Beiträge von Mitsch

    Die Wissenschaft ist sich einig, dass das Nachplappern rechtsradikaler Narrative einzig und alleine den Rechtsradikalen nützt. Was verspricht sich Daniel davon, wenn er die AfD in ihrem "Asyl-kritischen" Kurs kopiert und sie damit stärkt? Ist die CDU - wie ihre Vorfahren vor fast hundert Jahren - heute wieder lieber auf der Seite des Faschismus, als dass sie die Demokratie mit den Grünen und den Linken gemeinsam verteidigt?

    Hey, MauriceHoefgen !

    Der 60 Milliarden schwere Klima-Transformationsfond (KTF) bestand ja aus ungenutzten Coronahilfen und das Bundesverfassungsgericht hat "verboten", das Geld "umzuwidmen" - also, für etwas anderes zu verwenden, als eben für Coronahilfen. Ich vermute, dass das Coronahilfen-Geld durch Staatsanleihen hätte erzeugt werden sollen...?

    Die Schuldenbremse erlaubt Ausnahmen im Falle von Investitionen - und genau dafür wurde das Geld im KTF verplant. Die Kredite wären also so oder so verfügbar gewesen. Wo liegt jetzt das Problem, wenn man sich so oder so darauf geeinigt hat, die 60 Milliarden € Schulden aufzunehmen? Geht es der FDP einzig und alleine darum, dass die Schulden unter dem Label "Coronahilfen" anderen Parteien in die Schuhe schiebbar waren und sie vor ihren Wählern eine weiße Weste behalten?

    Lüders baut Scheiße und Tilo soll Schuld sein. Unfair!


    Das, was Lüders da als "zugespitzt" ablehnt, war für mich eher eine Suche nach dem kleinsten gemeinsamen Nenner. Auf dem hätte man aufbauen können. Es wäre ja schließlich bei einem, der durchaus bereit ist, AfD-Slang zu sprechen, interessant, ob man überhaupt noch eine gemeinsame Basis hat. Tilo stellt also ein Klötzchen hin und statt eines dazu zu stellen, nimmt er ihn und schmeißt ihn weg. Mehrmals wird er aufgefordert, doch einfach erstmal die einfachen Fragen einfach zu beantworten. Nein! Kritische Nachfragen (zu seinem Buch)? Unverschämtheit! Das wird mir zu blöd! Wortklauberei!

    Ach ja? Bezüglich der Anschläge auf die Nord-Stram-Pipelines auf eine Vermutung, die auf einer nicht nachvollziehbaren Quelle beruht, zu bauen, und das Ergebnis mehrerer renommierter Rechercheteams als eine Art Gesinnungsjournalismus abzulehnen? Das ist schon ein bisschen schwurbelig, oder?
    Genau so, wie die fixe Idee, die Grünen seien DIE tonangebende Partei in der Regierung(, die einzig und alleine für sämtliche Missstände verantwortlich zu machen sind). Er sorgt sich um die Wirtschaft - und nennt Habeck, also DEN Habeck, der eine Strompreisbremse für energieintensive Unternehmen fordert, als alleinschuldigen Hasardeur, der die Deindustralisierung vorantreibt, während Lindner nicht nur die Strompreisbremse ablehnt, sondern bei der EZB auch noch um höhere Zinsen bettelt, höhere Steuern (bei denen, die es sich leisten könnten,) kategorisch ausschließt und ansonsten auch alles dafür tut, den Sozialstaat zu deckeln und die Binnennachfrage abzuwürgen.


    Ja, es stimmt, viel Substanz gab es nicht in dem Interview. Aber schlecht finde ich es dadurch nicht. Es ist schon ziemlich aufschlussreich, wenn jemand mit blumigen Worten den Zustand der Republik oder gar der Welt bedauert, aber auch keine besseren Ideen zu bieten hat. Ganz besonders dünn wird's dann, wenn's ums Klima geht. "Da sollte man sich auch mal darum kümmern!" - Während man behauptet, dass "die Wirtschaft" Deutschlands ohne Gas (aus Russland) deindustrialisiert wird. Es ist 2023, wenige Jahre vor erreichen der Klimakipppunkte, die uns alle in ein Hothouse-Earth-Szenario katapultieren werden - und Herr Lüders findet, dass man sich so nebenher auch mal ums Klima kümmern müsste, während alles andere schön so fossil bleiben sollte, wie es - seit er auf der Erde ist - schon immer war. Alles andere ist ja Deindustrialisierung!


