Beiträge von leie

    Wenn man abwinkt, man dir müde lächelnd Möchtegern-Attitüden anheftet, wenn Du also mal so richtig bedeutungslos bist, bspw. so: ...

    Juni 2021 - Die BRICS-Gruppe (Brasilien, Russland, Indien, China, Südafrika) hatte erstmals 2009 getagt. Einige Beobachter hatten dieser Gruppe die Rolle eines Gegenpols zur G7 zugeschrieben. Davon kann heute keine Rede mehr sein.

    ... dann ist nach einer gewissen Zeitenwende ein Artikel wie dieser...

    8) ... lediglich ein gut gemeinter Ratschlag zur fachgerechten Entsorgung ...

    Geopolitische Algebra: Wenden sie die internationalRulesBasedOrder auf folgende Gleichung an:


    (Taiwan + Freedom of navigation) * -1 = x.


    Lösungsweg:

    US Navy makes ‘show of force’ to Russian, Chinese flotilla near Alaska


    "I was heartened to see that this latest incursion was met with four US Navy destroyers, which sends a strong message to Xi Jinping and [Vladimir] Putin that the United States will not hesitate to protect and defend our vital national interests in Alaska," he said in a reference to the Chinese and Russian leaders.

    Jiddah -

    Ausgangspunkt war der hier:

    International rules-based order violated by Russian aggression must be restored – address of President of Ukraine

    [...]

    And it is for this that Ukraine proposed the Peace Formula because the international rules-based order, violated by Russian aggression, must be restored. It is very important that there, on the sidelines of the meeting in Jeddah, bilateral negotiations with partners take place.

    [...]


    Dann ersetzt Baerbock: "unser gemeinsames Verständnis die regelbasierte internationale Ordnung Charta der Vereinten Nationen sein".


    China dazu:

    That some countries refused to participate in the meeting points to the fact that the Ukraine crisis is a complicated issue. The prospects for a breakthrough have not been improved by Ukraine stubbornly sticking to its own 10-point peace plan that Russia has already rejected. Any lasting political solution will have to be acceptable to both conflicting parties.


    China is under no illusions that the weekend meeting would be able to make any substantive progress toward the process of political settlement of the crisis between Russia and Ukraine, but as noted it participated actively and positively.

    Wenn niemand wirklich an eine Verhandlungslösung glaubt, gewinnt natürlich automatisch die eine, die auf dem Tisch liegt.

    GlobalSouth wird schon deutlich kundtun, wenn die Sache wieder in ein einziges westliches Rumgealbere abdriften sollte. Und KSA als Austragungsort ist auch schon ein Zugeständnis, nachdem Kopenhagen in die Bedeutungslosigkeit einer irrelevanten NATO-Echokammer entschwand.


    Wenn CN Li Hui und Lula Celso Amorim schickt, dann sind die da auch nicht gerade "diplomatisch unbewaffnet". So wird auch nachvollziehbar, warum DE doch lieber auf das "vom Völkerrecht her kommende" - Fliegengewicht Baerbock verzichtet.

    Also offiziell soll das ja zu einem "globalen" Friedensgipfel führen (unklar, ob die Russen dann an dem teilnehmen dürfen)

    [...]

    Ja, bleibt zu hoffen, dass zum "globalen" Friedensgipfel die Russen dann auch eingeladen werden, denn was wäre das sonst ... aber heutzutage ...

    Deswegen ist wichtig, dass jetzt erstmal Indien, Brasilien und insbesondere China an der Vorbereitung in KSA teilnehmen (tun sie doch noch, nur Mexiko lehnt noch ab, oder?).

    War ja lange Zeit fraglich, ob die Genannten mitmachen oder eine Beteiligung wegen " ist reine westlicher Werbeveranstaltung" ablehnen würden. KSA soll sich ordentlich ins Zeug gelegt haben, damit bspw China nicht wie in Kopenhagen verweigert.


    Denn wenn Jiddah leerliefe, dann sässen da nur wieder westliche Partner unter sich, phantasieren & radikalisieren sich weiter anhand der "ukrainischen Friedensformel" und keinem wäre geholfen. Mit den o.g. Teilnehmern gibt es die grosse Chance, den Westen einzuregeln und diese "Friedensformel" etwas schneller in realistische Fahrwasser zu bringen.


