Beiträge von JonnyMadFox

    Am meisten Angst hab ich diesem Sora Dreck, mit dem man so realistische Videos durch Texteingabe generieren kann. Soll dieses Jahr noch rauskommen. Ich glaube, dass das vor allem Frauen schaden wird😔 Die Leute, die diese Technologien entwickeln sind Abschaum der übelsten Sorte. Und dem Staat, der angeblich zum Regulieren da ist, gehts am Arsch vorbei.


    Das mit dem riesigen Plakat ist doch auch wieder so ein Ding aus den USA🙄sind die nicht in der Lage mal was eigenes kreatives zu machen?

    Zu der Demokratie: Das Privateigentum an den Produktionsmitteln setzt dem Spektrum der politischen Möglichkeiten scharfe Grenzen. Daraus müssen wir ausbrechen.


    Ich würde Demokratie auch nicht nur so verstehen, dass wir alle paar Jahre ein annonymes Kreuz auf dem Zettel machen dürfen und dann wieder nach Hause gehen und hoffen, dass alles schon gut geht. Demokratie bedeutet für mich, dass es eine unmittelbare Partizipation der Bürger an allen Entscheidungen gibt, besonders auch in der Wirtschaft. Die vielen lokalen Möglichkeiten der Bürger Einfluss zu nehmen und sich zu beteiligen sind zwar gut, aber sie reichen nicht.

    Hans Böckler hat schon gemeint, dass eine politische Demokratie immer unvollständig ist ohne Demokratie in der Wirtschaft. Die repräsentative Demokratie ist IMO angesichts der ganzen Probleme mit denen wir konfrontiert sind, einfach nicht mehr zukunftsfähig. Das System ist zu unflexibel, zu starr und zu eingenommen von den Privatinteressen der Wirtschaft. Der Klimawandel betrifft alle Bereiche des Lebens und da kann ein, mehr oder weniger, zentralisiertes Staatensystem nicht die Lösung sein. Wenn wir nicht wollen, dass irgendwann im Namen des Klimas diktatorisch durchregiert wird, dann brauchen wir Bürgerbeteiligung auf jeder Ebene und vor allem eine Lokalisierung von Politik.

    Bude und Co. haben wohl so eine Art paternalistische Technokratie im Sinn. Meiner Meinung nach sollten wir diese ganze Riege an Politiker, Technokraten und Unternehmer auf den Mond schießen.


    Was aber interessant ist: Auf solche Themen wie manufacturing of consent kommen die Coronakritiker komischerweise immer nur im Kontext von ihrer Kritik an den Coronamaßnahmen der Regierung. Die ganzen anderen Bereiche in den manufacturing of consent auch und schon lange passiert, wird von denen ignoriert, als würde es das nicht geben. Alles dreht sich nur um die Coronamaßnahmen. Die Arbeitgeberverbände machen auch Beeinflussung der öffentlichen Meinung, z. B. Propaganda gegen Vermögenssteuer. Wenn man dann nachfragt, heißt es "Ja die Leistungsträger sollten keine Vermögenssteuer zahlen." Dass das auch manufacturing of consent ist, interessiert dann plötzlich nicht mehr.


    Bei den meisten Kritikern der Coronamaßnahmen geht es doch gar nicht darum, zu kritisieren, dass die Bundesregierung versucht hat, die öffentliche Meinung zu beeinflussen. Es geht dir doch lediglich darum, irgendeinen Grund zu finden, die Regierung dafür zu kritisieren, dass sie wollte, dass die Leute sich impfen lassen🙄 Gleiches mit den Klimamaßnahmen.


    Vor ein paar Jahren, noch vor Corona, gab es mal einen kleinen Skandal in der Politik. Es hieß in den Medien "das wäre der Ausverkauf des Staates". Leider hab ich damals nicht weiter dazu recherchiert. Es hatte irgendwas mit der Deregulierung des Immobilienmarkt in Deutschland zu tun. Bin immernoch auf der Suche nach Artikeln dazu 🤔 finde aber nix.

