Beiträge von mango

    Basel Adra verlinkt auf seinem IG-Account auf https://supportmasaferyatta.com/.

    Hi! We're the creators of No Other Land, the Oscar-winning film about the communities of Masafer Yatta that are being forcibly displaced by the Israeli army and settlers. […]


    All profits from renting the movie will go directly to support Masafer Yatta communities!


    If you already watched our film, you can donate any amount you like to the villages of Masafer Yatta. 

    Das Spenden-Formular läuft augenscheinlich über eine US-registrierte NGO, und akzeptiert US-kompatible Kartenzahlung.


    Sie freuen sich bestimmt über deine Unterstützung, auch wenn der Zugang zum Filmmaterial nicht über offizielle Kanäle erfolgt. 😊

    ich hab jetzt 2 stunden versucht nun endlich die doku "no other land" zu kucken finde aber nirgendwo online auch nur eine möglichkeit die zu kaufen/leihen.


    schon verwunderlich das mensch sich zum anschaun einer oscar gewonnenen doku so heftig verbiegen muss um da irgendwas zu finden. mit VPN's kenn ich mich nicht aus..hat jemand was gefunden wo diese doku zu erstehen ist?

    Schau mal, ob du auf archive.org einen relevanten Eintrag findest. (Downloads können mitunter sehr lahm und flaky sein)



    Bin in letzter Zeit vermutlich auf dem Beschleunigungsstreifen meines aktuellen Selbstzerstörungskurses angekommen.


    Falls sich hier auch jemand überdurchschnittlich viele Synapsen weglasern lassen möchte, empfehle ich Nano-Dosing.

    Mein Zitat hatte ja den Kontext, dass man auch auf Gotja Fragen eine Antwort haben kann. Und wenn man so in die öffentliche Debatte geht, dann sollte man diese vielleicht bei relativ gängigen Gegenargumenten auch haben.

    Recall (Korrektheit abhängig von der Transkript-Qualität auf YT):

    Bosetti konstruiert eine Induktionskette, um – das unterestelle ich einfach mal – ein "Siehst du, auch du würdest zur Waffe greifen. Gotcha!" zu ermöglichen. Das Scenario Building, und die sich anschließende Frage passen nicht zusammen. Nymoen's Gegenfrage stellt das doch heraus. Die Nachfrage Bosetti's schafft dann auch keine Klarheit mehr; die Konstruktion ist einfach falsch.


    Das dann zu artikulieren, verschafft der Gegenseite mitunter auch Raum, Konstruktion & Fragen zu überdenken und konkretisieren zu können. In dieser Gesprächsrunde ist das nicht passiert. Ole hat mögliche Synthesen dann doch noch antizipatitv vorweg genommen:

    Du findest es auch unvorstellbar, das zutun, und jetzt willst du die ganze Zeit irgend so einen Punkt bei mir herausfinden, wo ich sagen würde, da würde ich dann doch zur Waffe greifen und für Deutschland kämpfen, und vielleicht kommt der Punkt einfach gar nicht.

    Weshalb und worüber debattieren wir eigentlich hieran?


    Ja. Die klassische würdest du deine Mutter vor dem Russen retten, wenn du zufällig ein Gewehr in der Hand hättest? Auch einen Bekannten? Auch ein fremdes Baby? usw. in Anspielung darauf, dass eine Armee ja quasi die staatlich organisierte Form dieser Notwehr ist.

    Armeen sind Gewaltinstrumente der ihr vorgestellten Eliten. Für "Verteidigungsarmeen" von Nationalstaaten gilt das gleichermaßen.


    Im Zweifel wird dieses Werkzeug im Sinne der Befehlsgewalten eingesetzt. Da interessiert es kaum bis gar nicht, wer wessen Mutter oder Kind ist; am Ende des bewaffneten Konflikts liegen "Kollateralschäden" unter Trümmern, und der designierte Feind (in Irland z.B. gelegentlich Verwandschaft ersten Grades) im Grab(en).


    Der Aspekt mit der Solidarität wäre übrigens auch glaubwürdiger, wenn sie innerhalb der Bevölkerung in relevantem Maße feststellbar wäre, und nicht einfach irgendein Vibe à la "Deutschland ist es wert" rausgehauen wird.


