Beiträge von Danton 1.1

    Ist den Hersh-Truthers die ganze Sache nicht langsam peinlich?

    Wieso sollte es jemanden „peinlich“ sein Hershs Argumenten zum Fall gefolgt zu sein, bis eben etwas anderes besser belegt wurde?

    Als wirklich „peinlich“ empfinde ich unsere Regierungen auf Bundes- und EU-Ebene, die sich noch immer nicht entblöden trotz der aktuellen Fakten- und Indizienlage Militärhilfen an die Ukraine zu verdoppeln (wie will man denn sicherstellen, dass die gelieferten Waffen nicht noch einmal gegen uns verwendet werden?) und der Ukraine Beitrittsgespräche zur EU anzubieten. (Wie will man denn nach einer solchen Aktion noch vertrauensvoll zusammenarbeiten?)

    Derzeit scheint der größte Anschlag auf unser Land in den letzten Jahrzehnten völlig ungestraft zu bleiben. Im Gegenteil: es werden hier auch meine Steuern dafür verwendet ausgerechnet jenes Land zu bewaffnen und finanziell zu unterstützen, dass uns angriff und unsere wirtschaftliche Stärke nachhaltig schwächte. Diese Rückgratlosigkeit ist an Peinlichkeit und Würdelosigkeit wirklich kaum zu überbieten.

    Von unserem Professor für Sicherheitswirtschaftspolitik bekommt man ja in diesem Zusammenhang bemerkenswert wenig bis gar nichts zu hören… was mir wiederum zeigt, dass es ihm um deutsche Sicherheitsinteressen eher nicht gehen kann.


    …mal davon abgesehen, dass Fabio De Masis Vorschlag wirklich diskutabel ist, kann ich über den Tweet unseres Professors nur lachen. Sobald es um Russland geht, lehnt er Kollektivstrafen natürlich kein bisschen ab.

    Die Möglichkeit eines „regime change“ in Germany zieht er nicht in Betracht.

    Ich palaver einfach wild drauf los und liege damit vermutlich manchmal voll daneben, und manchmal liege ich richtig, aber ich machs einfach mal in alter Internetmanier - schlimmer als in gewöhnlichen Leitartikel wird es nicht.

    Same here 😅


    Jedenfalls ist der Internationalismus in sich so stark mit dem Begriff "links" verbunden, dass sich das für mich einfach beißt. Auf der rechten Seite werden da in ähnlicher Form Begriffe wie Ethnopluralismus erschaffen, die von den "echten" Begriffen des Chauvinismus, Tribalismus oder Kommunitarismus ablenken. Das Tribalistische "wir gegen die" beherrscht Wagenknecht jedenfalls ganz gut, obgleich sie ja eigentlich diesen Identitätspolitischen Quatsch doof findet. Ist halt widersprüchlich, alles das, wir brauchen da ein ganz anderes Koordinatensystem und selbst dieses Bedürfnis der Simplifizierung ist letzten Endes ein Problem, der so opportunistische "Realpolitik" erlaubt.

    Ja gut aber: „Wir gegen die!“ war sicherlich auch das Lebensgefühl der RAF. Siehst Du Wagenknecht insgeheim auch als das, was die Medienlandschaft gerade versucht aus ihr zu machen? Eine Rechtspopulistin?

    Welche Einnahmen meinst du? Abgeordneten-Diäten werden doch vom Staat gezahlt, nicht von den Parteien.

    So wie ich das verstanden habe soll davon bislang aber auch etwas an die Partei (DIE LINKE) zurückfließen. Das endet nun. Gleichzeitig wird, meine ich, über ein Mandat im Bundestag auch das heimische Büro und etc. finanziert. Diese Büros arbeiten dann aber nicht mehr für die Linke sondern eben für das BSW. Es bestände ja die Möglichkeit für die Linke die Mandate mit parteitreuen zu besetzen, die dann eben auch in ihrer Sache (also Sache der Partei) die Gelder verwenden... Auf mich wirkt es so, dass mit der Kohle, die im Bundestag auf dem Ticket der drei Direktkandidaten verdient wird, ein Konkurrenzgeschäft eröffnet wird und das empfinde ich als parasitär.


    Sie ist aber auch gegen Migration. Interessante Einordnung jedenfalls. Ich hätte gesagt, sie ist gegen den US-Imperialismus. Putins Imperialismus stört sie nicht so sehr. Und wenn er auch die halbe Ukraine annektiert, sein Gas nehmen wir trotzdem gerne. Wäre jedenfalls interessant, wie unsere NATO-Verbündeten reagieren, wenn wir das wirklich durchziehen würden. :D

    Ich glaube da irrst Du. Sie ist nich proforma gegen Migration. Sie sieht nur in der aktuellen Form Probleme und das kann sogar ich nachvollziehen. Und auch dass sie sich an Putins Imperialismus "nicht stört" halte ich für ein wissentlich gestreutes Gerücht. SIe stört sich aber entschieden daran, dass der weit umfassendere und übergriffigere US-Imperealismus überhaupt nicht thematisiert wird. Sie deutet Putins Krieg zu einem wesentlichen Teil eben als Anti-US-Imperialistische Maßnahme... und das mit Mitteln, die vorher vom Imperium selbst angewendet wurden.

