Beiträge von JckProtoRogge1.1

    https://www.textlog.de/21002.html

    Zitat von von Nietzsche

    278.

    Prämissen des Maschinen-Zeitalters. — Die Presse, die Maschine, die Eisenbahn, der Telegraph sind Prämissen, deren tausendjährige Konklusion noch niemand zu ziehen gewagt hat.

    https://www.textlog.de/20935.html

    Zitat

    218.

    Die Maschine als Lehrerin. — Die Maschine lehrt durch sich selber das Ineinandergreifen von Menschenhaufen, bei Aktionen, wo jeder nur eins zu tun hat: sie gibt das Muster der Partei-Organisation und der Kriegsführung. Sie lehrt dagegen nicht die individuelle Selbstherrlichkeit: sie macht aus Vielen Eine Maschine, und aus jedem einzelnen ein Werkzeug zu Einem Zwecke. Ihre allgemeinste Wirkung ist: den Nutzen der Zentralisation zu lehren.

    https://www.textlog.de/21005.html

    Zitat

    288.

    Inwiefern die Maschine demütigt. — Die Maschine ist unpersönlich, sie entzieht dem Stück Arbeit seinen Stolz, sein individuell Gutes und Fehlerhaftes, was an jeder Nicht-Maschinenarbeit klebt,- also sein bisschen Humanität. Früher war alles Kaufen von Handwerkern ein Auszeichnen von Personen, mit deren Abzeichen man sich umgab: der Hausrat und die Kleidung wurde dergestalt zur Symbolik gegenseitiger Wertschätzung und persönlicher Zusammengehörigkeit, während wir jetzt nur inmitten anonymen und unpersönlichen Sklaventums zu leben scheinen. — Man muss die Erleichterung der Arbeit nicht zu teuer kaufen.

    "Der Konformismus, der von Anfang an in der Sozialdemokratie heimisch gewesen ist, haftet nicht nur an ihrer politischen Taktik, sondern auch an ihren ökonomischen Vorstellungen. Er ist eine Ursache des späteren Zusammenbruchs. Es gibt nichts, was die deutsche Arbeiterschaft in dem Grade korrumpiert hat wie die Meinung, sie schwimme mit dem Strom. Die technische Entwicklung galt ihr als das Gefälle des Stromes, mit dem sie zu schwimmen meinte. Von da war es nur ein Schritt zu der Illusion, die Fabrikarbeit, die im Zuge des technischen Fortschritts gelegen sei, stelle eine politische Leistung dar. Die alte protestantische Werkmoral feierte in säkularisierter Gestalt bei den deutschen Arbeitern ihre Auferstehung. Das Gothaer Programm trägt bereits Spuren dieser Verwirrung an sich. Es definiert die Arbeit als »die Quelle alles Reichtums und aller Kultur«. Böses ahnend, entgegnete Marx darauf, daß der Mensch, der kein anderes Eigentum besitze als seine Arbeitskraft, »der Sklave der andern Menschen sein muß, die sich zu Eigentümern ... gemacht haben«. Unbeschadet dessen greift die Konfusion weiter um sich, und bald darauf verkündet Josef Dietzgen: »Arbeit heißt der Heiland der neueren Zeit ... In der ... Verbesserung ... der Arbeit ... besteht der Reichtum, der jetzt vollbringen kann, was bisher kein Erlöser vollbracht hat.« Dieser vulgärmarxistische Begriff von dem, was die Arbeit ist, hält sich bei der Frage nicht lange auf, wie ihr Produkt den Arbeitern selber anschlägt, solange sie nicht darüber verfügen können. Er will nur die Fortschritte der Naturbeherrschung, nicht die Rückschritte der Gesellschaft wahr haben. Er weist schon die technokratischen Züge auf, die später im Faschismus begegnen werden. Zu diesen gehört ein Begriff der Natur, der sich auf unheilverkündende Art von dem in den sozialistischen Utopien des Vormärz abhebt. Die Arbeit, wie sie nunmehr verstanden wird, läuft auf die Ausbeutung der Natur hinaus, welche man mit naiver Genugtuung der Ausbeutung des Proletariats gegenüber stellt." oha :S

    Technik als poltisches Argument, Verschiebung des Klassenkampfes, ungeahnte Intervention in die Geschichte.


    Oder neuer Einfluss in die damalige Kunst: https://www.textlog.de/benjami…n-reproduzierbarkeit.html

    Zitat

    Im technischenHelden wird damit in personalisierter und exponierter Form greifbar, was in der späteren Literatur, vorallem bei Aischylos, zur Kennzeichnung der menschlichen Gattung dient: Die Technik als Ausdrucklistenreicher Universalität. Wollte man der Odyssee philosophische Absichten unterlegen, dies wäre eineInterpretation: Die Reise des Odysseus durch die Widrigkeiten der Welt ist eine Allegorie für dieuniverselle Heimatlosigkeit des Menschen und die "Polytechnik" seine einzige Chance, um mit List und Tücke - und mit Glück - schließlich sein Ziel zu erreichen.