    Ich bin sehgeschädigt – meine Brille beweist es –, aber wo solidarisiert sich der Volkssouverän z.B. hierzulande untereinander? Stattdessen wird gespalten und ausgebeutet, und zur Stützung dieses Apparats sollen dann Leute zur Aufopferung ihres Lebens gezwungen werden können?



    Wenn schon nicht für alltägliche Solidarität gekämpft wird, wär' der Ruf zu den Waffen zumindest glaubwürdiger, wenn wirklich alle, die das mit und ohne Bauchschmerzen befürworten, ihre anteilige Ownership am Nationalstaat dadurch legitimieren, dass sie selbst uneingeschränkt in einen Armeeverbund eingliedern lassen, um staatstragend Befehle entgegennehmen zu können.


    Deshalb habe ich diese Frage ja auch in den Raum gestellt. Für mich ist diese Antwort ähnlich wie bei der Frage nach der Polizei.

    Die Polizei rekrutiert sich in DE nach wie vor ausschließlich aus Leuten, die sich freiwillig dazu melden.


    Polizei und Gewaltmonopole sind andere Themen; Die müssen wir nicht unbedingt aufmachen, wenn es vor allem um Wehrpflicht & Militärdienst geht.


    Und so unbeliebt Weisband hier ist, aber ich finde schon, dass sie ein Argument hat, dass die Tyrannei zumeist von Menschen gestürzt wurde, welche bereit waren ihr Leben aufs Spiel zu setzen.

    Dann sollen das Menschen selbstbestimmt tun, und nicht andere per Zwang in diesen verengten Korridor schleifen.


    Falls du einen vielversprechenden Plan hast, die Tyrannei des Kapitals zu stürzen, opfere ich mich übrigens gerne freiwillig. ✌️


    Wenn man in den Raum stellt, dass ein Leben unter Putin, als ein Tod auf den Schlachtfeld besser ist, dann gibt es da viele Argumente dafür. Muss man dann aber die Situation in Russland zusätzlich beschönigen?

    In wiefern habe ich die Situation in Russland deiner Auffassung nach beschönigt? Denkst du tatsächlich, nach dem Lesen der von mir beschriebenen Einordnung, ich sehe etwas positives im beschriebenen kollektiven Defätismus & der sozialen und kulturellen Regression?


    Wo Aktivismus schnell Leib und Leben in Gefahr bringt und Teile der Bevölkerung über Einschüchterung und blanke Angst kontrolliert und ins Private gezwungen wird?

    RU also eine Preview, in welche Richtung es in DE zukünftig auch wieder gehen wird, weil hier aktuell zu wenige Leute ihr Leben auf's Spiel setzen, um die bereits seit der Staatskonstituierung der BRD fortwährend vom Gutbürgertum und reaktionären Eliten systemischen Zwänge zu überwinden? Dann lieber mal mehr Militarismus und Zwangsdienst, damit diese inneren Widersprüche auch weiterhin nicht aufgelöst werden können.


    Ich glaube eine detaillierte Debatte um konzentrische Frontbögen und die Feuerratio bestimmter Geschütze würde den Rahmen noch weiter sprengen. Ich glaube Russland kann zu einem hohen Preis langsam aber sicher Boden gut machen, aber wenn man wirklich bis Odessa will, dann bräuchte man dafür noch Jahre, wenn die Ukraine weiter unterstützt werden würde.

    Cool. Am Ende also noch weniger Staatsgebiet, und – hups – noch weniger Subjekte, die sich diesem unterordnen können. Ich verstehe diese Logik einfach nicht.


    Aber was war zuerst da? Verständigung oder das Ausspielen aller Karten?

    Weil dem geschilderten Ablauf würde ich nicht groß widersprechen. Nur eben hervorheben, dass die Radikalen auf beiden Seiten die Verhandlungen, welche es die ganze Zeit des Nordirlandkonfliktes gab, nicht mehr sabotieren, weil sie beide paramilitärisch ausgespielt waren und im Gefängnis ihre Gemeinsakeiten gefunden hatten. Ich bleibe dabei, hätte eine Seite noch realistische Chancen gehabt, wäre der Friedensprozess deutlich schwerer gewesen.