    Tatsächlich sitzt sie aber auch nur da, wo sie sitzt, weil drei ihr Direktmandat geholt haben. Wenn diese drei nun in einer Pressekonferenz zum Ausdruck bringen, dass sie es im Grunde nicht akzeptieren können, dass hier Mitnahmeeffekte eintreten, die sich zudem noch gegen die eigene Partei richten, hat das für mich wirklich einen faden Beigeschmack. Wenn man sich mit der Partei nicht mehr identifizieren kann und etwas Neues gründen möchte, dann sollte man schon die Größe haben auch auf Einnahmen durch die alte Partei zu verzichten. So wirkt es auf mich schlicht und einfach gierig und weak.


    Zur Diskussion (links/rechts) mit Hohli würde ich sagen, dass sich die politischen Einordnungen (links oder rechts) ja schon länger eher überholt als aktuell waren. Was die Wagenknechtpartei tatsächlich von allen anderen, bis auf die AfD, abhebt ist die Ablehnung einer scheinbar bedingungslosen Westbindung. Dass Sie als eine der wenigen prominenten Politiker*innen außerhalb der AfD noch die NordStream-Sabotagen anspricht ist ziemlich bezeichnend. Aber auch aus einer doch eher linken Anti-Imperialistischen Tradition heraus kann man das natürlich tun und begründen, ohne jetzt gleich "national" sein zu müssen. Ich würde Wagenknecht nicht unbedingt als Nationalistin betrachten, sondern eher als Anti-Imperialistin, zumindest wenn ich die Wahl zwischen beiden Bezeichnungen hätte. Waren Che Guevarra und Fidel Castro nun Nationalisten (Patria o Muerte!) oder linke Anti-Imperialisten? Die Frage ist nicht uninteressant... in Verbindung mit der Einordnung Wagenknechts.

    Weiß wer? Kemfert, Quaschning und andere Bewohner des Elfenbeinturmes? Ich habe nun wirklich lange nichts mehr zu diesem Thema geschrieben, aber ich halte es auch für die nächsten 30 Jahre für so ziemlich ausgeschlossen, dass hier 100% der verbrauchten Energien aus erneuerbaren Energiequellen stammen. 80% und wir werden hochzufrieden sein können... freilich... je nach Wetterlage. Am Ende wird auch hier das Pareto-Prinzip greifen. Die letzten 20% werden im Aufwand zu keinem vernünftigen Verhältnis mehr zum Nutzen stehen und deshalb einfach bleiben. Man wird dafür irgendetwas anderes tun können: Wälder aufforsten, CO2 abscheiden usw.

    Aber bevor ich so eine Quatschnovelle wie zum GEG beschließen würde, würde ich mich eher mal mit deutlich tiefer hängenden Trauben beschäftigen. Nein, es wäre wirklich wichtig und richtig das Thema Klimaschutz einmal pragmatisch, sinnvoll und strukturiert anzugehen, anstatt hauptsächlich öffentlichkeitswirksam und schon hysterisch anmutend. Das kann am Ende bedeuten, dass wir nur 80% schaffen... aber da wären dann die Bevölkerung und Branche von einem sinnvollen Weg überzeugt und bereit daran zu arbeiten.

    Ich fragte Hans schon vor ein paar Jahren mal in seiner Sendung wer das eigentlich alles bauen soll. Bis heute sehe ich kein Szenario in dem es gelingt. Aktuell beschäftige ich mich intensiv mit der kommunalen Wärmeplanung. Weißt Du wie viele Städte im Westen (mit bis zu 100.000 EW) bis heute kein Fernwärmenetz haben? Das muss da jetzt eigentlich alles verlegt werden. Wer soll das machen Tilo? Die Heinzelmännchen? Ich finde es ja wirklich super, wenn man hier das Proletariat hochhält, aber das wichtigste Problem, nämlich fehlende Arbeitskräfte in diesem Bereich, in kaum einer Sendung formuliert. Man glaubt einem Volker Quaschning wenn er sagt: "Berlin kann bis 2030 klimaneutral werden" und unterstellt jedem, der lang und breit begründet warum das eigentlich überhaupt nicht geht niedere Absichten oder Desinteresse am Planeten.


