The second condition for capitalist profit is that there exists some kind of relative world order. While world wars offer the possibilities for some entrepreneurs to do very well, they also occasion enormous destruction of fixed capital and considerable interference with world trade. The overall world-economic balance-sheet of world wars is not positive, a point Schumpeter repeatedly made. A relatively stable situation is necessary for a positive overall balance-sheet. Ensuring this relatively stable situation is the task of a hegemonic power, that is, a power strong enough to impose such relative stability on the world-system as a whole. Hegemonic cycles have been much longer than Kondratieff cycles. It is not so easy, in a world of multiple so-called sovereign states, for one state to establish itself as the hegemonic power. It has in fact been done only three times in several hundred years: first by the United Provinces in the mid-seventeenth century, then by the United Kingdom in the mid-nineteenth century, and finally by the United States in the mid-twentieth century.
The rise of a hegemonic power is the result of a long struggle with other potential hegemonic powers. It has been won each time up to now by that state which, for various reasons and by various methods, has been able to put together the most efficient productive machinery, and then to win a “thirty years’ war” with its principal rival. Again how this is done is not our topic here. The key point is that once a given state finally achieves hegemony, it is able to set the rules by which the interstate system operates, seeking simultaneously to assure its smooth functioning and to maximize the flow of accumulated capital to its citizens and productive enterprises. One could call this a quasi-monopoly of geopolitical power. ...
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Oh Gott, das ist wahnsinn. KZs in den USA in denen Zwangssterilisierungen stattfinden?
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Ich sehe das freundlich zureden und bitten um Zurückhaltung nichts fruchtet.
Ich Werde mich vom Kanal abmelden und Clives Posts (obwohl ich ausser in dem einen Punkt dass Trump unwählbar ist eigentich allem zustimmen kann) meiner Ignore Liste hinzufügen, weil es einfach nervt wenn einer im Raum alle anderen permanent niederschrei(b)t obwohl eigentlich gar niemand wirklich widerspricht.
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Themen von Relevanz wären z.B.:
Wird diese Wahl unter fairen Bedingungen stattfinden?
Wie sind die neuesten Entwicklungen.
Was schneiden andere Kandidaten für den Kongress oder den Senat ab?
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Es wäre schön wenn man nach 8 Wochen Rant von @Clive mal wieder zu einer informativen Diskussion zurück kommen würde.
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Warum die Polizei möglicherweise NICHT das Problem ist:
Innere Sicherheit im Allgemeinen und Polizei im besonderen dient (vor allem) dazu die soziale Ordnung aufrechtzuerhalten. Das sage nicht ich, das ist ganz allgemein die Ansicht der Gesellschaftswissenschaften.
Als Sammelbegriff bezeichnet "innere Sicherheit" (i.S.) eine Vielzahl von Maßnahmen und Instrumenten, die auf das Ziel gerichtet sind, den Staat und seine Bürger vor Bestrebungen zu schützen, welche die Sicherheit, Stabilität und Funktionsfähigkeit der staatlichen Institutionen, die rechtliche, politische, ökonomische und soziale Ordnung eines Staates sowie den Einzelnen als Träger von Bürger- und Menschenrechten gefährden.
Man sieht das z.B. daran, das Polizei sich vor allem mit "Ordnungswidrigkeiten" befasst oder, dass unser Strafgesetzbuch sich vor allem mit Eigentumsdelikten befasst.
Vereinfacht (und etwas polemisiert) kann man also sagen das Polizei in erster Linie die Herrschenden vor den Beherrschten und die Reichen vor den Armen schützt.
So lange die soziale Ordnung von der Mehrheit in einer Demokratie getragen wird und bei der Mehrheit der Bevölkerung das Gefühl herrscht, dass mit hinnehmbaren Einschränkungen Gerechtigkeit, Freiheit, Demokratie, Gleichheit und Mitbestimmung Teil dieser sozialen Ordnung sind, dann werden "Innere Sicherheit" und Polizei als Garanten dieser sozialen Ordnung gesehen.
