Bundestagswahlen 2021

  • weil ich das jetzt schon öfter gehört hab und der Söder das in dem Gespräch auch wieder als nen Argument bringt.

    Wir würden ja dazulernen und haben jetzt gelernt, dass man Masken braucht und daher lagern wir jetzt nen 6 Monatsvorrat ein.

    Ich kann mich irgendwie erinnern, dass ich letztes Jahr wo gelesen hatte, dass es solche Erkenntnisse von Notfallvorratshaltung schon mal gab. Da es auf alle Dinge, welche eingelagert werden aber auch Verfallsdaten gibt, müssen die regelmäßig ersetzt werden, was im Haushalt zu Kosten führt. Da es lange Zeit keine entsprechenden Katastrophen gab, konnte man das dann immer schwerer rechtfertigen und daher wurde das halt schlicht eingespart. Glaub das war in dem Artikel auf Frankreich bezogen. Kanns aber irgendwie nimma finden...


    Da fällt mir noch ein, dass es da irgendwie auch ne skurrile Geschichte zu Klopapier gab, dass ne Behörde vor Jahrzehnten auf Vorrat kaufte.

  • Moneyquote:


    Es ist ein bisschen so, wie als wenn du Grund­schü­le­r:in­nen bei der Einschulung den Tornister gibst, aber es ist nix drin. Keine Stifte, keine Mappen, keine Blätter und erst recht kein Laptop. Die Lobbyisten machen die Treffen einfach außerhalb des Bundestags. Wenn du das nicht auf dem Briefpapier des Bundestages macht, sondern alles mündlich funktioniert, dann kann einer dir nie was nachweisen. Das heißt, die, die als korrupt enttarnt worden sind, sind eigentlich nicht nur korrupt, sie sind auch noch ziemlich dumm. Das ist nur die Spitze des Eisbergs, die wir in diesem Jahr erlebt haben.

  • https://www.dwdl.de/images/1630230167_armin-laschet-werbung-bild.jpg


    Würdelos...


    Bei DWDL haben sie aber auch irgendwie einen seltsam trockenen Humor:


    [...] Nur: Armin Laschet kann nichts für die Anzeige. Das Zitat, das die "Bild" für die Anzeige nutzt, hat er zwar gesagt. Allerdings ist die Anzeige weder von ihm beauftragt noch genehmigt worden. Das hat die CDU mittlerweile bestätigt. Und auch von Springer heißt es: "Die Anzeige war nicht mit der CDU oder Herrn Laschet abgestimmt." Und auch ohne diese Bestätigung hätte man davon ausgehen können, dass der Kanzlerkandidat der CDU nicht für die Zeitung wirbt. Nicht im Wahlkampf und auch sonst nicht. Axel Springer bzw. "Bild" haben sich hier einfach das Foto eines bekannten Menschen genommen und daraus eine Anzeige gemacht. Das ist durchaus üblich in der Werbung.

    Für viele Kritiker ist die Anzeige vielleicht auch deshalb ein gefundenes Fressen, weil es im aktuellen Wahlkampf eine besondere Beziehung zwischen der Zeitung und der CDU gibt. So ist die ehemalige "Bild"-Chefredakteurin Tanit Koch seit einigen Wochen Beraterin von Armin Laschet (DWDL.de berichtete). Sie kümmert sich um Pressearbeit und koordiniert die Wahlkampfkommunikation. Mit der "Bild"-Anzeige hat aber auch sie mutmaßlich nichts zu tun.

    Nein. Ganz bestimmt nicht.

  • Das schlimmste an diesem "Wahlkampf" ist nicht mal, dass das Brechmittel Olaf "Cum-Ex" Scholz ohne jede Eigenleistung seiner Partei plötzlich doch noch eine gute Chance auf die Kanzlerschaft hat, sondern dass im Windschatten dieser unsäglichen Anti-"Linksrutsch"-Kampagne, die jetzt offenbar von allen drei KandidatInnen befeuert wird, die erz-neoliberale und stellenweise erschreckend rechtsoffene fdP ziemlich zielsicher in eine Regierungsbeteiligung befördert werden wird.

  • sondern dass im Windschatten dieser unsäglichen Anti-"Linksrutsch"-Kampagne, die jetzt offenbar von allen drei KandidatInnen befeuert wird,

    Die Bedrohung ist real.

    Die Grünen gehen tatsächlich auf Distanz zur Linkspartei : )



    Wer die Gefahr des Linksrutsches immer noch nicht erkannt hat, den muss man halt mit der Nase drauf stoßen.

  • Das schlimmste an diesem "Wahlkampf" ist nicht mal, dass das Brechmittel Olaf "Cum-Ex" Scholz ohne jede Eigenleistung seiner Partei plötzlich doch noch eine gute Chance auf die Kanzlerschaft hat, sondern dass im Windschatten dieser unsäglichen Anti-"Linksrutsch"-Kampagne, die jetzt offenbar von allen drei KandidatInnen befeuert wird, die erz-neoliberale und stellenweise erschreckend rechtsoffene fdP ziemlich zielsicher in eine Regierungsbeteiligung befördert werden wird.

    Und dennoch finde ich es fast noch erstaunlicher, wie es die deutsche Linke eben nicht schafft ähnlich in die Kerbe zu hauen wie ein Corbyn oder Sanders. Wenn es wirklich nur das SED-Stigma sein sollte, dann können wir die Linke als Partei für die nächsten Legislaturperioden auch noch knicken, wenn sie nicht mal das Vakuum an Inkompetenz hier ausgefüllt bekommen. Inhaltlich falsch gemacht haben sie nicht viel (und dass das Wahlverhalten zum Bundeswehrmandat in Afghanistan der Linken jetzt in der Form so medial begleitet wird und Grün/Schwarz/Rot so draufhauen, das ist nicht weniger als die Spitze der Bigotterie).

