Beiträge von Flocke

    Also jetzt mal abgesehen von der ganzen Anti Russen/Gazprom Propaganda...diese ganze Geschichte ist vllt auch mal ein guter Anreiz darüber nachzudenken ob wir nicht langsam anfangen sollten mehr Elektrolyseure aufzustellen und Wasserstoff zu produzieren und zusammen mit dem Erdgas gemischt einzulagern, wenn man sich mal anguckt das früher das sogenannte Stadtgas zu etwa 50% Wasserstoff gewesen ist...

    ...besteht da anscheinend einiges an Potential, damit könnten wir unsere Gasspeicher zumindest schonmal zu einem größeren Teil selber füllen.


    Ich habe gerade auch mal kurz dazu gesucht und jetzt gelesen das z.B. in Sachsen Anhalt genau das gemacht wird, anscheinend aber bisher erstmal nur mit 20% Wasserstoff:

    Solche Projekte ploppen ja jetzt überall auf, hier ein Beispiel auch aus Sachsen Anhalt:

    https://energiepark-bad-lauchstaedt.de/

    30MW Elektrolyse, Speichermöglichkeiten und große industrielle Abnehmer und Kraftwerke gleich um die Ecke. Eigentlich ein Nobrainer, und solche Standorte gibts ja gerade im Norden ne Menge. Müsste halt alles viel schneller gehen.

    Ich hab noch einen Datenpunkt zur Bauwirtschaft.

    Seit diesem Jahr gibts ne neue Zementnormung, die den CEM II/C-M in die Praxis einführt. Mit dem können bis zu 50% Klinker (und damit auch der rohstoffseitigen CO2-Emissionen) durch andere Zuschläge substituiert werden, in D vor allem durch Hüttensand und Kalksteinmehl. Das ist jetzt keine Revolution, aber doch ein Wink, in welche Richtung es in den nächsten 10 Jahren gehen wird. Zuschlagstoffe werden schon ewig eingesetzt, um Kosten zu sparen und bestimmte Eigenschaften zu erreichen, aber jetzt werden sie unverzichtbar. Noch sind 1/3 der hergestellten Zemente echte (reine) Portlandklinkerzemente ohne Zuschläge, das wird sich mit höherer CO2-Bepreisung rapide ändern. Um am Markt (der hier eh gesättigt ist und tendenziell noch schrumpfen wird) bestehen zu können, kommt man nicht dran vorbei, soviel Klinker wie möglich durch Zuschläge zu ersetzen, ohne das die Eigenschaften darunter leiden. Zur Einordnung, zur Zeit liegt der durchschnittliche Anteil an Zuschlagstoffen im Zement bei etwa 20-25%, und der rohstoffbedingte CO2 Ausstoß (Entsäuerung des Kalksteins) bei knappen 50%. Der Rest der Emissionen kommt zu ca 25-30% aus fossilen Brennstoffen, zu 20% aus dem Strombedarf, der Rest Transport und Sonstiges. Da gibts noch einige tiefhängende Früchte, die man abgreifen kann. Wenn die Rahmenbedingungen passen, sind grob über den Daumen gepeilt 40-50% CO2-Reduktion bis 2030 drin, ohne dass sich an der Art zu Bauen grundsätzlich was ändern müsste. Der Rest wäre ungleich schwieriger und ist ohne Technologien wie CCS mMn nicht gangbar.


    Grüße

    Ich lese gerade das Buch "Wir drehen am Klima - na und?". Da schreibt der Autor:


    Das Kohlendioxid, das sich in all den Jahren der Verbrennung fossiler Energieträger in der Atmosphäre angereichert hat, wird dann sehr langsam über natürliche Prozesse wieder abgebaut. In vielleicht 5000 Jahren findet das Klima wieder zurück in den alten Zyklus von Eiszeiten und Warmzeiten.


    Weiß jemand, ob da was dran ist? Ich hätte gedacht, dass das viel länger dauern würde. Er schreibt leider nicht, welche natürlichen Prozesse das sein sollen.

    Das Körnchen Wahrheit ist, dass es natürlich Prozesse gibt, die einer CO2 Anreicherung in der Atmosphäre auch entgegenwirken. Da reden wir aber eher von geologischen Zeitskalen von 100.000(en) a als 5000 a. Hauptsächlich gehts da um chemische Verwitterungsprozesse, die CO2 in Gesteinen binden. Die laufen auf globaler Ebene schneller ab, wenn es a) wärmer ist (in einem permagefrosteten Gebirge passiert da nichts) und b) schön viel CO2 zum Reagieren da ist. Solche Dämpfungsprozesse funktionieren aber nur in einem bestimmten Maße. In diesem Gebilde ist auch der Faktor Mensch nicht enthalten, und wenn bestimmte Kipppunkte überschritten sind, dann richtet sich das System auf einem neuen Gleichgewicht ein.