    Naja. Verhaltenssteuerung passiert ja schon über die Gestaltung von Märkten. Foucault hat einiges darüber geschrieben. Das beste Beispiel in letzter Zeit ist die Aktienrente. Das Generationenkapital soll ja verwaltet werden von einer neuen Anstalt Öffentlichen Rechts. Diese Anstalt soll dann das Rentenkapital in z. B. Pflegeeinrichtungen investieren. Das bedeutet, wenn z. B. die Pflegekräfte streiken für mehr Löhne, dann sind die Leute weniger bereit die Pflegekräfte zu unterstützen, weil ja indirekt ihre Rente davon abhängig und durch höhere Löhne die Pflegeeinrichtungen mehr Kosten hat. Das liefert dann auch Gründe die noch mehr auf Profitmaximierung zu trimmen. Dadurch wird positiver Wandel viel schwieriger gemacht. Über solche Tricks kann man Verhalten indirekt steuern. Wie der Esel mit der Karotte vor der Nase. Anderes Beispiel von Unternehmen ist Vergünstigung von Preisen im Supermarkt, wenn du die App vom Supermarkt benutzt. Irgendwann wird dann jeder die App benutzen. Gerade derzeit mit der Inflation, wo es den Leuten finanziell schlecht geht ist das effektiv. Wenn es zuende gedacht wird, ist das ein System der totalen Kontrolle an der Grenze zum Totalitarismus. So weit ist es natürlich noch lange nicht im Westen (China ist da viel weiter), wäre aber eine Möglichkeit die Menschen zu klima"konformen" Verhalten zu treiben.

    Andere existierende Möglichkeiten sind das Nudging, welches ja jetzt schon von der Bundesregierung angewendet wird. Jedenfalls gibts einen Arbeitskreis dazu:


    https://www.bundesregierung.de…e/themen/wirksam-regieren


    https://de.wikipedia.org/wiki/Hill_%26_Knowlton?wprov=sfla1


    Dem Nudging und diesen Techniken von Märkten liegen eine der Aufklärung entgegengesetze Idee zugrunde. In der Aufklärung ging man davon aus, dass sich die Menschen rational und vernüftig verhalten. Man bräuchte den Menschen nur die Fakten zu präsentieren und sie aufzuklären, dann würden sie schon die richtigen Schlüsse daraus ziehen und entsprechend handeln.

    Jetzt ist es aber so, dass sich in den Wirtschaftswissenschaften die Auffassungen schon lange durchgesetzt hat, dass Märkte immer richtig liegen. Märkten würden immer mehr wissen als es Menschen je können. Märkte seien unfehlbar. Der Ansatz ist dann, dass man so viel Marktwirtschaft wie möglich in die Gesellschaft einbringen. Die Kommodifikation aller Lebensbereiche, weil das, was am Ende dabei herauskommt, immer das Richtige sei. Früher ist man davon ausgegangen, dass Menschen sich immer rational und vernünftig verhalten, auch in den Wirtschaftswissenschaften (Homo Ökonomicus als Modell). Seit einiger Zeit gab es aber einen Wandel hin zu der Vorstellung, dass Menschen sich irrational verhalten (Bounded Rationality), im Grunde dumm sind, Märkte aber immernoch unfehlbar sind. Also konstruiert man Märkte so, dass sie am Ende das gewollte Verhalten bei den Menschen erzeugen. Und daher kommen diese ganzen neoliberale Marktmodelle, die wir überall sehen.

    Wenn die Regierung jetzt möchte, dass wir zum Beispiel mehr Fahrrad fahren, dann würde sie einen Ökonomen beauftragen, der sich dann eine Marktstruktur ausdenkt, die bei uns zu diesem Verhalten führt. Es könnte z. B. so eine Punktesystem geben, Klimapunkte oder so. Und jedesmal, wenn man Fahrrad fährt, bekommt man Punkte und wenn man genug hat, dann werden einem Steuern erlassen oder sowas wäre denkbar.

    Für sowas bin ich natürlich nicht. Ich bin für eine Demokratisierung der Gesellschaft. So viel Beteiligung und Demokratie wie möglich, in jedem Bereich, besonders im Bereich der Wirtschaft.