    Das sollen meinetwegen besser qualifizierte Historiker konklusiv ausdiskutieren. Ich sehe mich dazu nicht in der Lage, das quantitativ zu erläutern.


    Was ich dir nochmal sagen kann, ist: Es wurden nicht militärisch geschaffene Fakten abgewartet, bis ausreichend relevante Personen in ihren Werkzeugkoffern auf nicht militärische Optionsräume gestoßen sind, und diese dann auch genutzt hatten. Das war Gegenstand einer deiner ursprünglichen Fragen. (Gruß an Marner, der diese Prämisse re Kosovo-Bemerkung augenscheinlich ignorieren wollte). Die langwierigen diplomatischen Prozesse und ziviles Engagement waren es, was die Konfliktsituation zumindest soweit runterkühlen konnte, das die militanten Auswüchse weniger und weniger Motivation und Relevanz hielten.


    Wenn du deine Frage ein wenig erweitern möchtest, und nach vermiedenen kriegerisch ausgetragenen Konflikten Ausschau hälst, wirst du u.a. bei den EU-Staaten fündig. Manchmal geht's dann sogar ganz ohne Krieg.


    Ich habe dir auf deine Eingangsfrage nun jedenfalls ein paar meiner Gedankenfetzen zum Thema hinterlassen. Da mich bisher nichts zum Überdenken oder Justieren meiner Gedanken und Positionen bewegt hat, sehe ich für den Moment nicht, dass ich hier noch etwas beitragen kann.

    Wenn Widerstand auch zivil und mitunter subversiv funktioniert, durch aufgeklärte Subjekte, warum funktioniert das im Russland unter Putin scheinbar nur so mäßig?

    Auf diese Frage gibt es sehr viele richtige und relevante Antworten, und beginnen müsste jede davon etwa so: "If you wish to [explain society], you must first invent the universe." (frei nach Carl Sagan)


    Eine zynische Bemerkung vorab, bevor ich eine ernsthaftere Antwort versuche: Da es "Linken" hierzulande nicht so wirklich gelingt politische Relevanz mit zivilen Mitteln zu erlangen, schlägst du also im Umkehrschluss vor die Waffenkammern der BW leer zu räumen, und die Diktatur des Proletariats auszurufen?


    Um eine leicht angreifbare, aber ernsthafte Antwort zu versuchen:

    Trotz der kollektiven Desillusionierung verschiedener gesellschaftlicher Klassen und Kollektive in der Soviet-Zeit, Oligopolisierung, Korruption, verschiedenen Ein- und Zusammenbrüchen um 1990, "Hypernormalisation", Hyperkapitalismus, regressivem Kulturkampf, usw. ist das Lebensgefühl der sich als solchen wahrnehmenden "Mitte" insbesondere in den Metropolregionen nicht so viel anders als hierzulande: Bildungsstandard ist formell recht hoch, Lebensstandards steigen seit Ende der 90er spürbar, man kann auch in Russland als "BürgerIn der Mitte" ein angenehmes kosmopolitisches Leben führen, wenn man im normativen Rahmen verweilt.


    In den abgeschiedeneren Regionen und Kulturkreisen organisiert sich das Zivilleben mitunter ganz anders, und es ist auch egal für irgendwelche Unterhaltungen hierzulande.


    Was materielle Freiheiten angeht, sind deutsche und russische StaatsbürgerInnen verschiedener Schichten mitunter sehr nah beieinander. Für abgeschiedene ländliche Gebiete in Russland würden dir Leute mit rechts-libertärer Attitüde hierzulande im Sinne ihres Freiheitsverständnisses erzählen, dass sie dort freier (vom Staat weniger eingeschränkt) leben können.


    Es gibt im modernen Russland, weite Teile der Zivilbevölkerung, die im wahrgenommenen Status Quo bequem existieren können, und vor allem auf ihre eigene Absicherung / ihren eigenen Vorteil bedacht sind.


    Hierzulande war und ist die Normalisierung von LGBTQ+ glücklicherweise weiter vorangeschritten. Nur wenige Monate vor dem Waffenstillstand '94 in Irland wurde endlich §175 gestrichen (nach nur etwas mehr als 25 Jahren Vorbereitung).