  • Tja ...


  • Tja ...


    Den Gedankenaustausch hätte sie gerne auch innerhalb ihrer Fraktion klären können, oder gibt's bei der nächsten Vorstitzendenwahl dann eine Watsche vom Cem? Pfzt....Scheiß Twitter.

  • Ich glaube auch nicht das in der Etage unstrategisch getwittert wird, das ist alles wohl kalkuliert.


    In den USA gibt es eine Partei mit zwei Farben, bei uns eine Partei mit 4 Farben - natürlich will jeder mit seinem farbigen Parteibuch Karriere machen, aber am Ende tut sich da nicht viel.


    Wenn ich schon alle 4 Jahre die Sonnenschirme mit den Parteilogos sehe ... jedem Schnorrer spende ich mehr Aufmerksamkeit.

  • Und dennoch finde ich es fast noch erstaunlicher, wie es die deutsche Linke eben nicht schafft ähnlich in die Kerbe zu hauen wie ein Corbyn oder Sanders.

    Na ja. Gegen beide wurde aus der eigenen Partei (oder im Fall von Sanders aus der Partei für die er als Kandidat antreten wollte) massiv Stimmung gemacht und Millionen in Kampagnen gegen sie investiert. Das Ergebnis war in beiden Fällen mehr oder weniger die Vernichtung der parlamentarischen Linken in Großbritannien und den USA.


    Der Umstand, dass wir uns hier ständig irgenbwelche Videos von linken youtube-Pundits und Podcastern durchreichen, täuscht vielleicht ein bisschen darüber hinweg, dass in beiden Ländern eigentlich nur ein winziger Teil der Bevölkerung überhaupt weiß, was mit diesem democratic socialism eigentlich gemeint ist.

    Einige linke "Populisten" in den USA versuchen immerhin, jetzt außerparlamentarisch mehr Druck auf die Straße, oder eine dritte Partei in den Kongress zu bringen. Aber wenn man sich ansieht, wie sich die "linken" HoffnungsträgerInnen im derzeitigen Kongress von der wirtschaftshörigen demokratischen Parteimaschine vereinnahmen lassen, oder wie halbwegs unabhängiger Journalismus nur noch eine breite Öffentlichkeit findet, wenn er sich gegen die Demokraten richtet und deshalb vom rechtpoulistischen Hetzsender FOX News aufgegriffen wird und ansonsten nur noch als Abo-modell auf alternativen Kanälen stattfindet, zu denen die breite Bevölkerung keinen Zugang hat und von denen sie nichts weiß, dann sind wir hier in Deutschland mit der Linkspartei immerhin noch ein bisschen besser dran.


    Egal was man von der Genossin Wagenknecht und ihrem Ehemann halten mag - DIE LINKE hat es nach dem Wechsel im Vorstand immerhin geschafft, sich nicht mehr in internen Grabenkämpfen und Personenkulten aufzureiben und sich statt dessen auf ihre klassischen Inhalte zu konzentrieren.

    Aber das Kernproblem ist natürlich auch hier, dass unser gewissenhafter deutscher Wertejournalismus politisch erstens weitgehend sowieso nicht an Inhalten, sondern nur an Personen interessiert ist, die sich irgendwelche abstrakten Werte auf die Stirn schreiben, und dass er sich nach 16 Jahren Merkel zweitens so im radikalen Zentrismus eingebürgert hat, dass alles was den Status Quo von der "sozialen Marktwirtschaft" ernsthaft in Zweifel zieht und nicht das Kampflied des unbedingt ohne Rücksicht auf Verluste zu veteidigenden Wirtschaftsstandortes anstimmt, den meisten RedakteurInnen offenbar schon als extremistischer Ausfall gegen den guten Ton gilt und bestenfalls als abschreckender Gegenentwurf den anderen Parteien zur Distanzierung vorgesetzt wird.


    Die Ko-Vorsitzende und Spitzenkandidatin Wissler hat sich zum Beispiel in den letzen Wochen in drei Talk-Formaten - wie ich finde durchaus erfolgreich! - mit Spitzenpolitkern von €dU, fdP und (neo-)"liberalen" Starmoderatoren duelliert, und die linke Position zum Afghanistan-Einsatz sehr deutlich gemacht, ohne dabei auch nur ein eiziges mal das Wort Nato-Austritt zu erwähnen. Auch Dietmar Bartsch hat neulich erst im Tagesspiegel erklärt, dass DIE LINKE das Thema Nato nicht mehr für entscheidend hält, um Koalitionsverhandlungen aufzunehmen.


    Und trotzdem können gewissenlose Opportunisten wie Herr Söder und sein kleiner Armin, transatlantisch Olivgrüne wie Herr Habeck, Frau Baerbock und Herr Özdemir, oder neoliberale Königsmacher wie Herr Lindner auch im öffentlich-rechtlichen Fernsehen völlig unwidersprochen so tun, als sei die Linke "nicht regierungsfähig" weil sie nicht bedingungslos hinter der NATO stünde. Auch im Kommentariat des sonstigen Tagesjournalismus ist mir bisher noch kein größerer Artikel untergekommen, der das mal richtig gestellt hätte.


    Marco Bülow hat leider recht. eine Rot-Grün-Rote Regierung ist . außer von der Linkspartei - politisch nicht gewollt. Weder von den beiden größeren "links"liberalen Parteien, noch von den bürgerlichen JournalistInnen, die hier die Hofberichterstattung in der Hand haben. Was soll die LINKE gegen diese Wand aus geballter Ignoranz ausrichten?

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!