Beiträge von Danton 1.1

    Wichtige Wahl in Polen heute.


    Leute, ich bin schwer beeindruckt. Heute wurde in Polen die PIS abgewählt. Die Wahlbeteiligung wird bei über 73% gelegen haben und noch immer stehen zumeist junge Leute an (z.B. in Warschau) um ihre Stimme abzugeben. Sie standen zum Teil 5 Std. an. Die Taktik der Regierung bestand wohl auch darin absichtlich zu wenig Wahllokale in den Großstädten zu eröffnen. Als Ergebnis erhält sie jetzt Bilder, die junge Frauen und Männer in der Kälte zeigen um eben gegen jene Regierung ihre Stimme abzugeben. Das ist schon mehr als beeindruckend. Ein wichtiges Motiv für diese jungen Menschen ist auch die EU. Sie wollen Polen in der EU sehen.

    Sie nun mit einer beschissenen Politik zu enttäuschen wäre fatal. Es sind, gefühlt, die Wenigen, die noch an diesen Laden glauben. Soviel Hoffnung sehe ich dieser Tage selten.


    https://x.com/philbrokes/statu…&t=QsjSAk1DsngL1N28m4XIYQ

    Och, ich fand seinen Einwand mit der Ungleichheit Ost-West eigentlich ganz legitim.


    Fand den Podcast "schön", und natürlich würde ich mich über eine Spezialfolge über unser aller Verschwörerheinis zu Nordstream2 sehr freuen.

    Ja, dass die Ungleichheit im Osten wie im Westen den derzeit viel besprochenen Ost-West-Konflikt in der Diskussion aktuell bei Weitem überstrahlen sollte, kann ich nachvollziehen. Oschmann beschreibt in seinem Buch natürlich noch andere Dinge aber war jetzt nicht Thema.


    Trotzdem: Wenn im Westen Häuser vererbt werden, die für 500.000€ veräußert werden können, kann da Stefan nicht einfach sagen: "ja und? wo ist jetzt der Unterschied?"


    Was er aber am meisten "unterschätzt" ist für mich der Umstand, dass Eigentum (ob Immobilien oder Unternehmen), welches in einer Stadt oder im Umland auch dort Lebenden Menschen gehört für die dort Lebenden eben auch häufig tatsächlich noch als eine Art Verpflichtung wahrgenommen wird. Du schließt als mittelständischer Unternehmer schnell mal eine Filiale in Magdeburg oder Dessau, aber nicht dort wo Du wohnst und das Unternehmen gegründet hast. Wenn Dir als Immobilienbesitzer ein ganzer Wohnblock mit Laden und Kneipe in der Innenstadt gehört in der Du selber lebst, ist es Dir wichtig, dass die Laden- oder Kneipenbesitzer von der hiesigen Bevölkerung auch angenommen werden. Wenn das eine Immobile in Dessau ist, kann das auch ein Laden sein, der immer leer ist und lediglich der Geldwäsche dient. Das sind einfach strukturelle Unterschiede, die sich bemerkbar machen.


    Und dann dieses bescheuerte Bashing: "Lieber als arme Kirchenmaus in Frankfurt, als auf dem thüringer Land" - ich habe da jetzt 7 Jahre meines Lebens verbracht. Wichtig ist ein soziales Umfeld. Wenn Dein bester Kumpel da lebt, gut bezahlte Arbeit da ist und an Wochenenden solide Pläne gemacht werden können, ist doch alles schick. Die Luft ist sauberer. Kinder können in der Natur groß werden... Ich halte so ein Leben für alles andere als minderwertig. Die Verbindlichkeit ist einfach ganz anders. Ich habe auch 6 Jahre in Berlin gelebt. Wenn ich da morgens zum U-Bahnhof-Leinestraße ging und dort schon 7Uhr jemand saß, der sich eine Spritze setzte, hat mich das jetzt nicht so gut in den Tag starten lassen, wie ein kurzer Spaziergang zur Arbeit mit Blick aufs Grüne. Da zeigt Stefan immer so eine komische Seite, nach dem Motto: "Ich bin ein Ossi. der der Hölle empfloh. Wenn Ihr Euch genug anstrengt, könnt Ihr das auch! Ansonsten halte ich Eure Orte (und damit auchirgendwie Euch, die Ihr dageblieben seid) für derart Scheiße, dass sie eher renaturiert werden sollten als weiter eine Heimat zu bieten." Das empfinde ich als wirklich unangenehm überheblich.