    Wie zu jedem Zeitpunkt in der Geschichte der Menschheit finden sich Leute grundsätzlich lieber in geschützten Räumen zusammen, statt den steinigen Weg durch die machthabenden Instanzen und gesellschaftlichen WIderstände zu gehen.


    tl;dr: Russland hat ihre eigene Erhard-Phase.


    Ich sage nicht, dass man sich ins Flecktarn schmeißen muss. Ich bin auch für das Recht auf Wehrdienstverweigerung.

    Das Instrument der "Wehrdienstverweigerung" setzt einen "Wehrdienst" voraus. Es ist kaputt über Ersteres, aber nicht vorher über Zweiters nachzudenken (mit dem meiner Einsicht nach einzig korrekten Schluss, dass es Unfug ist).


    Aber wenn es ja keine neuen Fragen sind, dann könnte ja auch etwas anderes kommen als Stille und ein "Ich verstehe die Frage nicht"

    Ich möchte gerne vermeiden, das VOD nochmal anzusehen. War das Statement "ich verstehe die Frage nicht" eine Reaktion auf eine der Suggestivfragen, wann Ole nun doch zur Waffe greifen würde? Hatte diese Äußerung in einem Moment gehört, als ich auch erstmal überlegen musste, wie die Frage semantisch zu zerlegen ist. Häufig sind mir Fragen und Diskurse einfach zu hoch, und ich erfasse es nicht. Manchmal ist tatsächlich doch nur ein kategorischer Fehler die Ursache eines Nicht- oder Missverstehens. Vielleicht war's Ole auch zu hoch?


    Und was wäre verkehrt zu sagen, ja, ich bin unter Umständen für solidarische Gewalt, nur ist diese mir in der institutionellen Form der Armee zu abstrakt und fern von dem eigentlichen Motiv. Ich misstraue zudem der Institution und fürchte, dass das militärische Primat über der politischen Frage steht und es am Ende kein menschliches Leid verhindert, sondern produziert.

    Es ist verkehrt, wenn du deine eigenen Prädispositionen als Grundlage der Wertung dessen heranziehst, was andere Leute in einem TV-Sendungsformat (nicht) äußern.

    Falls Ole hier mitliest, kann er sich überlegen, ob er sich der Formulierungshilfe annimmt.

    Aber ein konkretes Beispiel wo Verhandlungen auch zu einem Frieden unter den beschriebenen Umständen führten, gerade zwischen Staaten, sehe ich jetzt auch nicht.

    Denn mit deinem "um nicht um nicht eine allerseits anerkannte Pattsituation, oder den totalen Sieg abwarten zu müssen" war ja eben genau meine These.

    Ich möchte nicht den Anschein erwecken zu derailen, aber weshalb ziehst du diesen eingangs formulierten Constraint eigentlich ein? Wenn diplomatische Initiativen während einer "militärisch noch offenen Situation" laufen, beeinflusst das doch sehr wahrscheinlich auch die Einschätzung, ob es tatsächlich noch "militärisch offen" ist / sein sollte, oder nicht. Wenn nicht, soll man dann den militärischen Stärke-Wettbewerb abwarten, bis es klar genug ist? Also doch einfach "Recht des Stärkeren" zulassen?


    Ich hatte den Irland-Konflikt nicht grundlos angeführt. Die formelle Befriedung hat Jahrzehnte gedauert. Allein zwischen den abgestimmten Good-Will-Bekundungen '94 bis zum Good Friday Agreement '98 floss noch einiges an Wasser die Liffey runter, und einige Sprengsätze gingen hoch – Zeit, in der (laut privatem Geschichtsreferat einem Kumpel mit irischen Wurzeln) u.a. einige eher radikale VertreterInnen der verschiedenen Fraktionen auf den Boden der bevorstehenden Tatsachen geholt, oder festgesetzt wurden. Verständigungsprozesse hatten in diesem Konflikt ermöglicht, dass eine martialische Patt-Situation festzustellen war.


