A propos Wettbewerb...
Also ich hab' ja so überhaupt keine Ahnung von Fußball, aber wenn selbst ein Sturmgeschütz der "liberalen" bürgerlichen Mitte™ wie der Tagesspiegel solche geradezu linksradikalen Pamphlete über der Deutschen liebstes Brot-und-Spiele-Thema veröffentlicht, dann ist vielleicht doch noch nicht alles für die linke Sache verloren:
Die Bundesliga ist kein Wettbewerb mehr
Die Dominanz des FC Bayern im Fußball ist nicht bloß langweilig, sie verdeutlicht das Problem ökonomischer Machtkonzentration.
Zur Erinnerung: In den vergangenen acht (!) Jahren gewann der FC Bayern München die Meisterschaft. Andere Ligen – ähnliches Bild. In Italien holte Juventus Turin im selben Zeitraum acht von acht Meisterschaften, in Frankreich kam Paris Saint-Germain immerhin auf sieben von acht. In Spanien, sind es mit Real Madrid und Barcelona noch zwei Mannschaften, die oben mitspielen. In England führen massive Geldsummen von Investoren immerhin dazu, dass ein Hauch von Wettbewerb unter einer Handvoll Mannschaften aufkommt.
Der Wettbewerbsgedanken strebt auf seine Selbstaufhebung hin
Eine europäische Superliga wird das Problem der Monokulturen nicht lösen, nur vertagen. Lange bevor es überhaupt den Fußball gab, prognostizierte übrigens ein gewisser Karl Marx, dass sich die Konkurrenzgesellschaft eines Tages selbst zerstören würde. Mit dem Übergang zum Monopolkapitalismus und der zunehmenden Kapitalkonzentration produziere der Wettbewerbscharakter der bürgerlichen Gesellschaft letztlich seine eigenen Totengräber. Es ist die Irrationalität einer Gesellschaft, in der das Wettbewerbsprinzip angepriesen wird, aber die Marktmacht einzelner Akteure dies ad absurdum führen. Apple, Google, Amazon oder Facebook lassen grüßen.