Ohne südseitige Vollsonne geht es nicht, denn Cannabis braucht ganz viel Licht und Wärme, am besten ohne Scheibe dazwischen.
Beim Samenkauf gilt es zu beachten: nur Sorten mit der Eigenschaft „Autoflowering“ oder „Ruderalis“ sind für Anfänger geeignet. Selbst wenn der Grow gelingen würde, wäre das Gras zu stark. Hier ist ein weiterer gut beleumundeter Autoflower-Samen-Anbieter.
Zur Anzucht braucht man Original Jiffy-Quelltabletten, bei anderen Anbietern kann es Schwierigkeiten mit dem pH-Wert geben. Tabletten gut und lange tränken, sachte in der Hand auspressen, Loch reinpopeln mit einem frischen (!) Zahnstocher. Saatgut einzeln einen halben Zentimeter tief reinlegen und mit rausgepopelter Erde bedecken. Tabletten feucht halten, aber nicht nass. Vorkeimen oder Gewächshäuschen sind unnötig. Keimtemperatur über 20 Grad, darunter schimmelt das Saatgut ab. Wenn nach zwei Wochen nichts gekeimt ist, kann man die Tablette aufbrechen und nachschauen (nicht vorher).
Bei der Erde kann man viel falsch machen, aus eigener Erfahrung empfehle ich Floragard-Blumenerde mit je einer Handvoll Hühnermistpellets und irgendeines Dolomit- oder Gartenkalks. Wenn eine Pflanze rote Stiele oder gelbe Blätter kriegt: umtopfen mit doppelt HMP und Kalk, gründlich gießen, abwarten.
Gießen erfordert leider, alle paar Tage jeden Topf ein bisschen anzuheben und erst dann gründlich zu wässern, wenn der Topf „viel zu leicht“ ist, aber die unteren Blätter noch nicht hängen. Das Gespür, das man dabei entwickelt, ist für Bio-Cannabiszüchter so essenziell wie das Beatmatching für DJs. Will heißen, irgendwann geht es digital und dann kräht kein Hahn nach deinen Skills, Jeff Mills.
Zu Ernte und Verarbeitung: weibliche Pflanzen entwickeln an den Blüten weiße Blütenfäden, sogenannte „Stigmata“. Wenn diese überwiegend orange sind, und keine oder wenige neue nachwachsen, Pflanze abknipsen und in in dunkler Umgebung mit bewegter Luft einen Monat hängen lassen. Ja, so lange dauert es!
Dann zieht man Einweghandschuhe an, streift über einer sauberen Unterlage die trockenen Blätter von den Pflanzen (aufheben für Cannabutter), schneidet mit einer Schere die Blüten von den Stielen und steckt sie locker in ein sehr sauberes und vor allem ranzefreies Einmachglas mit frischem Dichtungsring. Gläser maximal zu zwei Dritteln füllen.
Direkt nach der Ernte die Einweghandschuhe richtig rum ausziehen, mit der Schere zusammen in einer Tupper ins Tiefkühlfach legen, nach ein paar Stunden die gelblichbraune Schmadderkruste abstreifen, in ein Schälchen bröseln und mit trockenen Fingern zusammenknüddeln - dein erstes Haschisch, das sogenannte „Scherenhasch“.
Das Einmachglas wird nun täglich geöffnet und beschnuppert. Wenn die Cannabis-Blüten aufhören, nach Möhren und Rasenschnitt zu riechen, und anfangen, nach Zitrone, Erdbeere, Butterkeksen, herbem Achselschweiß oder ähnlichen Köstlichkeiten zu duften, kann es losgehen mit dem Kiffen. Wenn die Blüten anfangen, nach Schimmel, faulen Eiern oder saurem Katzenpipi zu duften, hast du's vermasselt und darfst von vorn anfangen. Kommt vor!
Grinder am besten zweiteilig und aus Stahl oder Alu. Niemals Tabak in die Mische, das ruiniert die Wirkung. Wer keinen Bock auf Joints hat, diese Sorte Pfeife ist die beste. Wer zuviel Geld und keinen Bock auf Rauchen hat, wende sich an Firma Storz & Bickel.
Also zusammenfassend braucht man zum Cannabis-Anbau und -Konsum:
- Bock
- Sonnenlicht
- Autoflower-Cannabis-Samen
- Jiffy-Quelltabletten
- Zahnstocher
- Floragard-Blumenerde
- Hühnermist-Pellets
- Garten- oder Dolomitkalk
- x-beliebige Pflanztöpfe zwischen ein und fünfzehn Litern, mit Drainagelöchern
- Gießkanne, fünf Liter
- Haushaltsschere
- Einweg-Handschuhe
- Einmachgläser
- Kühlschrank mit TK
- Rauchgerät
- Feuerzeug
- Fisherman's
Habe bestimmt was vergessen... woran das liegen könnte?