    Und die 5000 Jahre sind durch nichts Seriösem gedeckt, von dem ich irgendwann mal gehört oder gelesen hätte, da lass ich mich aber gerne belehren. Für uns ist es auch egal, ob sich die Erde nach 5000 oder 500000 Jahren wieder erholt hat. Die Auswirkungen in den nächsten 500 Jahren bleiben die gleichen.

    In unserer Gesellschaft läuft nunmal alles über den Preis. Und ok, Steuererhöhung willst du nicht. Wenn jetzt aber der Verbrennungsmotor, Beton und konventionelle Massentierhaltung verboten wird, kommt doch auch nur wieder Verbotsdiktatur etc.

    Aber was ist denn die Alternative zu diesen zwei Wegen? Gibts da was?


    Zur LKW-Maut: Weiß nicht obs die Grünen eingeführt haben, aber wenn dann ist das 20 Jahre her und man kann jedes politische Projekt umwidmen, siehe EEG zu Schwarz-Gelben Zeiten. Sowas wie die Maut wird hier doch nur doch nur genutzt, um den Transitverkehr etwas abzuschöpfen. Um eine Lenkungswirkung zu entfalten, müssten ja Alternativen da sein, und der Streckenausbau der Bahn... den gibts nicht. Weder die Häfen noch die Alpenunterquerungen sind hier wenigstens ausreichend angeschlossen.

    Anekdote dazu: Mein Unternehmen hat von einem Wettbewerber das Nordeuropageschäft übernommen und musste nun bewerkstelligen, riesige Mengen Massegut aus der Mitte Deutschlands nach Norden zu transportieren. Alles ist da, im Norden die Zubringung, Hafenterminals, nur hier ist die Infra so abgefuckt dass es beinahe daran gescheitert wäre, weil das System Bahn einfach keine Kapazitäten mehr hat. Bei jeder fucking Autobahn geht es, da noch ne Spur dranzuklatschen oder ne Autobahn durchs am dünnsten besiedelte Stück Europas zu bauen, weil im dt.Autoatlas da so ne komische Lücke ist... Und das ist konservative Poltik seit Jahrzehnten.


    zu Energie/Wasser/Essen (Wohnen klammere ich mal aus):

    Für Strom und Wasser gebe ich und meine Familie ca 70 Euro aus, das finde ich jetzt nicht besonders viel, wenn man mal einen Durchschnittsverdienst zugrunde legt. Das wirkt mir eher wie so ein Stammtisch-Evergreen als ein wirkliches Problem. Beim Essen ist es ja so, dass in den letzten Jahrzehnten es immer billiger geworden ist. Immer relativ zur Kaufkraft gesehen. Das ist die größte Subventionsmaschine der Welt. Wenn da mal der "wahre" Marktpreis an der Theke fällig wäre, ohne Agrarunterstützung auf allen Ebenen zwischen EU und Kommune und mit den ausgelagerten Kosten. Da würden wir alle schlucken.

    Wenn man mit Klima-AktivistInnen diskutiert gibt es kein Entgegenkommen, keine Empathie, kein Verständnis auch kein Zugeständnis. Es zählt allein die Ideologie und das strikte Ziel, das man irgendwie berechnet und festgelegt hat und an dem man dann verzweifelt festhält. Die Verbiestertheit ist mir ein Graus.

    Mit der Physik unserer Atmosphäre kann man nun mal nicht verhandeln. Es gibt zwar unzählige Variablen, die das globale und erst recht das lokale Klima beeinflussen, aber die maßgeblichen Brocken sind klar bekannt und beschrieben, seit Jahrzehnten. Ob ne neu entdeckte Teilströmung des Golfstroms an der Westküste Irlands die Durchschnittstemperatur in Nordfriesland nun doch noch um 0,2°K +-0,1°K drückt, spielt einfach keine Rolle für die Diagnose, genauso wie plötzlich auftretende Mischhaut bei nem Lungenkrebspatienten.


    Die Mennschheit muss das in den Griff kriegen, sonst ist die Zivilisation, die wir kennen, in 100 Jahren Geschichte. Das wirkt vllt als Horrorstory, aber wird Realität. Wenn wir gewaltige Summen unseres BIPs dazu aufbringen müssen die Folgen auf lokaler Ebene auf einem erträglichen Niveau zu halten, dazu noch große Teile der Welt als Billigproduktion und Absatzmarkt wegfallen, werden wir das in unserem Luxuskonsum merken. Dann werden auch elementare Sachen wieder nicht selbstverständlich.


    Nun ist der Weg zum Ziel eindeutig ein gesellschaftlicher Aushandelprozess, klar. Nur, wenn große Teile der Gesellschaft das Problem gar nicht anerkennen, darf man da (nach ca 40 Jahren Diskussion) nicht etwas biestig werden? Der große Konservative Block in Deutschland beteiligt sich ja auch gar nicht mit Konzepten zur Problemlösung, oder kennst du eins der großen wirtschaftsliberalen Thinktanks? Das linke urbane Jungendliche linke urbane Ideen zur Lösung bieten ist doch sonnenklar. Aber wo sind "deine"? Immer nur "Nöö, find ich doof" bringt doch nichts. Ich bekomme aus der Ecke immer nur magisches Denken mit ("Zukunftstechnologien") oder wahlweise mit dem Finger auf andere zeigen (Afrika-->Kinder; China-->Kohlekraftwerk). Nichts davon ist kostruktiv.

