Shitshow Analyse: Trump vs Biden (Runde 1)

  • Halte den Ansatz von Biden direkt am Anfang („ich bin die Partei“) für gar nicht so doof. Das geht nicht nur gegen das „kommunistische Sockenpuppe“-Argument; sondern auch gegen das Narrativ „die Demokraten sind alle so uneinig, haben keine klare Linie“ usw.

    Biden stellt damit halt klar, dass die Querelen damit jetzt rum sind; er wurde gewählt und sein Programm ist jetzt die Linie der Partei (und nicht zum Beispiel das von Sanders).


    Und der Ansatz ist aus deutscher Perspektive vielleicht etwas absolutistisch; aber dieses „Führung zeigen“ hat etwas sehr amerikanisches und das dürfte nur wenige potentielle Demokraten-Wähler stören.

  • Da hab ich mir die Shitshow gerade 10 Minuten bevor das hier kam komplett am Stück angeguckt und jetzt muss ich mir den Shit schon wieder teilweise angucken weil ich euer neues Format sehen will, ich dreh gleich am Rad.^^

  • Übertriebene politische Korrektheit gegen übertriebene politische Unkorrektheit - beides sehr bedeutungsschwanger vorgetragen...


    Es nutzt garnichts wenn sich eine handvoll alte Demokraten hinkniehen, alles nur rein symbolisch, keine Inhalte, keine Änderungen - das wird nicht gut enden. Keiner von beiden wird etwas ändern, 50% werden immer militanter dagegen sein, egal wer es am Ende macht.


    Hatte was von einer Beerdigung der USA, mein aufrichtiges Beileid...

  • Für Neulinge: Tilo ist derjenige, der eine Debatte zum Corona-Thema im Aufwachen!-Forum im Keim erstickt hat durch die Zensur eines Meinungsführers der Maßnahmen-Kritiker.

    Bevor das wirklich noch ein Neuling glaubt:

    Seitenweise Pamphlete per copy/ paste hier einfügen (mit oder ohne Kennzeichnung als Zitat) ist Nachplappern, das einzige was du führst ist ein Kampf gegen Windmühlen.

  • Marner

    Zitate sind bei mir immer als solche gekennzeichnet und mit Quellenangaben versehen.


    Tatsächlich gehöre ich aber zu der Minderheit, die heutzutage noch ein paar halbwegs fehlerfreie Sätze am Stück schreiben kann. Vielleicht kommt‘s dir deswegen vor wie geklaut?

    Bullsyd! Ein drei Posts langes Traktat war ohne Quellenangabe oder Link in den Seuchenthread kopiert, nur ein Beispiel.


    LDR

    fürs Löschscherbengericht: auf meinem Bierdeckel steht Mindcrime

  • Sehr nice, dass ihr noch ne Analyse macht, besonders weil ich die Debatte und eure Analyse erst heute angeschaut habe und damit recht unvoreingenommen an die Sache rangehen konnte.


    Performativ, war es unterirdisch von beiden, besonders aber unerträglich von Trump. Da frage ich mich, was er die nächsten zwei Debatten noch erreichen will? Will er weiter den Diskurs einfach zerstören? Also was soll denn aus seiner Sicht noch zwei Debatten bringen?


    Komisch, aber wohlt so gewollt war, wie Trump bei Fragen von Chris Wallace immer "Go Ahead" einschob, als ob er die Diskussionsleitung inne hätte.


    Biden hingegen, hatte so viele Versprecher gehabt, z.B. hat er mehrfach Demokraten und Republikaner vertauscht und zudem ständig den Faden verloren. Bidens direkte Ansprache in die Kamera war wichtig von euch nochmal anzusprechen. Ich hatte die Aufzeichnung von der ARD geguckt, dort war nie ein Splitscreen von den Kandidaten zu sehen. Es gab immer nur einen von beiden im Vollbild oder beide in der Totalen, aber nie (!) den Splitscreen. Im Vergleich merkt man wirklich wie da auch durch die Kameraeinstellungen der Zuschauer gewissermaßen manipuliert werden kann, wenn Biden im Splitscreen direkt die Zuschauer:innen anspricht.


    Inhaltlich ging ja gar nix. Beschämend, dass man überhaupt election integrity als Thema aufnehmen muss.

    Bei Biden war das "Ich bin die Partei"-Argument recht dämlich. Einerseits sagt er damit, dass er die politische Agenda vorgibt, andererseits sagt er live on stage dass er den Green New Deal ablehnt, der aus dem linken Parteiflügel kommt. Also was denn nun? Und dann dieser Biden-Plan von 20 Mrd. USD und irgendwie hart mit Brasilien ins Gericht gehen will. Keine Ahnung, hab ich nicht gerafft. Biden ist einfach son seniler Olaf Schäuble

  • Gute Analyse, gutes neues Format, kann man gerne öfters so machen.


    Das TV-Duell lief fantastisch.


    Vor dem Duell war ich mir sicher, dass Trump wiedergewählt werden würde.


    Aber das Duell war hervorragend, denke Trump hat viele Wählerstimmen verloren in diesem Duell.


