Beiträge von Bleedblue

    @Bleedblue wieviel Steuern zahlt ein Durchschnittbürger an Steuern bzw. Abgaben d.h. inclusive Sozialabgaben von AN + AG indirekter Steuer etc. ?


    Wäre außerdem die These falsch dass der AN die Unternehmenssteuern zahlt bzw. erwirtschaften muss, dass würde heißen dass eine Ausweiterung der Unternehmenssteuer auch den AN treffen würde?

    Die Statistiken habe ich nicht parat. Zumal ich halt aus dem Steuerrecht komme und ehrlich gesagt die Sozialversicherung für mich ein rotes Tuch.

    Die Verteilung der Steuerlast fände ich auch sehr interessant und hätte so ein Vorschlag an das Team von Jung und Naiv: lasst euch vom BMF die folgenden Rohdaten zur Auswertung geben. Zu versteuerndes Einkommen, einzel oder Zusammenverlangung für alle in Deutschland lebenden natürlichen Personen.


    Dabei gibt es dann ein enormen Anteil, der keine Steuern Zahlt und ab wann der Grenzsteuersatz über 42% liegt.

    Weiterhin die komplette Verteilung der Einkommen in Deutschland.

    Hinweis: Die Angaben sind so grob, das dass Steuergeheimnis der Veröffentlichung dieser Angaben mMn. Nicht widersprechen dürfte.

    Nehmen wir mal an Deutschland und alle anderen hätte keine Schulden mehr. Würde das Bankensystem zusammenfallen? Und kann man die Geldmenge nicht wieder durch Gold hinterlegen? Was spräche dagegen?

    Das kann ich ehrlich gesagt nicht beantworten.

    Das ein Staat komplett Schuldenfrei ist wohl auch nicht gewollt und würde zu Steigerungen von Staatsinvestitionen führen.

    Nein, das ist nicht der Normalzustand in den entwickelten Volkswirtschaften. Was du beschreibst, ist die Situation, in der sich z. B. ein Drittweltstaat befindet, der sich in Fremdwährung Verschulden will.


    Die Normalität sieht so aus: es gibt jede Menge Kapitalbesitzer, die in sicheren, liquiden Anlagen investieren wollen oder gar gesetzlich müssen. Die also Staatsanleihen kaufen müssen. Der "Marktzins" bildet sich dann in enger Anlehnung an den von der Zentralbank festgelegten Leitzins.

    Natürlich in diesen Föllen stellt dies auch eine Aufrechnung von Risiko und Opportunitätskosten (Erträge die mit diesen Investitionen ansonsten erzielt werden könnten).
    Wenn das Risiko faktisch nicht existent ist werden natürlich nur die Oppurtinätskosten einbezogen, also was man zum Beispiel erwirtschaften würde, wenn man das Geld als Kredit vergibt (natürlich sehr vereinfacht).



    Wo die Erbschaftssteuer immer wieder angesprochen wird:
    Für Unternehmsvermögen gilt dass dieses zu 85 % steuerfrei (wenn unter 26 Millionen) wenn bestimmte Höhe der Löhne über die nächsten 5 Jahre erreicht werden.
    Der Erwerber kann sich auch dazu verpflichtetn strengere Anforderungen zu erfüllen um das komplette Vermögen steuerfrei zu stellen.

    Wie ist eure Meinung dazu?

    Ist die Höhe der Löhne ein geeignetes Mittel um zu gewährleisten das das Unternehmen weitergeführt wird?

    Wie ist eure Meinung zur Höhe der steuerfreien Anteile?
    Für interessierte verweise ich auf §13a Erbschaftsteuergesetz

    Ist ein Staat im Rating so schlecht eingestuft, dass er nur noch zu horrenden Zinssätzen, oder gar kein neues Geld mehr von privatwirtschaftlichen Anlegern bekommen kann, dann kann er alte auslaufende Anleihen nicht mehr mit neu aufgenommenen Krediten abzahlen, ohne noch höhere laufende Zinssätze begleichen zu müssen, und muss sich dann irgenwie anders liquide Mittel beschaffen, um nicht noch schlechter Eingestuft zu werden.

