Als Gradmesser gilt ja wie oft sich dich wieder einladen. Wenn man (in deren Einschätzung) nicht nützlich ist, kommt man auch nicht wieder in das Programm. Insofern liegt zumindestens eine gewisse Bedeutung darin und Carlsons Sendung ist hochproduzierte Propaganda, die haben schon ein feines Näschen dafür, was ihnen hilft und natürlich auch Auswahl, wenngleich Greenwald sicherlich eine hochkarätige Person aus dem linken Spektrum ist.
Das einzige was zählt, ist Quote. In dem Sinne sind populäre Meinungen sicher nützlich. Wie ernst man diese dort nimmt, zeigt sich meist nur wenig später. Für die FOX News Agenda sind sie nicht gefährlich, weil sie vor allem das demokratische Establishment infrage stellen. Das ist nun wirklich nicht besonders schwer. Aber gut, das wir jetzt über die Auftritte reden und nicht über die Aussage, wegen der Kritik geäußert wurde.
Wären die Demokraten nicht solche Heuchler gäbe es für Fox News überhaupt keinen Anlass, diese Leute einzuladen. Auf der anderen Seite, sollte man trotzdem anerkennen, dass sie Leute zu Wort kommen lassen, die dem eigenen Narrativ sicher in den größten Teil widersprechen. Plädoyers für Truppenapzüge bekommt man anderswo eher nicht platziert. Insofern bietet der Anlass für unsere Diskussion eigentlich auch ein wenig Differenziertheit und liefert Gründe, warum Carlsons Show sich so großer Beliebtheit erfreut.
Ein anderer Aspekt ist, dass entgegen der verlautbarten Differenzen, die politischen Unterschiede zwischen Fox und den anderen Sendern eigentlich kaum existieren, außer in der Präferenz für eine Partei. Daher ist es auch kein Wunder, dass Tucker Carlson überhaupt bei Fox arbeitet, trotz seiner Vergangenheit bei den anderen Outlets oder dass Rachel Maddow dick befreundet mit einer FOX-Größe sein kann.