Polizei und Innere Sicherheit wird aber dann zu einem Problem wenn diese soziale Ordnung in den Augen der Mehrheit zu ungleich, zu ungerecht oder zu willkürlich wird. Wenn diese Ordnung beispielsweise rassistisch ist und eine Ausbeutung einer Minorität beinhaltet, dann kippt das Verhältnis der Polizei zu den Bürgern.
Eine rassistische Polizei ist ein Organ autoritärer Unterdrückung weil sie eine Soziale Ordnung durchsetzt die für eine Gruppe von Menschen autoritäre Unterdrückung und Ausbeutung bedeutet.
Wenn freiheitlich Demokratische Rechte, wie das Demonstrationsrecht, eingeschränkt werden weil die Politik mit Anderen oder Andersdenkenden ein Problem hat, dann wird die Polizei zu einem Werkzeug der Unterdrückung. Ich spreche hier nicht von den Corona Leugner Demos, sondern eher von den G20 Protesten oder Occupy.
Ob eine Polizei vom Einzelnen also als Organ autoritärer Unterdrückung angesehen wird, hängt also nur davon ab wo in der sozialen Ordnung man sich befindet und wie man selbst innere Sicherheit erlebt.
Die Soziale Ordnung heute bedeutet die immer weiter wachsende Ungleichheit in der Gesellschaft, Bereicherung und Wohlstand der Älteren auf Kosten der Umwelt und damit der Zukunft der Jungen Bevölkerung, eine Marginalisierung und Entrechtung der Armutsbetroffenen und eine Krise der Demokratie die nachweislich ein Spielball der Lobbyisten geworden ist. Nicht die Polizei sondern die soziale Ordnung die diese gewährleisten soll ist also das eigentliche Problem.
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Im Kanadischen Fernsehen hat Chris Hedges selbst ein Interview gegeben:
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Chris Hedges und unser Freund Rick Wolff diskutieren hier den Kollaps des US Kapitalismus:
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@Clive Was ist eigentlich dein Problem, dass du seit Wochen hier gegen Biden anschreibst? Niemand mag Joe Biden und es ist ist ne Katastrophe, dass er aufgestellt wurde aber Friss endlich dass er der Kandidat ist und beruhig dich. Nur der Sensenmann kann da noch was dran ändern.
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nee hab in letzter zeit nicht viel gelesen.
Das überrascht mich ja jetzt total das zu hören.
Was mich aber wirklich überrascht hat war dass Apple, ein Unternehmen dass keine Spiele herstellt und keine Spiele vertreibt, (also weder Studio noch Publisher ist), so viel an Spielen verdient, dass Apple die viert-größte Spielefirma der Welt ist. Es lebe der freie Markt! Wer will kann an diesem Beispiel viel über den Kapitalismus lernen, vorausgesetzt es/sie/er nimmt mal ein Buch in die Hand
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Oder so wie Menschen bis vor wenigen hundert Jahren eben Technik genutzt haben. Oder gar vor 10.000 Jahren. Wenn Du "der Mensch" sagst, dann behauptet Du, dass "der Mensch" vor 100.000 Jahren einen Feuerstein bereits mit "Willen" diese "Technik" konstruiert hat, und dies etwas völlig anderes war, als bei einem Tier.
Wo ist der Unterschied zwischen dem Feuerstein-Nutzer vor 100.000 Jahre und dem Biber, der einen Bau erstellt?
Das ist denke ich eine nicht ganz einfache aber entscheidende und interessante Frage.
Der Biber hat sich wohl in der Evolution immer weiter dem Biberdamm angepasst und den Dammbau verbessert. Daraus ist aber keine Kaskade von technologischen Entwicklungen und Evolutionssprüngen entstanden die die Spezies dahin entwickelte Technik-Nutzung und Kooperation immer weiter zu verbessern.Wie es aussieht haben schon die Vorfahren des Menschen seit Lucy und dem Cro-Magnon Menschen Feuersteinwerkzeuge hergestellt um Ihre Umgebung anzupassen, Feuer zu machen und gekochtes Essen herzustellen.
Feuer hat Anscheinend auf eine Schiene der Entwicklung geführt die eine parallele Evolution von Technik und Mensch bewirkte. Weil unsere Vorfahren Fleisch grillen konnten und wir Zugriff auf höchst effiziente Nahrungsaufnahme hatten, konnte ein so hungriges Organ wie unser Gehirn sich entwickeln.
