Beiträge von Hartmut

    Also da kann ich dich beruhigen. Wenn es nicht bewölkt ist reicht der Solarstrom immer aus.

    Du beruhigst mich garnicht. Denn das ist ja genau die Herausforderung in einem sonnenarmen Land, dass seine Energieträger in großem Maße auf Sonne umstellen möchte. Wenn die Sonne scheint und das am besten gleichmäßig, schnurrt das PV Kraftwerk. Aber wenn nicht, reduziert sich die Nennleistung schnell auf 0% Nachts oder halt im Schnitt auf 20%. Und 1,xKW reichen nicht einmal für eine Herdplatte und einen Kaffeeautomaten daneben. Dh Deine Speicherinvestition ist eine gute Idee, wenn Du autark sein willst.


    ZUm Thema Zauderer. Das Handyprojekt wird ja gerne als Beispiel genannt andere Mundtot zu machen. Hätte man nie angefangen ... Leider bauen wir aber kein Habdynetz auf (freiwillig finanziert durch die bösen Großkonzerne), sondern versuchen ein komplexes Energie-System einer Industrienation umzubauen. Bei solch einem Versuch wäre ein grobes Konzept, dass funktionieren kann durchaus gut. Sonst „Aufwiedersehen“ Industrie, und ebenso Sozialstaat. Darüber hinaus reden wir von Technologien die nah an ihren physikalischen Grenzen sind wie Windkraft, PV. Ich arbeite in der Prozessindustrie. Wir haben mittlerweile mehrer Stromausfälle pro Jahr, die unsere Notstromaggregate zT nicht mehr überbrücken können. In diesen Fällen risikieren wir Millionenschäden. Solche Blackouts gab es früher Nie. Aber lass mal einfach loslegen.

    Also an Energie mangelt es uns in Deutschland wirklich nicht, wir müssen es nur politisch/gesellschaftlich wollen, aktuell ist das halt nicht der Fall, daher wird es blockiert...und die Jugend wie die von FFF kritisieren das zu Recht, über die brauchst du dich garnicht aufregen, die haben offensichtlich mehr Verstand als du um die Probleme zu erkennen.

    die Frauenhofer Studie ist sehr interessant. Sie weißt auch auf die Komplexität des Themas hin. Zitat: Für eine massive, technologisch und ökonomisch beherrschbare Integration von volati- lem PV-Strom in unser Energiesystem gibt es keine singuläre Patentlösung

    Gleichzeitig versucht sie einen Maßnahmenplan aufzuzeigen das Ziel erfolgreich zu erreichen.


    Damit das klappt braucht es dann auch noch den Willen von Politik und Bevölkerung (hier zitiere ich Dich und gebe Dir recht).

    Kleiner Tipp: Überzeugen und mitnehmen funktioniert selten mit Beleidigungen.

    Doch genau das ist eine der größten Baustellen. Wenn wir auf allen Häusern Solar hätten, hätten wir schon genug Solarstrom für die Energiewende. Das wird total unterschätzt, sind aber riesige Flächen. Die Sonne ballert so viel Energie runter, das ist echter Wahnsinn. Ich hab 7MWh dieses Jahr mit meiner kleinen 5KWp Anlage geschafft, verbrauchen tu ich 4MWh / Jahr......

    Wenn Du keinen Speicher hast, kannst Du mit dieser PV Anlage nichtmal ein Kochfeld betreiben. Das hat eine Anschlussleistung von 7,5KW. Da reicht 5KW nicht aus. Selbst wenn Du Mittags die 5KW peak im Sommer hat. Vielleicht für eine untere Temperatur. Dann wir das Steak aber nicht gut angebraten. Dh übers Jahr hast Du zwar alles mit Stunden multipliziert auf 7MWh aufsummiert, dass funktioniert aber nur wenn dir jemand die Leistung die Du für Kaffeemaschine (1kw), Herd (4-5kw), Waschmaschine und Co brauchst auch von außen gibt.

    Denke daran, dass deine 7MWh = 7000kWh geteilt durch 365Tage und 24h nur 0,8kW im Schnitt sind. Du bist damit vermutlich nicht autark.

    Für einzelnen Haushalte bekommst du das ggf mit Speichern noch technisch gelöst. Aber auch nur wenn Dir das Netz weiterhin die Peaks abnimmt. Für die Industrie und Wärme, eAutos wird da ein riesiger Speicher notwendig. Da wäre Solar alleine der falsche Ansatz

    Wir bräuchten 52.000 Windkraftanlagen und haben derzeit 25.000.... Warum soll das nicht machbar sein?

    Hier geht es wie immer nur um Geld.

    Zum Thema Profitgier als Hinderungsgrund: Ich bin kein Kenner der Windindustrie, gehe aber jede Wette ein, dass dort viel Geld verdient wurde und wird und große Teile der Kosten sozialisiert werden. Die großen Energieversorger mischen daher ja auch mit.


