Hier wäre mehr Kapitalismus wagen die Lösung. Denn der Markt will ja niedrigere Mieten erzielen, aber der Staat interveniert und treibt die Mieten nach oben.
Genau deshalb sollte sich der Staat aus dem Wohnungsmarkt heraushalten!
Die Gentrifizierung in den Brennpunkten wie z. B. Berlin in Deutschland ist seit den Agendareformen und neoliberalen Re-regulierungen und Finanzialisierung des Immobilienmarkts so gestiegen, dass man diese Effekte nicht mehr nur durch Angebot und Nachfrage erklären kann, ein solches Gesetz existiert ja auch nicht. Lifestyle und Preferenzen der gehobenen Mittelklasse oder von sonst irgendjemandem spielen nur begrenzt eine Rolle dabei. Diese Argumente gehören IMO wiedermal zur bekannten Strategie der Depolitisierung, indem man sagt, es sei die Schuld kultureller Veränderung oder individuelle Schuld der Leute, die halt dort hinziehen, oder ähnliches.
Es gibt Untersuchungen von Berlin, die zeigen, dass diese Effekte in stärkerem Maß von immobilienwirtschaftlicher Aufwertung (neben sozialer Verdrängung) getrieben werden und bestätigt damit auch die Rent-Gap Theorie, die besagt, dass Gentrifizierung dort stattfindet, wo die Disparität von gegenwertigem Ertrag und potenziellem, zukünftigen Ertrag hoch genug ist. Zusätz noch hoch genug ist, dass internationale Finanzinvestoren ihren Kapitalstau in Immobilien parken können. Systemimmanente Strukturen (business as usual).
Die "Intervention" des Staates, die neoliberale Reregulierung, hat erst zu diesen Entwicklungen geführt (auch Verkauf von staatlichen Immoboilien). Als mittelfristige Reform wäre eben Enteignung ein Mittel. Langfristig gesehen, sind solche sozialen Verhältnisse wie Mieter/Vermieter aber nicht mehr zeitgemäß und gehören abgeschafft. Alternativen dazu, auch ohne Staat, gibt es genug.