Beiträge von fruchtoase

    Naja das mit den Wochenendpendlern ist schon cherry-picking. Es ist klar, dass es immer Leute geben wird, die einen Nachteil haben. Das ist bei jedem politischen Vorhaben so.

    Was daran soll bitte cherry picking sein?

    Es ist, wie Rob es korrekt beschreibt, einfach der Entwicklung des Arbeitsmarktes geschuldet, dass immer mehr Streuung herrscht. Und da geht es auch nicht nur um das Pendeln zur Arbeit (ob nun am We oder tagtäglich), sondern auch darum, dass Familienbande sich immer weiter streuen und dementsprechend, wenn man sich denn mal sehen will, lange Distanzen zu überbrücken sind. Wer aus dem (vor allem ländlichen) Osten kommt, kennt das Phänomen, dass die ehemaligen Schulfreunde über ganz Deutschland (oder noch darüber hinaus) verstreut leben, zur Genüge.

    "Mobilität und Flexibilität" waren doch nicht aus Jux und Dallerei die Säulenphrasen der neoliberalen Umgestaltung der Gesellschaft in den letzten Jahrzehnten.

    Ein Sonntagsfahrverbot wäre gift für unser derzeitiges Modell...

    Da müsste man es sich ja fast schon herbeiwünschen. ;)

    Wir brauchen auch nicht noch ein Verbot, denn Verbrenner werden doch ohnehin bald verboten sein.

    Man kann nur hoffen, dass die Eu sich nicht wieder aus Deutschland diktieren lässt, dass das doch so alles nicht gehe und man "technologieoffen" bleiben müsse...

    Ich würde da nicht mein Hanf für ins Feuer legen.


    Generell hat sich viel der progressiven Kraft der Coronazeit schon längst wieder verflüchtigt. Die Leute werden wieder ins Büro gescheucht, es wird tagtäglich Auto gefahren bis zum Erbrechen uswusf.

    Krise als Chance - am Arsch.

    Wenn der Kapitalismus so effizient wäre, wie immer gern behauptet wird, wäre die Digitalisierung nicht im Jahre 2024 noch im tiefsten Dornröschenschlaf und die Konzerne immer noch voll von Bürodrohnen, die sinnlos Akten von links auf rechts schieben (und dafür natürlich mit dem SUV ins Büro donnern).

    Hast Du auch mal auf das Datum der Umfrage geschaut?

    Seitdem hat sich der Fahrzeugbestand nochmal um über 5% / Einwohner erhöht.


    Und ein vielleicht nicht ganz unwichtiger Satz im verlinkten Artikel: "Die Umfrage ergab zudem, dass Westdeutsche eher als Ostdeutsche dazu bereit sind, sonntags auf ihr Auto zu verzichten."

    Woran könnte das wohl liegen? Da könnte man mal auf das, was Rob geschrieben hat, rekurrieren...

    Wochenendpendler, vielleicht schonmal gehört? Und vielleicht auch schonmal in Zusammenhang mit der Bevölkerungsimplosion nach der Wende im Osten gebracht? Die fahren nicht Montag früh 5 Stunden nach Bayern oder BaWü, sondern am Sonntag (und wenn sie es dann doch täten, wäre ja, das Ziel der Fahrverbote bedenkend, absolut gar nichts gewonnen).

    Es gab in Deutschland mal ein Fahrverbot Sonntags, während der Ölkrise. Die meisten Deutschen würden auch heute nix dagegen haben denk ich.

    Das war 1973, da hatten keine 20 % der Bundesbürger überhaupt ein Kfz (heute über 60).

    Dementsprechend arbeitete die Mehrheit der Menschen auch in nächster Umgebung ihres Wohnortes und auch Einkaufsmöglichkeiten etc. waren auf diese Umstände ausgerichtet.

    Du vergleichst hier zwei völlig verschiedene Welten.

    Nur um auf Nummer sicher zu gehen, Stefans Frage aus dem A!, was genau eigentlich das große Ziel dahinter sei, wenn die ganzen "Remigranten" Deutschland endlich verlassen hätten und hier nur noch 50 Mio. Menschen lebten? Was ist dann konkret erreicht?

