Beiträge von franklee

    Mir persönlich, fehlt Lebendigkeit im Raum. Platziert doch ein paar Grünpflanzen im Hintergrund oder stellt ein Aquarium auf. Sowas in der Richtung. Das würde mir persönlich besser gefallen und das zuschauen angenehmer machen. Ich würde mich freuen wenn ihr meine Kritik aufgreifen würdet

    Ich bezweifel, dass Siegfried Kracauer als promovierter Architekt (Thema der Diss: Entwicklung der Schmiedekunst in Preußen) ein Tonstudio im Zoo für irgendjemanden befürwortet hätte. Ein Aquarium findet man wegen des Wassers und der Geräusche der Pumpen auch eher selten in einem Studio. Vielleicht ist das hier ja auch inhaltlich was für dich ?

    Das Verständnisproblem entsteht [...] dann, wenn man versucht, Marx' Kritik als rein moralische Position zu interpretieren. Tatsächlich haben er und F. Engels das mit dem historischen Materialismus aber sehr ernst genommen und immer wieder andere Autoren scharf angegriffen und übelst gegen sie polemisiert, wenn sie moralisch-ethische Konzepte, wie etwa die heutige Idee einer universalen, allgemeinen Menschenwürde, nur als ideelle, bzw. (aus Marx' Sicht) ideologische Vorstellungen formulierten, ohne dabei zu berücksichtigen, in welchem historischen Kontext sie entstanden und ob, bzw. wie sie sich innerhalb der gegebenen realen, also der materiellen Verhältnisse überhaupt praktisch realisieren ließen.


    [...]


    So etwas wie eine Menschenwürde - bzw. deren Nicht-Vorhandensein - kann sich nach Marx' Lesart (nicht nur) im Kapitalismus eigentlich nur aus den materiellen Verhältnissen zwischen Eigentümern und Nicht-Eigentümern an den Produktionsmitteln ergeben.

    Das trifft meiner Meinung nach auch exakt auf Karl Heinzen zu, gegen den der Text von Marx den ich eingebracht habe gerichtet war.


    Der folgende Text von 1994 argumentiert auch in die gleiche Richtung, dass Marx auf "moralische Ziele" in der Konsequenz zielt, also nicht schon auf "moralische" Mittel und damit wohl vor allem nicht sprachlicher Äußerungen (die ja wie bei ihm selbst Träger auf die Zukunft gerichteter (moralischer) Ziele sind). Karl Heinzen (als Adressat oben) wird in dem Text als sozialistischer Kantianer berücksichtigt. Mein Eindruck von Marx Ausführung war, das die Polemik über Bande auf Immanuel Kants Konstruktion selbst zielte. Damit hat er über seine Kritik allerdings selbst das Mittel der Moral verwendet, um auf etwas noch nicht umgesetztes moralisch zu zielen. Und wie soll Moral überhaupt anders verwendet werden und kann es amoralische Mittel oder Ziele überhaupt in deliberativen Argumentationen an die Öffentlichkeit geben?



    Jeffrey S. Vogel: Is Marx a Moral Consequentialist? Canadian Journal of Philosophy, Vol. 24, No. 4 (Dec., 1994), pp. 541-563, https://www.jstor.org/stable/40231885


    (Ist Marx ergo nicht Utilitarist?)

    2.11 Keine Verschwörungstheorien ist grenzwertig, da wir ja gern darüber lachen

    Das lässt sich durch einen eigenen Verschwörungsmythen oder sonstigen Restkategorie-Thread umgehen. Auf den könnte man wiederum in aller Kürze von anderswo verweisen.

    Im Corona Bezug fehlen weiterhin Perspektiven. Im Bereich Gesundheit existieren in der Öffentlichkeit Debatten um die Ökonomie und die Epidemiologie, sowie die mikrobiologischen Virologie. Bei Jung & Naiv sind da Brinkmann, Lauterbach und Streeck zu nennen. Ein Mediziner fehlt auf jeden Fall, insbesondere der Bereich der Immunologie und der Infektiologie, also der Körperabwehrkräfte und der Erkrankung (und nicht nur der Ansteckung und Ausbreitung) fehlt aus meiner Sicht noch.


    Prof. Dr. Emil Reisinger ist ein österreichischer Infektiologe an der Uni Rostock, der zumindestens mehrfach im Nordkurier interviewed wurde. Er ist Internist, Infektiologe, Virologe und Tropenmediziner und hat neben Coronawissen auch Wissen zu tropischen Krankheiten parat, die sich nach wissenschaftlichem Stand zunehmend nach Europa und auch Deutschland ausbreiten. Zu diesen Krankheiten existieren Behandlungsmethoden und Pharmaprodukte, die in Deutschland wie oft auch die Krankheiten selbst unbekannt sind, wie zB Vergleiche zwischen Corona und Malaria immer wieder offenbaren.


    Eine Schnittstelle mit anderen Themen ist ganz offensichtlich der Klimawandel... und soweit ich weiß gibt es zwar Health4Future Gruppierungen (zB in Hamburg und München), aber die Mediziner fehlen noch (immerhin gibt es schon "Kritische Mediziner*innen" zB in Freiburg). Das liegt vielleicht auch daran, dass beim ohnehin sehr komplexen Thema Medizin der Aspekt der Nachhaltigkeit und Zukunftsfähigkeit noch (öffentlich?) unterbeleuchtet ist, und das obwohl allein im Bereich Grippe jedes Jahr neue Pharmaprodukte entwickelt werden müssen, weil sich die Viren eben fortlaufend verändern.


    Mit Alexander Kekulé gibts zwar einen Mediziner im öffentlichen Raum, der hat aber einen allgemeinmedizinischen Standpunkt der vor allem auch über Politikberatung von Regierungen und Internationalen Organisationen informiert ist und weniger internistisch, pharmazeutisch oder auch veterinär. Was auch fehlt ist ein öffentliches Verständnis, dass Viren keineswegs nur in Verbindung mit Humanmedizin stehen, sondern dass Veterinäre, also Tierärzte das gleiche Wissen wie ein Allgemeinmediziner haben müssen und die Tierarztspezifikation erst danach spezialisieren können. Da gabs auch Missverständnisse als die Leopoldina ihre Corona Statements veröffentlicht hat.


    Das wäre dann auch mein nächster Vorschlag: Prof. Dr. Maria-Elisabeth Krautwald-Junghanns aus Amberg in Bayern an der Uni Leipzig und Mitglied an der Leopoldina seit 2011. (Leider ist es so gut wie unmöglich Wissenschaftler*innen im Osten zu finden, die auch von da kommen. Wenn es welche gibt, würde ich die automatisch auch vorschlagen) https://www.leopoldina.org/fil…nns_Maria-Elisabeth_D.pdf