    Dazu kann er dann z.B. Steuern erhöhen, Ausgaben kürzen, oder - wenn schon alles auf Anschlag zusammengespart und gekürzt ist - staatliches Eigentum an private Käufer verhökern. Je nachdem wie "Pleite" der Staat bereits ist, bekommt er dafür dann auch enstprechend schlechte Preise gezahlt. Griechenland war zum Beispiel in der sogenannten Eurokrise gezwungen, genau das zu tun und alle möglichen staatlichen Besitztümer wie Häfen, Flughäfen, Krankenhäuser oder gar die eine oder andere Insel weit unter Martkwert an private Unternehmen zu verkloppen

    Das meinte ich mit "Insolvenz". Mir ist bewusst, dass das nicht dem Verfahren bei Unternehmen entspricht, aber der Prozess wirklich alles zu Geld zu machen (liquidieren) ist vergleichnar.


    Grundsätzlich sage ich nicht das mehr Geld in den Kreislauf zu geben schlecht ist. Es muss nur kontrolliert und geplant ablaufen.
    Seit HJahren liegt die Inflation in der EU außergewöhnlich niedrig und die EZB hat Ihre üblichen Mittel bereits vollausgereizt. Das führte dazu dass die EZB selbst auf den Markt für Staatsanleihen tätig wurde, was vorher als Tabu angesehen wurde.
    All dies um die Zielmarke von einer stabilen Inflation von ca. 1,8 % im Jahr zu erreichen.
    Eine Deflation ist bekanntermaßen genauso verherrend wie eine gallopierende Inflation.


    Zu Japan ist es wie ich gesagt habe, liegt eine Währungssytem vor das sehr stark auf das Inland konzentriert ist. Dadurch kann diese besser gehandhabt werden. Die eigene Bevölkerung ist vermutlich als Schuldner eher bereit ein Schuldenschnitt zuzustimmen, wenn die Alternative der Zusammenbruch des Sozialsytems ist.

    Der progressive Part bezieht sich nur auf die Einkommensteuer.
    Wenn man nur den untersten Abschnitt in der Grafik betrachtet scheint dies auch erfüllt zu sein.

    Die Umsatzsteuer bzw. die Verbrauchsteuern skalieren mit dem Anteil des Haushaltseinkommen dass tatsächlich ausgegeben wird.

    Grafik_Kolumne_MFratzscher.png

    Bei einem niedrigeren Einkommen wird ein bedeudent größerer Anteil für die lebensnotwendigen Ausgaben verwendet.

    Wenn 90 % des Einkommens jeden Moment verbraucht werden machen und dann mit 7% bzw. 19% besteuert werden ist das natürlich eine größere Belastung als bei jemanden der gerade 40 % seines Einkommen ausgibt.

    Die Umsatzsteuer finde ich ein irrreführenden Begriff, weil zwar (fast) jeder Umsatz besteuert wird, aber die gesamte Belastung beim Privathaushalt ankommt.

    Das plakativste Problem ist dabei der undurchsichtige und teils sehr unlogische Katalog von Steuerbefreiungen und Anwendungen des geringeren Steuersatz.

    Ich habe schon öfter die Forderung gehört die Verkehrssteuern abzuschaffen, da sie die Verwendung von bereits versteuerten Geld besteuern.
    Ich bin bei dieser Frage gespalten.

    Wie ist eure Meinung dazu?


    Ich habe aber noch eine Frage: wer regelt eigentlich international das Geld. Geld ist ja ein künstliches Konstrukt, also warum nicht unendlich viel Schulden machen, (naiv gesagt) ist doch egal, oder nicht?

    Wie gesagt Volkswirtschaftslehren war nicht mein Fokus (und um ehrlich zu sein für mich absolut uniteressant).

    Grundsätzlich ist Geld nur soviel Wert wie viel du dafür bekommst.
    Bestens Beispiel wenn wir schon bei der Umsatzsteuer sind ist die Definition der Gegwnleistung beim Tausch (§ 10 Abs. 2 Satz 2 UStG): Der Wert eines Umsatzes gilt als Entgelt für den anderen Umsatz.

