#725 - Historiker Ilko-Sascha Kowalczuk

  • Danke für den Ausschnitt! Jetzt verstehe ich noch besser, warum ich solche Bücher nicht lese oder sie schnell wieder weglege, wenn ich es doch einmal versuche. Die Thesen von Ilko-Sascha sind nicht nur einseitig, sondern werden auch an keiner Stelle argumentativ untermauert. Damit muss das Gehirn des Lesers sich im Anschluss zumindest nicht mit komplizierten Zusammenhängen herumschlagen...
    Es wird an keiner Stelle eine differenzierte Analyse oder eine sachliche Begründung geliefert. Stattdessen wird das gesamte System auf eine einfache Formel reduziert: Hass.

    Diese Art der Argumentation ist aus meiner Sicht nicht nur intellektuell unbefriedigend, sondern auch gefährlich, da sie eine pauschale Verurteilung fördert und den Raum für eine differenzierte Auseinandersetzung mit der Geschichte und den Ideologien der Vergangenheit einengt.
    Das Resultat konnte man z.B. auf den Montagsdemos beobachten oder wenn man sich einen durchschnittlichen Polizeibeamten herausnimmt.
    Ich kann mir gut vorstellen, warum solche Bücher zurzeit gut verkauft werden und wer sie liest (Leute, die solche Filme gucken: https://www.youtube.com/watch?v=Kk3KxiQ_KOk ).

    Unsere Diskussionen, Kommentare und Zeit werden eigentlich den hingerotzten Texten und der Meinungsdiarrhoe vom Kowalzcuk nicht gerecht.

    "Most Zionists don't believe that God exists, but they do believe that he promised them Palestine" - Ilan Pappe

  • Die Thesen von Ilko-Sascha sind nicht nur einseitig, sondern werden auch an keiner Stelle argumentativ untermauert. Damit muss das Gehirn des Lesers sich im Anschluss zumindest nicht mit komplizierten Zusammenhängen herumschlagen...
    Es wird an keiner Stelle eine differenzierte Analyse oder eine sachliche Begründung geliefert.

    Hmm... Das kann man vielleicht so pauschal auch wieder nicht sagen. Wenn es um historische Abläufe und konkrete Ereignisse geht, dann hält sich Kowalzcuk durchaus an nachweisbare Fakten.

    Ich wollte mit meinem HASS auf den Kerl auch keinesfalls andeuten, dass der mit seinen Publikationen und seinem polemischen Getwixxe irgendeine heimliche manipulative Absicht hegt.


    Das Problem ist, dass er selbst zwar durch und durch von der freiheitlich demokratischen Grundordnung und ihrer freien Marktwirtschaft durchIdeologisiert, sich dessen aber offenbar überhaupt nicht bewusst ist. Das wird dem gemeinen gottlosen Kommunisten, der sich dieses "Schandbuch" (I.-S- Kowalzcuk über ein Buch von O. Nymoen, das er noch gar nicht gelesen haben kann, weil es noch gar nicht erschienen ist) mit zusammengebissenen Zähnen zu Gemüte führt, immer dann sofort klar, wenn der Autor sich in einer der unzähligen Hasstiraden gegen die Kritiken der SED-Diktatur und der von ihr geschaffenen Gesellschaft ergeht, aus denen dieses Buch Hauptsächlich besteht.


    Zitat

    [...] In einem hatten die SED-Theoretiker Recht: Die Systeme der DDR und der Bundesrepublik waren unversöhnlich. Die Suche nach einem «dritten Weg», der das «Gute» beider Systeme in einem völlig neuen vereint, beruht auf einer Annahme, die historisch verfehlt ist. Denn es geht nicht um «gut» oder «schlecht», sondern um «frei» oder «unfrei». Ein bisschen «gut» hier, ein bisschen «schlecht» dort – daraus kann man tatsächlich etwas Drittes schmieden. Aber ein bisschen «frei» gibt es so wenig wie ein bisschen «unfrei». Dies gibt es jeweils nur ganz. Und aus zwei «Ganzen» lässt sich nichts Drittes machen. Man muss sich für eine Seite entscheiden.