    Der Zypernkonflikt ist in der aktuellen Phase (stark verkürzt) dadurch gekennzeichnet, dass sowohl Türkei als auch Griechenland recht schnell mit ihren jeweiligen militärisch Mitteln Fakten schaffen könnten. Die Patt-Situation ergibt sich durch für beide durch größere diplomatische Interessen, Abhängigkeiten und Befindlichkeiten.


    Der Balkan ist ein multiethnischer Clusterfuck, der maßgeblich durch das gegenseitige Tot-Labern (u.a. durch den Werkzeugkasten UN) zumindest soweit entschärft wurde, dass alle Konfliktparteien irgendwie unzufrieden waren, aber zumindest das Massenmorden zwischenzeitlich nachließ, und ein paar Menschenfeinde aus dem Verkehr gezogen werden konnten, weil der Optionenraum für andere vergrößert wurde.


    (Das ist natürlich viel zu stark vereinfacht, aber es geht hier nicht um Details, sondern lediglich darum, die für deine Überlegung erforderliche Grundannahme zu widerlegen)


    Entsprechend könnte ich mir vorstellen, dass mit Harris die Kosten Nutzen Rechnung für Putin vielleicht anders ausgesehen hätte.

    Und vielleicht hätte es mit ernsthafter Europäisch-Russischer Friedenspolitik und weniger NATO-Osterweiterung diesen Krieg nicht gegeben. Wir wissen es nicht. Nun ist die Faktenlage jeweils eine andere, und damit muss gearbeitet werden (oder auch nicht).


    Des Weiteren bestand ja auch für Putin die Gefahr, dass es ab irgendeinem Punkt für ihn negativ eskaliert. Kampfstreiks, Meuterei à la Wagner.

    Die Gefahr besteht für Autokraten und ihren Unterbau jederzeit. Dass es wenig wahrnehmbaren inneren Widerstand gegen Putin und Co gibt, ist sicherlich auch vielschichtig.


    Vielleicht ist der Typ mit seiner Regierung allerdings doch ausreichend beliebt bei relevanten Teilen der Bevölkerung / des stützenden Macht-Apparat, dass die Herrschaftsverhältnisse in Russland in für die aktuellen Zivilbevölkerungen der Ukraine und Russlands relevanten Zeiträumen sich nicht großartig verändern werden.


    Möglicherweise würde Russland doch mal einen offiziellen Kriegszustand ausrufen, die Bevölkerung mobilmachen, und die größeren Kaliber in größerer Zahl als bisher über die blau-gelbe Flur verteilen.


    Irgendwelche Planspiele können ja ganz unterhaltsam sein, die Szenarienauswahl sollte dann aber auch divers genug ausfallen, um nicht nur den persönlichen Happy Path abzutasten


    Um auf das Interesse einzugehen für wie offen ich die Situation in der Ukraine einschätze: Vor Trump ein Abnutzungskampf mit leichten Nachteilen für die Ukraine. Die Unkenrufe es bricht gleich alles für die Ukraine zusammen, gab es ja auch über Jahre, but didn't happen.

    Was heißt das konkret? Was sind die Nachteile für den Staat Ukraine?


    Ich spiele mit Freunden gelegentlich RTS-Spiele, und da haben Einheiten bunte Health Pool Bars, Gelände und Effekte verschaffen Boons oder Debuffs. Haben die UAF-Truppen einen Initiative-Debuff? Sind die RAF-Truppen mit mehr Basis-Armor ausgestattet? Wenn wir TDM spielen, bekommen die Frontline-Player von ihrer Party i.d.R. Materialien, gelegentlich Unit Support, und sollen die gegnerischen Maneuver abhalten oder Druck aufbauen, während die Backliner Economy Booming betreiben, und offensive Aufmerksamkeit eher in kleinere Skirmishes und Raids investieren. Wer mich in der Party hat, hat einen leichten Nachteil.

    Wie dem auch sei – häufig passiert es, dass eine der SpielerInnen von den Gegnern in die Mangel genommen wird, und total betrübt für 15 bis 60 Minuten (oder wie lang auch immer ein Match läuft) eher schlecht als recht aushalten muss, während die anderen Party-Player den Stomp ihres Lebens zelebrieren. Die malträtierte SpielerIn hält gelegentlich Stand, obwohl das gegnerische Team seit 15 bis 60 Minuten im in-game-Chat bekundet, dass die Noobs doch nun bitte das GG callen sollen. Im Macro der Teams hält sich mitunter lange Zeit ein Gleichgewicht, bis es dann meist doch irgendwann kippt. Im Macro der SpielerInnen ist die Erfahrung mitunter stark gemischt, und während die einen boomen können, stecken andere umso mehr ein.