    Statement der Russen dazu.

    EU beteiligt sich an Gesprächen über Verhandlungslösung für den Ukraine-Krieg in Saudi-Arabien. Hintergrund: Westen ist vor US-Wahlkampf um eine Reduzierung der Ausgaben für Kiew bemüht.

    So, na dann können wir ja in Europa beruhigt aufatmen, dass, wenn uns bei aller Souveränität & Selbstbestimmung und suma sumarum Selbstherrlichkeit schon nicht der Verstand rettet, dann doch wenigstens die Formalie "(Wieder)Wahl des starrköpfigen Hegemons aus Übersee" etwas Luft verschafft. Das kann bei einem anstehenden Machtwechsel der Greise zu Sowjetzeiten nicht so viel anders gewesen sein, auch im Hinblick auf die zu erwartende Kontinuität des politischen Wahnsinns.


    Nichtsdestotrotz organisiert ein geopolitisch vergleichsweise unabhängiger Teil der Welt aus Sorge um diesselbe für das kriegsgeplagte Europa Friendensverhandlungen in ... äh ... Jiddah, Saudi-Arabien.

    Das muss man kurz wirken lassen - denn passenderweise hat Saudi-Arabien die geopolitische Kehrtwende so schnell und radikal vollzogen, wie kein Anderer. Nach dem 7 Jahre andauernden Yemenkrieg, durch chinesische Vermittlung beendet und für Aussöhnung mit dem jahrzehntlangen Erzfeind Iran gesorgt, ist KSA nun in der Lage unter Beteiligung von Mexiko, Indonesien, Chile, Ägypten, Sambia etc. Verhandlungslösungen für ein völlig (ver)handlungsunfähiges Europa anzubieten.


    Noch mehr Symbolik für Zeitenwende im Zeitenraffer ist kaum vorstellbar.


    Glücklicherweise nimmt DE, Kashoggi hin oder her, die so dargebotenen Hand einigermassen ernst und schickt unter Inkaufnahme einer institutionellen Krise im eigenen Land nicht Vertreter des dafür eigentlich zuständigen aber ideologisch völlig blockierten Aussenministeriums sondern handverlesene Unterhändler nach Saudia-Arabien um Annäherungen in Sachen Frieden in Europa zu eruieren. Auch das erinnert an die UdSSR in den Anfangszeiten von Glasnost&Perestroika.


    Was auch noch so ein klein bisschen an die alte Sowjetunion erinnert, ist die real-existierende Leistungs- und Prognosefähigkeit von wildWildWest. Wurde die SU damals von uncleSam in den Untergang gerüstet, wird nun umgekehrt collectiveWildWildWest "überraschendeweise" von Nachschub- und Qualitätsproblemen in Sachen Militärhardware heimgesucht und infolgedessen sein Proxy von RU in den Untergang gerüstet.


    8) Soviel Zeitenwende.

    Wirklich traurig zu sehen, wie er sich z.T. sehr länglich genötigt fühlt, Grundlagen und triviale Basislogik zu vermitteln, da er davon ausgehen muss, von tumben Ideologen irritierten Zeitgenossen gegenüber zu sitzen.


    Dass sich Leute wie er zwecks Stellungnahme zum aktuellen Zeitgeschehen auf Niveau Klasse 1 herablassen müssen ist so eine elende Verschwendung.

    Drollig:

    Brig. Gen. Moussa Salaou Barmou, the chief of Niger’s Special Operations Forces and one of the leaders of the unfolding coup in Niger, was trained by the U.S. military, The Intercept has confirmed. U.S.-trained military officers have taken part in 11 coups in West Africa since 2008.

    [...]

    U.S.-trained officers have conducted in at least six coups in neighboring Burkina Faso and Mali since 2012. They have also been involved in recent takeovers in Gambia (2014), Guinea (2021), Mauritania (2008), and Niger (2023).

    “We train to standards — the laws of war and democratic standards,” said the U.S. official. “These are foreign military personnel. We can’t control what they do. We have no way to stop them.”

    [...]

