Statt Neugier an den Ergebnissen der Wissenschaft nur der Versuch diese zu instrumentalisieren.
Die Bedächtigkeit, mit der Frau Renner versuchte, die Komplexität nicht auf wohlfeile Parolen einzudampfen, lassen vermuten, dass es ein sehenswertes Interview hätte werden können.
Statt Neugier an einem kritischen, reflektierten Austausch nur ein beleidigtes Statement. Die gelobte Bedächtigkeit von Frau Renner kann auch als Instrument gelesen werden, mit dem sie sich aus der Verantwortung nimmt für die Auswirkungen ihrer Forschung, Lehre und ihrer politischen Arbeit in der Gesellschaft.
Bemerkenswert fand ich auch ihre Antwort auf die sanfte Nachfrage von Hans, ob ethische Argumente auch eine rolle spielen könnten in unserem Umgang mit nicht menschlichen Tieren. Darauf antwortete sie nur ohne Begründung, dass sie anderer Meinung wäre. Sie verteidigte mehrmals im Gespräch das Beispiel, dass sich nicht vegan lebende Menschen schlicht von der Entscheidung von Veganer*innen angegriffen fühlen, wenn die nicht die tierische Mahlzeit mit ihnen teilen. Das ist alles so vernab von jeglichem Bewusstsein über die eigenen Privilegien und die eigenen Machtposition, die ein so unfassbar zerstörerisches und gewaltvolles System täglich aufs Neue am Leben hält. Und es ist nicht weniger schockierend, dass eine solche Forscherin so viel politischen Einfluss hat.