wobei man das wieder verschieden betrachten kann imo. also man kann das so lesen, dass sie meint, wir können auch perspektivisch nicht alles mit sonne wind und wasser machen, dann wäre das populistischer unfug. man kann das aber auch so lesen, dass wir aktuell noch nicht alles mit erneuerbaren machen können und für die zwischenzeit findet sie gas aus russland dann halt besser als kohle oder so, dann wärs ja nicht mal unbedingt falsch. sagen die, die verhindern wollen das wir irgendwann nur noch erneuerbare haben aber auch um genau das zu verhindern.
wäre vielleicht eine gelegenheit da mal bei einem passenden zeitpunkt genauer nachzufragen, damit sie dann nicht wieder den vorwurf machen kann dass die leute ihr irgendnen blödsinn unterstellen, den sie so nicht gesagt hat. sie hat aber auch ein talent/eine absicht solche dinge oft auf eine art und weise zu formulieren, die sehr anschlussfähig an rechte positionen ist. also in dem fall es so klingen zu lassen als wären 100% erneuerbare in zukunft das linksgrüne märchen, für das viele ahnungslose rechte es halten.
ich finde das merkt man auch bei ihr, dass sie sich auch recht stark beeinflussen lässt von zuschriften, die sie erhält, sie sprach ja mehrmals von inhalten aus e-mails und dem rückhalt, den sie da erhält. und für mich ist populismus jetzt nicht per se ein schimpfwort, aber es gibt schon auch immer ne gefahr, in dem fall dass man seine fühler zu sehr nach dem ausrichtet, wo die meinung ist und das ganze dann nicht mehr mit fakten und dem was richtig abgleicht.
man hat bei wagenknecht irgendwie mittlerweile das gefühl, dass sie etwas hinterherläuft, was ihren persönlichen ambitionsdurst befriedigt anstatt dass sie noch stark an irgendwelchen inhalten hängt. vor einigen jahren hätte sie noch dafür gekämpft, dass die breite gesellschaft merkt, dass wagenknechts positionen eigentlich die der bevölkerung sind. heute kämpft sie dafür, dass ihre positionen in der breiten gesellschaft anschlussfähig sind und so, mutmaße ich, ihr dann irgendwann ne politische machtperspektive verschaffen, die sie so in der linken nicht mehr für erreichbar hielt.