    Das ist eine präzise aber sehr unpraktische Definition, weil es im Endeffekt einfach ausdrückt das 1€ 4 Brötchen entspricht.


    Im größeren Maßstab betrachtet wurde früher angenoomen, dass für die freie Geldmenge eine materieelle Wertanlage hinterlegt ist. In dem meisten Fällen handelt es sich hier um eine Goldreserve.
    Da dies nicht mehr der Fall ist, wird der Wert von Geld nur noch durch unser Vertrauen in dessen Wert bestimmt. Vertrauen ist ein sehr schwammiges gut, dass je nach Situation sehr stabil ist und in anderen Fällen sehr schnell zerfällt.


    Staaten verschulden sich bei Banken und auch Privatanlegern, die Höhe der Zinsen entsprechend anpassen je nachdem wie wahrscheinlich Sie erwarten, dass sie ihr Geld zurück erhalten.


    Um das jetzt etwas zu vereinfachen geh ich im Folgenden von einen Staat aus, der seine eigene Währung hat und die Zentralbank so kontrolliert dass er direkt die Geldpolitik steuert.


    Dieser Staat kann sich theoretisch unendlich verschulden, weil er seine Zentralbank anweisen kann ihm entsprechend viel Geld zu drucken. Dadurch sind wir bei der Geldtheorie die JonnyBadfox angesprochen hat.
    Geld das an den Staat gezahlt wird verschwindet aus dem Wirtschaftskreislauf und Geld das ausgezahlt wird gelangt wieder hinein.
    Rein intern betrachtet führt das zu immer weiter steigenden Inflationsraten, da durch Staatsausgaben und die Zinsen immer weiter Geld in den Kreislauf eingebracht wird.

    Interessant wird es wenn wir das Ausland (sowohl Staaten als auch Wirtschaft) einbeziehen.
    Beispiel:
    Das ausländische Unternehmen will am 1.1 für 1000 A (ausländische Währung) eine Maschine verkaufen.

    zu diesen Zeitpunkt ist der Wechselkurs 1:1

    Da der Staat immer mehr Geld ausgibt verändert sich der Wechselkurs zu 1:2. Also 1A sind jetzt 2 Geld.
    Der Käufer zahlt also dann 2000 Geld.

    Da bei einer Inflation nicht alle Wirtschaftsteilnehmer gleichmäßig mehr Geld bekommen führt das zu einen Wertverlust des Geldvermögens.

    in einen isolierten Staat kann die Inflation an einen Punkt durch eine Währungsreform zurückgesetzt werden. Gegenüber dem Ausland ändert sich der Wechselkurs zur neuen Währung entsprechend.


    In der EU haben die einzelnen Staaten deutlich weniger Einfluß auf die Geldpolitik, die von der EZB verwaltet wird. Die EZB nutzt also ihre verschieden Instrumente um mehr oder weniger Geldmenge im Umlauf zu haben.
    Ein Staat wird dadurch in gewissermaßen zu einen Unternehmen, dass wenn es überschuldet ist und die Kreditgeber auf Rückzahlung besteht in "Insolvenz" geraten kann.
    Kein neuer Kreditgeber will diesen Staat Kredite geben um diese Zahlung zu leisten.
    Das genaue Verfahren was möglich ist oder nicht weiß ich nicht, aber ich nehme an dass der Kreditgeber dann als Ersatz Grundstücke und anderes Vermögen des überschuldeten Staates verlangt.
    Das löst eine Lawine aus, da nun alle Kreditgeber um die Sicherheit ihrer Rückzahlung fürchten.
    Wenn dann nicht irgendwie eingegefrigfen wird verliert der Staat alle Vermögenswerte und keinerlei neue Geldmittel.

    Bis in die allerletzte Konsequenz ist mir kein Fall bekannt.