    Was auch immer der Einzelne in der DDR als positiv wahrgenommen oder erlebt haben mag, es funktionierte nur im Rahmen eines extrem unfreiheitlichen und antidemokratischen Systems. Alles kam in der DDR als Geschenk des Staates daher, so wie Eltern ihre Kinder beschenken. Verhielten die Menschen sich nicht so, wie von «Vater Staat» gewünscht oder erhofft, entzog er ihnen nicht nur seine Liebe und verteilte Strafen bis zum Mord an der Mauer, er konnte auch jederzeit Geschenke wieder einziehen, ohne dass sich der Einzelne dagegen rechtsstaatlich wehren konnte. Wer sich zum Beispiel beim Studium irgendwie «daneben» verhielt, konnte zur Bewährung in die Produktion versetzt werden, körperliche Arbeit als Strafe im Arbeiter-und-Bauern-Staat. Mir ist bereits als 15-Jährigem, als ich in einem langen Kampf mit Staat, Partei und Elternhaus von dem Berufsziel, Offizier werden zu wollen, zurücktrat, in Anwesenheit meiner Mutter aggressiv vorgehalten worden, dass ich mit meinem Verhalten und Denken undankbar sei und später dafür die Folgen selbst zu tragen hätte, denn der Staat hätte bereits so viel Mittel und Vertrauen für mich aufgebracht, wofür ich mich nun als völlig unwürdig erweise. Auf meine rotzfreche Entgegnung, ich werde das diesem Staat auf Heller und Pfennig zurückzahlen, waren diese mir unbekannten Männer mit den ewig gleichen Anzügen und Gesichtern nicht gefasst gewesen. Meine Mutter glaubte, wie sie mir gestand, wir würden augenblicklich verhaftet.[57] [...]

    Mit den letzten beiden Sätzen des ersten hier zitierten Absatzes -"ein bisschen «frei» gibt es so wenig wie ein bisschen «unfrei». Dies gibt es jeweils nur ganz. Und aus zwei «Ganzen» lässt sich nichts Drittes machen. Man muss sich für eine Seite entscheiden." - ist Kowalzcuks "kritische" Geistesarbeit schon ausreichend beschrieben und begründet. Den Totalitarismus und das absolut binäre Denken in nur zwei denkbaren Aggregatzuständen der menschlichen Selbstbestimmung, das er den von ihm als solche identifizierten, und hinter jeder Ecke lauernd vermuteten Feinden der Freiheit attestiert, hat er sich selbst mit dem ideologischen Presslufthammer in den Kopf gemeißelt.

    Sein einziges "Argument" ist, das man Freiheit eben nur ganz oder gar nicht haben kann.


    Was er überhaupt unter dieser Freiheit versteht, die für ihn das Alpha und Omega aller diskursiven Begründung darstellt - also unter einem Konzept, über dessen Wesen und Existenz in der realen Welt menschlicher Gesellschaften sich Generationen von Philosophen, inklusive der liberalen des 17. und 18. Jahrhunderts und der marxistischen des 19. und 20. Jahrhunderts, seit Jahrtausenden den Kopf zerbrochen haben, ohne dass es dabei jemals zu einem felsenfesten, allgemeingültigen Ergebnis gekommen wäre - definiert Kowalzcuk einfach selbst im zweiten Kapitel des Buches, welches er durchaus treffend mit "Mein Freiheitsverständnis" tituliert.