    Mal sehen wie das konkret ausgestaltet wird, den Ansatz Passivkiffen zu vermeiden finde ich ok. Wenn du neben jemandem im Biergarten hockst der Bier trinkt wirst du bei der nächsten Verkehrskontrolle kein Problem haben, wenn neben dir jemand kifft kann es anders aussehen.

    Und Lungenkrebs vom Passivrauchen wollen wir ja auch alle nicht, deshalb wird in Bayern auf Volksfesten sicher bald auch das "normale" rauchen verboten, nehme ich an.

    Naja, die Parole "jeder seines Glückes Schmied" kann auch anders als subaltern gedeutet werden.
    Greta und die Fridays wären da ein Beispiel, wie zumindest ein Strohfeuer an Mut zum Wandel entfacht werden konnte.

    Strohfeuer.

    Ja, genau...

    Heute habe ich erst in der taz gelesen, dass in Dresden eine Fahrradspur entfernt wird, weil das heilige (motorisierte) Blech nicht mehr schnell genug über eine Brücke rollen konnte.

    Nichts haben die bewirkt. Gar nichts.

    Im Gegenteil, das (arbeitende) Prekariat prügelt eher noch die Klimakleber von der Straße, weil diese sie bei ihrem ausgebeutet werden behindern.

    Wenn da nicht ein Weselsky kommt, der einfach knallhart sein Ding gegen alle Widerstände durchzieht, passiert nichts von Relevanz.

    War gerade einkaufen und habe wieder ein bisschen die Ohren gespitzt dabei, wie eine Kassiererin mit einer Kundin allgemein über ihre Arbeit gesprochen hat.

    Was ich mitbekommen hab, war: "... Ja dann streiken wir alle auch einfach mal....".. Dann kam ich an die Kasse, die Kassiererin meinte zu mir "..... manchmal wünsch ich mir das schon."


    Es ist immer das gleiche, wenn ich solche Gespräche höre, auch z. B. im Zug oder in der Bahn. Die Leute sind einfach bereit für einen großen Wandel. Ich glaube die meisten hätten auch gar nix gegen eine Revolution oder sowas, oder mindestens nix gegen Occupy Wallstreet 2.0 oder ähnliches. Problem ist, sie wissen halt nicht wie man sowas macht und ob die anderen Leute das auch denken 🤷🏼Im 19. Jahrhundert wusste man das noch. Aber das ist ja lange vorbei.

    Und sobald dann mal irgendwer streikt, sind sie dafür, das Streikrecht einzugrenzen, sofern sie der Streik irgendwie persönlich trifft.

    Nee, Dein Optimismus in Ehren, ich sehe da null revolutionäres Potential.

    Jeder ist sich selbst der Nächste, ein paar Jahrzehnte Neoliberalismus haben eben einfach Spuren hinterlassen.

    Nein, das meine ich nicht. Und ich verstehe auch nicht, warum Du meinst, ich würde das meinen, denn ich habe überhaupt nichts dergleichen geschrieben. Ende der Diskussion zwischen uns beiden. Schönen Tag.

    Und ich verstehe nicht, was Du sonst meinst...

    Denkst Du, die afd-Wähler lassen sich durch ausgewogene Argumentation bei Lanz, Maischberger oder Presseclub wieder einfangen?

    Auf die Videoschnipsel, mit denen die afd ihre Wähler hascht, haben die MS-Medien genau null Einfluss.

    Und Du meinst, die Videoschnipsel wie "Weidel zErStÖrT Baerbock" (nur mal als beliebiges Beispiel), mit denen die afd auf den asozialen Plattformen auf Stimmenfang geht, werden diese differenzierte argumentative Substanz korrekt darstellen?

    Nein, werden sie natürlich nicht. Sie werden das so zurechtschneiden, wie es ihnen am besten passt und von der schönen argumentativen Substanz bleibt genau gar nichts übrig.

    Es ist doch prinzipiell die Frage, wen man eigentlich erreichen will? Die afd-Wähler? Die haben ihre Parallelwelt doch sowieso schon gefunden und da wird man (mit ernsthafter Politik) nicht einbrechen können, weil die auf Bullshit basiert.

