Hier für alle die in dieser Diskussion raus sind, meine kurze Definition des Subjekts (aus dem Gedächtnis) nach Foucault und wie es sich vom Marxistischen Subjektbegriff (nach Gramsci) unterscheidet.
Das Subjekt bei Foucault wird in seinem sozialen Umfeld durch die Erwartungen die an es gestellt werden geprägt (Eltern usw). Natürlich vor allem durch die Institutionen die zu diesem Zweck (Machtwerkzeuge) geschaffen wurden, wie Schulen oder Universitäten,
Das Individuum wird also durch seine Verortung in die Rolle geformt die es Besetzt. Schäuble und Scholz handeln wie sie handeln weil die Erwartungen an die Position Finanzminister Deutschlands innerhalb der Institutionen die sie besetzen sie prägt, nicht umgekehrt.
In Tilos Interview mit Bodo Ramelow stutzt Ramelow Tilo zurecht und erklärt ihm genau das. Nämlich, dass er nicht als Bodo der Linke sondern Ramelow der Ministerpräsident handeln muss.
Revolutionen entstehen durch eine Veränderung an die Erwartungen mit der diese Rolle besetzt ist, (z.B. Frau, Mann, Arbeiter, Unternehmer, Ministerpresident ...). Beispiele erfolgreicher Revolutionen sind die Gay Rights Bewegung oder der Feminismus.
Diese erfolgreiche Revolution wird dadurch getragen, dass diejenigen die sich der Erwartungen der Gesellschaft entgegenstemmen nicht mehr als ausgeschlossene gelten sondern innerhalb der Gesellschaft am Diskurs in dieser Rolle Teilnehmen können.
Das alles erklärt ein überzeugter Marxist für unmöglich. Marxisten wie Antonio Gramsci sind der Überzeugung dass Revolutionen nur von Klassen, insbesondere von der Arbeiterklasse, durchgeführt werden können. Man kann sich also seiner Klassenzugehörigkeit und der damit einhergehenden Prägung nicht entledigen man kann sich nur als Klasse emanzipieren. gesellschaftlicher Wandel muss also aus dem Solidarischen Handeln der Arbeiter entspringen.