Beiträge von Kulturmarxist


    Erinnert mich, war Ramelow nicht einer der MPs der sich letzten Frühling für "vernünftige, regional angepasste Pandemiemassnahmen" ausgesprochen hat weil man ja nicht alle Regionen über einen Kamm scheren kann?


    Und das so "kurz" vor der Wahl in Thüringen. Ich fürchte diese Wahl wird er verlieren und Thüringen fällt damit an die Halb- und Ganzfaschisten.

    Hast Du das Gefühl, das wäre (außerhalb der politisch interessierten Blase) so? Ich nicht. (Edit: sowohl was Spahn als auch was Söder betrifft)

    Kommt drauf an wie stark die noch versagen. Die Pandemie ist da eine black box. Und Spahn hat da qua Amt natürlich ein deutlich höheres Risiko.


    Ich glaube da hast Du was falsch verstanden. Kohl war zwei Amtsperioden lang Ministerpräsident von Rheinland Pfalz, bevor er Anfang der 70er Bundesvorsitzender der cdU und dann 1982 Kanzler wurde.

    [...]

    aber wenn einer von den "christlich"-demokratischen ein "Frontschwein" war, dann Helmut Kohl.

    Das war die Zeit in der sich Strauss und Albrecht um Kanzlerkandidatur gezankt haben. Da war Kohl IMO schon eher einer der unauffäligeren, aber ich war natürlich nicht dabei.


    Mein Punkt: Kohl ist ähnlich wie Merkel ungeplant ins Amt gerutscht, und ging dann ähnlich wie Merkel irgendwie nicht mehr weg. Da Frontschwein ein eher schlecht definierter Begriff ist ziehe ich den zurück...

    Die Union ist in diesem Hinblick der Joker.


    Eigentlich gut aufgestellt weil viele sich in Krisen hinter ihr versammeln. Aber Laschet ist schon jetzt ein Totalschaden. Merz ist nur einem kleinen Teil der Wähler schmackhaft zu machen. Söder könnte sich auch noch desavouieren im Pandemiehandling, so wie Spahn es schon geschafft hat.


    Es könnte also passieren das plötzlich der Röttgen strahlender Kanzlerkandidat wird. Der hat gerade keine Verantwortung für was wichtiges, keine Skandale am Hacken und kann als Kanzlerinner-Nachfolger aufgebaut werden weil er so farblos ist wie Merkel es anfangs war.


    Und zu guter Letzt: die letzten beiden "ewigen Urgesteine" der Union sind beide zufällig ins Amt gerutscht: Kohl war nicht ganz Hinterbänkler, aber auch kein Frontschwein als das Ende des Kabinetts Schmidt II (Danke, FDP) ihn Richtung Macht gespült hat. Und Merkel war der Notnagel als die ganze CDU-Führungsmannschaft nach Geldkoffer gerochen hat.

    Wieviele sind 2018 eigentlich an oder mit Grippe gestorben? Und wieviele der Grippetoten waren laborbestätigt, wo die Krankheit ja nicht mal meldepflichtig ist?


    Dieser Grippevergleich ist echt an Dummheit nicht mehr zu überbieten...

    Das ist eher unwahrscheinlich. Der SARS-Erreger ist nicht umsonst verschwunden. Da kann man denke ich wirklich sagen die Pathogenität war zu hoch um ein breites pandemisches Potential zu haben.

    SARS1 hatte soweit ich weiß eine ähnliche Inkubationszeit, war aber vor Ausbruch der Krankheit wohl nicht übertragbar, im Gegensatz zur Weitergabe lange vor Symptomen bei SARS2. Dieser Faktor wäre der game changer in dem von mir skizzierten Szenario. Und es muss ja kein full-on SARS1 mit 11% Letalität sein, nimm einfach die Hälfte und Du hast immer noch eine Katastrophe.


    Klar, über die Wahrscheinlichkeit kann man streiten, aber es ist nicht undenkbar / unmöglich und ich gehöre nicht zu den Leuten die glauben das mit dem Wechsel der Jahreszahl alles besser wird... :(


    Und ich will hier eigentlich keine apokalyptischen Szenarien verbreiten, aber die Annahme das mit der Impfung schnell alles gut wird und nix mehr nachkommt halte ich für blauäugig. Situation bleibt auch nach diesem Winter (der apokalyptisch wird) aller Voraussicht nach ernst.

    Dies ist dann aber zugegebener Weise auch etwas, womit unsere Gesellschaft Leben muss. Darüber hinaus sollte eine therapeutische b.z.w. immunologische Anpassung (bspw. des mRNA Impfstoffs) immer schneller zu bewerkstelligen sein.

