Beiträge von Roy

    Wenn ich ein gegebenes System kritisiere und es in der Form tue, dass ich dabei mit äußere dass es quasi vollständig abgeschafft werden müsse, dann muss ich den Leuten doch ganz klar auch was präsentieren, was als valide Alternative funktionieren und verstanden werden kann.

    Klar kann man das. Nur bringt es eben wenig, solange Menschen Schnappatmung kriegen, sobald Ihnen dabei der gottgegebene Materialismus abgesprochen wird. Quasi die Grundlage unseres heutigen Wertesystems.

    Das war ja nicht mein Punkt. Heutzutage ist das bestimmt komplizierter und die Mechanismen der natürlichen oder sexuellen Auslese funktionieren nur sehr begrenzt (die natürliche eigentlich gar nicht). Aber in der Jäger und Sammelperiode waren altruistische oder gerechte Charakterzüge IMO wichtig, damit die Gruppe überhaupt als solche existieren kann und ich denke, danach wurde auch aussortiert und hat zur Entwicklung des Menschen als tendentiell gerecht geführt.


    Nochmal allgemein zum Egalitarismus der J&S:

    Jeder Mensch strebt danach, hierarchiefrei zu leben. Besonders illegitime Hierarchien und Autoritäten werden von Menschen unter der Oberfläche nicht toleriert. Jeder kennt das. Bevormundung, egal ob von Vater, Mutter oder Freunden wird nicht gemocht. Wenn mich eine andere Person rumkommandiert, hasse ich das oder wenn der Chef versucht mir ständig Befehle zu geben. Jeder Mensch hat diese Abneigung gegen Hierarchien, auch du und jeder, der das liest. Das ist das charakteristische Merkmal der Spezies Mensch. Laut Chomsky könnte es mit der Struktur unserer Sprache zu tun haben, weil Sprache beliebig und frei geäußert werden kann. Ich kann alle möglichen Sätze und Gedanken äußern, nur durch Repression ist die Unterdrückung von Sprache möglich. Deswegen denke ich, dass jeder Mensch im Grunde Anarchist ist.

    ja, so ist das natürlich richtig. :)

    Sirenen will sie nicht sie will Apps, und als Beispiel wird ein cell broadcast serviert

    Au fein. Bevor jetzt die Debatte, um unser flächendeckendes Internet wieder losgeht, fragen wir besser gleich Elons Satelliteninternet an.

    Auweh, wenn das Deutschlands Weise sind.

    Probleme werden immer ganz weise moderiert. Was will man mehr?

    "Das Land hat immer die Politiker, die es verdient."

    So einleuchtend der Satz erstmal klingen mag, so erschütternd destruktiv ist er.


    Aber stimmt er auch wirklich?


    Jeder, der sich mal in einer Partei engagiert hat, wird wissen, welche Mühlen da mahlen und welche Charaktere am Ende zur Wahl übrig bleiben.


    Vielleicht könnte man mal darüber nachdenken, ob Parteien mehr reguliert werden sollten. :)

    Thüringen sucht noch jemanden, der das Bier kurz halten kann.

    Ich finde das Problem bei der Kritik an der Kritik ist, sie argumentiert sich eigentlich immer aus den Prämissen des Staus quo. Also dem Fundament, das ja kritisiert wird. Aus dieser Box muss die Debatte erstmal raus, um einen ehrlichen Diskurs führen zu können.


    Die letzte Frontlinie der Kritik-Kritiker ist dann zB immer (oder sehr oft) die herbei fantasierte natürliche Gesetzgebung durch das Wesen des Menschen, die die bestehenden Verhältnisse zu unumstößlichen Wahrheiten der Natur zu machen versuchen. Das System bestätigt und legitimiert sich also selbst durch Regeln, die das System aufstellt. So erscheint dann auch jeder Lösungsansatz, der sich diesen Regeln nicht unterordnet, als unrealistisch, unnatürlich oder was auch immer.


    So ein Paradigmenwechsel ist schon ne harte Nuss. Das sieht man ja auch schon in kleineren Dimensionen (Menschenrechte, Marktkontrolle, Klima-/Naturschutz).

    Dacher Keltners Team (vortrag oben) an der UC Berkeley weist nach, dass Mitgefühl bei der Partnerwahl eine wichtige Rolle spielt und dass es Gene gibt die zu unserer Befähigung für Mitgefühl zumindest beitragen.


    Es gibt also diese Studien tatsächlich fast genau so wie Johnny es vermutet hat.

    ja, es ist wirklich nicht so, als würde mir der Gedanke nicht gut gefallen. Nur stellt sich doch die Frage, ob diese Aussage nach sexueller Auslese, der Realität - und damit meine ich nicht die in indigenen Völkern, sondern die in unserer "zivilisierten" Welt - standhält?