Vor allem die aus den komplexen Jagdmethoden und sozialen Strukturen resultierende Entwicklung der Sprache, die es erlaubte über komplexe Sachverhalte abstrakt zu kommunizieren hat die Benutzung von Technik durch den Menschen einzigartig werden lassen.
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Komischerweise denken wir in alle Bereichen in denen Wettbewerb herrscht ausser der Wirtschaft, dass ein fairer Wettbewerb Regelungen braucht.
Wenn die siebenjährige Ida mit dem Schwergewichts-Weltmeister Mike in den Box-Ring steigen muss, in dem Doping, Tiefschläge und Fusstritte erlaubt sind und der Schiedsrichter, falls er existiert, von Mike gekauft wurde empfinden wir das ausnahmslos als unfair.
Unsere Marktideologie sagt aber dass ein fairer Markt nur unter diesen Bedingungen herrscht.
Die Mikes dieser Welt finden das gut.
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Ich weiß gar nicht so sehr, ob der radikale Konstruktivismus im Niedergang sei. Immerhin ist die soziologische Systemtheorie eine radikal konstruktivistische und bei denen gibt es immer noch genug Anhänger.
Und die andere Seite, den Essentialismus, scheut man mindestens genauso: sonst kommst sowas heraus wie "Geschlecht und Charakter" usw.
Eher macht man das ganze phänemenologisch (ist das richtig geschrieben?). Alles Erklären muss weg und an dessen Stelle Beschreibungen. Und so wie ich das verstanden habe, ist der Klimawandel eine Theorie, die auf einer Ebene mit der Evolutionstheorie steht. D.h. sie ist nie bewiesen, kann nicht bewiesen werden, sondern sie bewährt sich täglich.
Nachtrag: luhmann'sche Systemtheorie war von Anfang an in der Kritik, da sie als soziale Theorie die soziale Ungleichheit kaum beachtet und die ist ungleugbar und gehört zum "Begründungsmythos" der Soziologie - Stichwort: Karl Marx.
Ich hab keine Ahnung von Luhmann. Ich habs mal versucht mich reinzuarbeiten aber ich kam da nicht weit. Luhmann hat für mich auch mehr mit Kommunikationswissenschaften zu tun als mit Soziologie. Ich komme von der Sozialanthropologie, das ist weit weg von Luhmann.
Der von mir genannte Bruno Latour hat dagegen in der Sozialanthropologie einen gottähnlichen Status (ähnlich wie z.B. Bourdieu) . Es gibt Bruno Latour als letzten der Lebenden Götter der Sozialanthropologie und dann kommt lange nichts. Wenn Bruno Latour sagt ab jetzt machen wir Materialismus dann hat das ziemlich viel Gewicht.
Wenn Bruno Latour, der quasi science studies vom Kopf auf die Füße gestellt hat was zu Technologie sagt, dann hat das im akademischen Umfeld ungefähr den Stellenwert wie wenn Chomsky was über Linguistik sagt.
PS: Hier der Blog von Bruno Latour. Zum Thema Kulturelle Bedeutung der Technologie kommt man an Latour eigentlich nicht vorbei. http://www.bruno-latour.fr/index-2.html
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Sowieso find ich es kindisch, wenn Leute sich darüber aufregen, dass etwas als "sozial konstruiert" bezeichnet wird. "Sozial konstruiert" heißt erstmal, dass man für das entsprechende Thema oder Gebiet ein Wort brauchte, um es überhaupt ansprechen zu können, wodurch es aber auch schon verfälscht wird, weil Worte nie dem eigentlichen Objekt gerecht werden.
Ein Aufgabe der Forschung ist es, diese dunklen Stellen am zu untersuchenden Objekt zu finden und zu beleuchten.
Technik ist insofern "sozial konstruiert" als dass das es keine Wesenbestimmung, keine Natur der Technik gibt, sondern eher eine Idee von Technik als etwas, was im sozialen ausgehandelt werden muss, ausgehandelt wird oder eigentlich nur so ausgehandelt werden kann. Als der Mensch in die Welt kam, gab es noch keine Technik, er musste sie für sich erst erfinden durch entdeckungen wie der Elektrizität, Thermodynamik ...