    1. Satz ist eine legitime Sichtweise, wobei es Leute mit Doktortitel gibt die der Ansicht sind das jetzt eine rigorose Zero-Covid-Strategie angesagt wäre um weiteren Mutationen den Riegel vorzuschieben. Das ist dann wohl die radikal humanistisch/medizinische Sichtweise vs die realpolitische.


    2. Satz... ja das mag aus Sicht Europas gut funktionieren. Alle paar Jahre dann eine angepasste Impfung, ähnlich wie bei der Grippe, mit der Perspektive vielleicht irgendwann einen Impfstoff zu stricken der sterile Immunität hervorruft. Da müsste man dann mal in Indien oder afrikanischen Ländern nachfragen ob die cool damit sind jedes Jahr wieder um Impfalmosen zu kämpfen/ zubetteln.


    So oder so, das Problem ist mit der Impfung verlagert, nicht beendet.

    Wie meinen? Durch eine Impfung wird das Virus effektiver vom Immunsystem bekämpft. Da passiert nix, was nicht auch im Körper der Ungeimpften abläuft. Nur dass bei letzteren das Virus erstmal freiere Bahn hat


    https://www.swr.de/wissen/anst…mpfung-forschung-100.html


    Die Impfung verhindert zuverlässig die Erkrankung, nicht die Infektion (oder die daraus folgende Infektiösität). Für eine sog. "sterile Immunität" gibt es bislang keine Hinweise, auch nicht darauf das Leute genauso infektiös sind wie Ungeimpften. Es wird die Infektiösität senken aber nicht komplett abschaffen.


    Den Menschen zu vermitteln das man auch geimpft noch auf Abstand, Maske und sowas achten muß wird schwer, zumal das bisher fast gar nicht medial vermittelt wird. Die Impfung wird als die "silver bullet" vermittelt.


    Heißt also für mich: es wird irgendwann Zeitpunkt X geben in dem auch viele mittelalte Menschen geimpft sind. Die halten sich für "immun" und ungefährlich, ändern also ihr vermutlich Verhalten weg von Vorsicht zurück zum status quo der prä-Covid-Ära. Man kann ja "die Oma nicht mehr umbringen", selber nicht erkranken und die Jugend hat ja eh geringeres Risiko schwerer Verläufe. Die Menschen sind dann aber nach wie vor ein Viruswirt und damit hat das Virus (bei geringeren Todeszahlen) viel mehr Wirte, also viel mehr Gelegenheit zu mutieren.

    Umgekehrt ist zu vermuten, dass neue, sich leichter verbreitende Mutationen weniger letal sind.

    Nein. Gibts keine Hinweise für.


    Und in der Gesamtheit betrachtet sorgt die leichtere Verbreitung für mehr Tote.


    https://www.theatlantic.com/sc…ation-catastrophe/617531/

    Zitat

    Kucharski compares a 50 percent increase in virus lethality to a 50 percent increase in virus transmissibility. Take a virus reproduction rate of about 1.1 and an infection fatality risk of 0.8 percent and imagine 10,000 active infections—a plausible scenario for many European cities, as Kucharski notes. As things stand, with those numbers, we’d expect 129 deaths in a month. If the fatality rate increased by 50 percent, that would lead to 193 deaths. In contrast, a 50 percent increase in transmissibility would lead to a whopping 978 deaths in just one month—assuming, in both scenarios, a six-day infection-generation time

    Und bitte schick mir keine PMs mit dem Versuch diese elemantare Mathematik zu widerlegen.

    Unglaublich wie Stuttgart da wieder versagt hat mit der Genehmigung bzw dem Nichtverbot der Demo. Allerdings: die Bullen haben langsam auch die Schnauze voll und greifen durch wenn ihnen einer dumm kommt. Und weil keiner nachgeben wird packen die Bullen so ab Ende Januar / Februar das große Besteck aus, so jedenfalls meine Prognose.


    Eigentlich logisch. Durch unsere Maßnahmen haben wir den Selektionsdruck ja selbst erhöht. Wenn sich nun ausgerechnet diejenigen mutierten Stränge durchsetzen, die eine Verbreitung erleichtern, entspricht das ja unserem Verständnis von Evolution

    Man kann nur hoffen das all die menschlichen Petrischalen die wir dem Virus durch die Impfung bereitstellen nicht zum Ausbilden einer wirklich gefährlichen Variante (zB klinisches Bild SARS1) führen.

    Lauter gelacht als ich sollte. Jetzt bis nächstes Jahr off.