    Was ich irgendwie verstehen kann ist, wenn die cdU versucht, mit deren Bullshit irgendwie den Bullshit der afd einzufangen. Wie Du richtig sagst, da streiten sich dann zwei um den dickeren nationalistischen Pimmel. Nur werden die Unioner da trotzdem den Kürzeren ziehen, weil sie sich damit bei den noch denkenden Wählerschichten zunehmend disqualifizieren und im Propaganda- und Medienspiel als Amateure gegen Profis spielen.


    Deshalb glaube ich nicht, dass es irgendwas (positives) bringt, diese Kasper einzuladen.

    Hier hatte doch vor einer Weile mal wer einen Artikel über die Situation in Belgien (?) verlinkt, in denen diesen Gestalten komplett keine Bühne geboten wird und sie daraus folgend politisch tatsächlich keine Rolle spielen. Warum lernt man nicht daraus?

    Wo hat Tilo denn jemanden von der AfD interviewed? Alexander Gauland for Ewigkeiten, Katja Adler und Erika Steinbach, aber das ist ja nicht AfD. Und nach dem Katja Adler interview war die ganze liberale Twitteria ganz aus dem Häuschen "Die Demontage der Katja Adler"

    Diese Art von Argument ist immer enorm herablassend, es nimmt zum einen an, dass Tilo etwas nicht versteht und deswegen falsch handelt und zum anderen, dass die J&N Zuschauer nicht in der Lage sind kritisch über die Positionen nachzudenken.

    Kalbitz, Petry, Pazderski, Glaser?


    Und es ist doch völlig albern, das auf J&N zu beschränken, eine solche Frage nach Medienpräsenz muss in der Breite der Mediendarbietung diskutiert werden, selbst wenn Tilo nie jemanden von denen interviewt hätte, das hätte null Auswirkungen auf die Frage der medialen Exposition.

    Wie ich bereits schrieb, die sind medial allgegenwärtig (was im A! ja auch hoch und runter diskutiert wurde).

    Die AfD ist laut Prognosen in den meisten Bundesländern bei 20-30 %, vielleicht ist die Taktik denen einfach keine Plattform zu bieten nicht erfolgreich.

    Hä?

    Dafür hätte man die Taktik probieren müssen, das Gegenteil ist der Fall, die sind medial allgegenwärtig.

    Ich finde es gut, dass die kognitive Dissonanz zwischen Gewerkschaftstätigkeit und cdU-Mitgliedschaft ausführlich durchgesprochen wurde, was ich nur ein bisschen merkwürdig fand (vielleicht war das auch nur meine Fehlwahrnehmung?), es klang irgendwie durch, dass da doch die Arbeiterverräterpartei sPD irgendwie das passendere Pferd wäre? :/

    Bis auf die Linke war keine der arrivierten Parteien solidarisch mit den Streiks.


    Edit: Ansonsten top Interview!

    Wie bringst bzw. brachtest Du eigentlich Deine cdU-Mitgliedschaft und die Arbeit in einer Gewerkschaft mental unter einen Hut? Angesichts der Äußerungen aus dieser Partei zu Gewerkschaften und Streiks im Allgemeinen muss man da ja fast kognitive Dissonanz unterstellen.

    Du hast das nur einfach nicht richtig verstanden.

    Die eigentliche Aufgabe der Medien muss jetzt sein, die Arbeit z. B. der Lokführer so zu framen, dass sie als aufopferungsvoller Dienst im Sinne der guten Sache an der Gesellschaft und den Menschen an sich verstanden wird. Dann kann man auch, wie im sozialen Bereich ja gut zu erkennen, niedrige Löhne zahlen, die Menschen mit dem entsprechenden "Helfergen" werden sich schon aufopfern und vor allem nicht aufmucken, um die im Hilfsbedürftigen nicht zu schädigen - aka als Geisel zu nehmen, wie unseren armen Stefan.

    Das fehlende Finanzielle wird dann eben mit Gotteslohn ausgeglichen. :)