Wobei ich gut finde, das der radikale Konstruktivismus der lange Zeit in den Geisteswissenschaften vorherrschte, im Niedergang ist. In einer Zeit (der Moderne) als die Technikgläubigkeit absolut war, war es sinnvoll diesem Glauben den Konstruktivismus entgegenzusetzen. Nicht um Technik in Frage zu stellen, sondern um dieser Technikgläubigkeit Zweifel entgegenzusetzen. Technikgläubigkeit ist unbedingt Teil neoliberaler Ideologie (Altmeier sagt durch Markt geborene Technik löst alle Probleme).
Heute aber sind wir in einer Phase der Gegenaufklärung angekommen. Anstatt einem gesunden Zweifel an der Technikgläubigkeit haben wir heute von Rechts völlige Realitäts- und Wissenschaftsverweigerung. Impfgegner, Homöopathen und Klimaleugner bestimmen da den Diskurs.
Da ist es wichtig zu zeigen, dass jenseits der (richtigen) Überlegungen des Konstruktivismus der Materialismus und die Empirie eine wichtige Rolle spielen müssen wenn wir über Geselllschaft Nachdenken. Jenseits der Menschlichen Wahrnehmung existiert eine reale Welt die unsere Gesellschaft bestimmt und das beste Werkzeug ein verlässliches Bild dieser realen Welt zu bekommen ist die Naturwissenschaft.
Geisteswissenschaftler und Naturwissenschaftler sind angesichts des Klimawandels (IMO) gezwungen enger Zusammenzuarbeiten. (Da ist es nicht hilfreich wenn man dem Klimawissenschaftler vorhält seine Modelle wären ein gesellschaftliches Konstrukt weil die Welt nur in seinem Kopf existiert).
Der radikale Konstruktivismus ist in einer Zeit entstanden als materielle Grenzen in gesellschaftlicher Entwicklung keine Rolle zu spielen schienen und deshalb Marx dialektischer Materialismus hinfällig wurde. Heute, da unsere Entwicklung an die Grenzen der Materiellen Welt stößt kehrt der Materialismus mit Macht zurück. Allen Voran der Anthropologe Bruno Latour mit seiner neuen Gaia Theorie.
Nicht nur der Mensch hat Agency, Auch unser Planet agiert. Corona ist das beste Beispiel. Die Praxis Masken zu tragen ist kein gesellschaftliches Konstrukt allein, sondern wird dadurch Teil menschliches Verhaltens weil keine Maske zu tragen empirisch erwiesen negative Auswirkungen auf das Kollektiv hat.
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Übrigens die Inflation.
Was hier bisher nicht zur Sprache kam ist, dass im Gegensatz zur Behauptung der Marktideologen die Inflation etwas ist was wir begrüssen sollten. Wenn die Inflation von einer Lohnentwicklung getrieben wird, ist sie das beste Instrument im Kapitalismus um die (Real-)Vermögen zu Gunsten des (realen) Volkseinkommens sozialverträglich abzubauen. Das ist auch der Grund warum die Vermögenden davor so Angst haben. Was nutzt einem das viele Geld, wenn es nix mehr Wert ist.
Andere Mittel, wie Währungsreform bzw. Haircut, führten dagegen immer zu sozialen Verwerfungen. Der letzte Generalstreik Deutschlands wurde durch die letzte Währungsreform ausgelöst.
Was Flassbeck auch berechnet hat ist, dass wenn Deutschland von heute auf Morgen die verpassten Inflationsziele der EU aufholen wollen würde um mit Frankreich, Griechenland usw. gleichzuziehen, dann müssten die Löhne hier auf einen Schlag um 30% steigen.
Deutschland ist deshalb Verursacher der Euro Krise weil Deutschland sich nicht an die Inflationsziele der EU hielt. Weil in Deutschland die Lohnsteigerungen nicht durchgeführt und die Lohnstückkosten gegenüber den Nachbarländern reduziert hat, hat es die anderen Volkswirtschaften abgewirtschaftet.