    mit welcher flagge würdest du gerade deine solidarität für die zivilen opfer des gazastreifens ausdrücken? stell dich doch nicht gar so blöd an

    Nunja, da sollte man sich wirklich nochmal den zeitlichen Ablauf anschauen. Wenn an einem Sonntag Menschen mit Flaggen „gefeiert“ haben, ist das erstmal etwas, was auch ich moralisch als ziemlich fragwürdig empfinde.

    Wenn Israel jetzt in GAZA einrückt oder trotz des Einsatzes von „Präzisionsbomben“ (auch so ein bekloppter Propagandabegriff) hunderte von Zivilisten im Zuge dieser Maßnahmen draufgehen… steht so eine Versammlung für mich wieder für etwas anderes. Medial wird man das natürlich überhaupt nicht voneinander zu trennen, oder menschliche Beweggründe einiger Demonstranten dort ausfindig machen, weil wir natürlich „die Guten“ sind. Da wirst Du jetzt regelmäßig Demonstranten sagen hören: „Tod den Israelis“. Und ja, es gibt muslimischen Antisemitismus in Deutschland, der, würde er in der Form von Deutschen geäußert werden, wahrscheinlich viel häufiger geahndet werden würde. Die Sprachbarriere verhindert hier sicherlich einiges.


    Kurzum: Dort versammeln sich sicherlich auch Antisemiten, die, kommt es zu israelischen Kriegsverbrechen, diese auch zu Recht anprangern. Es ist absolut schwierig nun damit umzugehen… gerade in Deutschland.

    War das vor der Podcast Pause auch schon so, dass der Podcast so, hm, angespannt wirkt. Ich hab den Podcast damals geliebt und in meiner Erinnerung war das stets lustig und gut gelaunt und unterhaltsam und man hatte das Gefühl alle drei haben Spaß. Inzwischen zieht mich das eher runter, wenn ich den Podcast höre. Selbst wenn die drei die dicksten Kumpels sind, es kommt nicht so rüber wie "drei Freunde unterhalten sich". Und in seinem eigenen Podcast, mit Mick oder dem super-coolen dicken Lehrer, da ist Stefan nicht so drauf, und es macht Spaß die zu hören. Keine Ahnung. Vielleicht eine kiffen vor dem Podcast.

    Könnte ja auch daran liegen, dass die Kacke in und um Europa gerade hart am Dampfen ist und an manchen Tagen tausend Menschen in einem Krieg sterben?? Vielleicht auch daran, dass auch hier in Deutschland die Situation mega fragil geworden ist?? Der Wohlstand und der Frieden der letzten Jahrzehnte kann 2024 schon Geschichte sein. Es ist enorm viel ins Rutschen gekommen und die Drei merken das.


    Ich fand Stefan hat im Podcast, mit Ausnahme zu Israel, ganz schon viel Blech geredet… Selten so erlebt.

    Japp und genau so sehe ich das auch. Die Verzahnung steht aber schon längst. Der Iran ist das Land, das in beiden Kriegen mitmischt und wahrscheinlich kaum wird stillhalten können, wenn Israel nun militärisch alle Register zieht (wovon ich leider ausgehe). Tritt aber der Iran offen in diesen Krieg ein, wird die USA offen in diesen Krieg eintreten und subjektiv den wichtigsten Waffenlieferanten der Russen gleich mit ausschalten wollen... Den Rest kann man sich jetzt denken. Die Karten liegen auf dem Tisch. Was macht China?

    Na aber es wurden doch auch von Russischstämmigen und solchen welche sonst irgendwie als zu nah zu Russland angesehen wurden, klare öffentliche Bekundungen abverlangt um hier noch weiter Beschäftigung zu erhalten. Und russische Flüchtlinge abzuweisen und zurück zu schicken, einfach da sie Russen sind, wurde auch ganz öffentlich besprochen.

