Bundestagswahlen 2021

  • Kanzlerkandidaten-Inszenierung: Laschets Weg ins Paradies

    Gestern las ich ein Zitat, das meinen Blick auf die Welt und auf das aktuelle politische Geschehen einschneidend veränderte. Es stammt von Armin Laschet, der von der Evangelischen Nachrichtenagentur IDEA folgendermaßen zitiert wird:

    »Der Glaube an Gott ist prägend für mein Verständnis der Welt, […] wenn man daran glaubt, dass es nach dem Tod irgendwie weitergeht, macht man auch Politik anders als zum Beispiel ein Kommunist, der bis zum Lebensende dringend mit allen Mitteln das Paradies auf Erden schaffen will.«

    Manchmal sind es wenige Worte, die einem bewusst machen, dass man eine Person bislang völlig falsch eingeschätzt hat; die verdeutlichen, dass man sie anders wahrnehmen muss, wenn man ihr unergründliches Tun und Schaffen wirklich verstehen möchte. So nun auch in diesem Fall. Meine Augen, die einer Ungläubigen, wurden weit geöffnet.

    Wie viel Weisheit, Demut und Voraussicht doch in diesen Worten stecken. Nur die christliche Gewissheit eines Lebens nach dem Tode kann uns Menschen die Hoffnung geben, dass wir uns in diesem Leben gar nicht so sehr anstrengen müssen – weil es ja eh nichts bringt; weil es viel schöner wird, wenn wir uns nicht verzweifelt gegen den großen Plan Gottes stemmen. Laschet und Gott haben natürlich recht: Denn wenn wir schon jetzt in einem Paradies leben würden, wer würde dann überhaupt noch sterben wollen? Man kann nur hoffen, dass alle Kommunisten in die Hölle kommen, damit sie das endlich kapieren: Weltverbesserung bringt nichts. Das Paradies ist denjenigen, die daran glauben, sicher – weshalb wir uns besser auf die wichtigen Dinge im Leben konzentrieren sollten. Welche das sind, können Sie in der Bibel und im Wahlprogramm der Union nachlesen.[...]


    Näh. Besser nicht nachlesen.

    Bringt eh nichts.


    (Spaßaufgabe: einfach mal "Gott" mit "Kapitalismus" ersetzen.)

  • Wenn ich mir angucke wer in den 68ern stolz seine Mao-Bibel vor sich hertrug, so ziemlich alle Alt-Linken/Alt-Grünen, da scheint mir die Bibel auf Laschet sowenig Eindruck gemacht zu haben wie die Mao-Bibel auf Winfried Kretschmann : )


    Mao: Der Kommunismus ist nicht Liebe, sondern der Hammer, mit dem wir Feinde zerschlagen


    Che: The true revolutionary is guided by great feelings of love.


    Choose Life

  • Falschbehauptungen über die Grünen: Der ruchlose Herr Merz

    Friedrich Merz verzerrt grüne Forderungen und verbreitet Lügen über die Partei. Und Armin Laschet schweigt dazu, weil Merz Teil seiner Strategie ist.


    [...] Als die Grünen die Idee für ein Klimaschutzministerium mit einem Vetorecht aufbrachten, behauptete er, nun zeige sich das „staatsautoritäre Denken der Grünen“ – es sei mit der Verfassungsordnung unvereinbar, dass ein Ministerium gegen Bundestagsentscheidungen ein Veto einlege.

    Von Bundestagsentscheidungen ist allerdings im Konzept der Grünen nirgendwo die Rede, sondern nur von anderen Ressorts im Kabinett. Die Grünen wollen für Klimaschutz ein Einspruchsrecht ähnlich dem des Finanzministers bei Finanzfragen, das längst existiert – und den Bundestag nicht einschränkt. Merz behauptete also nachweislich etwas Falsches.

    Wenig später twitterte das Team Merz, dass ein grünes Einwanderungsministerium „möglichst viele Einwanderer unabhängig von ihrer Integrationsfähigkeit nach Deutschland einladen“ solle. Außerdem solle die Gender-Sprache „uns allen aufgezwungen“ werden.

    Beide Behauptungen sind in AfD-Kreisen und bei rechtsextremen Trollen beliebt, haben aber mit der Realität nichts zu tun. Weder planen die Grünen ein Bundesgesetz, das allen Deutschen das Gendern vorschreibt – noch wollen sie unbegrenzt Einwanderer ins Land lassen.

    Sie plädieren in ihrem Programm für legale Zugangswege oder die Aufhebung der Beschränkungen beim Familiennachzug, möchten aber keineswegs unkontrolliert die Grenzen öffnen. In den elf Bundesländern, in denen sie mitregieren,twitterte das Team Merz, setzen sie die deutsche Abschiebepraxis um. Ja, sie schieben sogar nach Afghanistan ab, in ein Land, in dem lebensgefährliche Zustände herrschen.[...]

  • Nachdem mit Laschets Lacher, Baerblock Plagiat und Lebenslauf alle medialen Säue durch mehrere Dörfer getrieben wurden... Ich habe das Gefühl wir sind jetzt in folgendem Stadium angekommen:


    "Wer kann sich die nächsten 8 Wochen am besten wegducken, ohne was zu sagen?" Quasi die medienpolitische Ausgabe von "Wer kann unter Wasser länger die Luft anhalten?"

