Naturschutz
- woran würde Sie in Zukunft Ziele im Naturschutz festmachen, wenn die Referenz, also die Ausstattung der Natur in der Vergangenheit, unter den gewandelten Klimabedingungen keine adäquaten Zielzustände mehr sind?
- brauchen wir mehr Prozesschutz in den Wäldern (zb. als Referenz, um später an diesen Flächen abzulesen zu können, wie ein Wald in seinem künftig klimagewandelten Ökosystem eigentlich aussehen würde)? und wenn ja, wieviel Prozent der Fläche bräuchte der Wald?
Politik
- ist es richtig, dass die Forstwirtschaft auch vom Deutschen Bauernverband „vertreten“ wird? Wer sind die Lobbyisten der Forstindustrie in Deutschland? Sind die ähnlich mächtig gegen den Naturschutz, wie wenn es um Offenland, also landwirtschaftliche Nutzflächen geht?
- wie könnten zeitnah umsetzbare Konzepte für die Waldwirtschaft aussehen, die wirklich nachhaltig sind? der Nutzungsdruck auf den Wald wird wohl in Zukunft größer (siehe oben Frage zur Baubranche), ist es daher nicht längst Zeit die verschiedenen Ökosystemdienstleitungen eines Waldes mit einzupreisen? Also ich meine wirklich ein Preisschild dran hängen und zwar nicht nur an CO2 sondern auch an die Habitatfunktion, die Erholungsfunktion, die klimaausgleichende Funktion und und und…
Bildung:
- in Zeiten wo auf Begrifflichkeiten sehr viel Wert gelegt wird, hält Sie die Gleichmachung der Begriffe Forst und Wald für problematisch? Anbei ein Foto aus einer forstindustriellen Wüste in Bayern, die Kindern im Vorschulalter offenbar als Wald verkauft wird. Wie soll man den kommenden Generationen beibringen, was der Wald ist und was er alles kann, wenn die Role Models fehlen und die Umtriebszeiten so verdammt lang sind?
PS. Hätte mir zum Thema Wald eigentlich Pierre Ibisch von der HNE Eberswalde gewünscht. Falls meine Fragen nicht in dieses Interview morgen passen, wäre er bestimmt ein interessanter Gast für demnächst irgendwann…