    Zum Thema einfach 25000 zusätzliche Windräder:

    Es geht um:

    1. Flächen: Es sind nicht nur irgendwelche profitorientierten Eigentümer die zusätzliche Flächen verhindern. Sondern Menschen die sich um Artenschutz, Lärmschutz, ... und sicherlich auch um Ihr persönliches Portemonnaie sorgen machen.

    2. Große Backup und Speicher Kapazitäten für Windstille müssen geschaffen werden. Technische Herausforderung + Hohe Kosten

    3. Die Gesamtkosten aus Anschaffung , Betrieb, Backup, das Aufrechterhalten der Netzstabilität, ... dürfen die privaten Strompreise nicht explodieren lassen und die Industrie nicht in extreme Wettbewerbsnachteile bringen die schlimmstenfalls zu Deindustrialisierung und Arbeitslosigkeit führen


    Meine Aussage ist nicht, dass es nicht geht. Es MUSS sogar eine Lösung geben.

    Aber wir brauchen ein ehrliche und ganzheitliche Betrachtung statt fahrlässiger Vereinfachung. Und diesen Diskurs vermisse ich in Deutschland und den Medien.

    Einfach machen bedeutet ein großes Risiko einzugehen vor die Wand zu fahren. Nicht ohne Grund hat Deutschland (Höchste Energiekosten, instabilstes Netz, ...)bislang wenige Nachahmer in Sachen Energiepolitik.

    Für all das gibt es eine quasi allgemeingültige Antwort: wo ein Problem erkannt wird, finden Ingenieure eine Lösung. Das ist deren Job und sie sind gut darin. Dass die Geschichte insgesamt machbar ist, wurde schon vor 20-40 Jahren erörtert und nachgewiesen. Die Herausforderung der Energiewende ist längst nicht mehr, Detaillösungen zu finden, sondern die Anwendung dieser Lösungen politisch zuzulassen.

    Eine klare Lösung scheint mir nicht vorhanden. Vielleicht werden auch die gleichen Lösungen und gleichen Herausforderungen mantra artig wiederholt, bis keiner mehr fragt.

    Und nein es geht nicht um das Haar in der Suppe, sondern den Weg aufzuzeigen, wie es funktioniert die CO2 freie Umstellung zu schaffen und gleichzeitig den Wohlstand aufrechtzuerhalten.

    Weil der Preis nicht mehr garantiert ist, hat man kein fixes Finanzierungsmodell mehr. Es braucht also etwas Risiko. Das der werte Herr Altmaier scheibchenweise für Privatanbieter zu erhöhen versucht, z.B. indem er eine Abgabe auf selbst verbrauchten Strom erhebt.


    Allerdings glaube ich das mit den Abschaltungen erst, wenn sie tatsächlich abgeschaltet werden. Windräder, die aus der Förderung fallen, sind ja alle schon bezahlt und die Wartungskosten sollten überschaubar sein. Von den Segelflugzeugen wissen wir, dass die verwendeten Werkstoffe (GfK), durchaus 50 Jahre halten.

    Das scheint mir jetzt in Richtung ganzheitlicher Betrachtung zu gehen. Eine Windkraftanlage alleine reicht für ein stabiles Stromnetz eines Industrielandes nicht aus. Gleichzeitig muss trotz schwankender Leistung ein stabiles Stromnetz gewährleistet werden. Das beinhaltet zB auch Nachbarn zu bezahlen Strom abzunehmen, wenn Deutschland zu viel Strom produziert und Redundanzen, damit bei Windflaute dennoch ausreichend Strom da ist.

    Möchte Herr Altmaier an diesen Kosten beteiligen? Das hätte unter Gesamtkosten einer Technologie durchaus eine Logik. Oder man lässt es die Gesellschaft zahlen. Dann bleibt vermutlich eine schöne Rendite für Windkraftanlagenbetreiber

    Auf die Hausdächer. Alle Hausdächer mit Photovoltaik zu decken würde den Bedarf mehr als decken.

    PV auf die Dächer ist ja nicht das Problem der Flächen. Da sagt doch jeder ja, dass kann ich mir vorstellen. Aber gleichzeitig benötigen wir ja den massiven Windkraftausbau. Das sind die Flächen gegen die sich gewehrt wird. Hier ist die Frage wo.

    Das "wir" dann den Zubau von Solar/Wind bzw EE abgewürgt haben als es eigentlich erst richtig los ging und damit der Wind und Solarbranche Schaden zugefügt haben und diese teilweise abgewandert ist haben wir daher mit zu verantworten...teilweise lag es zwar auch daran das die Produktion in China günstiger war, allerdings ist z.B. die PV Produktion (mittlerweile) hochgradig automatisiert und eigentlich auch in Europa wettbewerbsfähig wenn man die Produktion ausreichend groß - mind. ein paar GW pro Jahr - auslegt.

    Ach ja . Letztendlich haben wir trotzdem wir die Förderungen beendet haben (was planungstechnisch für die Industrie eine Katastrophe war) heute die mit Abstand höchsten Strompreise Europas.

