„Friedensdemos strafbar“ kann man wohl auf Basis des vorliegenden Beschluss nicht ganz sagen. Aber diese Preisvergabe ist schon echt krass. Dem Autor, der gleichzeitig auch Opfer ist, mag man seinen Hass nachsehen. Umso schwerer fällt das in Bezug auf die Jury, die ebendiesen Hass als preiswürdig empfindet.
Die „Junge Welt“ ordnet Zhadans Werk folgendermaßen ein:
„In seinem frisch erschienenen Band ‚Himmel über Charkiw. Nachrichten vom Überleben im Krieg’ betrachtet er die Invasoren als ‚Barbaren‘ und ‚Unrat, der aus dem Osten über uns hergefallen ist‘; er wünscht ihnen den Tod. Der Krieg habe das ‚wahre Wesen‘ der Russen offenbart, auch die russische Kultur als Stützpfeiler der ‚russischen Welt‘ sei verantwortlich, verkündete er auf seinem Facebook-Kanal. ‚Ist Puschkin daran schuld, dass Kriegsverbrecher in Russland geboren werden? Ja, er ist schuldig. Natürlich ist er schuldig. Sie sind alle schuldig.’