    Das mag auf die 0% oder 100% Steuern zutreffen, ob die EU jemals zu etwas anderem als einem Zoll- und Handelsverein wird...

    Corona verheißt eher eine Renaissance der Nationalstaaten.

    Ich persönlich erhoffe mir das die Eu-mitglieder zu Bundesstaat einer vollwertigen EU als Nation werden. Nicht diese Zwischending, dass nur den Anschein erweckt demokratisch zu sein.

    ja.

    Weltweitesteuerpflicht aller Deutschen hab ich noch nachzulegen, wie bei den Amis.

    Also momentan ist die Steuerpflicht in Deutschland daran gebunden ob man in Deutschland lebt --》unbeschränkte Steuerpflicht mit allen Einkünften weltweit

    Und für alle anderen mitden Einkünfte, die sie in Deutschland erzielen --》beschränkte Steuerpflicht.

    Soweit keine internationale Verträge dagegen sprechen.


    BND fände ich interessant.

    Zu cumex kleine Anekdote ein Betriebsprüfer hat Jahre bevor es bekannt wurde dieses Vorgehen entdeckt und gemeldet. Er wurde nicht ernst genommen und irgendwann wurde es zu viel und er hat gekündigt um eben bei den cum ex Geschäft mitzumachen.


    Also zur Bewertung: ich habe es ja schon angedeutet ich bin Finanzbeamter und damit beauftragt für Zwecke der Erbschaftsteuer und Grunderwerbsteuer Grundstücke und Landwirtschaftliche Betriebe zu bewerten.

    Ich werde jetzt nicht mein Land nennen, aber in meinen Zuständigkeitsbereich gibt es unzureichend Vergleichskauffälle von Grundstücken, dass bis auf den Bodenwert häufig keine regionalen Daten vorliegen.


    Ok die Idee mit der Verteilung finde ich interessant, aber macht aus meiner Sicht das Problem zu 1. Noch brisanter.

    Die Vermeidungsstrategie hat daher Wirkung auf die nächsten 20 Jahre.

    Außerdem würde ich sagen, dass der Wirkung nach einer regelmäßigen Vermögenssteuer entspricht.

    Ich würde dann nicht unbedingt jedes Jahr, aber vielleicht alle 5 Jahre eine Vermögenssteuer Feststellung durchführen.


    Das Problem, dass ich bei den Renten sehe ist, dass sich im Endeffekt nichts ändert.

    Natürlich habe ich durch Beamte und Selbstständige mehr Einzahler, aber auch später mehr Bezieher. Daher denk ich, dass Steigerungen der Rentenhöhe nur ein kurzfristigen Effekt darstellen

    Warum eigentlich diese harten Einschränkungen?

    Wenn wir schon Luftschlösser bauen dann richtig ;-)

    Weil ich in Diskussionen häufig solche Forderungen gehört habe, ohne dass es wirklich durchdacht sind. Bei diesen Maximalforderungen wird die gesamte Gesellschaft in frage gestellt und dann möchte ich auch ein vollständigesn Gegenvorschlag haben. Also wie soll Gesellschaft aussehen? Wie ist der Weg dahin?


    Und ja ich weiß du meinst es nicht wirklich ernst, aber ich denke die Frage verdient eine ernste Antwort.

    Sämtliche Einkommensarten werden für die Ermittlung eines persönlichen Steuersatzes herangezogen und damit versteuert.

    Also eine Einkommensteuer ähnlichg dem jetzigen System ohne diesen Sonderweg für die Kapitaleinkünfte und Auslagerung der Sonderausgaben (vorallem Versicherungsbeiträge) habe ich das richtig verstanden?

    Keine Vermögens- oder Erbschaftssteuer, stattdessen analog zum Stiftungsrecht fiktive Vererbung alle 30 Jahre und entsprechende Versteuerung.