    Die Quote der "officers", die vom uncleSam ausgebildet dann an Coups beteiligt sind, ist ja recht eindrücklich. Ob die da rauskommen, die Theorie sofort in die Praxis umsetzen, weil sie es können oder weil sie nicht anders können?


    Interessant auch, dass die Nachbarstaaten sich im Falle Niger genötigt sehen zu versuchen, einer erwarteten westlichen Intervention vorbeugend die Luft rauszunehmen:

    Eine militärische Intervention der Achse USA-Frankreich-Grobbritannien-ECOWAS in Niger, so erklärten es Burkina Faso und Mali soeben, würden sie als „Kriegserklärung“ gegen sich selbst auffassen. Eine deutliche Ansage, die der malische Regierungssprecher Abdoulaye Maïga für die traditionell etwas begriffsstutzigen Demokraten aus Nord-Nordwest ein weiteres Mal und (um der Deutlichkeit willen) noch ein drittes Mal wortgleich wiederholt. Guinea sieht das ähnlich, und auch Algerien, das ein militärisches Kooperationsabkommen mit Niger unterhält, wird „im Falle einer ausländischen Intervention nicht untätig bleiben“.

    Die Ausbildung seitens uncleSam scheint umfassend zu sein und die machen sich wohl keine Illusionen. Niger als "Stabilitätsanker" samt Dronebase für uncleSam und als Energiestabilitätsanker für Frankreich inmitten einer hochgradig selbstverschuldeten westlichen Energiekrise...das wird ein

    heikler Balanceakt, denn der Coup in Niger droht so ein bisschen, die wertewestliche Erzählung von Souveränität und Selbstbestimmung ala UA-Krieg auf den "Prüfstand" zu stellen.

    Und der fällt glaube ich klar unter copium.

    Aber sowas von. Doch der Artikel leitet sich selbst ja mit der Intention ein, lediglich einen Kontrastandpunkt zur vorherrschenden Stimmung in Sachen UA-Krieg zu liefern, denn der sei nunmal mehrheitlich negativ - auch in den USofA. Um dann nicht gerade allzuviel abseits irrelevanter Hoffnungen aufzuzählen, was man doch positiv sehen könnte, wie bspw. die Tatsache, NATO-Europa hätte seine Werte wiederentdeckt, was soviel bedeutet wie die Friedensbewegung findet man höchstens noch beim Militär selbst - braucht man in der europäischen Politik aber nicht mehr zu suchen.


    Nur eines findet man im Artikel nicht wirklich: Irgendeine Art positiver Aussicht für den angeblichen Hauptprotagonisten UA selbst. Nach all den Verlusten und der mehr als fraglichen Erzählung ala "da sind noch ein paar letzte Reserven und vielleicht geht ja noch was" bleibt nichts weiter als eine Verhandlungslösung mit dem Erzfeind RU von einer massiv schlechteren Ausgangsbasis als im Frühjahr 2022.


    8) Vor dem letzten Ukrainer doch noch verhandeln - jetzt auch auf der ganz enthusiastischen Seite.

    Gutes Resümee betr. westlicher Ziele & Zwischenstand UA-Krieg.


    1. Die Gelegenheit wird genutzt und RU in einen kostspieligen aber kontrollierbaren Krieg verwickelt, möglichst ohne einen nuklearen Showdown zu forcieren

    2. Der Fortgang des Krieges wird über massive Waffenlieferungen und der Unterdrückung von Verhandlungsbereitschaft sichergestellt

    3. Die extrem hohen Verluste UAs sind eine kalkulierte aber vernachlässigbare Grösse:

    Frustrated US officials are well aware of Ukraine’s toll. [...]

    As is also increasingly admitted, all of this was foreseen. “U.S. Defense Department analysts knew early this year that Ukraine’s front-line troops would struggle...

    4. PR verschleiert die Aussichtslosigkeit der Erreichung der Ziele UAs:

    In other words, US “public pronouncements” have entailed lying to the public to “downplay fallout” of fueling a knowingly catastrophic and futile war.

    5. Das erreichte Ergebnis ist positiv:

    “The West’s most reckless antagonist has been rocked,” Ignatius writes. “NATO has grown much stronger with the additions of Sweden and Finland. Germany has weaned itself from dependence on Russian energy and, in many ways, rediscovered its sense of values.”

