Das ergibt keinen Sinn. Die Inflationsrate hat sich aufgrund unterbrochener Lieferketten und entsprechender Kaskadeneffekte schon während der Pandemie erhöht. Der Wirtschaftskrieg mit Russland hat sie dann noch weiter in die Höhe getrieben. Wo kommt also der von Dir beschriebene behauptete Effekt her?
Das ist jedenfalls keine Begründung für Deine Behauptung. Welcher Zusammenhang zwischen Angebot und Nachfrage wirkt da? Wie schnell, glaubst Du, kann der Markt die Preise anpassen, wenn externe Phänomene wie z.B. eine Pandemie, eine Flutwelle oder ein globaler Wirtschaftskrieg ihm in die Parade fahren?
Und wer passt da eigentlich an - macht das die "unsichtbare Hand" oder machen das die Warenanbieter? Was ist die Grundlage für deren Entscheidung? Welche Daten untermauern das? Um welche Produkte geht es dabei?
Nochmal: welche Produkte sind das und worin liegt der "positive finanzielle Effekt"? Welche Produkte werden tatsächlich dadurch billiger, das "die Ärmeren" sie jetzt nicht mehr nachfragen, weil sie Sparen müssen?
Ich kann mir sogar vorstellen, dass es bei bestimmten Waren die nicht zur Deckung des täglichen Bedarfs nötig sind - insbesondere bei Luxusgütern die auch von der Mittelschicht gekauft werden - einen solchen Effekt geben könnte. Aber den muss man dann auch irgendwie nachweisen, ansonsten ist das nur eine Behauptung.
Du "beschreibst" einen Effekt, den Du nicht belegen kannst. Du ziehst Dir das einfach aus dem Arsch.
Wenn die Nachfrage nach einem Produkt "signifikant" sinkt, dann haben der Hersteller und seine Zwischenhändler ein Problem, weil damit ja nicht automatisch die Produktionskosten sinken. Wenn sie dann ihre Waren unter "Wert" anbieten, machen sie Verlust und gehen entweder pleite, oder sie müssen ihre Kapazitäten verringern, - also Werke stillegen und Leute entlassen - um Kosten zu sparen, was dann wiederum das Angebot verringert.
Besonders bei Massenware sind die Gewinnmargen pro Stück in der Regel relativ gering. Da können die Hersteller und Händler nicht einfach mal eben den Stückpreis senken, weil die Nachfrage nachlässt, wenn dabei gleichzeitig die Produktionskosten steigen, weil z.B. die Energie deutlich teurer geworden ist.
Auch vor der Krise gab es in Deutschland und allen anderen Industrienationen eine Inflation, Die war nur wesentlich niedriger. Aber die Preise steigen in der Regel immer. Das ist auch so gewollt in der kapitalistischen Marktwirtschaft, weil man in einer solchen sein Geld ja investieren, und es nicht unter die Matratze legen soll. Die EZB hat nicht umsonst ein Inflationsziel von knapp unter 2% als Normalwert festgelegt.
Damit vertauschst Du einfach Ursache und Wirkung. Die Nachfrage für ein bestimmtes Produkt sinkt derzeit nicht, weil die Produkte nicht mehr in Mode sind, oder weil es ein attraktiveres/ besseres/billigeres Konkurrenzprodukt gibt, sondern weil die allgemeine Kaufkraft sinkt und die Kundinnen es sich nicht mehr leisten können.
Mal abgesehen davon, dass die Vorstellung, der Markt sei jederzeit dazu in der Lage, Angebot und Nachfrage durch seinen Preismechanismus auszubalancieren und so die Wirtschaft im Gleichgewicht zu halten, eine rein theoretische Vorstellung der herrschenden Ökonomik ist, werden selbst die meisten neoklassischen Ökonomen zugeben, dass die Wirtschaft zur Zeit durch externe Faktoren aus dem "Gleichegewicht" gebracht wird, die sich nicht aus den "Gesetzen" der Marktwirtschaft ergeben. Die Idee von Angebot und Nachfrage als großem Gleichrichter "funktioniert" (theoretisch) überhaupt nur dann, wenn ein (theoretischer) freier Markt besteht, auf dem die Anbieter von Waren im (theoretisch) freien Wettbewerb um die Gunst einer großen Zahl (theoretisch) jederzeit kaufkräftiger und kaufwilliger KundInnen werben.
Der Preis für eine Ware sinkt nach dieser (theoretischen) Vorstellung dann, wenn deren Anbieter sich durch Erhöhung der Produktivität einen Wettbewerbsvorteil vor anderen Anbietern der gleichen Warenkategorie verschaffen. Bei erhöhter Produktivität sinken die Produktionskosten im Vergleich zum Warenpreis. Der Produzent kann die selbe Ware dann etwas günstiger anbieten, als seine Konkurrenz.
Dadurch wird wiederum die Konkurrenz ebenfalls dazu angetrieben, ihre Produktivität zu erhöhrn, um genau so günstig, oder vielleicht noch ein bisschen günstiger anzubieten. Das geht dann so lange, bis die Investitionskosten für die Produktivitätssteigerung unrentabel werden, oder bis die technische Entwicklung erst mal keinen größeren Produktivitätsschub zulässt, und dann wird irgendwann eine tolle Innovation gemacht, die das wohlstandsnibveau anhebt -> Alle investieren in produktives Kapital und schaffen Arbeitsplätze. Die Wirtschaft wächst, die Arbeiter sind auch glücklich, und es ist Wohlstand für alle.
Ungeachtet der Frage ob das jetzt Quatsch ist oder nicht, kann man derzeit aber ganz klar festestellen, dass die Wirtschaft nicht weiter wachsen, sondern schrumpfen wird. Das ist für eine Kapitalistische Marktwirtschaft eine Katastrophe. Nichts funktioniert mehr so wie es soll, oder wie es die theoretischen Modelle der ÖkonomInnen beschreiben. es wird nicht mehr investiert, Die Produktivität wird nicht nur nicht mehr erhöhtm, sondern sie sinkt sogar, weil die Produktionskosten durch erhöhte Preise für Rohstoffe und Vorprodukte im Verhältnis zum Warenpreis steigen.
Wer, glaubst Du, weiß "das" (was Du Dir hier aus dem Arsch gezogen hast) und spricht nicht darüber?
Wer hat ein Interese daran?
Cui bono?
Was verschweigt man uns? 