    Die Lektion? Keine. Wollte die Gelegenheit lediglich nutzen, um über Multiplayer-Strategiespiele zu ranten.


    Jetzt gilt es sich für das geringere Übel zu entscheiden.

    System Change, not Dominion Change sollte die Devise der Internationalen lauten. Dieses staats(er)tragende Denken langweilt mich. Wir brauchen mehr Radikalität!


    Wenn du keinen großen Unterschied zwischen liberalen und illiberalen Demokratien ausmachen kannst, bzw. die Staaten jeweils anders bewertet, dann ist der Schluss lieber unter Putin zu leben, als tot auf dem Schlachtfeld zu liegen ja korrekt.

    Zumindest können sich nicht im Krieg verstorbene Menschen für kollektive und eigene Interessen einsetzen. Tod ist eine terminale Kondition. In Unterdrückung zu leben, und trotzdem irgendwie mehr oder weniger glücklich existieren zu können, gelingt großen Teilen der Menschheit seit Tausenden Jahren.


    Damit möchte ich kein relativierendes Argument machen, sondern lediglich nochmal feststellen: Wer nicht im Krieg stirbt, kann das zumindest auf vielfältige andere Weisen nachholen.

    Zum Beispiel "Krieg wird immer durch Verhandlungen beendet". Ja, es finden am Ende eines Krieges fast immer Verhandlungen statt, aber nicht unberührt von der Situation auf dem Schlachtfeld. Oder sind hier viele Beispiele für ein Kriegsende durch Verhandlungen bekannt bei dem der Krieg militärisch noch völlig offen war?

    Es gab und gibt Kriege und heiße Konflikte, bei denen auch zwischenzeitlich diplomatisch interagiert wird, um nicht eine allerseits anerkannte Pattsituation, oder den totalen Sieg abwarten zu müssen, bevor man auf diesen Ebenen aktiv wird.

    Vor allem bei "Bürgerkriegen" wirst du hinsichtlich deiner letzten Frage fündig: Irland, Balkan, Zypern können als Beispiele im europäischen Raum herangezogen werden.


    Aus Interesse: Bezeichnest du den Krieg in der Ukraine als militärisch noch völlig offen? Nimmst du wahr, dass eine der beiden aktiven Konfliktparteien kurz- und mittelfristig militärisch irgendwie signifikante Vorteile erreichen kann?


    Und so solide wie der Punkt ja irgendwo auch ist, beantwortet er so nicht die Fragen wie "Soll etwa das Recht des Stärkeren herrschen?"

    In welchem normativen Konstrukt findet diese Bemessung von "Stärke" statt? Woraus konstituiert sich diese Stärke? Wer kann sie einsetzen, und wer nicht?


    Es gilt bereits jetzt in so vielen Dimensionen das "Recht des Stärkeren" / "Might Makes Right" – im Kleinen etwa bei der Durchsetzung von Eigentumsansprüchen, Rechtsgestaltung und -auslegung, gesellschaftlicher Teilhabe.

    Im Schleier des VölkerStaatsrechts und der FDGO eingehüllt, wurden und werden Bewegungen unterdrückt, unliebsame Volksvertreter gemeuchelt und vertrieben; es wird Propaganda in den Äther gesendet, und Kultur gefördert oder unterdrückt – so, wie's gerade erforderlich scheint.


    Die Frage stellt sich doch gar nicht, außer sie ist rhetorisch zu verstehen…


    "Soll man kämpfen, um nicht in einer Diktatur leben zu müssen?"

    Nö. Zumindest sollte vorher das Machtgefälle bewusst sein, und darüber nachgedacht werden, ob es ggf. andere effektivere Maßnahmen, als einen Ruf zu den Feuerwaffen gibt. IdR sind diktatorische Systeme mit den "besseren" Schießgeräten und Unterdrückungswerkzeugen ausgestattet, als die von ihnen unterdrückten Subjekte und Institutionen.


