Beiträge von kingmaus

    Ich sag's mal so: Wo keine Kapitalerträge anfallen, muss auch keine Kapitalertragssteuer (bzw. Abgeltungssteuer-Pauschale von 25%) gezahlt werden. Für die MiterInnen ist es völlig wurst wohin ihre Kaufkraft verschwindet, während die Inflationsrate sich der 10%-Marke nähert.

    Ja für die Mieter ist es auf jeden Fall wurst, glaube ich hab nicht ganz eindeutig ausgedrückt, was ich damit sagen will. Soweit ich weiß müssen die Dividenen im Allgemeinen von den Aktionären schon versteuert werden (ist das korrekt?!). Das heißt dann, dass 1/4 dieser Dividende gar nicht an einen großen Dax Konzern oder irgendwelche Boomer-Privatiers mit großen Aktiendepots fließt, sondern an den Staat. Der wiederum könnte ja auch einfach sagen, diese Steuer zahlen wir den Mieter:innen zurück. Der Staat als Profiteur der Dividende kommt in dem Artikel aber gar nicht vor, weil es eher so mittelgut in das Narrativ passt.


    Ich finde diese Empörung über die Gewinne nur weil es ein Großkonzern ist irgendwie befremdlich, oder zumindest nicht vollständig nachvollziehbar, denn wie du richtig sagst

    Die Umrechnung der Aktiengewinne auf die einzelnen MieterInnen ist natürlich betriebswirtschaftlich nicht so ganz korrekt, aber sie drückt eben das Ausbeutugsverhältnis zwischen abhängig Wohnenden und WohnungseigentümerInnen in Geldwert aus.

    geht es schlicht um Eigentümer:innen und abhängig Wohnende. Dass der Dax Konzern so viel profitgieriger oder skrupelloser wie ein signifikanter Teil der Kleinvermieter:innen ist, folgt zumindest nicht zwingend daraus. Natürlich auch nicht weniger. Eine Klage gegen die Vermieter:in fußt fast immer auf extrem ungleichen Voraussetzungen und Ressourcen. Es gibt natürlich Unterschiede, die Armee der Vonovia Anwälte ist sicherlich eine Wucht, dafür kann der Kleinvermieter, genau wie du sagst, Graubereiche viel folgenloser ausnutzen.


    Der letztlich einzige hier relevante Punkt ist doch, dass die Zahlen des Dax-Konzerns öffentlich sind, die der Kleinvermiter:innen nicht. Ich glaube es würde sich absolut nichts an den Gewinnmargen pro Wohnung ändern, wenn man den Dax Konzern zerschlägt. Vonovia vermietet im Schnitt auf 7€/m³, das klingt erstmal ziemlich 'normal' für mich.


    Das agitieren gegen die bösen Dax-Konzerne erscheint mir daher bis jetzt einfach ziemlich sinn- und nutzlos, zumindest wenn es um eine Verbesserung der Lage auf dem Wohnungsmarkt geht.


    edit: Also ich kritisiere hier nur den Artikel von weiter oben, ich persönlich hab auch nichts dagegen Vonovia zu zerschlagen, wird halt nur nichts bringen.

    Vielleicht nicht ganz ähnlich aber prinzipiell eng verwandt:

    Bitte nicht, liebe Konzerne

    Politiker glauben an die Verantwortung von renditegetriebenen Wohnungskonzernen. Während sie auf freiwilligen Verzicht hoffen, erhöhen diese die Mieten.

    Ich wohne zur Miete in Berlin bei einer Person, die zwei Häuser besitzt und die diese Wohnungen selbst vermietet, also ohne Verwalter dazwischen. Ich habe mal eben überschlagen und ich würde sagen meine Vermieterin macht mindestens (eher mehr) so viel Gewinn pro Monat und Wohnung wie Vonovia. Wobei in der Rechnung 50% Ihrer Mieteinnahmen für z.B. Tilgung vorgesehen sind. Die Miete pro m³ ist auch ähnlich wie im Durchschnitt bei Vonovia.


    Wo ist da dann letztlich der Unterschied für Mieter? (also Großkonzern vs. Privatperson)


    Ich denke man sollte auch anmerken, dass die Erhöhung um die Inflationsrate schlicht illegal ist, da es klare staatliche maximale Erhöhungen gibt. Nur bei Indexmieten, gilt das nicht. Der Vonovia Chef kann also auf gar keinen Fall bei normalen Mietverträgen einfach jedes Jahr um 4% erhöhen, zumindest in Berlin ist es auf 15% bzw 10% und frühestens alle 3 Jahre gedeckelt.

    Vielleicht nicht ganz ähnlich aber prinzipiell eng verwandt:

    Bitte nicht, liebe Konzerne

    Politiker glauben an die Verantwortung von renditegetriebenen Wohnungskonzernen. Während sie auf freiwilligen Verzicht hoffen, erhöhen diese die Mieten.

    Ich bin jetzt kein Experte, aber ich glaube der Satz


    "Umgerechnet auf die 565.000 Wohnungen, die der Konzern besitzt, zahlte je­de:r Mie­te­r:in monatlich 190 Euro direkt an die Aktionäre."


    ist nicht ganz korrekt, denn normalerweise werden Dividenengewinne mit 25-27% versteuert. Für die Mieter:innen macht das keinen Unterschied in der Rechnung, allerdings zahlen sie den Steuer-Anteil der 190€ direkt an den Staat und nicht direkt an die Aktionäre. Oder?

    Rainer Voss


    Generell zum Thema Spekulation bzw. Finanzmarkt-Regulierung > aus aktuellem Anlass vor allem bezüglich des Problems der Spekulation mit Rohstoffen und Nahrungsmitteln

    Gerne einen (Ex-)Trader einer großen Investment Bank oder Hedge-Fonds. Jemand der sich damit aus persönlicher Erfahrung auskennt und mögliche Probleme/Lösungen gut skizieren kann und aktuelle Einschätzungen dazu abgeben kann. (z:B. zu falschen/richtigen Vorstellungen rund um Börsenhandel)


    Falls es das schon in einer Folge gab, bin ich über die Folgennummer dankbar.