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    Auch bei Hesiod will ich mir erlauben, einen philosophischen Kerngedankenhineinzulesen. Es ging ihm zu die Spannung, in die die Technik den Menschen versetzt, wenn sie ihmeinerseits ermöglicht, seiner Arbeit in der Ordnung und Sicherheit nachzugehen, die durch die Rhythmender Natur vorgegeben sind, und ihn andererseits den Verführungen des leichten und schnellen Lebensaussetzt. Bemerkenswert ist dabei, dass hier nicht die Moral der adligen und göttlichen Helden im Zentrum steht, sondern die des mühevoll arbeitenden Landmanns.

    Technik ist etwas für Leute, die sich schmutzig machen können und die (Um-)Welt austricksen wollen. Fummler, Tüfftler, müßige aber geduldige Arbeiter - aber auch ein geübter Kartenspieler oder Trickbetrüger, die andere überlisten wollen (mir fällt irgendwie das Bild ein, das Walter Benjamin am Anfang von "Über den Begriff der Geschichte" benutzt: eine Maschine, die Schach spielen kann, aber in Wahrheit sitzt dann doch ein Gnome in diesem Automat).

    Ein Chemiker trickst das Material aus mit dem er arbeitet. Eine Maschine formt zwar, aber indem es die Rohstoffe manipuliert und zum Mittel des Zweckes des Produktes macht.

    Twist:

    Zitat

    Hiermit hat Aischylos einen klassischen Topos formuliert: Die Macht der Technik beruht auf Anpassung.Keine List greift ohne Einsicht in das Verhalten des Gegenüber, sei es Mensch oder Natur. Es ist nichtohne Symbolgehalt, dass Prometheus diese Idee von (seiner) Mutter Erde (Gaia) erhalten hat. Mutter Erde denkt weiter und feiner als die in Machtkämpfen verstrickten (anderen) Götter. Insofern ist die List derTechnik eine Gabe der Mutter Erde. Dass der Mensch sie dennoch rücksichtslos gerade auch gegen sie wenden kann, hat unvergesslichSophokles im Chorlied der Antigone formuliert

    Technik heißt austricksen und anpassen oder eher austricksen durch anpassen. Ich find hier müssten die Wissenschaften passen. Aus der naturwissenschaftlichen Entdeckung von Feuer und dem Untersuchen kann es weiter benutzt werden für Technik. Man hat dann eher das Feuer angepasst.

    Zitat

    Bemerkenswert hinsichtlich der Rhetorik ist schon der erste Satz der Schrift: "Es gibt Leute die eine Kunst(JXP<0) daraus machen die Heilkunst (JXP<0) zu schmähen." Die Wendung signalisiert, wie flexibel und abstrakt der Begriff der Technik geworden ist. In zweiten Aufritt bezeichnet er das technische Wissen eines Berufszweiges, in der ersten die freie Unternehmung eines kritischen Intellektuellen. Die unausgesprochene Unterstellung ist der Vorwurf, mit der Kritik Geschäfte machen zu wollen. Der Autor stellt diesem Kritikergeist den Geist der Forschung entgegen: "Mir aber scheint es das Bestreben und das Werk der Vernunft zu sein, etwas von dem noch nicht Gefundenen zu finden (wenn es denn erfunden besser ist als nicht erfunden), und so das Halbvollbrachte zu Ende zu bringen."(I,3-6). Von besonderer Bedeutung für das hier entworfene technische Expertentum ist die enge Verbindungzwischen Kausalerkenntnis und Handlungserfolg. "Denn es ist die Sache derselben Erkenntnis, die Ursachen der Krankheiten wissen und sie zu behandeln verstehen mit allen Mitteln der Behandlung..."(XI,20-23)

    Der Techniker ist ein Experte. Er hat entsprechendes Fachwissen und betreibt Forschung und ringt um Erkenntnisse. Was folgt daraus, wenn man Ton brennt? Wenn man es zu lange brennt? oder zu kurz? Aber ich finde, das scheint erstmal sehr auf den eigenen Körper bezogen zusein und Einschätzungen geben zu können. Da kann ich auch Sport als Technik bezeichnen und ein gut geschossener Freistoß verlangt auch Technik. Aber da findet nichts mit klassischen Maschinen oder Feuer statt. Ich mein, irgendwo verliere ich da wirklich den Boden.

    Ja, ja schon, aber die Quellen sollte man selbst nochmal betrachten, weil es gibt hier sehr wenig Fußnoten, kein Quellen- oder Literaturverzeichnis, dh. es ist nicht zitierfähig und die Wissenschaftlichkeit leidet. Einfach aufgrunddessen, weil es keine oder kaum nachvollziehbare Verweise gibt.


    Die Gedanken kann man natürlich trotzdem verwenden!

    Auf was beziehst du dich hier genau, was Tiloh gesagt haben soll?