    Wenn man sich klar macht das Deutschland allein in 2019 63,43 Milliarden € für den Import von Erdgas und Erdöl ausgegeben....

    Vielen Dank für die Reaktion. Zunächst eine Frage: Sprechen Sie von TWh oder TW?

    Das Erdöl/Erdgasbeispiel lässt mich skeptisch bleiben. Warum

    1. Letztendlich bezahlen die gleichen Firmen das importierte Erdöl/Erdgas, die auch regenerative Energien ausbauen wollen (das nehme ich denen erstmal ab). Sie tun es aber nicht. Vermutlich weil etwas zur Wettbewerbsfähigkeit des regenerativen Stroms fehlt. Ich schließe daraus, dass nicht das Investitionsgeld für Solar Feld, sondern die Rahmenbedingungen (technisch und wirtschaftlich, über die wir ja hier reden). In der Studie wird überraschender Weise etwas völlig gegensätzliches von ein und dem selben Herren gesagt. Am Ende sagt er regenerativer Strom ist die günstigere Variante. Zu Beginn sagt er, dass wir auf ein Problem zusteuern. Nämlich die Windkraftanlagen, für die die Förderung ausläuft. Die Betreiber wollen diese nichtmehr betreiben. Scheint sich ohne Förderung nicht zu lohnen. Warum?
    2. Flächen. Wo sollen denn die ganzen Solar- und Windkraftanlagen die TWh oder eine TW Leistung bringen aufgebaut werden. Erneut. Die Bevölkerung wehrt sich bereits jetzt massiv. Der Ausbau stockt.
    3. Redundanzen. Nachts gibt es keine Solarenergie (E Autos werden zusätzlich als große Nachtabnehmer hinzukommen, da sie dann geladen werden). Es gibt durchaus mal 2 Wochen Windstille im Winter. Woher kommt der Strom dann?Der größte Akkuspeicher der Welt in Australien (Hornsdale Power Reserve) würde Deutschlands Energiebedarf für ein paar Sekunden decken. Alternativ Wasserstoff mit Gaskraftwerken? Diese zusätzlichen Kosten müssen berücksichtigt werden für Solar und Wind. Die reine Erzeugung durch Solar/Wind reicht nicht für eine stabile Vorsorge.


    Nur weil die Importkosten für Öl&Gas hoch sind, kann ich nicht darauf schließen, das es für Solar / Wind günstiger wird.

    Das Problem der bereits insolventen deutschen Solarindustrie und Dominanz durch China habe ich angebracht, da ich nicht sehe wie Deutschland von diesem Kraftakt automatisch profitieren soll im globalen Wettbewerb.

    Hi. Ich bin über die BPK zur studie-wie-kann-deutschland-bis-2050-klimaneutral-werden-bpk-vom-22-oktober-2020 gestoßen. Finde es klasse die Dinge aus erster Hand anhören zu können.

    Leider fand ich sowohl die vorgetragenen Ergebnisse der Studie als auch die Fragen der Presse wenig erhellend. Im wesentlichen nichts Neues (Wir müssten schnell Solar und Windkraft steigern). Die Presse fragt auch nur wer hat denn die besseren Ziele und will noch schneller voranschreiten. Es wird wenig zu den Hintergründe, was das konkret für den Bürger und die Wirtschaft bedeutet gesagt. Diese Auseinandersetzung fehlt mir. Das fängt bei den finanziellen Konsequenzen an (was kostet das denn konkret? Und zwar inkl. Redudanzen etc), was bedeutet das für die Strompreise (hier sind wir jetzt bereits führend und sowohl Bevölkerung als auch Industrie werden zunehmend darunter leiden; heißt das zB wir müssen deindustrialisieren?). Wo werden denn die Solarparks und Windkraftanlagen aufgebaut, da ja bereits jetzt die Bevölkerung sich massiv gegen weitere Flächen wehrt. Profitieren wir wirklich davon technologischer Vorreiter zu sein? Der Rückblick auf den bisherigen Solarausbau beweist das Gegenteil. Die Solarindustrie hat sich außerhalb Deutschlands etabliert. Wenigstens Handwerksbetriebe sollte von Ausbau profitieren. Und wie schaffen wir die notwendigen Redundazen für Solar und Wind die nicht wenige Stunden sondern mehrere Tage gar Woche überbrücken müssen. Der genannte Champagner Wasserstoff oder Batterien werden das wohl eher nicht bewerkstelligen. Alles Fragen die nicht aufgegriffen werden. Die Aussagen verharren auf. Das Ziel ist klar. Wir müssen regenerativ ausbauen. So schnell es geht.

    Da bin ich auch dafür. Aber jetzt gilt es einen Plan zu haben, der auch die Konsequenzen prüft und realistisch ist. Bei der vorgestellten Studie bezweifele ich das.


    Wenn es hierzu mal eine „naive“ Diskussion mit differenzierten Blickwinkeln gäbe (nicht nur Politik und Verbände/Interessengruppen) wäre das sehr spannend. Viele Grüße