    Der Soziologe Heinz Bude (auch er war schon zu Gast bei Tilo) plauderte kürzlich während einer Podiumsdiskussion ein bisschen aus dem Nähkästchen darüber, wie man die Öffentlichkeit beeinflusst. Wörtlich:

    Er redet dann noch davon, dass man bei zukünftigen Krisen ähnlich verfahren müsse.


    Frage an Hans: Sollen Journalisten den Politikern und ihren Experten hier genauer auf die Finger schauen? Oder sollen sie helfen beim Krisenmanagement und deren Nudging transportieren? Ich denke dabei z.B. an die Taurus-Sache, wo die öffentliche Meinung (Mehrheit der Bevölkerung ist gegen Lieferung) von der veröffentlichten Meinung und auch der vieler Politiker deutlich abzuweichen scheint.

    Die Strategie der Herstellung von Meinung in der Bevölkerung ist ein zentrales Regierungsinstrument in repräsentativen Demokratien ;) Die PR-Industrie, auf der das basiert, entstand in den USA genau um sowas zu machen, insbesondere um Unternehmen gegen Kritik zu schützen. Die Ausweitung des Wahlrechts und populäre Bewegungen Anfang des 20. Jahrhunderts in den USA hatte dazu geführt, dass Unternehmen Angst vor zu viel Demokratie hatten. Zum ersten Mal war es möglich, dass die Leute Sozialisten und kapitalismuskritische Politiker wählen konnten. Staat und Unternehmen waren nicht mehr in der Lage mit Gewalt gegen aufständische Teile der Bevölkerung vorzugehen, da diese weitreichende Rechte für sich erkämpft hatten. Der Staat und die Unternehmen brauchten also andere Methoden, um ihre Interessen durchzusetzen. Und in dem Kontext ist die PR-Industrie entstanden, um die öffentliche Meinung zu kontrollieren und zu formen, was letztlich auch günstiger ist als Gewalt ;) Das hat bei der US-Bevölkerung vor dem ersten Weltkrieg funktioniert und später auch bei der Verbreitung der kapitalistischen Ideologie vom freien Unternehmer, der nicht reguliert werden darf und das der Kapitalismus das einzige richtige Wirtschaftssystem sei. PR-Techniken finden heute weit verbreiteten Einsatz in der Politik und Unternehmens-Propaganda. Die ganzen Kampagnen und politischen Narrative mit denen wir den ganzen Tag bombadiert werden, kommen direkt aus PR-Agenturen, die die Politiker und Unternehmen beraten. Dazu gehört natürlich auch die Werbung im Konsumbereicht, die gleichzeitig auch die Wirkung hat, uns einzutrichtern, dass Hyperindividualism und ein oberflächliches Leben und das s

    Streben nach materiellem Reichtum das beste ist. Aber die Propaganda funktioniert natürlich nicht immer. In der Geschichte ist das auch oft nach Hinten losgegangen, nachdem man es aufgedeckt hatte. Positive Beispiele für PR gibt es aber auch wie zum Beispiel für Impfungen, was ich schon wichtig fand. 🤷🏼


    Es ist ja schon lustig, wie er am Ende sagt, Volkssouveränität wären Wahlen. Bei dem deutschen Parlamentarismus war der theoretische Hintergrund der Legitimierung von Parteien die Idee, dass 1 zu 1 und wortwörtlich die Parteien das Volk sind.

    Die Aktienrente wird der nächste neoliberale Coup mit dem das Spektrum von Alternativen eingeschränkt wird. Weil dann die Rente von dem Erfolg von Unternehmen abhängt, werden die Politiker und die Bevölkerung weniger für Regulierungen von Unternehmen sein. Das gehört IMO zur langfristigen Strategie der Neoliberalen. Man kann Verhalten und Meinung kontrollieren über solche Formen von Markt-Design. Die Machtverhältnisse werden unsichtbar gemacht.


    https://www.mdr.de/nachrichten…at-streik-rekord-100.html

    "self inflicted wound" ah ja🤔



    Dann würden die Preise aber in den Keller gehen. Kein Gewinn mehr.

    https://twitter.com/sumlenny/status/1766547211280633965



    Kommunisten-Marionette? Das hatte ich von Sumlenny noch nicht gesehen.

