Beiträge von Phil O. Sopher

    ...hat bei Maischberger ein paar der Dinge benannt, die ich von Reinhard Merkel bei Lanz vermisst habe, siehe Posting weiter oben. Aber sie hatte damit nicht nur das Flintenweib Beck, sondern erkennbar auch die Moderatorin gegen sich. Ein fairer Diskurs geht anders.


    Umso wichtiger ist eine Gegenöffentlichkeit jenseits der Massenmedien.

    Merkel bei Lanz fand ich jetzt mal ziemlich gut. Das war vielen anwesenden vielleicht wirklich zu hoch, aber hier saß, zumindest in meinen Augen, tatsächlich mal ein Intellektueller. Das Gefälle zu R. Alexander oder M.Lanz fiel da wirklich auf.

    Sehr wichtig ist Merkels Hinweis, dass jede Regierung, auch die ukrainische, eine zweifache Schutzverantwortung hat gegenüber ihrer Bevölkerung: Nämlich einerseits (auch) durch militärische Verteidigung Angriffe abzuwehren, und andereseits den Schutz von Leib und Leben sicherzustellen. Im Kriegsfall ergibt sich daraus natürlich ein Widerspruch und eine zu treffende Abwägung.


    Trotzdem stößt seine Argumentation an Grenzen. Nämlich immer dann, wenn die Gegenseite mit den imperialen Interessen Russlands argumentiert, die möglicherweise auch uns betreffen, und die russischen Kriegsverbrechen hervorhebt.


    Ich frage mich, ob es inzwischen ein ungeschriebenes Gesetz gibt, welches das Wort "Stellvertreterkrieg" in deutschen Talkshows verbietet. Oder den Hinweis, dass außer Russland auch die USA geostrategische Interessen verfolgen, die sich nicht zwingend mit unseren decken, vielleicht sogar viel weniger als die russischen.


    Der Hinweis würde die Argumentation erleichtern, dass wir ein ganz eigenes Interesse an einem schnellen Waffenstillstand haben müssen - und daran, dass der Gesprächsfaden in Richtung Moskau nicht gänzlich abreißt. Dies wäre auch eine naheliegende Erklärung für das Scholz'sche Taktieren, das in der ersten halben Stunde der Show wenig erfolgreich diskutiert wurde. Aber in einem politisch-medialen Klima, welches Argumente nur noch auf einer (scheinbar) moralischen Ebene erlaubt, das nur noch "Gut" und "Böse" kennt und keine geopolitischen Interessen, und das zudem unter einer partiellen Geschichts-Amnesie leidet, die alles vor dem 24.2.2022 Geschehene ausblendet, das nicht in die Erzählung vom moralisch überlegenen Wertewesten passt, ist solch eine Argumentation wohl nicht mehr möglich.


    Schade, denn Merkel ist lange genug in dem Thema drin, um ganz anders argumentieren zu können.

    Weiß nicht, worauf du hinaus willst.


    Dein favorisiertes Video scheint von der falschen Prämisse auszugehen […]

    Warum machen die Leute solche Videos? Man könnte inhaltliche Fehler in Putins Texten und Reden doch sehr viel genauer aufzeigen, wenn man in Schriftform am Text arbeitete.


    Mein Verdacht ist, dass das Videoformat mehr Möglichkeiten eröffnet, selber nicht allzu genau arbeiten zu müssen, beispielsweise beim Zitieren. Es eignet sich dadurch besser für Propagandazwecke.


    Vielleicht ist das Publikum inzwischen aber auch einfach überfordert mit Texten. Da holt man sich lieber schnell mal die Bestätigung seines Weltbild in so einem Video.

    Klar. Warum sollte man sich persönlich angegriffen fühlen, wenn kein persönlicher Angriff (Beleidigungen, Schuldzuweisungen etc.) vorliegt?


    Mir liegt das Thema am Herzen, und ich glaube auch nicht, dass am 7.4. dazu das letzte Wort gesprochen wurde. Allein schon aus demographischen Gründen… Kann also sein, dass ich es ab und zu mal wieder erwähne. 😏 Auch in der Hoffnung, hier den einen oder anderen Verbündeten zu finden.

    Nochmal: Ich war nicht dafür die ganze Bevölkerung zwangszuimpfen.

    Hat auch keiner behauptet.


    Aber ich habe mich aus ganz eigennützigen Gründen dreimal Impfen lassen und lebe immer noch ohne irgendwelche dauerhaften Nebenwirkungen.

    Nichts dagegen zu sagen. Aber meinst du, du könntest deine individuelle Erfahrung verallgemeinern?


    Ich kenne übrigens persönlich auch niemanden mit anhaltenden Nebenwirkungen. Ein paar hatten eine Art Grippe, für ein, zwei Tage. Das hatte ich auch (PCR-bestätigt), ohne Impfung. Meine Schwägerin hatte eine halbseitige Gesichtslähmung, das war aber nach ein paar Tagen vorbei.


    Also fällt's mir ziemlich schwer, darin eine schlimmere Freiheitseinschränkung zu sehen, als in der Schluckimpfung die mir als Kind "!aufgezwungen" wurde, oder als in dem Zwang, meinen Lebensunterhalt zu verdienen, indem ich meine Arbeitskraft für den Reichtum anderer Menschen verwerte, wenn ich nicht verhungern, oder vom Staat in irgendeine Lohnsklaverei "vermittelt" werden will.

    Wenn du das so siehst, okay.

    Andere sehen das anders, und sie können ihre Bedenken gegen die Impfung mit Statistik belegen, oder sie haben einfach Angst. [Nachtrag: Oder sie hatten bereits Kontakt mit dem neuen Virus, sind „Genesene“. Oder sie schätzen die Risiken des Viruskontakts einfach als gering ein. Usw….] Die darf man nicht zwingen zur Impfung.

    ich weiß nicht, ob diese Verweise auf die Impfpflicht hier wirklich angebracht sind.