    Intressante Idee, aber ich kann mir schlecht die praktische Umsetzung vorstellen.
    Soll das wirklich alle 30 Jahre zu einen bestimmten Stzichtag das Vermögen festgestellt werden und dies dann besteuert werden?
    Wenn ja seh ich darin 2 Probleme:
    1. Die ungerechte Art und Weise wie Vermögen bewertet wird.
    Da kann ich ein wenig aus dem Berufsalltag reden, da ich mich in diesem Gebiet herumschlage.
    Gerade Grundstücke sind so indivuduell und schwer genau zu bewerten und selbst Gutachten zu einen bestimmten Haus von verschiedenen Gutachtern weichen teils erheblich voneinader ab.
    Von den Pauschalisierungen, die ein Gesetz hierfür machen muss ganz zu schweigen.
    Ich seh darin die Möglichkeit geplant das Vermögen in eine sichere aber im Durchschnitt niedriger bewerte Form umzuwandeln und so massiv Steuern zu sparen.


    2. Wenn das Vermögen zu einen bestimmten Tag besteuert wird sehe ich eine zu hohe Konzentration der Steuerlast für die einzelne Person in einen Zeitpunkt.
    Beispiel: wir nehmen eine 30 Jahre alte Person an, die jetzt zur Abgabe von 5% seines Vermögens verpflichtet wurde: er hat ein Einfamilienhaus mit Wert von 150.000 €
    Ein Auto Barwert 10.000 €
    Hausrat im Wert von ca. 5000 €
    und Bankvermögen 5000 €
    auf dem Haus lasten keine Kredite, weil geerbt.
    Also beläuft sich sein Vermögen auf 170.000 €
    Das wären 8.500 € zu zahlen.
    So nun haben wir das Problem, das die aktuelle Erbschaftssteuer plagt. Es wird sich beschwert, dass man die Steuer nicht zahlen kann ohne das (notwendige) Vermögen zu veräußern und da es schnell gehen soll vermutl. zu einen niedriegern Preis.


    Nun wird man sagen jeder weiß es im Voraus das kann man planen, doch da bin ich Pessimist: wer würde das tun?



    Nichtmehr Steuer sondern Sozialabgaben

    Krankenkassen und Pflegeversicherung, privat wie gesetzlich, werden in eine Kasse zusammengefasst Homöopathie und ähnlicher Hokuspokus fliegen raus. Abschaffung der Beitragsbemessungsgrenze.

    Rente in Umlagesystem nach österreichischem Vorbild umbauen.

    Bei der Einheitskasse und nicht Zahlung von Homöpathie bin voll bei dir. fände ich ein Super Ansatz und mit dem notwendigen Willen auch eine durchaus pratikable Einsparmöglichkeit bei den Sozialausgaben. Statt Werbung und 20 mal den selben Verwaltungsapparat gibt es eine Kasse für alle.

    Worin unterscheidet sich das östereichische Modell von Deutschland? Ich habe nur von höheren Beiträgen, eine längere Mindesteinzahlungszeit und früheren Eintrittsalter gelesen.
    Mir erschließt sich nicht der grundsätzliche Unterschied und was das für Deutschland bedeuten würde

    Was hälst du von der Modern Monetary Theory?

    Um ehrlich zu sein bin ich kein Experte bei diesen ganzen Volkswirtschaftlichen Modellen, aber nach dem was ich jetzt überflogen habe erscheint mir diese Theorie sehr stark die Inflation anzutreiben und den Staat in gefährlichen Maßen zu überschulden. Wenn wir einen Staat annehmen der im Vakuum steht und keine Außenbeziehungen hat könnte dass funktionieren, da dieser Staat seine eigene Währung je nach Bedarf abwerten kann.

    Liegen aber Außenbeziehungen vor oder in diesem Fall noch fataler eine gemeinsame Währung sehe ich große Probleme. Bitte verzeih wenn ich die mangels Wissen nicht genau beschreiben kann.

    Gut ganz grundsätzlich gehe ich davon aus, dass es einen Staat oder andere Organisationseinheit der Gesellschaft benötigt und diese bestimmte Aufgaben für diese Gesellschaft zu erfüllen hat.
    Steueren sind in Ihrer grundsätzlichen Funktion eine Leistung eines jeden Mitglieds der Gesellschaft um Aufgaben für die Gesellschaft zu erfüllen.

