Beiträge von Kleeblatt

    Mitsch Danke für deine Erläuterungen. In diese Richtung war meine Argumentation. Ich beschäftige mich mit Rechtsextremismus und der Geschichte diesbezüglich eher weniger und bin dadurch nicht informiert wo was wie drin steht und wie es ausgelegt wird. Und wenn dann eine Frau Steinbach sinngemäß sagt „Das ist aus dem Kontext gerissen.“ dann stimme ich zu, denn so schnell kann ich als naiver Zuhörer gar nicht nachvollziehen. Außerdem erinnere ich mich, dass der Soziologe Aladin El-Mafaalani im Interview mit Tilo sagte, dass Karl Marx sich antisemitisch geäußert hat und er diese Schriften gerne an der Uni durchnimmt, um aufzuklären und das viele in der Zeit antisemitisch eingestellt waren. Daher war meine erste Reaktion „wieso darf diese Stiftung nicht so heißen? Das ist doch ein Aspekt, der in dem damaligen Zeitgeist verbreitet war.“ Nur stimmt schon auch: gerade als AfD suche ich mir eher jemanden nach 45 aus und ohne antisemitischer Haltung als Signal.

    Das Krömer Interview habe ich danach gesehen. Die Frau Steinbach mag vllt. iwo Mitgefühl haben, ihr fällt es schwer überhaupt Emotionen außer Härte und Aggression zu zeigen. Meiner Erfahrung nach können leider viele Personen aus dieser (Nach)(Kriegs)Ära nur ganz schlecht Verletzlichkeit, Weichheit und Mitgefühl zeigen. Deshalb verwundert mich ihre Reaktion nicht und erkläre mal jemandem, der nicht so ausgeprägt empathisch fühlt Empathie. Da sind Menschen auch einfach sehr, sehr unterschiedlich.

    Mittlerweile habe ich das Parteiprogramm der AfD bemüht und ja - diese Interpretationsoffenheit finde ich auch da. Spätestens als ich über Bildung, Flüchtlingspolitik und vor allem dem Islam die Ausführungen las, verstehe ich Tilos Interviewmethode besser. Vorher habe ich erstmal aufgrund des Interviewstils mit der Frau Steinbach sympathisiert, was mich selbst schockierte und recherchieren ließ. Denn das ist null meine Richtung und ich bin ja richtig schön naiv an die Sache ran gegangen, kannte die Dame auch nicht etc.


    Warum habe ich das so ausführlich beschrieben?

    Ich hoffe sehr, es gibt mehr unbedarfte Hörer wie mich, die anfangen sich damit auseinanderzusetzen. Also die naiv, neutral und ohne Wissen ran gehen. Man kann aber nicht naiv sein, um dem Interview zu folgen.

    Und für mich war es erstmal Bashing ohne zum Punkt zu kommen. Und trotzdem hätte ich gerne mehr erfahren über die Frau hinter der Frau Steinbach und wie sie sich so entwickeln konnte. Inhaltlich gibts da glaube ich nichts zu holen und es ist „vergebene Liebesmüh“.


    Ging es jemand anderem Naiven eigtl. auch so wie mir?

    Tilo, ich bin seit einiger Zeit leidenschaftliche Hörerin Deiner Sendung. Aber ich muss sagen das Interview mit der Erika schießt echt den Vogel ab. Mir fehlt deine Neugierde den Standpunkt Erikas zu verstehen und die Ruhe ein Gespräch aufkommen zu lassen, das in seiner Abfolge verständlich und aufschlussreich wird. Man merkt richtig wie sehr du ihren Habitus und Einstellung verabscheust. Das ist für mich kein guter Journalismus, sondern Bashing in eine Richtung, die du vorgeben möchtest. Da gibt es viel Nachholbedarf mit Interviewpartnern, deren Meinung du gar nicht verträgst und vertrittst.

    Ich hätte mir einfach mehr Fingerspitzengefühl oder Naivität gewünscht…?


    Ich glaube es ist auch ganz hohe Kunst da nicht emotional zu werden.