    Er liefert darin allerdings keinen einzigen der bereits dazu geführten Diskurse, sondern macht sein Freiheitsverständnis hauptsächlich daran fest, was er ganz persönlich so alles als anti-freiheitlich ansieht, und das ist selbstredend eigentlich alles was irgendwie mit dem zu tun hat, was er selbst unter "Kommunismus" versteht - also mit einem totalitären Staat, der seine BürgerInnen nicht einfach machen lässt was sie wollen. Und selbstverständlich steht er, Ilko-Sascha Kowalzcuk selbst, dabei stellvertretend für jene StaatsbürgerInnen des totalitären Arbeiter- und Bauernstaates, und seine eigene biographische Erfahrung dient als Dreh- und Angelpunkt für die grausame Unfreiheit, die ihnen darin widerfahren ist. Man könnte auch sagen: Sein Freiheitsverständnis ist in erster Linie vom HASS auf alles getrieben, was er selbst als unfrei betrachtet, weil es ihm selbst in jungen Jahren mal Steine in die freie Entfaltung seiner Karriere als junger DDR-Bürger gelegt hat.


    Obwohl er aus einem ganz anderen Kapital namens "Legenden von der DDR" stammt, zeigt der zweite Absatz des obigen Zitates beispielhaft das Kowalzcuksche Argumentationsprinzip bezüglich dieses "Freiheitsschocks" den er dem Buch den Titel geben ließ, und von dem er behauptet, dass so ziemlich alle Ostdeutschen - außer ihm selbst, seinem Freund Joachim Gauck und noch ein paar anderen Dissidenten, die er gelegentlich erwähnt - ihn nicht unbeschadet überstanden hätten.

    Seine wichtigste historische Quelle ist nämlich gleichzeitig das Zentrum aller von ihm in diesem Machwerk präsentierten Erkenntnis, sowie die höchste Instanz zur Be- und Verurteilung der ganzen Unfreiheiten, die es darin aufzudecken gilt - und diese Quelle heißt Ilko-Sascha Kowalzcuk.


    Wenn man es ganz gut mit ihm meinte, könnte man ihn vielleicht noch irgendwie als libertär-hedonistischen Anarchisten bezeichnen. Aber da ich ein HASSerfüllter Salonkommunist bin, und es nach der sehr anstrengenden Rezeption dieses Interviews, sowie der Lektüre seines aktuellen Pamphlets in Buchform und vieler seiner sonstigen Artikel und Twix-Kommentare absolut nicht gut mit ihm meine, nenne ich ihn einfach einen libertären Narzissten, der es nie überwunden hat, dass man ihn in der DDR als jungen Erwachsenen nicht so Großartig hat sein lassen wie er es selbst offenbar seiner Person und seinem gewaltigen Ego für angemessen hielt, und der das jetzt als mittelalter Mann in der freiheitlich demokratischen Bundesrepublik Deutschland umso kompromissloser damit kompensieren will, dass er sich bei jeder Gelegenheit als Überlebender eines fürchterlichen Gesinnungsterrors darstellt, den sein hartes Schicksal (und das seines patriotischen ukrainischen Großvaters) dazu berechtigt, alles und jeden als totalitäre Ideologen, Leninisten, Faschisten und Putinknechte zu verurteilen, die seine eigene fixe Idee von der #Freiheit als persönliches Recht auf individuelle Selbstverwirklichung ohne Rücksicht auf Verluste und Kollateralschäden nicht teilen.

  • Mit den letzten beiden Sätzen des ersten hier zitierten Absatzes -"ein bisschen «frei» gibt es so wenig wie ein bisschen «unfrei». Dies gibt es jeweils nur ganz. Und aus zwei «Ganzen» lässt sich nichts Drittes machen. Man muss sich für eine Seite entscheiden." - ist Kowalzcuks "kritische" Geistesarbeit schon ausreichend beschrieben und begründet. Den Totalitarismus und das absolut binäre Denken in nur zwei denkbaren Aggregatzuständen der menschlichen Selbstbestimmung, das er den von ihm als solche identifizierten, und hinter jeder Ecke lauernd vermuteten Feinden der Freiheit attestiert, hat er sich selbst mit dem ideologischen Presslufthammer in den Kopf gemeißelt.

    Sein einziges "Argument" ist, das man Freiheit eben nur ganz oder gar nicht haben kann.

    Was vor allem dahingehend lustig ist, da er exakt im darauf folgenden Satz von einem "extrem unfreien [...] System" spricht.

