Beiträge von KleinerFinger

    Wahnsinnig interessant, wäre natürlich sehr spannend wenn ihr im Interview auf die Thesen eingehen würdet, die von Andrea Maurer in Folge #654 erklärt wurden, warum der Kapitalismus entstanden ist und sich bis heute so stabil hält. Geht er mit den Behauptungen d'accord, das das Schaffen von Profit Gott ehrt, Enthaltsamkeit um Reichtum zu schaffen usw.

    (Für jeden den es interessiert Jung und Naiv #654 ab etwa 1h)

    Und wie schätzt Günther es ein, dass vieles von den Vorstellungen wie sich die "Welt heute zu organisieren hat" somit doch durch die Ansichten einer christlichen Konfession begründet sein soll? Wobei ja auch viele andere Kulturen/Religionen auf der ganzen Welt heute da mitmachen.

    (und die große Frage, wird auch er beim gleichen Thema den Stinkefinger in die Kamera halten? :huh:)


    Das andere das mich interessieren würde, wenn man mal über die Vorgänge hinausdenkt, die jetzt eine "Reformierung" des katholischen Kirche angesetzt wurden.

    Speziell aber vielleicht noch einmal dazu: Denn diese waren ja doch ziemlich von oben in Gang gesetzt worden, wenn auch ausgelöst durch Druck in der großen Glaubensgemeinde, Frauen den Zugang zu Ämtern zu öffnen, Paare anzuerkennen die nicht hetero sind usw.

    Woher kamen hier die treibenden Kräfte? Waren es Kirchenaustritte?


    Und jetzt noch mal einen Schritt weiter, und hin zu einer Frage ob sich der christliche Glauben an sich mal neu aufstellen sollte. Denn in den verschieden Schriften und Lehren wird uns Menschen ja doch zugestanden, sag ma mal so: "dass wir ja doch etwas göttliches mitbekommen haben" und Gott uns ja auch intelligenz gegeben hat. Ist es dann nach den letzten 500 Jahren noch zeitgemäß in Bitten und Beten während Gottesdiensten immer noch Gott anzurufen. Ihn zu bitten, dass er den Meschen Einsicht geben soll, Gottes Gnade zu erbeten und Kriege und Naturkatastrophen nicht geschehen zu lassen und immer wieder nur Gottes Herrlichkeit zu preisen.

    Ich glaube es gibts auch im evangelischen aber auf jeden Fall im Katholischen, dass während der Messe die Fürbitten gelesen werden, und dabei immer nur Gott angerufen wird.

    Ich würde mir dabei lieber häufiger wie folgende Fürbitte wünschen: "Lass‘ die Parteien, die die Werte der Republikgründer teilen, zur Zusammenarbeit finden, damit Österreich ein freies und tolerantes Land bleibt." (Sohn des verstorbenen Karl Schwarzenberg beim Requiem seines Vaters)

    Und gerne noch kritischer.

    Es wäre doch nur zeitgemäß unsere eigene schöpferische Kraft (die ja auch das überschreiten Planetarer Grenzen ermöglicht) und unseren Geist anzuerkennen, wodurch wir ein breiteres Bild von der Welt (Schöpfung) erhalten. Es würde ja nicht widersprechen, denn Gott hat uns ja seinen Geist eingehaucht.

    Aber in einer Frage zusammengefasst: Hält es Günther für möglich das sich in jetzigen Glauben und Kirchensystem eine emanzipatorische Bewegung bilden kann die die Errungenschaften der Wissenschaft der letzten Jahrhunderte anerkennt? Und dadurch ein neuer Umgang mit der Schöpfung entstehen kann und auch der Glaube dahin gehen kann, dass wir selbst große schöpferische Kraft zwar haben, aber in Angesicht des Klimawandels und anderer Phänomäne bei denen wir über die Strenge schlagen einfach mal Demut üben müssen? Hält er da eine Bewegung und Positionierung des Christlichen Glaubens für möglich.

    Denn sollten wir diese Umbrüche überleben, werden wir davon mehr mitnehmen als derzeit in Schriften geschrieben steht. Dennoch könnten wir mit vielen Lehren die in den Schriften geschrieben stehen eine Menge in den künftigen Fragen Wege finden. Deswegen gebe ich meinen Glaube auch nicht auf.


    Wenn andere hier darüber gerne hier auch die Disskusion über meine Gedanken führen möchten würde es mich auch sehr freuen :saint:

    2 Fragen zur CO2 Neutralität

    Wie genau ist der Begriff CO2 Neutralität zu verstehen?

    Wie wird dieser zurzeit von der Politik interpretiert?


    Es gibt ja CO2 Senken wie Moore oder andere Biotope/Prozesse in unserer Atmosphäre durch die CO2 gebunden wird, währen menschliche Aktivitäten es steigen lassen. Der Zuwachs durch menschliche Aktivitäten übersteigt jene natürlichen Effekte die CO2 reduzieren. Deshalb haben wir ja das Problem .


    Bedeutet nun CO2 Neutralität, dass durch den Menschen in Summe kein CO2 ausgestoßen wird? Beispielsweise wie die Rechnung bei Biokraftstoffen funtkioneren sollte: Dass durch Verbrennung verursachte CO2 wurde zuvor durch Pflanzenwachstum aus der Atmosphäre geholt?

    Oder wird bei den politischen Konzepten auch die Bindung von CO2 durch natürliche Vorgänge miteinbilanziert.


    Würde man die natürliche Bindung von CO2 nicht miteinbilanzieren, dann würde eine erreichte CO2 Neutralität ja eine Reduktion der Gehaltes von CO2 in der Atmosphäre bedeuten. Sodass man wie der in die Richtung der vorindustriellen 280ppm kommt, heute haben wir ja ca 420ppm CO2 mit 1,1°C Erwärmung. 0° Erwärmung wären ja auch mal wieder nicht schlecht.