    Ja, aber keine mir bekannte Ausweisung. Mir fiel es jedenfalls auf. Das Theater um Netrebko bekam ich freilich auch mit... ebenso wie das Theater zuvor um den russischen Dirigenten Gergiev. Ich kann diese Entwicklung nur ablehnen, weil sie auf mich ziemlich entmenschlichend wirkt. Es wird lediglich noch auf Teilaspekte komplexer Biografien geschaut. Es geht um Nationalitäten und Haltungen einer bestimmten Situation gegenüber... und darüber hinaus: um gar nichts mehr. Das ist verstörend. Wenn B.Brecht in einem seiner für mich noch immer klugen Gedichte schlussfolgerte: "Denn der Täter lebt nicht für die Tat" ... dann sprach da für mich immer Hoffnung auf Menschlichkeit, selbst wenn Schrecken und Grausamkeit zu Tage traten. Das alles wird vergessen. Wie zuletzt schon viel zu oft. Ich finde das nur noch irre.

    Echt, ne neue Qualität? Nich eher einfach ein weiterer Beleg für den schon länger bestehenden Zustand?

    Ist es nich viel mehr die Fortsetzung exakt der Linie, welche zuletzt und auch weiterhin gegen Russen gefahren wurde und auch davor schon an anderen Stellen seine Opfer fand?

    Dass nun die Frage einer Staatsangehörigkeit bzw. ein Bleiberecht damit verbunden wird, halte ich in der Tat für neu.

    Natürlich wären auch sogemeinte Solidaritätsbekundungen für die Hamas-Aktionen moralische Brankrotterklärungen und man kann sich wirklich fragen wo denn der Kompass in Sachen "Gemeinschaftssinn" bei diesen Mitbürgern eigentlich liegt. Auf der anderen Seite fragen die sich das mit Blick auf Aktionen die Ihnen oder ihrer Familie zuteil wurden vielleicht auch schon länger.


    Grundsätzlich gebe ich Dir aber freilich recht: Unsere Medien nehmen eine bestimmte Perspektive hierzu ein und stellen jeden an den Pranger, der es auch nur wagt eine andere Perspektive zu beschreiben. Kognitive Dissonanz soll wohl unbedingt vermieden werden.

    Und ganz generell hier im Chat: Was zur Hölle geht bei euch ab, nicht ein einziges Mal auch nur mit einem klitzekleinen Fitzel der Empathie auf all die schlimmen Taten der Hamas-Terroristen einzugehen? Kein einziges Wort des Entsetzens, kein bisschen Mitgefühl für die Hunderte Opfer dieses schlimmen, schwarzen Samstags`? Falls so was hier in den letzten 10 Seiten vorkam, mea culpa. Man musste dann aber mit der ganz grossen Lupe danach suchen. Ich verstehe es einfach nicht.

    Ich denke absolut niemand hier sieht Gewalt, erst recht Gewalt gegen Zivilisten, als ein Mittel an, dass irgendwie begründet oder gerechtfertigt werden kann. Die Bilder, die aktuell im Netz kursieren sind zudem noch absolut widerwärtig und sprechen für sich. Was Deine Forderungen nach Solidaritätsbekundungen für Israel betrifft: Die gibt es gerade wirklich zu Hauf. Du brauchst nur ein x-beliebiges Nachrichtenprogramm anzuschalten oder X nutzen und auf die Profile unserer Politiker gehen. Wie Utan schon richtig fragte:

    Was nützt es den israelischen Opfern der Hamas-Angriffe, wenn man ihnen jetzt auch noch in diesem kleinen Forum seine Empathie bescheinigt, nachdem sich sämtliche deutschen SpitzenpolitikerInnen und im Bundestag vertetenen Parteien bereits mehrfach solidarisch mit Israel erklärt haben?