    Wahrscheinlich weil der Papst mal gemeint hat, man müsse etwas gegen Armut machen🤡

    https://books.google.de/books/…=xaRkzgEACAAJ&redir_esc=y


    The Big Myth: How American Business Taught Us to Loathe Government and Love the Free Market


    In their bestselling book Merchants of Doubt, Naomi Oreskes and Erik M. Conway revealed the origins of climate change denial. Now, they unfold the truth about another disastrous dogma: the “magic of the marketplace.”

    In the early 20th century, business elites, trade associations, wealthy powerbrokers, and media allies set out to build a new American orthodoxy: down with “big government” and up with unfettered markets. With startling archival evidence, Oreskes and Conway document campaigns to rewrite textbooks, combat unions, and defend child labor. They detail the ploys that turned hardline economists Friedrich von Hayek and Milton Friedman into household names; recount the libertarian roots of the Little House on the Prairie books; and tune into the General Electric-sponsored TV show that beamed free-market doctrine to millions and launched Ronald Reagan's political career.

    By the 1970s, this propaganda was succeeding. Free market ideology would define the next half-century across Republican and Democratic administrations, giving us a housing crisis, the opioid scourge, climate destruction, and a baleful response to the Covid-19 pandemic. Only by understanding this history can we imagine a future where markets will serve, not stifle, democracy.


    Deutsch:


    In ihrem Bestseller „Merchants of Doubt“ enthüllten Naomi Oreskes und Erik M. Conway die Ursprünge der Leugnung des Klimawandels. Jetzt enthüllen sie die Wahrheit über ein weiteres katastrophales Dogma: die „Magie des Marktes“.


    Zu Beginn des 20. Jahrhunderts machten sich Wirtschaftseliten, Handelsverbände, wohlhabende Machthaber und Medienverbündete daran, eine neue amerikanische Orthodoxie aufzubauen: Nieder mit der „großen Regierung“ und hoch mit uneingeschränkten Märkten. Mit verblüffenden Archivbeweisen dokumentieren Oreskes und Conway Kampagnen zur Neufassung von Schulbüchern, zur Bekämpfung von Gewerkschaften und zur Verteidigung von Kinderarbeit. Sie beschreiben detailliert die Tricks, die die Hardliner-Ökonomen Friedrich von Hayek und Milton Friedman zu bekannten Namen machten; Erzählen Sie die libertären Wurzeln des Little House in den Prairie-Büchern. und schalten Sie die von General Electric gesponserte Fernsehsendung ein, die Millionen Menschen die Doktrin des freien Marktes vorstellte und Ronald Reagans politische Karriere startete.


    In den 1970er Jahren hatte diese Propaganda Erfolg. Die Ideologie des freien Marktes würde das nächste halbe Jahrhundert in den republikanischen und demokratischen Regierungen bestimmen und uns eine Immobilienkrise, die Opioid-Geißel, die Klimazerstörung und eine unheilvolle Reaktion auf die Covid-19-Pandemie bescheren. Nur wenn wir diese Geschichte verstehen, können wir uns eine Zukunft vorstellen, in der Märkte der Demokratie dienen und sie nicht ersticken.



    Das schließt gut an an Selling Free Enterprice von Elizabeth Fones-Wolf, wo es um die massive Pro-Kapitalismus Propaganda der Unternehmen in den USA der Nachkriegszeit geht. Die zwei Bücher zeigen wie unerbitterlich und fanatisch die Verbände der Unternehmer versucht haben, jeden Bereich des Lebens der US-Amerikaner mit kapitalistischer Propaganda zu fluten. Werbung, öffentliche Kampagnen, Universitäten, Schulen, Kirche, lokale Vereine, die Medien, "Bildungsprogramme" in Fabriken. Universitätsprofessoren und Lehrer wurden gekauft. Tausende von kritischen Lehrbüchern wurden zensiert und umgeschrieben. Das Ausmaß dieser Propaganda kann man heutzutage nur erahnen.