    Ich bin erstaunt bis entsetzt von dem (linken) Forenpublikum, das sich nicht zu schade ist, einem derart uninspirierten Festhalten an althergebrachten Gewissheiten über die Aufgaben einer Nation (sic!) und der Sicherung "des Wohlstands" die Stange zu halten, wo es doch nichts wichtigeres gäbe, als diesen mörderischen Selbstbetrug zu dekonstruieren. Vielleicht solltet ihr euch mal an die eher philosphischeren Folgen von J&N wagen, statt hier den Eklat zu wittern…

    Dem schließe ich mich an. Sehr guter Sound!
    Besonders aufgefallen ist mir das beim Interview mit Julian Hessenthaler, der vor Jung&Naiv ein ~ einstündiges Video mit "Correctiv" gemacht hat. Ähnlicher Inhalt, aber teilweise schwer oder komplett unverständlich. Im Abspann wollte sich dann auch niemand für den Ton verantwortlich zeichnen. War ich froh, dass Julian nochmal zu Tilo gegangen ist!
    Alle Welt denkt, es käme auf die Videoqualität an, aber Du kannst einen Film mit Bildstörungen gut wegstecken - Aussetzer, Rauschen und Knacken bringen Dich dazu, den Film aus zu machen.
    Aber was schreibe ich da: Ich höre Jung&Naiv sowieso nur als Podcast.

    Bin zwar nicht im Studio, sondern eher auf der Live-Bühne zu Hause( - da kommt's nicht soo drauf an…) aber verstehe auch n bisschen was von der Materie…

    Hi!


    Wenn ich früher eine Folge weiter empfehlen wollte, bin ich immer auf jungundnaiv.de und habe schnell einen Link erstellen können. Darüber hinaus war die Seite für mich der perfekte Überblick über aktuelle Episoden. Dasselbe heute über youtube zu machen, ist für mich ein zeitfressender Umweg. Leider wird die Seite seit November 2022 nicht mehr aktualisiert…


    Noch besser war die Seite jungundnaiv-podcast.de - "Jund & Naiv" immer im Videoformat anzusehen, kann ich mir zeitlich nicht erlauben. Den Podcast kann ich nebenher anhören - und verhalte mich dabei im Vergleich zum Video ressourcensparend und klimafreundlich. Klar höre ich mir die Folgen heute mit meiner Podcast-App ("Antenna-Pod") an, aber auch hier war das Weiter-Empfehlen oder das Nachhören im Browser sehr einfach und schnell möglich.


    Mich wundert, dass diese tolle Zugangserleichterung zu euren Inhalten am Einschlafen - oder bereits schon nicht mehr verfügbar - ist. Klar, kostet das euch Zeit und Aufwand… Und ihr werdet selbst anhand der Zugriffszahlen entschieden haben, ob es sich lohnt oder nicht, das weiter zu führen. Ich wollte nur sagen, dass ich diese beiden Seiten sehr vermisse.

    Sorry, ich schau's mir nicht auf Youtube an, sondern höre es mit 'nem Podcatcher - und da gibt's gar keine Intromusik und die Abspannmusik hat sich vor ein, zwei Folgen von der Musik, die ich erfragen will, zu derselben Musik wie die von der BPK geändert…


    [Edit: Kurz auf Youtube reingeschaut: Ja genau, die Intromusik! Wie heißt die?]

    Na, mit dem Wort "Verrat" setzt der Autor ja schon mal selbst 'ne große moralische Latte. Und er unterstellt einen hegemonialen Diskurs, wenn er von Schulterschluss zwischen Polizei und "den Linken" redet, den es so nicht gibt. Man kann für dasselbe sein, ohne dieselben Grundüberzeugungen zu teilen. Die DUH, die deutschlandweit einer der intensivsten Treiber für ein Böllerverbot ist, argumentiert weder klassistisch, noch nimmt sie die Argumente der Polizeigewerkschaft mit in ihre Liste auf.
    Ich hab' die TAZ abonniert, auf der Titelseite stand als Teaser für den Artikel: "Lasst uns Böllern! Wer ein Böllerverbot fordert, der ruft nach Kriminalisierung, häufig von Armutsbetroffenen. Das ist weder progressiv noch links." Sorry, da ist so viel falsch, da muss man einfach widersprechen. Genau denselben Quatsch kannst Du dann auch behaupten, wenn es um Tempolimit oder Prügelstrafe für Kinder geht.
    Ja, klar, ich verstehe die Provokation. Nichts desto trotz bleibt mir der Artikel zu sehr bei einer speziell männlichen-jugendlichen (und damit leider auch sehr rücksichtslosen) Sichtweise, die dann auch nicht sooo viel Klassenbewusstsein spiegelt, als dass sie anderen Klassismus vorwerfen kann. "Richtig gut" sieht für mich anders aus.

