Aufgrund seiner Aussage, dass er kaum noch Menschen kennt, die Fleisch konsumieren, stellt sich mir die Frage, ob er da nicht aus seiner Bubble heraus auf einen Trend schließt den es so (leider!) nicht gesamtgesellschaftlich gibt. Und ob er sich daraus selbst die Utopie baut, dass Fleischkonsum in einigen Jahren moralisch nicht mehr vertretbar sein wird.
Ich meine, schön wär's, aber ohne politische Agenda eher nicht zu erwarten.
Er stellt sich da auf die Seite der individuellen Verantwortung und ignoriert an der Stelle die Verantwortung des Kollektivs (der Gesellschaft), die er wiederum an anderer Stelle so betont (globaler Kampf gegen die Klimakatastrophe).
Das stellt für mich einen Widerspruch dar. Auf der einen Seite das Individuelle, was für ihn als Liberalen zu den höchsten Gütern zählt und auf der anderen Seite die Einsicht, dass es nur gemeinsame/kollektive Bemühungen sein können, die etwas bewegen. Damit erklärt er sich glaube ich die Trägheit von Veränderungsprozessen. (Bei mir ist der Eindruck entstanden, er will nicht einsehen, dass diese auch politisch beeinflusst oder beeinflussbar sind)
Mich hätte interessiert, wie er das mit dem konstanten (ich unterstelle: menschlich immanenten) Streben nach Veränderung und der von Menschen selbst erzeugten hohen Dynamik der heutigen Lebensrealität in Verbindung bringt.