    Widerstand funktioniert mitunter auch zivil und subversiv. Systemischer Wandel erfordert aufgeklärte Subjekte, die durch Frontalkampf reduziert werden.


    Wer hat in die Spielregeln geschrieben, dass man sich für von Eliten beschriebene nationalstaatliche Ansprüche ins Flecktarn werfen muss?


    Ich glaube nämlich schon auch, dass Nymoen Bosettis Argument verstanden hat, als sie ihn nach seiner Grenze der Gewaltbereitschaft aus Solidarität gefragt hat.

    Das sind doch auch keine neuen Fragen, um Got-ya!s zu provozieren. So unsouverän mir Nymoen in dem Gespräch auch sonst wirkt, formuliert er doch zumindest auch mehrfach, dass die Unterordnung als nationalstaatliches Subjekt nichts mit einer Form von Solidarisierung zu Tun hat, und diese Denke unter Anwendung seines ethischen Verständnis von falschen Prämissen ausgeht, und zu verkehrten Schlüssen führt.

    Dieses Piggybacking auf hart und mitunter teuer gegen diverse Eliten erkämpften zivilisatorischen & humanistischen Errungenschaften, um dadurch die nun geforderte Aufopferung für eben solche Eliten zu rechtfertigen, ist irgendwie geisteskrank.


    Es werden Jahrzehnte der Arbeit und des Wirkens von friedensbewegten Leuten und Initiativen weggeworfen und mit Füßen getreten, während man sich hinsetzt und erzählt, dass man doch genau das schützen wolle – mit einer kuriosen Verkehrung ins Gegenteilige. Das kennen wir bereits unter anderem auch bei sozialpolitischen Themen, wo das selbe Schauspiel aufgeführt wird.


    Weshalb schreiben und erzählen diese staatstragenden Intelligenzia-SimulantInnen so viel, wenn Worte nicht zur Konfliktbewältigung taugen?


    Mir zerbrennt diese unreflektierte Vibe-ProgrammierungPropaganda seit Wochen und Monaten die bis dahin noch nicht vom Genussalkohol, und der alltäglichen Dissonanzbewältigungsversuche zerfressenen Gehirnzellen. Mittlerweile wünsche ich mir einfach nur, dass alle diese Nicht-Pazifisten ihren Brain Rot als Konsequenz ihres Einsatzes in einem aktiven Kriegsgebiet ausleben.


    Immerhin: Die im öffentlichen Diskurs propagierte Verrohung, und im Sozialen voranschreitende Ausbeutung hinterlassen einer sicherlich folgenden, noch reaktionäreren Regierung viele Bumm-Peng-Spielzeuge, sowie Fußvolk, das diese dann sicherlich ganz im Sinne irgendwessen wohldefinierter Werte einsetzen können und werden. Alles auf Anfang.

    Mich interessiert, ob in den Rängen der Militärs "pazifistische" oder zumindest "erwachende" Strömungen und Tendenzen erkennbar sind:


    Waren historisch (und sind aktuell) in den Rängen der regulär oder permanent Dienstleistenden, sowie Veteranen der IDF Trends zu erkennen, die "the Silence" vermehrt durchbrechen wollten? Wie hat sich das seit 2021, sowie seit 2023 geändert?

    Auf emotionaler Ebene holt mich das Format ab.


    Inhaltlich gab es für mich im Rahmen der angerissenen Punkte keine neuen Erkenntnisse, aber hier und da interessante Diskussionen aus verschiedenen links-ausgerichteten Positionen, sowie nachvollziehbare Einordnungen.


    Hatte zu Beginn nur zuhören wollen (ohne Bild). Am Anfang, als Clips zu Wahlprognosen und -ergebnissen eingespielt wurden, hat es ohne Bildmaterial irritiert. Hier wäre eine verbale Anmoderation nett gewesen, wenn das Format auch podcast-artig genutzt können werden soll.


    Jennys Anekdoten machen das ganze nahbar, können für Gegenpositionen aber als Anekdata angefochten werden. Morfs systemische Einordnungen sind mMn kurz, bündig und verständlich. Wenn er in Rants wechselt, ist das zwar für mich gut nachvollziehbar, aber macht das Format weniger empfehlenswert als etwas, das ich als Link auch mal Freunden und Bekannten als Intro für solche Themen "über den Zaun werfen" kann.