    Passend dazu war mMn zB gleich Keltners Einleitung mit den 75 % Soldaten, die niemanden töten wollen (das bedeutet übrigens immer noch, dass da 25 % (!) Psychopathen rumlaufen). Dazu fiel mir die Doku "Das ultimative Böse" wieder ein, in der gut gezeigt wird, wie man Menschen diese evolutionären Vorbehalte wegmanipulierten kann.

    Glaube kaum, dass es bei diesen Studien darum ging zu zeigen, wie sich ein Kind in Extremsituationen wie Hunger verhält. Das ist doch intuitiv richtig. Wenn ich versorgt bin, wieso soll ich dann mehr anhäufen und mehr nehmen als ich brauche, das gibt es nur im Kapitalismus.

    Naja, ich glaube nur, wenn Du schreibst

    Selbst fast Säuglinge wissen aber schon, was Teilen ist

    sollten wir anerkennen, dass auch für "fast Säuglinge" so ziemlich alles eine Extremsituation ist.

    Hunger: Todesangst.

    Mutter nicht da: Todesangst.

    Kuscheltier weg: blanker Terror.


    Es geht bei sowas ja nicht darum, das wir das rationalisieren können, sondern, dass das für Kinder real empfundene lebensbedrohliche Situationen sind, die man auch nicht ausdiskutieren kann. Die Sicherheit und die Fähigkeit zur Reflexion und Empathie kommt einfach viel später. Darum ging es ja ursprünglich.

    Selbst fast Säuglinge wissen aber schon, was Teilen ist und viele Studien haben gezeigt, dass der Sinn für Gerechtigkeit früh ausgeprägt ist. Wenn man das mit den Erkenntnissen der Anthropologie zu den Jäger und Sammlergesellschaften vergleicht, dann macht das auch Sinn. Weil wenn Menschen 95% ihrer Existenz in solchen Gesellschaften gelebt haben, und in der Zeit gab es bestimmt evolutionsbiologische Entwicklungen, die nach gerechtem Verhalten aussortiert haben (z. B. sexuelle Auslese nach den Individuen, die sich fair und gerecht verhalten), dann ist es nicht erstaunlich, dass Kinder oder fast Säuglingen schon ein ausgeprägten Verständnis von Gerechtigkeit haben.

    huh? Was ist denn für ein Kleinkind, für das völlig zu Recht erstmal nur die eigenen Bedürfnisse überlebenswichtig erscheinen, Gerechtigkeit?


    Sexuelle Auslese nach Aspekten der Fairness und Gerechtigkeit finde ich ja auch super interessant. :D Verlink mal ne Studie, bitte.

    Ich glaube was er sagen will ist, dass die von Geburt an, wenn nicht sogar schon davor, kleine manipulierende "Monster" sind. Und die sind darin so gut und passen da ihr Verhalten an den jeweiligen zu Manipulierenyxensens an, dass zumindest ein gewisses praktisches Einfühlungsvermögen als vorhanden angenommen wird.


    Ob das am Ende dann doch rein nach Pawlow läuft oder was auch sonst immer, ist für ne subjektiv erlebte, also eigene Empirie im kleinen Stichprobenumfangsbreich und ohne empirisch reproduzierbaren Versuchsaufbau, für die eigene geäußerte Schlussfolgerung erstmal unerheblich ;)

    Das kann ich gar nicht glauben. Das wäre ja kruder Scheissdreck. 😱

    Dass die Zwerge das kognitiv nicht durchdringen, so wie mir nicht klar ist welche Muskeln/Sehnen/Knochen beim Radfahren in welcher Reihenfolge auf Zug/Druck/Scherung belastet werden, seh ich ein.

    Dass sie deswegen bei anderen nicht die Rädchen und Hebelchen bedienen könnte die wir alten als Triggern kennen, halte ich für ein Gerücht, ich kann ja auch Radfahren.

    Nur weil sie sich der Mechanismen die sie benutzen nicht bewußt sind, heißt es nicht, das die nicht funktionieren.


    Eigene Empirie aus einer Versuchsreihe n=3 plus externe Teilnehmeryxens.

    Verstehe nicht ganz, was Du sagen möchtest. Es geht darum, dass sie noch nicht in der Lage sind, bei ihren Spielgefährten ein eigenes Bewusstsein zu verorten. Sie können sich noch nicht in andere Einfühlen – Empathie, eben. Das entwickelt sich aber natürlich mit der Zeit - mehr oder weniger gestört durch die Eltern (und Andere). ;)

    Marner


    Von wegen "unser Kolumnist"! Der ehemalige Chefredakteur der Zeit scheint einfach hier mitzulesen und klaut einfach deine Ideen. Tsssss...


    Ich mag übrigens was trinken - wir haben noch keine vier, daher irgendetwas jenseits der 45% - muss brennen.

    Wie er beim Schwarzwald die gleiche Bedeutung des "Schwarz", wie beim Schwarzfahren oder Schwarzärgern insinuiert. Faszinierend mit welchem Mangel an geistigem Reichtum man es zum Chefredakteur bringt.