    Komisch, meine Antwort hierauf ist verschwunden. Oder hatte ich vergessen, sie abzuschicken? Egal, sie lautete sinngemäß, dass „Verweise auf eine Impfpflicht“ in einem Thread über die „neue Regierung in Unserland“ meiner Meinung nach durchaus angebracht sind. Immerhin war es diese neue Regierung, die eine solche hierzulande einführen wollte (getragen auch von Intellektuellen wie Frau Herrmann), und wir sind knapp und mit Glück nochmal daran vorbeigeschrammt. Mit Ausnahme der Leute im Gesundheitswesen, da muss die Pflicht natürlich noch weg.

    Interview-Vorschlag:
    Harald Welzer und Dirk Brockmann sollten mal zusammen analysieren, wie sich der Kriegs-Virus so ausbreiten konnnte.

    W o die Hotspots sind, wer die Superspreader sind und welche Mutationseigenschaften R-Werte hochschnellen lassen.
    Welche Überlastungsgefahren davon ausgehen, und was ein Impfstoff dagegen leisten müßte.

    Besser nicht. Brockmann bringt’s fertig und macht daraus eine „Pandemie der Unbewaffneten“.


    Kein Zwinkersmiley.

    Tja, dann dreht die 'Zeitenwende' in guter alter frontier-Genozid-Manier um 180° in Richtung Donezk-Fossilien – beseelt von der Gewißheit der Auserwählten.


    Das war 2014. Nach dem Maidan-Regime-Change wollten sich die USA über den ukrainischen Gaskonzern Burisma das Gas im Osten des Landes sichern. Joe Biden, damals Vize unter Obama, hat dafür seinen Sohn Hunter in dem Konzern installiert. Quasi als „Schröder für Arme“ in der Ukraine… 😏


    https://www.spiegel.de/wirtsch…ection-a-1288590-amp.html


    Die US-Marionetten in Kiew waren aber schon damals ein bisschen dumm oder zumindest wenig diplomatisch und brachten die überwiegend russischsprachigen Ukrainer im Osten des Landes gegen sich auf. Der sich daraus entwickelnde und bis heute andauernde Bürgerkrieg ließ die US-Investoren dann das Interesse am ukrainischen Gas verlieren. Tja, und jetzt werden die Karten in dem Spiel gerade neu gemischt…


    Einiges wäre aufzuarbeiten, was in den letzten zwei Jahren geschah. Zuerst muss die den Pflegenotstand verschärfende Impfpflicht weg. Und vor allem muss die fixe Idee aus den Köpfen verschwinden, die aus einem selbst und aus den Mitmenschen eine potentielle Bedrohung für Gesundheit und Leben macht. Dieser Wahn hält sich offenbar dort besonders hartnäckig, wo auch die No-Covid-Idee ihren Ursprung hat. Elvira Rosert auf Twitter:


    Maßgeblich für das eigene Kontaktverhalten wäre also viel weniger als bisher die eigene Symptomatik oder das eigene körperliche Wohlbefinden, sondern die Frage, ob man ansteckend sein könnte. Die Schlussfolgerungen daraus wären durchaus unterschiedlich.

    Diese Public-Health-Infrastruktur müsste einiges von dem beinhalten, was gerade wieder zurückgebaut wird, beispielsweise Maskenpflicht in Innenräumen und öff. Verkehrsmitteln, Kontaktnachverfolgung, Isolations- und Quarantäneverpflichtungen und natürlich Testangebote.

    Was daraus folgt: statt sinnvolle, niedrigschwellige und effektive Maßnahmen abzuschaffen, weil eine noch laufende Pandemie politisch für beendet erklärt wird, sollten wir das Gegenteil tun, nämlich überlegen, was davon fortan zu einer Dauerinstitution werden kann und sollte.“


    https://mobile.twitter.com/elv…tatus/1516394462792069133

    Ich habe aber auch von keinem Politiker der da irgendwas zu melden hatte gehört, dass man ernsthaft glaubte, die Inzidenz auf "near zero" reduzieren zu können.

    Bei Fallzahlen, die vor ein paar Tagen noch sechstellig waren, kann man sich das kaum mehr vorstellen, aber wir hatten tatsächlich mal einen von Politikern festgelegten Grenzwert der 7-Tage-Inzidenz von 35 für Kontaktbeschränkungen. Den No-Covid-Aktivisten war selbst das noch zu viel.

    Das Ziel von "No-Covid" war also nicht, flächendeckend mit dem Holzhammer alles dicht zu prügeln - so wie jetzt in Shanghai - und alle zwangszuimpfen, sondern eher flexibel und regional unterschiedlich zu reagieren.

    Hier muss ich alleredings widersprechen. Wenn man als Ziel ausgibt
    "No Infections - The number of infections is reduced to near zero." und das ernst meint, dann muss man tatsächlich alles dichtprügeln. Ein Holzhammer reicht dazu aber nicht - siehe Shanghai, 20.000 neue Fälle pro Tag.


    Ein Atomschlag wäre in diesem Fall wohl das passende Mittel der Wahl. ;)

    Utan

    Danke, ist schon klar. Ich schrieb ganz bewusst "eine ernsthaft verfolgte No-Covid-Strategie", denn anders als No-Covid, das Befürworter auch im neoliberalen Lager hatte (Clemens Fuest / ifo-Institut ist Mitautor), wurde Zero-Covid noch nicht mal ernsthaft erwogen, geschweige denn auch nur ansatzweise verfolgt.