    Für sowas wären vermutlich aber sowieso etwas kürzere Formate besser geeignet.


    Als zeitlich begrenzte Initiative gefällt mir der Fokus auf "Ostdeutschland". Ein dauerhaftes Format sollte es nicht werden. Allerdings ist diese Hoffnung eine, die sich seit 35 Jahren nicht wirklich erfüllt.

    Die selben Leute werden aufgrund solchen Denkens und Handelns vieler Menschen in den nächsten Jahren Klimatisierungslösungen nachrüsten wollen. Da hätte man auch gleich (dann insgesamt kostengünstiger) zu Klima-Split-Anlagen greifen können, selbst wenn CO2-Bepreisungen nicht als markt-steuerndes Instrument eingesetzt würde. 🤷

    Scherz, oder?

    Falls ernst gemeint: Wird nicht funktionieren, ebenso wie KI-generierte Popmusik. Beides, Sport und Musik, lebt von Persönlichkeiten, von Identifizierung mit diesen und einem gewissen Hype um diese. Aktuelles Beispiel:


    https://www.zdf.de/sport/sport…all-em-2024-doku-100.html

    Funktioniert bereits:

    In den letzten Jahren ist immer wieder sichtbar geworden, das Menschen grundsätzlich nicht gut im Identifizieren von Astroturfing, Bots, algorithmus-generierten Inhalten, Vibes, usw sind.


    Parasoziale Beziehungen sind auch kein neues Phänomen.


    Durch datengestützte Analysen werden Vermarktung und "Konsum-Kultur" in den letzten Jahren massiv gefördert.


    Leute lachen (berechtigerweise) über Suck's Metaverse, nur um dann zu verkennen, dass der ganze synthetische Kram in anderen Schläuchen schon lange existiert, und effektiv vermarktet wird.

    Ohne Widerstand fällt die Spannung in kürzester Zeit über den Leiter ab, und man hat einen Kurzschluss. Kein Widerstand ist gewissermaßen Energievergeudung (so lange das Leitermedium nicht den Aggregatzustand kurzfristig und lokal wechselt), und das kann ja auch nicht Sinn der Sache sein, wenn es vorhin noch um Nachhaltigkeit ging?

    ^^ Würde sage, das ist dann nur Teilnahme. Wie gross muss eigentlich eine Telco sein, damit ein Teilnehmer mehr oder weniger nicht auffällt?

    Früher gab's (iirc) bei WebEx eine dedizierte "Moderator"-Rolle, die in der Teilnehmerliste gelistet wurde. Möglicherweise wurde sowas gepullt.


    MMn wahrscheinlicher ist allerdings, dass hier niemand live mit drin saß, sondern eine Aufzeichnung einfach irgendwie zugänglich war oder gemacht wurde.


    Wie so viele Konferenzsysteme, lässt sich WebEx an diverse Systeme andocken, und Aufzeichnungen können bei Cisco auf irgendeinem Cloud-Storage, auf dem eigenen Sharepoint, oder sonst wo landen.

    Ab dort kann die Aufzeichnung dann via eines kompromitterten Accounts exfiltriert werden; oder ein vor 5 Jahren angelegter Freigabe-Link auf eine Ordnerstruktur wurde genutzt; oder oder oder.


    Ist letztlich bummi… Es wird von allerlei Seiten absolut unsouverän be- und gehandelt, und irgendwie spinnt jede kriegsgeile Entität irgendwelchen bellizistischen Scheiß drumrum, statt dass es z.B. als Sprungbrett für diplomatische Prozesse instrumentiert würde.


    Es ist ziemlich enttäuschend, wie hyped die ganzen Cut-Throat Polit-Dramaserien aus westlicher Produktion waren und sind, und wie dumm sich dann IRL die Polit- & Meinungs-Eliten anstellen.



    (und es ärgert mich immer wieder, wie viel mehr Mühe ich mir für meine Shit Takes bereite, als diese Honks bei der Ausübung ihrer angeblichen Berufung)