    Also ganz oder gar nicht, aber wenn schon nicht, dann auf jeden Fall extrem! ^^

  • Aber da ich ein HASSerfüllter Salonkommunist bin, und es nach der sehr anstrengenden Rezeption dieses Interviews, sowie der Lektüre seines aktuellen Pamphlets in Buchform und vieler seiner sonstigen Artikel und Twix-Kommentare absolut nicht gut mit ihm meine, nenne ich ihn einfach einen libertären Narzissten…

    Da sind wir uns mal absolut einig… wobei ich mich noch davor gescheut habe sein Schandbuch zu lesen.

    Trotzdem ist dieser Thread hier vielleicht dazu geeignet mal diese Diskussion über Freiheit, Verantwortung, Gemeinschaft und Staat zu führen.

    Seit gut 4 Jahren bemerke ich auf politischer Ebene eine Tendenz, die Dir als Salonmarxisten vielleicht weniger negativ auffällt als mir: Es ist eine Art Machterweiterung des Staates, der sich nach meinem Empfinden mittlerweile derart aufbläst, dass er tatsächlich an der einen oder anderen Stelle als autoritär, wenn nicht sogar totalitär erscheint, allgemein aber als bräsig, eher unfreundlich und unglaublich fett… so wie der hier:


    Ich frage mich ob diese „fetten“ und quasi alles aufsaugenden und durchregulierenden Staaten nicht auch eine wichtige Voraussetzung für Kriege sind. Unser Staat verfügt neben eigenen Propagandakanälen auch über den kompletten Zugriff auf unser Bildungssystem oder auf theoretisch unbegrenzte Finanzmittel, die es ihm ermöglichen nach Herzenslust jede Ressource dieses Landes zu vereinnahmen und zum eigenen Machterhalt (sei es mit Hilfe von Kriegen) einzusetzen. Der Habecksche Satz: „Der Staat macht keine Fehler“ spiegelt aktuell das selbstherrliche Verständnis dieses Staates in meinen Augen wider… Und aktuell wird er (der Staat) dabei, nicht ganz widersprüchlich, von dem politisch linken Spektrum dazu aufgefordert seine Macht noch weiter auszubauen: Beispiele: Abschaffung der Schuldenbremse (um Waffen zu kaufen), Sozialabgaben auf Kapitalerträge, Zensur sozialer Medien… etc. Hinter diesen Forderungen, die ich in Teilen ja auch wirklich mittragen könnte, steht letztlich der weitere Ausbau dieses Staates, der mich mit Blick auf meinen Lohnzettel aktuell dann doch sehr viel kostet und gleichzeitig Dinge veranstaltet, die ich mittlerweile überhaupt nicht mehr bereit bin mitzutragen. Wenn ich gleichzeitig mal für eine Voruntersuchung (es gibt innerhalb meiner Familie einen Krebs, der bereits 40jährige dahinraffte) beim Arzt will, bekomme ich im kommenden Jahr einen Termin. Die Anekdoten über vollständig blockierte Prozesse innerhalb dieses Molochs häufen sich… und das geht auch zulasten dessen, was ich als Freiheit bezeichnen würde.

  • Ist das anarchistische Staatskritik oder libertäre Staatskritik, Danton 1.1 ?

  • Ist das anarchistische Staatskritik oder libertäre Staatskritik, Danton 1.1 ?

    Ich befürchte eher libertäre auf niedrigem Niveau 🫣.

    Nee im Ernst, mir ist dieser Staat seit nunmehr 4 Jahren viel zu übergriffig und viel zu groß geworden. Und es kommt in meinen Augen nicht von Ungefähr, dass ausgerechnet so ein „starker“ Staat von seiner Bevölkerung nun wieder Kriegstüchtigkeit abverlangt und über die öffentlich Rechtlichen täglich „gerechte Kriege“ propagiert. Er kann es ohne dafür ausgelacht zu werden, weil er so mächtig ist, wie selten zuvor.

