Alles anzeigenMan darf vermuten, dass diese Polarisierungsdiagnosen bemüht und zu einer Großdiagnose zusammengebunden werden, weil sie in einem medial besonders prominenten Fall tatsächlich gebündelt auftreten: dem der gegenwärtigen USA. Im Zuge einer durch Zweiparteiensystem und Mehrheitswahlrecht begünstigten sozialen Sortierung sind politische Parteineigungen dort zu »Mega-Identitäten« avanciert, um die sich ein zunehmend kohärenter Kranz an Einstellungen gruppiert. Politische Identitäten verschmelzen mit religiösen, regionalen und
Milieuidentitäten, die Fronten sind vielerorts verhärtet, die Debatten
hitzig. Vor allem die affektive Polarisierung hat im US-Kontext in
den vergangenen Jahrzehnten stark zugenommen – aus politischen
Wettbewerbern sind oft heftige Gegner oder gar Feinde geworden.
So stimmten 2019 40 Prozent der selbstidentifizierten Demokraten
und Republikaner der Aussage zu, Anhängerinnen der Konkurrenz
lägen nicht nur politisch falsch, sondern seien rundweg böse.
Es gibt Stand 2022 eine 61% Zustimmung für Abtreibung in fast allen Fällen(all/most). 37% Abtreibung illegal in fast allen Fällen.
https://www.pewresearch.org/re…blic-opinion-on-abortion/
Fragen:
Wie erklären Sie sich die "Polarisierung" in den USA?
Meint "Polarisierung" denn nicht, dass beide Seiten extremer werden? Wo sehen Sie das bei den Demokraten?
Wie kann man von "Polarisierung" in den USA sprechen, wenn doch offensichtlich die GOP eine Politik gegen die Mehrheit führt? (Siehe Abtreibung, Voting Rights, Gerry Mandering, LGBTQ-Rechte, , Klima, für die Politik der GOP gibt es keine Mehrheit)
Ist es nicht irreführend von "Polarisierung" zu sprechen, wenn das eigentliche Problem die Radikalisierung der GOP ist?
Kritik am Narrativ "Polarisierung"
https://thomaszimmer.substack.…llure-of-the-polarization