#744 - Virologe Christian Drosten

  • Erste Folge des Jahres am Freitag (3. Januar 2025), ab 14:30 Uhr, LIVE



    Zu Gast im Studio: Virologe Christian Drosten. Von 2007 bis 2017 war er Professor an der Universität Bonn. Seit 2017 ist er Professor, Lehrstuhlinhaber und Institutsdirektor an der Charité in Berlin. Einer seiner Forschungsschwerpunkte sind neu auftretende Viren. Einer breiten Öffentlichkeit wurde Drosten im Zuge der COVID-19-Pandemie bekannt, unter anderem mit dem NDR-Podcast Coronavirus-Update und als wissenschaftlicher Berater der Bundes- und Landesregierungen. In der Berichterstattung zur Pandemie gehört er zu den in Deutschland am häufigsten erwähnten Wissenschaftlern.


    Habt ihr Fragen an Christian? Her damit!


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  • Nobelpreisträger warnten vor einem Finanzminister…

    die Fridays sind irrelevant geworden, weil sie mahnten, auf die Wissenschaft zu hören …

    (Post-) Kolonialforschung wird abgewickelt, weil sie Ergebnisse lieferte …

    der mächtigste Mann des Westens wird einer sein, der von Haustierfressern erzählt …

    Tempolimit gibt es nicht, weil es wirksam wäre …


    "Dürfen sich Wissenschaftler noch erlauben, es sich im Elfenbeinturm ihrer Disziplin bequem zu machen? "

  • Angenommen es gäbe in den nächsten 5-10 Jahren eine erneute Pandemie ähnlich Corona, vielleicht noch gefährlicher. Wie ist seine Gesellschaftliche Einschätzung, überwiegt der Vorteil aus Corona wichtige Erfahrungen gesammelt zu haben, oder überwiegt die Sorge davor, dass Gesellschaften Aufgrund der Erfahrung nicht bereit währen, wirkungsvolle Maßnahmen durchzuführen?

  • Frage 1: Wie lässt sich definieren, welche Aspekte (z. B. psychische und soziale Schäden infolge von Kontaktbeschränkungen) noch in wissenschaftlich fundierte Modelle passen und welche sich dem naturwissenschaftlich Messbaren entziehen und warum wurde dies für die Pandemie so wenig berücksichtigt?


    Frage 2: Angesichts der Komplexität wissenschaftlicher Erkenntnisse: Inwiefern behindert das dumme Publikationssystem – mit seinen hohen Impact-Factor-Anforderungen, Peer-Review-Hürden und dem „Publish or Perish“-Prinzip – den sinnvollen wissenschaftlichen Diskurs, anstatt ihn zu fördern?

  • Also unethisch ist es jetzt nicht erstmal die Gesellschaft gegen die Wand laufen zu lassen, jedenfalls wenn man auf diesem Wege ein besseres gesamtgesellschaftliches Ergebnis im Nachgang garantieren könnte. Das läuft unter Utilitarismus und ist eine Form der Ethik. :)

  • Bin alles in allem zufrieden, hab aber bei den Vokabeln "Maßnahmen", "Fremdschutz" und "Nebenwirkungen" harte Foren flashbacks von vor nunmehr fast 5-3 Jahren gehabt. In dem Kontext ist mir aufgefallen, dass ich eigentlich mal nen anderen Nutzernamen hatte...


    Danke, dass ihr Hans so viel Zeit gegeben habt, Fragen zu stellen. Mir ist jetzt allerdings erneut aufgefallen, dass mehrfach Fragen gestellt wurden, die so bereits im Interview als Themenpunkt besprochen wurden (in diesem Interview "Gain of Function" und "RKI Papers") - war das aufgrund der Chatresonanz so gewollt und geht das im Prozess dann ein wenig unter?


    Der Christian ist jedenfalls ein geschmeidiger Typ und lässt sich nicht so leicht aufs Glatteis führen, weil er sich als Wissenschaftspurist geriert.

    Mit der Nummer sägt er allerdings paradoxerweise komplett am "listen to the science"-Ast. Er versucht "Science" als neutralen Wahrheitsproduzenten zu verkaufen, der einfach nur Fakten raushaut - und die Politik soll dann damit machen, was sie will. Damit unterminiert er genau das, was die ganzen "Trust the Science"-Schreier eigentlich wollen. Treppenwitz: Er glaubt irgendwo an die Trennung von Wissenschaft und Politik, während er mit jedem Wort beweist und auch irgendwie dann doch zugibt, wie verwoben das alles ist und das nicht "1000%ig" geht . Und dann der Gates-Stiftungs-Stunt - als ob Forschungsfinanzierung durch Milliardäre jemals unpolitisch sein könnte. Da beißt sich die Katze doch in den eigenen Schwanz und wird Opfer seiner eigenen ideologischen Verblendung. Aber er ist im Betrieb der Wissenschaft vermutlich schon eher ein Guter, aber vielleicht sollte man dazu mal seine Doktoranden/Postdocs befragen ;)

    Hey Christian, wenn Du Dir ein Finanzierungssystem für Deine Forschung frei gestalten könntest, wie würde das aussehen?

    Gates Stiftung, ist doch klar: pecuniam non olet.

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