  • Ja, da war der US-Wahlkampf wenigstens noch pompös in seiner Absurdität. Der hier ist einfach nur... ja was eigentlich? Man kann es den Parteien ja nicht einmal verübeln, weil "DIE MEDIEN" ja auch nicht wirlich Lust haben konkret zu werden. Baerbock Auftritt bei Kleber war ja auch wieder bezeichnend (ebenso wie der Interviewer selbst "es wird Opfer geben, die zahlen müssen" *würg*):


    https://www.zdf.de/nachrichten…l-vom-09-08-2021-100.html


    Und ich bin nun echt kein Fan von Stilnoten und schäme mich selbst ein bisschen für das, was folgt: Man merkt echt, dass der die Scheiße abgeht - die Frau ist leider völlig überfordert und hat Angst auch nur irgendwie, irgendwo in ein Fettnäpfchen zu treten. Tatsächlich ist das nicht die beste Voraussetzung, um eine Regierung anzuführen, oder? Und bevor wsie konkret wird, wem sie etwas wegnimmt, schwadroniert sie darüber, dass es die technologischen Möglichkeiten gibt, den Klimawandel aufzuhalten und die Arbeitsplätze hier zu behalten. Mööööp, lame, der nächste bitte.


    Da passiert halt einfach nichts in diesem Wahlkampf. Ich geb dem Internet die Schuld.

  • Das Gespräch ist ja mal echte Grütze und symbolisch für diesen schnachnasigen Wahlkampf...


    Baerbock mittlerweile im Schulzmodus und versucht nur noch mit Buzzwords wie Stahlarbeiter und Klimawohlstand um sich zu werfen. Das hätte die Union ja kaum besser hinbekommen, diesen Neologismus. Kann sie mir mal Klimawohlstand erklären? Und wie viele Lieblingsfußballvereine hat sie?


    Kleber sagt, dass die Grünen in der Wahrnehmung des Plebs das beste Klimaschutzprogramm hätten, ohne ZDF (Zahlen, Daten, Fakten) zu bringen um ihr Mal auf den Zahn zu fühlen. Stattdessen nur Fragen nach Clausis eigenen und Baerbocks Gefühlen ("Wie fühlt es sich an, dass sie vielleicht nicht mehr die erste Frau aus der Grünen Bewegung an der Spitze einer Industrienation sind?" oder "Wollen sie Robert Habeck zur besten Sendezeit danken?")


    Boah ey, Leude, ich hab so kein Bock mehr auf die nächsten Wochen... Totaler Abfuck von allen Seiten.

  • Die sPD will ja dann doch keine negative Wahlwerbung mehr machen.



    Schade eigentlich.

  • A propos negative Wahlwerbung - Andere sind da nicht so zimperlich:

    AfD-Freunde hängen Großplakate auf: Rechte Kampagne gegen Grüne

    Mit Großplakaten macht eine AfD-nahe Initiative Stimmung gegen die Grünen. Die Finanzierung bleibt unklar, der Macher gibt sich wortkarg.


    David Bendels trägt dick auf. 5.000 Großplakate werde man in über fünfzig deutschen Städten aufhängen, um vor den Grünen zu warnen, sagt der Kampagnenmacher am Dienstag der taz. Die ersten gibt es tatsächlich schon. Die Slogans darauf sind derb – und legen schnell offen, aus welcher Ecke die Kampagne kommt. „Totalitär. Sozialistisch. Heimatfeindlich.“, seien die Grünen, heißt es dort in großen Lettern. Oder: „Klimasozialismus. Ökodiktatur. Enteignungsterror.“

    Von der behaupteten „unabhängigen Bürgerinitiative“, welche die Aktion organisiert habe, kann keine Rede sein – es ist vielmehr eine rechte Truppe von AfD-Freunden. Als Verantwortliche für die Großplakate wird die Conservare Communication GmbH mit Adresse in Hamburg angegeben, die von David Bendels geleitet wird. Der Ex-CSUler ist auch Chefredakteur der Rechtspostille „Deutschland Kurier“, für die sich ebenfalls Conservare verantwortlich zeichnet.

    Nun tritt Bendels auch als Sprecher der Anti-Grünen-Kampagne auf. Auf Nachfragen der taz reagiert er jedoch einsilbig. Wer hinter der „Bürgerinitiative“ steckt, will er „aus datenschutzrechtlichen Gründen“ nicht mitteilen. Auf der Homepage werden einzig noch der frühere Spiegel-[jetzt WELT]-JournalistMatthias Mattusek und der Verschwörungsprediger Hagen Grell mit Videostatements aufgeführt.

    Auch zur Finanzierung will Bendels nichts sagen. „Dazu äußern wir uns grundsätzlich nicht.“ Benannt werden in einer Mitteilung nur Spenden von „Mittelständlern und engagierten Bürgern“.[...]

  • Die sPD sollte auch nicht mit etwas werben was das Wort "sozial" beinhaltet...

    Eigentlich nicht. Aber wenn damit Laschet und sein korrupter Club Deutscher Unterneher in der Regierung verhindert werden, ist mir mittlerweile fast jedes Mittel recht.


    Ist ja nicht so, als würde nicht stimmen, was das Video behauptet. Es verschweigt halt nur die Beteiligung der sPD an den letzten beiden Bundesregierungen.

  • Mich hat es grad sehr überrascht, dass die Partei die Basis schon 22800 Mitglieder hat. Wie groß ist die Wahrscheinlichkeit, dass wir die ab Herbst im Bundestag haben?

    Zum Vergleich die AfD hat ca 31200 Mitglieder. Die Basis wird überwiegend von Querdenkern gewählt. Ob jemand der quer denkt bei einer Forsa-Umfrage mitmacht? Scheiße, ich hab grad die blöde Befürchtung die 5% für die Partei sind nicht unmöglich.

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