    Was mich nachdenklich stimmt sind aktuell Stimmen von CDU und SPD, die ernsthaft fordern, dass Menschen, die sich aktuell noch pro-palästinensisch (oder pro Hamas?, kann man das aktuell überhaupt noch unterscheiden?) äußern ihr Aufenthaltsrecht in Deutschland verlieren sollten:


    https://www.deutschlandfunk.de…positionierung-f-102.html


    Hier bekommt der ohnehin schon für mich sehr weit ausgeuferte Konformitätsdruck in wichtigen öffentlichen Belangen eine neue Qualität. Natürlich wäre es absolut wünschenswert und auch in meinen Augen richtig, wenn jeder hier lebende Bürger Gewalt konsequent ablehnen würde. Es ist für viele Menschen auch hier natürlich eine unerträgliche Provokation, wenn einen Tag nach den Anschlägen junge Araber (vielleicht auch alte) mit palästinensischen Flaggen auf die Straße gehen. Die konsequente Ablehnung von Gewalt in unseren Medien und in der Öffentlichkeit ist nur leider vollkommen inkonsquent. Gewalt interessiert öffentliche Medien und Politiker immer nur dann, wenn sie "Verbündete" trifft. Es konnten, wie im von Roy veröffentlichten Artikel 90 junge Menschen in die Luft gejagt werden... und ich erfuhr bis eben gerade nichts davon. Man muss aber davon ausgehen, dass darüber hier lebende Araber oder Palästinenser auf eine ähnlich (zurecht) empörte Art und Weise aus ihren Medien erfuhren, wie wir heute von den Anschlägen der Hamas davon erfahren. Wir bekommen jetzt (wieder einmal) die volle Dosis einer Perspektive, einer einzigen Partei, die sich gerade im Krieg befindet, in unsere Timelines und Bildschirme gespühlt. Und das, so nehme ich es intuitiv wahr, um mich für diesen Krieg als moralischen Unterstützer (vielleicht auch bald mehr?) zu gewinnen. Mit dieser Art der Ansprache habe ich (und wahrscheinlich viele hier im Forum mit mir) ein Problem.


    Ich sage: "Momentchen mal! Wie elend lange gibt es denn schon diesen Konflikt?! Wir alle wissen um die Situation der Palästinenser, die absolut beschissen ist und von israelischer Seite aus nie verbessert, sondern eher verschlechtert wurde. Wir alle wissen gleichzeitig warum es einen Staat wie Israel heute gibt und was unsere Großeltern damit zu tun haben. WIr alle wissen um den 7-Tage-Krieg und die Folgen... wir wissen einfach soviel darüber, dass uns die erneute Eskalation zwar heute überrascht hat, aber mit Blick auf die Situation in die sich diese lange Geschichte nun goss, widerum nichts mehr wirklich überraschen konnte. Der Nahe-Ost-Konflikt ist niemals gelöst wurden. Und vor diesem Hintergrund müssen auch die neuerlichen Anschläge gesehen werden. Es wäre fatal nun jedem Palästinenser Menschlichkeit und einen Wunsch auf ein "normales" Leben in Frieden und Freiheit abzusprechen... auch wenn man dies der Hamas gegenüber tun könnte. Trotzdem bleibt festzuhalten: Es ist der seit 70 Jahren existierende Nahe-Ost-Konflikt, der nie gelöst wurde, welcher sich gerade eskaliert."


    Falls hier nun irgendjemand wieder mal glaubt man könne die ganze Sache militärisch lösen (und dafür sehe ich die Aufrufe nach Solidarität (und ja! auch Empathie!) als argumentative Stütze) wird sich dieser oder jene in den nächsten zwei bis drei Monaten noch wundern wieviel Dampf da wirklich im Kessel ist. EIn Einmarsch in den Gaza-Streifen und tausendfacher Tod hat das Potenzial erst den Iran und dann noch andere Akteuere in diesen Krieg zu ziehen. Mehr als die Hälfte der arabischen Welt wird sich in irgendeiner Form daran beteiligen... und Europa? Wird dabei nicht zusehen, zuallerletzt Deutschland. Dann fehlt wirklich nur noch China als offener Unterstützer irgendeiner Partei und wir haben uns den 3. WK organisisert. Kollegen wie Kiesewetter und Roth, die gerade auf X von jedem Taubenzüchterein Solidritätsbekundungen erpressen, arbeiten Tag und Nacht an dieser Katastrophe.