    Ja, Verrat…!

    Da hat sich der Autor aber bewusst zwei Hassgegner der Linken rausgesucht (Polizei, Linksliberale), um punkten zu können. Bei dem Klassismus-Vorwurf "vergisst" der Autor nur leider, dass bei der Böllerei nicht nur Polizei und umweltbewusstes Bildungsbürgertum die Leidtragenden sind. Wenn Feuerwehren an ihrer Arbeit gehindert oder gar mit Feuerwerk angegriffen werden, wie es dieses Jahr überall in Deutschland passiert ist, dann kann es schnell auch mal die eigene Klasse treffen. Dann wäre es die Frage, ob es nicht Klassismus wäre, die Böller NICHT zu verbieten, wenn auf einmal die Hochhäuser brennen und niemand kommt, um sie zu löschen.
    Natürlich kann das umweltbewusste Bildungsbürgertum auch mit den Schultern zucken und sagen: Die verbrannte Haut, die abgerissenen Finger, die kaputten Ohren, das ist ja nicht unser Problem, so lange wir zu Silvester nicht auf die abwegige Idee kommen, bestimmte No-go-areas zu betreten. Wäre das nicht auch mega-klassistisch?

    Zudem ist es ja aberwitzig, zu denken, bei einem Böllerverbot würden die Leute mit Feuerwerk an Silvester von der Polizei über die Straße gejagt werden. Das Böllerverbot lässt sich am einfachsten als Verkaufsverbot für Pyrotechnik an Leute ohne entsprechende Ausbildungsnachweis durchsetzen. Voll spießig, aber das ist ein Waffenverbot auch.

    Die Vorwürfe, der Klimaaktivismus nenne das Problem (Kapitalismus) nicht beim Namen, führen zu nichts.

    Denn erstens: Viele der Aktivist:innen tun das. Laufend. Aber es will niemand hören und folglich wird das auch von denen, die darüber berichten, nicht wiedergegeben.

    Und zweitens: Sie müssen es gar nicht. Denn das, was sie fordern, nämlich Klimagerechtigkeit, ist per se eine antikapitalistische Forderung. Denn den grünen und ethisch korrekten Kapitalismus, den Du ihnen unterstellst prima finden zu können, den gibt es nicht. (Und wenn Du Dir die Mühe machen würdest, Dich mal in die Klimaaktivist:innen-Bubble zu begeben, dann würdest Du merken, dass sie das auch verstanden und verinnerlicht haben. Und wenn (noch) nicht, dann würdest Du merken, dass, wenn Du ihnen mit Marx kommst, sie Dich nicht angewidert stehen lassen, wie ungefähr 90% der bundesdeutschen Bevölkerung, sondern zustimmend nicken werden.)


    Was sich aber wieder mal zeigt, ist, dass es innerhalb der Linken nach wie vor und trotz aller Widrigkeiten, die ein an-einem-Strang-ziehen vermeintlich geradezu unumgänglich machen sollte, ein großer Hang zum Sektierertum besteht. Man betont die Unterschiede und geht eigener Wege, anstatt sich zu fragen, auf welchem Gebiet man - zumindest temporär - gemeinsame Sache machen könnte.

    Wir machen uns Gedanken über die Anschlussfähigkeit mancher neuer Bewegungen an rechte Ideologien und verstehen es nicht, potentielle Anschlussfähigkeiten an linke Ideologien für eine gemeinsame Sache zu nutzen. Selbst dann nicht, wenn man das, was man vorfindet, nicht ums verrecken in eine rechte Ecke stellen kann.

    Sorry, wenn ich mich hier so spät in die Diskussion einklinke, aber ich würde sie gerne noch um einen weiteren Aspekt erweitern.