  • Seit gut 4 Jahren bemerke ich auf politischer Ebene eine Tendenz, die Dir als Salonmarxisten vielleicht weniger negativ auffällt als mir: Es ist eine Art Machterweiterung des Staates, der sich nach meinem Empfinden mittlerweile derart aufbläst, dass er tatsächlich an der einen oder anderen Stelle als autoritär, wenn nicht sogar totalitär erscheint, allgemein aber als bräsig, eher unfreundlich und unglaublich fett…

    Ich weiß nicht, wie Du darauf kommst, dass das einem Marxisten - egal ob er jetzt nur "salon"- oder ein richtiger ist - nicht negativ auffallen soll.


    Ich persönlich tendiere jedenfalls mittlerweile stark dazu, jener - zugegebenermaßen recht kleinen - Fraktion von MarxistInnen und anderen eher antiimperialistischen und antiautoritären Linken beizupflichten, die den bürgerlichen Staat ohnehin als letztendlich autoritäre Herrschaft betrachten, weil alles in ihm darauf ausgelegt ist, die bürgerliche Klassengesellschaft und jene sie begründenden Eigentumsverhältnisse zu erhalten, die nach marxistischer Ansicht ursächlich für die völlig asymmetrische und hierarchische Verteilung politischer Macht in der bürgerlichen Gesellschaft sind.

    Ich glaube demzufolge, dass die in diesem Staat überall im freien Westen herrschende Form der liberalen Demokratie bestenfalls dazu taugt, die StaatsbürgerInnen zu willigen, engagierten TeilnehmerInnen an diesen Herrschaftsverhältnissen zu erziehen, und dass sie schlimmstenfalls nur ein Feigenblatt darstellt, hinter dem sich ein fast schon zwingend in letzter Konsequenz auf irgendeine Form von autoritärem Nationalismus oder Faschismus hinauslaufender Konformitätsdruck verbirgt, der in Krisenzeiten wie der jetzigen einfach nur besonders stark zum Vorschein kommt.


    Das große Problem - und darüber haben auch wir beide schon anlässlich der Pandemie und ihrer autoritären Maßnahmenregime diverse Dispute geführt - ist, dass es den allermeisten BürgerInnen dieser bürgerlichen Klassengesellschaft eben auch immer erst dann zu Bewusstsein kommt, dass ihre gewählte Herrschaft trotz aller Sonntagsreden-Rhetorik von Gemeinwohl, Solidargemeinschaft, Zivilgesellschaft und Rechtsstaat letztendlich nichts anderes ist, als ein autokratisches Regime, dem ein schwerst bewaffneter Gewaltapparat untersteht, den es im Zweifel genauso gegen die inneren, wie gegen die äußeren Feinde seiner Staatsräson zum Einsatz bringt, wenn jene braven StaatsbürgerInnen selbst in irgendeiner Form davon in ihrer #Freiheit - dem großen Versprechen der liberalen Demokratie - eingeschränkt werden, und plötzlich am eigenen Beispiel erfahren müssen, dass es sich dabei gar nicht um ein tatsächliches, sondern nur um ein gefühltes Grundrecht handelt.


    Der Unterschied zwischen demokratischen Staaten und den Autokratien und Despotien, denen sie sich aufgrund ihrer gewählten Herrschaften normalerweise moralisch haushoch überlegen fühlen, besteht in diesem Krisenfall dann schlimmstenfalls nur noch darin, dass die Herrschaft auch wieder abgewählt, und gegen eine andere Regierung ausgetauscht werden kann, welcher dann allerdings angesichts der schweren Herausforderungen, vor die sich die Nation gestellt sieht, ebenfalls gar nichts anderes einfällt, als mit Gewalt gegen alle inneren wie äußeren Feinde vorzugehen, so lange sie eisern daran festhält, am nationalen Wirtschaftsstandort eine erfolgreiche kapitalistische Marktwirtschaft zu betreiben, in der jeder Bürger das Recht hat, seinen Mitbürger als Konkurrenten zu sehen, oder ihn nach Strich und Faden auszubeuten so weit es das bürgerliche Gesetz gerade noch erlaubt.