    Accordingly, “for the United States and its NATO allies, these 18 months of war have been a strategic windfall, at relatively low cost (other than for the Ukrainians).”

    Für "US & its NATO allies" ein strategischer Glücksfall zum Discountpreis. Nicht so für UA. Aber das hat UA ganz allein entschieden.

    Da wird erstaunlich unverblümt ausgesprochen was so das Interesse an Niger ausgemacht hat und warum da dann auch militärisch unterstützt wurde.

    1. wegen der scheinbar funktionierenden Demokratie und

    2. auch die zentrale Lage von Niger hat es zu einem wichtigen Partner gemacht.

    [...]

    Zum Niger und der Story um Demokratie und Stabilitätsanker noch ein kleines Detail, falls MSM das irgendwie übersehen haben sollte:

    Zitat

    The irony is that while the American presence is supposed to help keep the country stable, the U.S. has participated with the Nigerien government in a constitution-bypassing maneuver that undermines the country’s already-fragile democratic process.

    Worum genau gehts? Man ahnt es - Stabilitätsanker...:

    A Massive U.S. Drone Base Could Destabilize Niger — and May Even Be Illegal Under Its Constitution

    110 Mio Dollar schwere M9-Reapers-Dronebase und illegal. Welche Art schützenswerte Demokratie sowas hervorbringt ist eh klar...


    Die Basis ist in Betrieb.

    Die Gegenfrage muss gestellt werden: Ist sie das mit uns? Wer soll uns nach den Geständnissen zu Minsk denn noch vertrauen, sodass eine Zusammenarbeit möglich wäre.

    Guter Punkt. Die Frage, ob aus russischer Sicht gemeinsame Sicherheit mit dem Westeuropa möglich ist, hat dieses Westeuropa mit den Erklärungen von Hollande und Merkel zu Minsk 1&2 vor der Weltöffentlichkeit offen und deutlich mit einem klaren "Nein" beantwortet.

    Die sicherheitspolitische Vertrauensbasis bereits vollständig zerstört, stellen diese Offenbarungen also auch noch gut sichtbar die Vertragsfähigkeit westeuropäischer Regierungen infrage.


    Die Frage ist, ob das im Kalkül RUs schon eingepreist war.


    Es ist ja davon auszugehen, dass den Russen klar ist, dass diese Offenbarungen weniger freiwilliger Akt, sondern vielmehr Ausdruck der Abhängigkeit zu Washington sind. Insofern wird das zwar medial in RU hochgespielt, verweist aber einfach auf die Ihnen nur allzu bekannte Tatsache, dass sicherheitspolitsche Aspekte einzig & ausnahmslos mit Washington sinnvoll zu verhandeln sind, wenn sie denn halbwegs wirksam sein sollen.


    Auf mich wirken die Minsk-Verträge unter bewusstem und gewolltem Ausschluss der USofA im Nachhinein eher wie eine Sollbruchstelle, die dann auch gebrochen ist.


    In naher Zukunft wird es folglich nicht um Zusammenarbeit gehen, sondern darum, wer wem was diktieren kann. Die Chancen stehen ja im Angesicht der geopolitischen & wirtschaftlichen Lage für RU nicht ganz schlecht.


    Und wir hier "wollten" das alles ja nicht anders, auch wenn nun das Gesamtbild eher nach fullSpectrum...Failure aussieht.


    Ein Jammer.

    yep, entweder sie glauben die eigene Propaganda tatsächlich; dann müsste man hunderte Analysten, Medientreibende und Politiker sofort entlassen und ein lebenslanges Berufsausübungsverbot aussprechen.


    Oder sie glauben sie nicht, handeln und agitieren aber trotzdem so; dann ...

    ... wäre das Ganze ein absolutes AgitProp-Gesamtkunstwerk mit traumhafter Performance.


    Denn:

    Der deutsche Qualitätsmedienzuschauer fordert einfach mehr Gewalt. Ist ja nicht hier bei uns, wo die abgerissenen Körperteile durch die Luft fliegen.

    Das war das Land des Ausgleichs, der Krisenprävention und der Friedensbewegungen. Hm.