    Theo Koll meinte heute im ZDF Wagenknecht schwebe eine stramm-konservative Migrationspolitik vor. Du vermutest eine autoritäre Partei. Tina Hassel in der ARD macht ähnliche Anspielungen und stellt sie, wie Schirdewan (der Typ hat die Ausstrahlung einer Asbestwellplatte), in die rechte Ecke. Nettes Narrativ. Ich werde es jetzt noch öfter hören. Und was soll eigentlich diese Kritik an Wagenknechts Position zur Migration, während Olaf Scholz im Spiegel verspricht: "Wir müssen endlich im großen Stil abschieben!". Wagenknechts Position soll sich hier noch weiter rechts als die des Kanzlers befinden? Really?!


    Ich habe mir vor nem Jahr mal versprochen, da mitzumachen, wenn sie es durchzieht. Keine Ahnung ob ich aktuell dabei bleibe. Mir gefällt schon einmal nicht, dass die 10 ihr Mandat nicht zurückgeben und keine Größe zeigen. Mir gefällt auch dieser Name nicht... Aber eine rechte Politikerin aus ihr zu machen und ihr soviel Zeug wie heute nachzusagen, gefällt mir noch viel weniger.

    Ja, so sehe ich das auch. Eine große Enttäuschung könnte dieser wirklich beeindruckenden Wahl folgen.


    Und trotzdem: In Polen hat vor allem die Jugend demokratisch entschieden von wem sie Polen regiert sehen will. Es entstand dort ein demokratischer Aufstand gegen die PIS. Meine Bekannten erklärten mir: „Morgen entschiedet Polen ob es zum Osten oder zum Westen gehört“. Was auch immer die in der EU sehen, sie wollen das. Und es macht mich natürlich etwas nachdenklich. Vielleicht haben die ja Recht mit Putin? Ich habe mich schon einmal geirrt. Und: Vielleicht ist diese EU ja doch etwas wofür es sich zu kämpfen lohnt? Wir haben uns hier einen ziemlich abgefuckten Blick auf Politik und politische Akteure angewöhnt. Die Polen wissen noch wie ihr Land vor 30 Jahren aussah und wie sie es mit viel Fleiß und harter Arbeit ohne Soli entwickelt haben. Ich habe da wirklich großen Respekt vor.


    Dass die Polen in der Regel eine ziemlich ablehnende Haltung Russland gegenüber haben, wird kaum zu ändern sein. Die Besatzungsmacht der SU ist den Polen in wirklich schlechter Erinnerung geblieben. Ich kann da reden was ich will; Sie sind überzeugt davon, dass Putin weitergeht, wenn er nicht gestoppt wird. Gleichzeitig fühlen sie sich den Ukrainern, die die Polen seit Jahren schon in ihr Land lassen, verbunden. Ja, auch hier gibt es mittlerweile ein gewisses Murren in der Gesellschaft, aber man fühlt mit diesen Menschen und kann sich auch sprachlich verständigen. Ein Angebot gegen weitere Waffenlieferungen machte eigentlich nur die ultrakonservative „Konförderatia“ mit einem Frauenbild aus dem Mittelalter.

    Das klingt ja super positiv. Leider habe ich von polnischer Politik 0 Ahnung, außer das die letzten ca. 15 Jahre irgendeine ultrakonservative Partei dran war. Was hat die ganzen Leute denn motiviert eine Alternative zu wählen?

    Einfach dieser ultra-konservative Kurs der Regierung. Abtreibungsrechte spielten für junge Frauen eine wichtige Rolle. Die Aushöhlung der Demokratie (Gewaltenteilung) durch die Einsetzung hoher Richter, durch die PIS… etc..

    Wichtige Wahl in Polen heute.


    Leute, ich bin schwer beeindruckt. Heute wurde in Polen die PIS abgewählt. Die Wahlbeteiligung wird bei über 73% gelegen haben und noch immer stehen zumeist junge Leute an (z.B. in Warschau) um ihre Stimme abzugeben. Sie standen zum Teil 5 Std. an. Die Taktik der Regierung bestand wohl auch darin absichtlich zu wenig Wahllokale in den Großstädten zu eröffnen. Als Ergebnis erhält sie jetzt Bilder, die junge Frauen und Männer in der Kälte zeigen um eben gegen jene Regierung ihre Stimme abzugeben. Das ist schon mehr als beeindruckend. Ein wichtiges Motiv für diese jungen Menschen ist auch die EU. Sie wollen Polen in der EU sehen.

    Sie nun mit einer beschissenen Politik zu enttäuschen wäre fatal. Es sind, gefühlt, die Wenigen, die noch an diesen Laden glauben. Soviel Hoffnung sehe ich dieser Tage selten.


    https://x.com/philbrokes/statu…&t=QsjSAk1DsngL1N28m4XIYQ

    Och, ich fand seinen Einwand mit der Ungleichheit Ost-West eigentlich ganz legitim.


