Beiträge von kracauer

    Silke van Dyk, ist eine deutsche Soziologin, die als Professorin für Politische Soziologie am Institut für Soziologie der Friedrich-Schiller-Universität Jena lehrt und forscht. Ihre Arbeitsschwerpunkte sind Politische Soziologie, Soziologie sozialer Ungleichheit, Soziologie der Sozialpolitik und des Wohlfahrtsstaats, Soziologie des Alter(n)s und der Demografie, Diskursforschung und Perspektiven der Gesellschaftskritik.


    Seit Januar 2021 ist sie Co-Sprecherin des Sonderforschungsbereichs 294 „Strukturwandel des Eigentums“ an den Universitäten Jena und Erfurt und leitet dort das Teilprojekt „Auseinandersetzungen um das Öffentliche und die Zukunft der Commons. Eigentumsverhältnisse im Kontext wohlfahrtsstaatlicher Transformation“.


    Ihr aktuelles Werk (Nov. 2021) Community-Kapitalismus schrieb sie gemeinsam mit Tine Haubner.

    Ein Nachruf auf Silke Helfrich. 13. Juli 1967, † 10. November 2021.


    Unendlich neugierig war sie, voller Energie, und ihre Leidenschaft galt der Erforschung von unbekanntem Terrain. Das war ihre große Stärke, aber das wurde der international bekannten Forscherin, Autorin und Commons-Theoretikerin Silke Helfrich nun zum Verhängnis. Sie kam bei einem Absturz in den Bergen Liechtensteins am 10. November ums Leben. …

    https://taz.de/Theoretikerin-S…elfrich-ist-tot/!5816382/

    Ein Nachruf auf Prof. Dr. Jost Hermand. 11. April 1930 † 9. Oktober 2021.


    Wie kein anderer war Jost Hermand der Repräsentant der großen Vorlesung zu zentralen Themen der deutschen Literatur- und Kulturgeschichte als der er, ständiger Gastprofessor seit 2003, an die Humboldt Universität zurückkehrte. Für zweieinhalb Jahre war er in den 1950er Jahren als jugendlicher Mitarbeiter des Altmeisters der Kunstgeschichte, Richard Hamann, schon einmal hier, bis beide 1956 aus der DDR ausgewiesen wurden. Und eben hier wurde von beiden das künftige Standardwerk „Deutsche Kunst und Kultur von der Gründerzeit bis zum Expressionismus“ für den Akademie Verlag ausgearbeitet. Seit 1958 in den USA, an der University of Wisconsin in Madison, wurde Hermand seitdem durch eine Vielzahl von Büchern zur Geschichte von Kunst, Literatur und Musik, zur Wissenschaftsgeschichte und Methodologie der Literaturwissenschaft, zu der Autorität, die wir kennen.


    Zudem zu einem bekennenden Kulturwissenschaftler vor allen Innovationen auf diesem Gebiet. Unverkennbar auch sein Bekenntnis zu einer Wissenschaft, die politisch denkt und es mit der Aufklärung und dem Fortschritt hält: entgegen einer Vergesellschaftung im Zeichen von Mehrwert, Profit und Egoismus. Daher war er mit seinen Büchern zu Jakobinismus, Vormärz und jüdischem Leben stets auf der Seite der ‚unerledigten‘ Geschichte von Protest und Widerstand; daher war er im eigenen Leben und in der Wissenschaft mit seinen Büchern zur Ökologie ein Freund von Natur und Umwelt, ein Mahner und Ratgeber zur Gemeinsamkeit entgegen den gegenwärtigen Auswüchsen der Individualkultur. Und daher, natürlich, seine literarhistorischen Favoriten, Heine, immer wieder, und Brecht, Arnold Zweig und Heiner Müller, seine Aufmerksamkeit und sein Interesse für die verfolgten jüdischen Sozialisten und Sozialistinnen und auch die wenigen in der Fachschaft angekommenen „Partisanenprofessoren“, wie er sagte, Werner Krauss und Wolfgang Abendroth zum Beispiel oder auch Werner Mittenzwei.


    Zum zwanzigjährigen Bestehen der Mosse-Lectures an der Humboldt-Universität hielt er 2017 dem Freund und Kollegen George Mosse den Festvortrag, zu seinem Vermächtnis als „deutscher Jude“.