    Was mich zudem nachdenklich macht ist das Auftreten der Hamas, deren Erscheinungsbild und deren Bewaffnung, die mich auf eine verstörende Weise an den IS erinnert. Ihr erinnert Euch vielleicht auch noch an die Toyota-Pick-Ups und an Enthauptungsvideos? Beim IS war ich mir relativ sicher wer dahintersteckt und es war teilweise ja auch ziemlich offensichtlich wer diese Terrorbande finanzierte. Wenn die sich jetzt eine neue Spielweise gesucht haben mit identischen Sponsoren könnte man den "Sinn" oder besser gesagt "Unsinn" dieser Aktion evtl. sogar einordnen...

    Wenn es jemand hier wissen möchte, ich halte dieses Szenario nicht mehr für unrealistisch. Den Staat peu a pau weiter aushöhlen, bis er so hohl und destabiliert ist, dass der Klima- und soziale Kollaps ihm den Todesstoss versetzen, während sich das Bürgertum weiter an seine Lebenslüge klammert, dass man das sich abzeichnende Verhängnis irgendwie noch ganz auf Vernunftbasis demokratisch zurechtwählen kann.


    Das dafür notwendige Spannungsfeld des faulen Schmarotzers (Hartz, Immigrant, Ossi, Chaot/Querulant) auf der einen und pflichtbewussten, ordnungsliebenden Arbeitnehmers auf der anderen Seite hat man in den letzten 40 Jahren mit Stacheldraht ins Stammhirn gefräst.


    Ich hab Marx leider nicht gelesen (nein, kein Call for Textwand hier). Aber gab es da nicht die Aussage, dass der Kapitalismus erst kollabiert, wenn wirklich alle Lebensbereiche käuflich gemacht worden sind?

    So sehr ich Dir in den meisten anderen Themen folgen kann, verwundert mich die Beobachtung der Staat ließe sich „peu a pau“ immer weiter aushöhlen ziemlich. Egal in welche ich schaue: Bau, Energie, Bildung; in so gut wie jedem dieser Bereiche sind die staatlichen Vorschriften darüber wie was zu machen ist, gerade zu explodiert, während im Gleichen Maße die Gestaltungsräume derer die darin arbeiten müssen, verschwanden. Mag das vielleicht daran liegen, dass „der Staat“ (zumindest in Brüssel und EU) glaubt alles besser zu können oder zu wissen? Diese Gestaltungswut ist eine Plage.

    Na Du traust Dich ja was... ^^


    ps Tilo ist übrigens Anfang 40.

    Kannst Du Dir das noch anders erklären? Ich nicht. Und wenn ich mir den Aufwachenpodcast mal so Revue passieren lasse und daran denke wie Tilo und Stefan jedes mal den Journalisten im ÖRR erklären wie schlecht diese seien und insinuieren sie selbst könnten es viel besser, bekomme ich jedes Mal den Eindruck, dass sie schon irgendwie scharf auf deren Jobs sind.

    Was soll der Strohmann? Auch dieser Einwurf bestätigt leider genau den beschriebenen Eindruck. Es gibt da ofensichtlich nur noch Gut und Blöse. Das blickte ja zuvor schon durch mit dem verteilten Etikett Antisemtismusamerikanismus.


    Das ist genau dieses Heiligtum, mit dem du dich leider selbst offenbart hast. Lüders tritt ja nicht mal als Pazifist auf, sondern als Opportunist, und man kann ja durchaus geteilter Meinung darüber sein, welche Konfliktpartei wie viel Verantwortung an der Situation trägt oder ob Sanktionen vielleicht noch irgendeinen nutzen haben. Aber darum gehts im öffentlichen Diskurs längst nicht mehr. Da darf ein Abweichler wie Lüders nicht so einfach davon kommen.