    Und dass sich Biden klar von linken Spinnern wie AOC (für mich noch vor Trump die gefährlichste Person Amerikas) distanziert hat, war ein Meisterzug, der ihm viele zusätzliche Stimmen aus der Mitte einbringen wird. Wenn Biden gewinnen sollte, winken vier Jahre Biden, acht Jahre Harris oder Haley, da haben AOC Spinner nichts zu melden die nächsten 12 Jahre und bis dahin wurden die hoffentlich vom Establishment entschärft.

  • Das TV-Duell lief fantastisch

    Damn right, Indi!


    Wenn zwei Lobbyisten des Großkapitals sich darüber streiten, ob in Zukunft ein ganz offen korrupter Vertreter von Oligarcheninteressen im Oval Office den großen Ausverkauf des Imperiums organisieren sollte, oder einer der dabei noch den Schein von Demokratie aufrecht erhalten will, dann freut sich der Kapitalist Dritte.

  • Falls ein Präsident oder Kandidat vor der Wahl erkrankt oder Stirbt. Was passiert dann? Haben da die Parteien irgendwelche Regeln?



    Ich meine man kann keine Wahl veranstalten mit jemanden der Tod ist, auch wenn der einen Vize hat.


    Ich bin einen Papst gewohnt der nicht mehr laufen und sprechen kann, der konnte garnicht mehr, ob sich Biden in diese Richtung entwickelt (immer schwächer) wäre bei dem Stress im Job gut möglich.


    Wenn nach Biden die Vize übernimmt, ich weiss auch garnicht ob sie das die ganze Amtzeit kann oder ob irgendwann vorgezogene Neuwahlen kommen?




  • Soweit ich das verstanden habe, hat Trump die präzise Antwort auf die präzise Frage nach den 750$ federal income taxes nicht vermieden. Hier der Dialog:


    Moderator: As you well know there's a new report that in 2016 and 2017 that you paid 750 dollars a year in "Federal Income Tax". I know that your pay a lot of other taxes but I'm asking you the specific question: Is it true that you paid 750 dollars a year in "Federal Income Tax" each of this years.


    Trump: I paid millions of dollars in taxes. Millions of dollars of income taxes... I paid 38 million one year, I paid 27 million one year.


    Moderator: "Will you tell us how much you paid in federal income taxes in 2016 and 2017."


    Trump: "Millions of dollars."


    Da gibt es eigentlich keine Zweideutigkeit sondern er antwortet konkret.

  • Solange Biden die Wahl antritt, kann Harris als Vize ab Tag 2 oder 1,1 übernehmen. Sofern mich House of Cards nicht belogen hat, wäre Sie dann acting President bis zum Ende der Legislaturperiode. In HoC war Frank Underwood unter Feuer weil er nach 2 Jahren übernahm und am Ende in den Wahlkampf für die "Wiederwahl" einsteigen wollte, die Partei aber lieber einen auch durch die Primaries gewählten Presidenten aufstellen wollte.

  • So ist es. Und es gibt ein historisches Beispiel, Gerald Ford, der genau wie Frank Underwood nicht mal auf dem Wahlzettel stand, sondern von Präsident Nixon erst während der Legislatur zum Vizepräsidenten ernannt wurde, und dann nach dessen Rücktritt Präsident wurde.


    Das heißt, wenn Biden am 21. Januar keinen Bock mehr hat, kann Kamala Harris Präsidentin werden, sich einen neuen VP ernennen, und wenn sie dann aus irgendeinem Grund innerhalb von vier Jahren ausscheidet, dann kann sogar diese gar nicht gewählte Person Präsident werden, alles kein Problem.


    Das Amerikanische Wahlsystem ist halt auf diese 4 Jahre zugeschnitten bzw. auf die zwei mal zwei Jahren, in denen ja auch jeweils das House und ein Drittel des Senats neu gewählt wird. Eine vorzeitige Neuwahl ist da nicht möglich. Bei den Abgeordneten gibt es Nachwahlen, aber einen Präsidenten für eine kurze Amtszeit nachzuwählen ist nicht vorgesehen, und ich denke das wäre auch nicht klug.

  • Wäre ja tatsächlich kein Problem wenn der Vize die Agenda für die der verstorbene Präsident gewählt worden war 1:1 fortführen würde. Aber anscheinend wählt man in der repräsentativen Demokratie Anführer und nicht politische Agenden.

  • Den Schaden hat er (Trump) ja schon angerichtet: https://www.nzz.ch/internation…uer-jahrzehnte-ld.1566519


    Das wird die USA gewaltig zurückwerfen. Dort hat Richter-Recht einen sehr hohen Stellenwert. Eine zweite Amtszeit wäre einfach fatal. Ich wünsche mir einfach, dass er verliert und in der Versenkung verschwindet. Sein Amt nicht freiwillig zu räumen wäre das Beste was passieren kann. Dann geht er als Mahnmal in die Geschichte ein und die Republikaner sind für kommende Wahlen ordentlich beschädigt. Meine insgeheime Hoffnung ist ja, dass sich die Republikaner spalten und damit Trump dafür sorgt, dass das zwei Parteiensysteme endlich aufbricht. Dann hatte dieser ganze Mist am Ende doch sein Gutes.

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