    Jost Hermand ist am 9. Oktober 2021 in Madison gestorben. Seiner zu gedenken heißt zu erinnern, so hätte er es sicher gewollt, was ihm sein Wissenschaftlerleben so wertvoll machte.


    von Klaus R. Scherpe | Quelle: https://www.literatur.hu-berli…s/nachruf-an-jost-hermand


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    Weiterer Nachruf von Peter Richter in der Süddeutschen Zeitung vom 12. Oktober 2021 unter der Überschrift „Der Unerschrockene“

    https://www.sueddeutsche.de/ku…and-tot-nachruf-1.5437577

    • China hat zwischen 2011 und 2013 ca. 6,6 Mrd. Tonnen Beton verbraucht, die USA im gesamten 20. Jahrhundert "nur" 4,5 Mrd. Tonnen. Gibt es solche Zahlen auch für den europäischen Raum oder für Deutschland? (Quelle: SZ)
    • Kann man nachvollziehen wie sich die Urbanisierung auf den Ressourcenverbrauch von Baustoffen auswirkt? Ist es nachhaltiger den Zuzug in die Städte zu fördern oder eher eine Suburbanisierung bzw. Entwicklung des ländlichen Raumes?
      • Ich kann deine Frage, nicht generell beantworten, jedoch ist seit 30 Jahren. der weltweit, andauernde Trend zur Urbanisierung hin zu Megastädten, ein soziales und ökologisches Problem. Jene die vorher im ländlichen Raum in recyclebaren, in Häusern aus Naturbaustoffen lebten, ziehen nun in Städte mit Betonburgen oder in Wellblechhütten. Oft herrschen dort katastrophale hygienische Bedingungen, sowie toxischen Umweltverhältnisse – Mit einem Blick nach Bangladesch, Indien, Pakistan sollte klar werden was ich meine.
    • Wo kommen eigentlich die Rohstoffe her, die in Deutschland für das Bauen verwendet werden? Ist es absehbar, dass es irgendwann z.B. zu wenig Sand, Holz oder andere Rohstoffe geben wird?
      • Eher geringe Anteile der Rohstoffen kommen aus Deutschland, der Rest wird zu Weltmarktpreisen auf der Welt eingekauft. Bei Metallen ist es mir nicht bekannt das es in Deutschland Erzmienen gibt. Kupfer, Alu (Bauxid), Zink, Zinn uvm. Die Rohstoffe kommen von irgendwo her und werden hier zu Produkten verarbeitet. (Stahl ist ein veredeltes Produkt). Annette Hillebrandt nannte ein sehr gutes Beispiel, die Aluminumfelgen fürs Auto. Die Rohstoffpreise werden unaufhaltsam steigen, weil der Abbau/Gewinnung immer teuer und aufwendiger wird. Den Anteil von Rohstoffen aus Recycelten Materialien, kann ich nicht einschätzen. Hillebrandt sehr gut dargestellt wo je nach Werkstoff die Probleme mit Recycling liegen. Metalle Super, Kunststoffe keine Chance.
    • Kann man nachvollziehen, welche Sektoren es beim Rohstoffverbrauch gibt, z.B. Gebäudebau, Verkehr? Welcher Sektor verbraucht da am meisten?
      • Theoretisch ja, weil die unterschiedlichen Sektoren, wie Hochbau, Tiefbau, Straßenbau, traditionell eine starke Trennung aufweisen. Die schwierigkeit ist eher das Erfassen aller Baumaßnahmen.
    • Gibt es auch Unterschiede in den Bauweisen von Land zu Land? Warum ist z.B. das Holzhaus in den USA so beliebt, während in Europa eher mit Ziegeln gebaut wird?
      • In den USA baut man primär deswegen aus Holz weil es Kostengünstiger ist.
    • Kannst du erklären, warum die Holzpreise derzeit stark ansteigen? Hat das auch etwas mit dem Waldsterben bedingt durch den Klimawandel zu tun?
      • Es wird gesagt das die Nachfrage nach Bauholz global gestiegen ist, weil weltweit plötzlich sehr viel gebaut wird. Holz ist zwar ein Nachwachsender Rohstoff, jedoch auch immer nur begrenzt verfügbar. Und wenn die Wälder kleiner werden, gibts auch weniger Holz.

    Es ist in vielerlei Hinsicht interessantes Interview. Die Antworten und Statements von Tim Höttges mögen mit naiven Blick, offen und ehrlich sein. Allerdings so meine Vermutung, spielt er Rollen die er mehrfach wechselt. Viele Aussagen machen ihn unglaubwürdig. So spricht er z.B. davon das er sich mit den Staatschefs der Welt trifft, aber nichts von den Überwachungspraktiken der Amerikaner und Briten im Bezug auf die Telekom weiß. Eine offensichtliche Lüge. Vom Staatstrojaner will er noch nie etwas gehört? Das kann er sagen, glaubhaft ist das nicht.