    Unter dieser Maßgabe ist die überschäumende Reaktion auf Kritik dann auch kein Wunder.

    Tjo, mich verwundert dieses Interview und die Art und Weise wie Tilo auf Kritik im Anschluss daran reagierte („Antiamerikanismus“) genauso. Aber vielleicht, nur vielleicht, ist Tilo mit Ende 30 nun klar geworden auf welchen Zug er aufspringen muss um eines Tages dann doch einmal im ÖRR arbeiten zu dürfen oder zumindest weiterhin vorzukommen. Man darf einen Lüders, mit der Reichweite, die J&N mittlerweile hat, nicht verstehen oder konstruktiv interviewen, sondern muss, als Werte-Journalist, ihn permanent mit Strohmännern bewerfen, bis er wiederum entnervt das Handtuch wirft. Das wollen die Buddis G.Restle und Co. nicht anders sehen… Elitenrekrutierung läuft halt über Ähnlichkeit (Zitat D.Oschmann). Das wird Hans ihm auch erklärt haben.

    Ja freilich, jeder Bulli bekommt ein Sahnehäubchen.

    Aserbaidschan, darf es ein Stück Armenien sein, sollen wir die Einwohner vertreiben? Bitte gern, bitte gleich.

    China, wer war dieses Taiwan nochmal? Welche Chipfabrik, ach das könnt ihr behalten.

    Serbien, welches Kosovo? Mach halt platt

    ...

    Es ist Dir hoffentlich klar, dass ich das nicht meine. Ich meine Abrüstungsverträge oder eine ehrliche Wiederbelebung eines NATO-Russland-Rates, oder die Reperatur von NS1 und NS2 mit langfristigen Abnahmeverträgen, die preislich eventuell höher liegen könnten als die alten. Wobei mit dem Delta die Ukraine wieder aufgebaut werden könnte. Man könnte hier sehr kreativ werden. Im Übrigen wurde die Cuba-Krise auch nicht "gelöst" in dem man Cuba zerteilte sondern Raketen aus der Türkei abzog. Wenn ich verhandeln wollen würde, müsste ich den Putin, der im Vorfeld des Krieges, in meinen Augen nicht ganz unberechtigt von verletzten Sicherheitsinteressen sprach, vielleicht versuchen zu adressieren und ihm auf dieser Ebene Angebote unterbreiten, die mir selber zwar nichts nutzen, aber auch nicht sonderlich wehtun. Das heißt natürlich nicht, dass andere Kriege "erlaubt" werden.

    Lüders baut Scheiße und Tilo soll Schuld sein. Unfair!

    Es folgt eine Replik.

    Das, was Lüders da als "zugespitzt" ablehnt, war für mich eher eine Suche nach dem kleinsten gemeinsamen Nenner. Auf dem hätte man aufbauen können.

    Ich höre gerade erneut den ersten Streitpunkt „Sanktionen“. Tilo fragt: „Ist Wirtschaftswachstum wichtiger als die Beendigung des Krieges?“ Damit tut er so als wären die Sanktionen Mittel, die zur Beendigung des Krieges in irgendeiner Form hilfreich wären. Lüders begründet warum diese Annahme offenbar nicht stimmt. Tilo fragt weiter: „Also sagst Du Sanktionen bringen nichts. Was sollen wir dann tun?“ Lüders: „Wir sollten Verhandlungen führen“ Tilo: „Geht nicht! Antworte doch mal auf meine Frage!“ Lüders: „Wir brauchen umfangreiche Verhandlungen, in denen auch eine neue Weltordnung verhandelt wird.“ Tilo: „Verhandlungen gehen nicht“… und sorry da will er Lüders einfach nicht zuhören. Wenn Tilo nicht verstehen will, dass es in diesem Krieg bei weitem nicht mehr darum geht ob Russland der Ukraine nun ein paar Quadratkilometer mehr oder weniger abnimmt, sondern eben um eine (neue) Multipolare Weltordnung und „der Westen“ Russland abseits der Ukraine viel interessantere Angebote machen könnte, als die die Russland auf dem Schlachtfeld erringen kann, ist diese Karussellfahrt nicht in den Antworten Lüders begründet sondern Tilos analytischer Schwäche geschuldet. Er hätte doch einfach mal fragen können: „Wenn es Russland/China um eine neue Weltordnung geht. Welche Angebote könnte der Westen Russland unterbreiten? Was würde das für uns bedeuten? Warum kommen diese Angebote nicht?“ So dreht sich das Ganze freilich im Kreis.