    Und selbst das mit dem Wählen hätte ganz verfassungskonform nicht nur in der Ukraine sondern auch in Deutschland in dem Moment ein Ende, wo sich die Standortverteidigung nur noch mit militärischen Mitteln bewerkstelligen ließe, und die gewählte Führung den Kriegsfall ausrufen müsste.


    Oder, um mal einen tatsächlichen gottlosen Kommunisten und studierten Marxisten zu zitieren:

    Zitat von Peter Decker: "Demokratie. Die perfekte Form bürgerlicher Herrschaft"

    Demokratie gilt, mittlerweile weltweit, als Wert, der sich – wie es sich für einen Wert gehört – von selbst versteht. Für und gegen staatliche Einrichtungen und Verfahrensweisen lässt sich, wie gut oder schlecht auch immer, argumentieren; beim Wert ‚Demokratie‘ ist das unzulässig: Der wird nicht geprüft; an ihm werden Staatsverfassungen und Regierungsaktivitäten gemessen. Die Idee ist dabei die, eine Herrschaft, die sich von ihrem Volk periodisch beauftragen lässt, wäre keine Herrschaft; eine Gewalt, die sich von denen, die ihr gehorchen müssen, legitimieren lässt, wäre keine; Lebensverhältnisse, deren politische Macher und Aufseher in Wahlkämpfen durch Publikumsentscheid ermittelt werden, wären verwirklichte Freiheit.

  • Ja gut, aber warum habe ich Dich dann schon aufgeregt an Deinem Käfig rütteln gehört, als "liberale" Politiker weniger Staat forderten? Wenn ich mich gerade frage, welches Versprechen innerhalb des kommenden Wahlkampfes bei mir eine positive Reaktion auslösen könnte, dann evtl. jenes, das mir weniger Staat verspricht. Von mir aus sogar auch einen "Nachtwächterstaat"... mir egal, ich bin dem gerade komplett überdrüssig.



    Ich meine, wir alle wissen, dass die Aufhebung der Schuldenbremse bspw. allenfalls dazu führt, dass dieses zusätzliche Geld massiv in Rüstung fließt...

  • Wenn ich mich gerade frage, welches Versprechen innerhalb des kommenden Wahlkampfes bei mir eine positive Reaktion auslösen könnte, dann evtl. jenes, das mir weniger Staat verspricht.

    Vielleicht musst Du für Dich die Frage ergründen, ob die Gesellschaft, in der Du Dich wohler fühlen würdest, sich besser mit Staat oder ohne Staat erreichen lässt.

  • Ja gut, aber warum habe ich Dich dann schon aufgeregt an Deinem Käfig rütteln gehört, als "liberale" Politiker weniger Staat forderten?

    Weil für diese "liberalen" Politiker "weniger Staat" gleichbedeutend mit "noch mehr Kapitalismus und Klassenherrschaft" ist, und weil auch bei denen die Staatsferne sofort an dem Punkt ein Ende findet, und sie zu glühenden Staatsverteidigern werden, wo sie diese kapitalistische Ordnung von innen oder von Außen ernsthaft bedroht sehen.


    Oder anders ausgedrückt: Javier Milei ist genau so lange "Anarcho-"Kapitalist, wie er staatliche Hürden für die private Profitmaschine abbaut. Aber in dem Moment, wo die als Arbeitskräfte dafür vorgesehene Staatsbevölkerung dagegen aufzubegehren droht, mutiert auch dieser Held der #Freiheit zum autoritären Staatsmann und lässt Polizei und Armee Demonstranten niederknüppeln und Staatsfeinde in den Kerker werfen.

  • Hiho,

    hier kommt man gar nicht hinterher. Ich wollte eigentlich noch antworten und mich rechtfertigen...

    Hmm... Das kann man vielleicht so pauschal auch wieder nicht sagen. Wenn es um historische Abläufe und konkrete Ereignisse geht, dann hält sich Kowalzcuk durchaus an nachweisbare Fakten.

    Ich wollte mit meinem HASS auf den Kerl auch keinesfalls andeuten, dass der mit seinen Publikationen und seinem polemischen Getwixxe irgendeine heimliche manipulative Absicht hegt.