    Wenn wir wirklich jetzt darüber sprechen wollen ob es überhaupt Steuern geben sollte, was ich eigentlich vermeiden wollte, bin ich klar dafür dass es sie gibt in einer oder anderen Form.


    Die Steuern werden heutzutage in Geld erfüllt, das es schlichtweg leichter zu handhaben ist, als wenn sie in Form von Arbeitsleistung oder Gütern erbracht werden.



    Gut jetzt bin ich gespannt wie ein System aussehen sollte, in dem Steuern nicht notwendig ist.
    Ist dann auch Staat oder Ähnliches nicht vorhanden?

    Wie ich Schluss erläutert habe, wollte ich mit realistisch eigentlich nur provokante Maximalforderungen umgehen für alle anderen Vorschläge findet sich ein Weg.

    Diesen sollte man dann aber auch einheitlich einschätzen können, sonst wir wieder bei plakativen Zielvorstellungen, ohne eine Idee wie man es erreicht.


    Mit EU-konform meine ich, das die grundsätzlichen Freiheiten der EU nicht besonders beeinträchtigt werden sollen.

    Also dass z.B.: Warenverkehr von Deutschland nach Frankreich ohne Grenzkontrollen möglich sind.


    Mit "Systemfrage" meine ich die grundsätzlichen Forderungen nach einen Wechsel, wo mir persönlich meist die Vorstellung vom Weg dahin fehlt.



    Ganz konkret wäre ich für eine Abschaffung der Kapitalertragssteuer und des Teileinkünfteverfahrens.

    Die Idee hinter diesen Verfahren dadurch die begünstigte Besteuerung der Kapitaleinkünfte Steuerhinterziehung zu vermeiden hat sich nicht wirklich bewährt.

    Diejenigen, die wirklich Steuerhinterziehung betreiben werden auch nicht nur 25% statt 30 oder 40% besteuern, wenn sie es vermeiden können. Gleichzeitig gibt es mittlerweile mit einigen Staaten, die typisch für Steuerhinterziehung mit Kapital waren (z.B.: Schweiz) Internationale Abkommen um es zu vermeiden.

    Es wäre simpler die Kapitaleinkünfte einfach in den normalen Steuertarif einzubinden.

    Weiterhin würde diese Änderung nur Vermögendere Personen treffen.

    1. Liegen bei diesen der Großteil der Kapitaleinkünfte und

    2. Führt die Änderung praktisch nur bei denjenigen zu höheren Steuern bei denen der Grenzsteuersatz über 25% liegt für alle anderen Personen ändert sich nichts.

    2020 lag dieser Wert bei ca. 17.000 € (ok ich gebe zu ich habe den Wert höher erwartet).


    Ich weiß dieser Vorschlag ist relativ kein, aber auch kleine Schritte gehen voran.

    Da mir in der neuen Folge der entscheidende Punkt und auch in der aktuellen Ausgabe der Hans Jessen Show Kapitalismuskritik angesprochen wurde bzw. die Systemfrage gestellt wurde, bitte ich hier mal eine Diskussion über konkrete Änderungen, die man realistisch als Reform in der Steuerpolitik umsetzen kann.


    Warum Steuerpolitik?

    Nun zum einen habe ich das Thema studiert und habe daher einen gewissen Einblick in größere Zusammenhänge, als bei anderen Themen.

    Zum anderen ist dies ein Feld dass ganz entscheidend auf die Wirtschaft und die Umverteilung von Kapital in der Gesellschaft Einfluss hat.


    Wenn ich hier von realistischer Diskussion spreche, rede ich nicht, davon was politisch aktuell durchsetzbar ist, sondern dass was ihr euch wünscht.

    Dabei bitte ich folgende Bedingungen zu beachten:

    Deutschland soll in der EU bleiben und EU-recht nur durch Reformen auf dieser Ebene verändern.

    Und auf maximal Forderungen wie: "gar keine Steuern" oder "alle enteignen" zu verzichten.


    Bitte alle Ansichten begründen.