    Bezüglich der Anschläge auf die Nord-Stram-Pipelines auf eine Vermutung, die auf einer nicht nachvollziehbaren Quelle beruht, zu bauen, und das Ergebnis mehrerer renommierter Rechercheteams als eine Art Gesinnungsjournalismus abzulehnen? Das ist schon ein bisschen schwurbelig, oder?

    Die Frage „Wem nützt es“ ist nicht automatisch schwurbelig. Und ja, auch mir fällt es schwer der Theorie um der Andromeda zu folgen. Es ist am Ende die Einzeltäter-Theorie, die einem staatlichen Akteur noch am besten in den Kram passen würde. Mich überzeugt diese Geschichte nun wirklich nicht. Zumal diese Geschichte aus westlichen Geheimdienstkreisen an die Presse gegeben wurde… also von staatlichen Akteuren. Der Verdächtige lieferte die „Recherche“ oder gab Hinweise. Seriös oder renommiert ist das in meinen Augen nicht.

    Tilo ich kann mich der Kritik der Mitforisten nur anschließen. Warum gehst Du auf seine Antworten nicht ein? Es ist ganz schön frustrierend sich ein Interview anzuschauen bei dem der Interviewte sich Mühe gibt seine Gedanken in Worte zu fassen während der Interviewer dem Gesagten nicht folgt, sondern ausschließlich seinen geklebten Zetteln im Buch, die widerum einer Agenda folgen. Offenbar hat Dich dieses Buch empört, weil es sich Lüders erdreistet hat dem medial vorherrschenden Narrativ in diesem Land zu diesem Krieg zu widersprechen. Ich habe keine Ahnung warum Du das nicht ertragen kannst. Dieses Interview war respektlos... weil Du einfach nicht zugehört hast und das mehrere Stunden lang.


    Edit: Man braucht Dir hier keine Unterstellungen zu machen. Aber man könnte noch hinzufügen, dass Du wahnsinnig arrogant rübergekommen bist... arrogant und naiv

    Nein. Wenn Aiwanger einfach gesagt hätte "Ja, ich hab als 17-Jähriger großen Scheiß gebaut. Ich bereue das, und bitte alle die ich damit verletzt habe um Entschuldigung" - und sich darüberhinaus das "Hetzkampagne" gespart hätte - dann wäre die ganze Affäre sofort in sich zusammengefallen.


    Allerdings könnte er dann damit auch nicht beim angebräunten Pöbel im Bierzelt punkten. Schwere Entscheidung.

    Einen Monat vor der Wahl soll er die Hosen runterlassen und dieses an Peinlichkeit kaum zu überbietende Geschmiere zugeben? Und dann wäre die „die ganze Affäre sofort in sich zusammengefallen“? Das glaubst Du doch wohl selber nicht.

    Man hat es unseren drei Podcastern doch auch entnehmen können: das Thema sei in den Medien viel zu kurz gekommen. Dieser Skandal hätte mehr Aufmerksamkeit verdient gehabt… und das sehe ich halt komplett anders. Was 17jährige Jungs machen um Aufmerksamkeit zu erlangen hat 35 Jahre später einfach keine Relevanz. Es ist inhaltlich nicht ernst zu nehmen.


    Und um nochmal auf Roy zurückzukommen. Was glaubst Du warum Jugendliche Hakenkreuze an Wände schmieren? Glaubst Du sie möchten ihrem tiefen Glauben an den Nationalsozialismus Ausdruck verleihen? Oder würdest Du da nicht auch andere Motive sehen… wie das jugendliche Bedürfnis jemanden mal so richtig zu schockieren… und damit sichtbar zu werden?