Diese 500.000 zu ersetzenden Heizungen, von denen "wir" reden, sind kein realer Wert sondern lediglich der Plan der Bundesregierung. Tatsächlich erhöht sich zur Zeit die Nachfrage nach neuen Gas- und Ölheizungen ziemlich dramatisch, weil viele Eigentümer ihre alten fossilen Heizanlagen lieber schnell noch für die nächten 30 Jahre mit moderneren, aber immer noch fossilen Heizanlagen ersetzen wollen, die in der Anschaffung zur zeit noch ca. drei mal günstiger sind, als die Installation von Wärmepumpen, welche gerade in Deutschland ohnehin schon teuere Mangelware sind und für deren Einbau es gar nicht genug qualifizierte Fachkräfte gibt.
BILD, FDP und Merz haben das Thema jetzt angeheizt. Das wird sich aber auch wieder beruhigen, wenn die nächste Sau durchs Dorf getrieben wird.
Zum Thema 'für die nächsten 30 Jahre': 2045 ist Schluß mit fossilen Heizungen, das sind also bestenfalls noch 22 Jahre. Jeder, der jetzt seine Heizung ein paar Jahre zu früh wechselt ist dumm.
Die Wärmepumpe selbst (also ohne energetische Sanierung) kostet mit Förderung maximal das doppelte, aber eher so 50% mehr. Die Sache ist aber die, China hat 2021 1/3 aller weltweit montierten Wärmepumpen verkauft (z.B. Firma Medea). Das waren 12,5 Millionen. Ich habe überhaupt keine Sorgen, das die nochmal 500.000 Stück mehr bauen können, wenn deutsche Firmen platinüberzogene Goldstücke schmieden müssen...
Und die deutschen 'Fachkräfte', die keine Wärmepumpen kennen, die müssen sich eben weiterbilden, wenn nichts anderes mehr eingebaut wird. Oder im Getränkemarkt Kisten stapeln. Frag mal Marx, was der dazu meint.
Und hier die geile Alternative Fernwärme auf die man ja nur warten muß, anstatt auf den verrückten Habeck mit seinem Heizhammer zu hören:
https://www.wiwo.de/finanzen/i…gazine%2FAlle+Nachrichten
Zitat
Der Versorger EnBW beispielsweise rechnet für sein Fernwärmenetz in Stuttgart wie folgt: „Für den Bau einer rund zehn Meter langen Hausanschlussleitung, der Anschluss an eine bestehende Versorgungsleitung sowie Inbetriebsetzung der Übergabestation können Kosten von rund 50.000 Euro entstehen. Von diesen muss der Kunde in der Regel in etwa 20.000 bis 30.000 Euro übernehmen.“
Habeck ist so ein Idiot, wir müssen doch nur auf die superbillige Fernwärme warten. Und die wird dann wie erzeugt? Genau, zentral mit Gasthermen... denn fossile Kraftwerke in der Grundlast wird es nicht mehr geben.
Das ist, als würde man bei seinem Verbrenner mit sehr viel Akribie und finanziellem Aufwand den verschmutzen Luftfilter austauscht, aber den undichten Tank ignoriert.
Wir müssen wohl mit diesen Leuten leben, die jetzt noch schnell die bewährte technik einbauen lassen. 2020/21 waren das etwa 1 Mil. (was im Durchschnitt etwa 500.000 sind) und soviel wie noch nie. Aber es gibt alleine 16 Mil. EFH., d.h. es ist immer noch nur ein kleiner Teil aller Heizungen. Und auch davon ist nur ein Teil unvernünftig oder panisch, weil ja der größte Teil tatsächlich die Heizung wegen Defekt oder Altersgrenze wechseln mußte.
Ja blöd für die Mieter. Die EigentümerInnen der bewohnten Kapitalanlagen haben schliesslich das gute bürgerliche Recht, aus ihrem Eigentum den maximalen Profit zu extrahieren. Da kann man als Bundesregierung und Koalition mit gesetzgeberischer Parlamentsmehrheit einfach überhaupt nix machen und deshalb wird einfach der Markt so "reguliert", dass zukünftig nur noch die teuerste Aufwertungsvariante eingebaut werden darf.
Aber an der Geschäftsgrundlage der Immobilienunternehmen - Geldvermehrung durch Mietzins und durch Spekulationsgewinne mit Wertanlagenhandel - kann man natürlich nichts ändern. Da muss der gemeine Mietpöbel halt jetzt durch, denn wer in der freien Marktwirtschaft wohnen will, muss wohnen auch bezahlen können.
Mir ist schon klar, das es in Berlin einige runtergekommene Bruchbuden gibt, die noch günstig vermietet werden. Ich kann mich da gut an eine Szene aus einer Diskussion im Fernsehen erinnern, wo sich Mieter beschwert haben, dass wegen Sanierung der m² Preis von 5,20€ steigen wird (war aber lange vor der Heizungsdiskussion, sondern nach dem GroKo Beschluß den Mietern die energetische Sanierung innerhalb von 9 Jahren auf Auge drücken zu dürfen). Mir ist die Kinnlade runtergeklappt. Ich wohne auf dem Dorf (naja, Kleinstadt) und zahle weniger als 10. Das ist hier günstig.
Ich verstehe aber Deine Sorgen. Die haben ich ja auch. Gedämmt wurde mein Haus aber schon. Meine Empfehlung: Berechne mal deinen Heizenergieverbrauch, bei MFH ist der besser als bei EFH gleichen Baujahrs (weniger Aussenwände im Verhältnis zum Volumen). Liegst Du um die 100kWh/m² brauchts Du dir gar keine Sorgen machen, dann kann die WP einfach getauscht werden, wenn die fossile Heizung soweit ist. Um so höher der WErt ist, umso teurer und schwieriger wird es.
Ich habe mal aus Spaß in meiner Gemeinde nachgesehen. Bei einer Eigentumswohnung in einem unrenovierten MFH von 1975 lag der Wert bei 120kWh/m² und da geht nochmal der Verlust des Schornsteins weg (10-30%).
Mir wäre es auch lieber, wenn die Regierung endlich anfangen würde selbst zu bauen. Wie soll sich das nicht rechnen können, bei der Wohraumknappheit in Ballungsgebieten und ohne Profiterwartung.
Es dauert noch mindestens 20 Jahre bis die Boomer wie wir die Wohnungen 'freigeben'. Und alle Seiten reden von Zuwanderung (außer den Rechten). Und wenn deswegen ein Immobilienunternehmen pleite geht, umso besser. Dann könnte die staatliche Wohnungsgesellschaft die Wohnungen günstig übernehmen. Aber bis das mit dem sozialen Scholz und Lindner geschieht haben wir eher das BGE...