    Fand den Podcast "schön", und natürlich würde ich mich über eine Spezialfolge über unser aller Verschwörerheinis zu Nordstream2 sehr freuen.

    Ja, dass die Ungleichheit im Osten wie im Westen den derzeit viel besprochenen Ost-West-Konflikt in der Diskussion aktuell bei Weitem überstrahlen sollte, kann ich nachvollziehen. Oschmann beschreibt in seinem Buch natürlich noch andere Dinge aber war jetzt nicht Thema.


    Trotzdem: Wenn im Westen Häuser vererbt werden, die für 500.000€ veräußert werden können, kann da Stefan nicht einfach sagen: "ja und? wo ist jetzt der Unterschied?"


    Was er aber am meisten "unterschätzt" ist für mich der Umstand, dass Eigentum (ob Immobilien oder Unternehmen), welches in einer Stadt oder im Umland auch dort Lebenden Menschen gehört für die dort Lebenden eben auch häufig tatsächlich noch als eine Art Verpflichtung wahrgenommen wird. Du schließt als mittelständischer Unternehmer schnell mal eine Filiale in Magdeburg oder Dessau, aber nicht dort wo Du wohnst und das Unternehmen gegründet hast. Wenn Dir als Immobilienbesitzer ein ganzer Wohnblock mit Laden und Kneipe in der Innenstadt gehört in der Du selber lebst, ist es Dir wichtig, dass die Laden- oder Kneipenbesitzer von der hiesigen Bevölkerung auch angenommen werden. Wenn das eine Immobile in Dessau ist, kann das auch ein Laden sein, der immer leer ist und lediglich der Geldwäsche dient. Das sind einfach strukturelle Unterschiede, die sich bemerkbar machen.


    Und dann dieses bescheuerte Bashing: "Lieber als arme Kirchenmaus in Frankfurt, als auf dem thüringer Land" - ich habe da jetzt 7 Jahre meines Lebens verbracht. Wichtig ist ein soziales Umfeld. Wenn Dein bester Kumpel da lebt, gut bezahlte Arbeit da ist und an Wochenenden solide Pläne gemacht werden können, ist doch alles schick. Die Luft ist sauberer. Kinder können in der Natur groß werden... Ich halte so ein Leben für alles andere als minderwertig. Die Verbindlichkeit ist einfach ganz anders. Ich habe auch 6 Jahre in Berlin gelebt. Wenn ich da morgens zum U-Bahnhof-Leinestraße ging und dort schon 7Uhr jemand saß, der sich eine Spritze setzte, hat mich das jetzt nicht so gut in den Tag starten lassen, wie ein kurzer Spaziergang zur Arbeit mit Blick aufs Grüne. Da zeigt Stefan immer so eine komische Seite, nach dem Motto: "Ich bin ein Ossi. der der Hölle empfloh. Wenn Ihr Euch genug anstrengt, könnt Ihr das auch! Ansonsten halte ich Eure Orte (und damit auchirgendwie Euch, die Ihr dageblieben seid) für derart Scheiße, dass sie eher renaturiert werden sollten als weiter eine Heimat zu bieten." Das empfinde ich als wirklich unangenehm überheblich.

    mit welcher flagge würdest du gerade deine solidarität für die zivilen opfer des gazastreifens ausdrücken? stell dich doch nicht gar so blöd an

    Nunja, da sollte man sich wirklich nochmal den zeitlichen Ablauf anschauen. Wenn an einem Sonntag Menschen mit Flaggen „gefeiert“ haben, ist das erstmal etwas, was auch ich moralisch als ziemlich fragwürdig empfinde.

    Wenn Israel jetzt in GAZA einrückt oder trotz des Einsatzes von „Präzisionsbomben“ (auch so ein bekloppter Propagandabegriff) hunderte von Zivilisten im Zuge dieser Maßnahmen draufgehen… steht so eine Versammlung für mich wieder für etwas anderes. Medial wird man das natürlich überhaupt nicht voneinander zu trennen, oder menschliche Beweggründe einiger Demonstranten dort ausfindig machen, weil wir natürlich „die Guten“ sind. Da wirst Du jetzt regelmäßig Demonstranten sagen hören: „Tod den Israelis“. Und ja, es gibt muslimischen Antisemitismus in Deutschland, der, würde er in der Form von Deutschen geäußert werden, wahrscheinlich viel häufiger geahndet werden würde. Die Sprachbarriere verhindert hier sicherlich einiges.


    Kurzum: Dort versammeln sich sicherlich auch Antisemiten, die, kommt es zu israelischen Kriegsverbrechen, diese auch zu Recht anprangern. Es ist absolut schwierig nun damit umzugehen… gerade in Deutschland.