    Erschreckend für mich, ist sein Selbstbildnis. Tim, der als Student so begeistert von der Mathematik ist, nicht irgendeiner Mathematik nein, sondern von der Wirtschaftsmathematik und den Modellen drum herum. Da lacht man Tränen. Weil der Mann im schwarzen Rollpulli so tut als ob es sich bei BWL um Naturwissenschaft handeln. Nein, die BWL ist eine Geisteswissenschaft die uns mit Zahlenspieleinspielereien, das sind diese Formeln meistens, den Anschein von Seriosität und Evidenz, blenden möchte. Zumindest diese BWL die Tim Höttges uns hier präsentiert.


    Bitter wurde es als er sein Verständnis von Rechtsstaatlichkeit offenlegt und wie er den Konzern führt. Offensichtlich nach der Prämisse "Was nicht verboten ist, ist erlaubt.". Da möchte man doch ein Zitat des ehemaligen Nazirichter Hans Filbinger einwerfen, "Was damals Recht war, kann heute nicht Unrecht sein." nur um zu verdeutlichen, dass das halten an Recht & Gesetz als alleiniges Merkmal ein bisschen wenig ist um als ethisch einwandfreier Konzern durchzugehen. Aber wie das Gespräch für alle gut sichtbar macht, es bei der Deutschen Telekom immer um den maximalen Profit geht, um ein gnadenloses ausreizen des maximal möglichen - ohne Rücksicht auf Gesellschaft. Jedes mal wenn er das Wort "Gemeinwohl" in den Mund nimmt, verhöhnt er den Begriff von seiner Bedeutung her.


    Das die Deutsche Telekom keine Internetanschlüsse, keine Infrastruktur etc. verkaufe sondern "Kommunikation" ihr Geschäft sei auch darüber musste ich herzhaft lachen, denn dieses PR-Gerede kennt ich analog von der Daimler AG die ja keine Autos verkauft sondern "Freude am Fahren".

    Man müsste sich mal anschauen, was für Leute in dieser Kommission konkret waren und wie das Verhältnis von civilgesellschaftlichen Gruppen und neoliberalen ThinkTanks war.

    Das ist ganz einfach. Primär ist eine Enquete-Kommission des Deutschen Bundestages eine aus Parlamentariern zusammengesetzte Kommission. Die Enquete-Kommission ist somit keineswegs ein Expertengremium, wie oft suggeriert wird, sondern ein politisches Gremium. Der Abschlussbericht ist daher auch nicht als Quintessenz einer breiten Diskussion anzuerkennen. Die Fraktionen können durchaus Experten einladen, das wird auch genutzt, welchen Einfluss deren Erörterungen auf die Mitglieder der Enquete-Kommission lässt sich nicht sagen.

    Die Betroffenen lehnen das Gesetz im Großen und Ganzen ab, weil es nicht einhergeht mit dem Selbstbestimmungsrecht des Menschen. Es gibt viele Menschen die durch Erkrankung oder Behinderung langzeitbeatmet sind und auf professionelle Pflege angewiesen sind. Diese Menschen müssen ihren Wohn- und Lebensraum frei wählen dürfen. Das die Betroffenen zwangsweise in ein Heim oder eine Klinik abgeschoben werden ist nicht in Ordnung. Geld, das ist ja die Argumentation, darf dabei keine Rolle spielen.

    • Roberto Simanowski: Publizist, Philosoph, Techniksoziologe und Medientheoretiker. Schrieb u.a. "Stumme Medien – Vom verschwinden der Computer in Bildung und Gesellschaft" (2018) und "Todesalgorithmus. Das Dilemma der künstlichen Intelligenz" (2020),
    • Silke Helfrich: Publizistin, Romanistin, Ökonomie, Politische-Ökonomie, Commons, Gemeingüter. Schrieb u.a. "Frei, Fair und Lebendig – Die Macht der Commons" (2019) und übersetze "Was mehr wird, wenn wir teilen: Vom gesellschaftlichen Wert der Gemeingüter" (2011) von Elinor Ostrom.

    ja kommt alles noch.

    Hallo,

    Schön das ihr ein Studio habt das ihr nutzen könnt.
    Obwohl das meine erstes Posting in dem Forum ist möchte ich Kritik üben.

    Das Setting im neuen Studio wirkt sehr steril, düster und künstlich. Mir persönlich, fehlt Lebendigkeit im Raum. Platziert doch ein paar Grünpflanzen im Hintergrund oder stellt ein Aquarium auf. Sowas in der Richtung. Das würde mir persönlich besser gefallen und das zuschauen angenehmer machen. Ich würde mich freuen wenn ihr meine Kritik aufgreifen würdet.

    Zum Interview. Ich fand es sehr gut das Andreas Kemper Perspektiven darstellte die über die Landesgrenzen hinaus gehen. Zum Beispiel der Blick nach Polen und das Desaster das sich dort für Frauen abzeichnet, die Abtreibungen vornehmen lassen wollen.

    Mit besten grüßen, kracauer