    Ich kenn mich ja in Sachsen Anhalt ned so gut aus, aber schwarz-rot-grün wenn die zusammen keine Mehrheit hätten wer denn dann?

    Für die Grünen wäre hier zweistellig ein großer Erfolg, die gibts praktisch nur in den zwei großen Städten. Das komplette Gegenteil zu S-H, wo die Grünen ja auch in der Fläche stark sind. Wenn die FDP genug Protestpotential von der CDU abgreift reicht es evtl für die "Deutschland"-Farbkombi. Halte ich am wahrscheinlichsten, wenn nach dem Wahltag möglich. Fast 10 % für sonstige Parteien wie Freie Wähler o.ä. , davon werden einige noch zu den Konservativen oder Liberalen wechseln.

    Jetzt beginnt das mediale Dauerfeuer, die Betriebsärzte doch so schnell wie möglich an den Impfungen zu beteiligen. Die können den Stoff doch besonders effizient an die Stellen bringen wo es jetzt am dringensten gebraucht wird.

    Pech für alle Nichtleistungsträger...

    Die politisch gewollte Monoverbrennung von Klärschlamm (KS), in noch zu bauenden Anlagen (40 an der Zahl InvestVolumen pro Anlage >40Mio. ohne P-Rückgewinnung P-Rück nochmal ca. 25Mio.€ diesmal dann an REMONDIS, schlau die Jungs) mit seiner >75% Wasserfracht, selbst nach mechanischer Entwässerung, macht ökonomisch und ökologisch (logisch ist da nix mehr, Wasser verbrennen, hallo geht's noch) keinen Sinn.

    In der Zementindustrie wurde "gerade erst" ordentlich in Klärschlammtrockner investiert, um an die 100% Sekundärbrennstoffrate zu kommen. Kann mir nicht vorstellen, dass sich an dem Verwertungssystem vorerst was ändern wird. Die Investitionszyklen gehen dort in die Jahrzehnte. Ich habe das eigentlich als eine für alle vorteilhafte Lösung empfunden, abgesehen von den Emissionen des Transports per LKW.

    naja schaut sich jemand wirklich bayern gg hoffenheim bzw. lok Moskau gegen Barca an?

    Warum sollte man auch, wenn man kein Bezug zu den Vereinen hat. Das ist doch Banane.

    Wie die ganzen Leute auch in meinem Freundeskreis, die behaupten Fan von Vereinen zu sein, in deren Stadion sie noch nie waren. Nie. Mit denen gibts immer lustige Diskussionen, wenn mein Drittligastadionfansein auf deren BuLi-Samstagnachmittagskyerlebnis trifft. Aber vllt ist das nur so ein Ostding, weil in den 90ern die Fußballszene so tot war, dass man sich praktisch ein Verein aus dem Westen aussuchen musste. Mein Verein liegt ja auch nur etwas südlich von Dantons. ;)

    Soll die "Elite" das ruhig durchziehen. Die nationalen Ligen sind durch die Topclubs eh dysfunktional geworden und würden sich davon bestimmt erholen. Alles darunter funktioniert ja auch noch.

    Zitat

    Als Schokoladenhersteller gelten wir als systemrelevant und müssen weiter ins Büro.

    [...]

    Offiziell sind wir ein systemrelevantes Unternehmen, weil wir Schokolade herstellen und Schokolade als Grundnahrungsmittel gilt.

    Auch bei mir kann man das schön beobachten. Ich arbeite in einem Zementwerk, und unser Job gilt als systemrelevant, weil wir ja Zivilisationsabfälle thermisch verwerten. Da hat jeder sein Schriebs bekommen und kann die kleinen Kinder in die Notbetreuung schicken und sich selber an den Arbeitsplatz. Egal ob die eigenen Aufgaben Homeoffice erlauben würden oder nicht. Darf ja keiner bevorteilt werden, oder so ähnlich ist die Argumentation (klassische Industriedenke: Wenn Sie das bekommen, wollen das andere auch und wer soll denn arbeiten?). Im Endeffekt betrifft das vllt. 20% der Belegschaft, deren Kinder weiter am Infektionsgeschehen teilnehmen dürfen. Das ist schon relevant. In mancher Kita hier sind die Gruppen zu 2/3 voll. Das hat nichts mehr mit "Notbetreuung" zutun.

    Von 0 auf 100 kann man solche Konzepte eh nicht durchpeitschen. Bevor die great plains damit zugepflastert werden kann man da ja erstmal kleinteiliger anfangen, um Erfahrungen und Daten zu sammeln. Da müssten eigentlich die Solawis ran, wissenschaftlich begleitet natürlich.