    Ich finde es einerseits erfrischend und mutig, wie sie sich positioniert, aber den Satz "Der Kapitalismus war ein Segen." muss ich als eurozentristisch zurückweisen.


    Wenn man das Mittelalter als Maßstab nimmt, ergeben sich hier, bei uns, vor Ort klare Vorteile in Sachen Wohlstand, Bildung und Gesundheitsvorsorge. Das liegt zum einen daran, dass so Dinge wie Rohstoffgewinnung oder die Produktion mancher problematischer Güter gerne auch mal ins Ausland verlagert werden und dort für einen verheerenden gesellschaftlichen und ökologischen Impact sorgen - ohne einen wirtschaftlichen Aufschwung zu generieren. So weit bin ich noch beim Diskurs Marx vs. Hermann dabei.


    Die Situation von Ureinwohnern wird von Wirtschaftstheoretiker:innen gerne beiseite gewischt. Allerdings haben wir es hier oft mit gut funktionierenden Gesellschaftsmodellen mit alternativen Begrifflichkeiten von Wohlstand, Bildung und medizinischer Versorgung zu tun. (Vielleicht spielen sie auch im Vergleich zur allgemeinen Lebenszufriedenheit, die Ulrike komplett außen vor lässt, auch eine untergeordnete Rolle.) Und ich muss wohl kaum erwähnen, dass der Kapitalismus diesen Menschen extremst zusetzt und sie in existenzielle Nöte reißt, die sie vorher - bei aller Bescheidenheit ihres Lebensstils - nicht kannten.

    Politiker:innen-Bashing is hip, kommt immer gut auf jeder Party und natürlich würdest Du den Job ausm Ärmel geschüttelt viel besser hin bekommen…

    Ja, wahrscheinlich hat Karl mal in die Runde gefragt: "Ey, Leute, gute Idee jetzt oder verschieb' ich's noch 'n bisschen?" Und da wird das Kabinett gesagt haben: "Nö, lass ma laufen, sonst wird das diese Legislaturperiode doch nix mehr mit Bubatz legal…"

    Waffen für Saudis und Hafenanteile für China kurz vor den jeweiligen Reisen des Bundeskanzlers dorthin - das ist schon eher 'ne Überlegung wert. Aber Opium Hanf für's Volk zur Beruhigung der Massen? Komm schon! Für BILD, AfD, Söder - kurz: Für den ganzen Haufen an bierseeligen Konservativen dieser Nation ist das alles andere als ein Schlafbrokkoli. Die Medien laufen heiß, weil sie von Bedenkenträgereien geflutet werden. Da steht die ganze abendländische Kultur am Abgrund. Deswegen ja auch der Thread, wenn ich das von LDR richtig vernommen habe. Fakten statt Gehirnfickereien! :thumbup:

    Och nö! Gleich einen Verschwörungsverdacht in den Raum stellen, wo doch seit Amtsantritt der Ampel nichts eher zugetraut wurde, als die Fähigkeit zur Kehrtwende in der Drogenpolitik. Außerdem: Gleich am Anfang von Regierungstagebuch #200 wird doch erwähnt, dass trotz aller Krisen "Bubatz" immer noch dauerpräsent ist.

    Also: Egal, was Politiker machen, immer steht irgendeine anrüchige Strategie dahinter. Es kann nicht sein, dass etwas veröffentlicht wird, weil es einfach reif dafür ist. NEIN - da MUSS ein perfider Plan dahinter stecken!


    Zum Thema. Ich hätte es ja anders gemacht: Industriehanf komplett legalisieren, keinen Genehmigungsrotz mehr, einfach Samen in die Erde und fertig. Genauso beim Genusshanf. Eigenanbau: Haken dran! Den Handel von Genusshanf aber würde ich verbieten. Warum? Weil der Kapitalismus aus jedem guten Ansatz eine Scheiß-Idee macht. Und kaum gibt es jemanden, der einen Profit aus einer Sache ziehen kann, schon wird lobbyiert und der gesunde Menschenverstand mit allerlei Blabla vernebelt.
    Wer also kiffen will, muss gärtnern oder es sich schenken lassen. Entweder guteR GärtnerIn oder einfach 'ne nette Person, der man gerne Grünzeug schenkt!

    Problem erledigt! Wo ist mein Nobelpreis?