    Teile ich absolut. Ich habe den Ausschnitt jetzt genommen, wie er ist und als allgemeine Repräsentation der Texte von Kowal... genommen. Außerdem habe ich den Text nicht als Buchtext, sondern als wissenschaftlichen Text gewertet. Da hätten dort quasi nach jedem Halbsatz bei den Aussagen Zitate der Art [11, 12, 13, 14] folgen müssen, um diese Aussagen zu belegen. Bzw. bin ich mir nicht sicher, wie genau im Bereich der Sozial- und Geisteswissenschaften zitiert wird, eventuell sind dort neben Kurzzusammenfassungen zu den relevanten Inhalten aus den zitierten Werken auch die Interpretationen dieser durch den Autor nötig, dass man eindeutig nachvollziehen kann, wie diese innerhalb der Publikation eingeordnet und bewertet werden.
    Jetzt stimmt es zusätzlich natürlich, dass er die historischen Abläufe so darstellt, wie sie sich denn auch ereignet haben, dies habe ich aber (bei Abläufen, die nicht infrage stehen) als selbstverständlich für einen Historiker.

    Eine manipulative Absicht sehe ich auch nicht. Ich denke, dass er alles innerhalb der gegebenen Spielräume interpretiert, darin aber sehr einseitig. In der Summe kommt da halt durch eine sehr spezielle Interpretation und verzerrte Wahrnehmung des Autors auch eine sehr ominös wirkende Darstellung zusammen. Gleichzeitig scheint er nicht in der Lage zu sein, dies selbst zu reflektieren und damit einen alternativen Blickwinkel einzunehmen, um seine eigenen Darstellungen zu hinterfragen. Gleichzeitig stützt er seine Aussagen öffentlich auf das Autoritätsargument, dass er Wissenschaftler und Historiker sei (meiner Wahrnehmung nach).

    Das Problem ist, dass er selbst zwar durch und durch von der freiheitlich demokratischen Grundordnung und ihrer freien Marktwirtschaft durchIdeologisiert, sich dessen aber offenbar überhaupt nicht bewusst ist. Das wird dem gemeinen gottlosen Kommunisten, der sich dieses "Schandbuch" (I.-S- Kowalzcuk über ein Buch von O. Nymoen, das er noch gar nicht gelesen haben kann, weil es noch gar nicht erschienen ist) mit zusammengebissenen Zähnen zu Gemüte führt, immer dann sofort klar, wenn der Autor sich in einer der unzähligen Hasstiraden gegen die Kritiken der SED-Diktatur und der von ihr geschaffenen Gesellschaft ergeht, aus denen dieses Buch Hauptsächlich besteht.

    Auch hier, denke ich, scheitert es an der Fähigkeit der Selbstreflexion. Ich denke, dass das eine Eigenschaft von weniger geistig begabten Individuen ist, die individuelle Überforderung mit der Komplexität der Welt führt dazu, dass man sich mühsam ein Weltbild schafft, an welchem man festhalten kann. Dann sucht man Argumente, welche diese Position untermauern und das Weltbild stützen, schwubdidup schon ist man ein Ilko-Sascha (Polemik).


    Er liefert darin allerdings keinen einzigen der bereits dazu geführten Diskurse, sondern macht sein Freiheitsverständnis hauptsächlich daran fest, was er ganz persönlich so alles als anti-freiheitlich ansieht, und das ist selbstredend eigentlich alles was irgendwie mit dem zu tun hat, was er selbst unter "Kommunismus" versteht - also mit einem totalitären Staat, der seine BürgerInnen nicht einfach machen lässt was sie wollen. Und selbstverständlich steht er, Ilko-Sascha Kowalzcuk selbst, dabei stellvertretend für jene StaatsbürgerInnen des totalitären Arbeiter- und Bauernstaates, und seine eigene biographische Erfahrung dient als Dreh- und Angelpunkt für die grausame Unfreiheit, die ihnen darin widerfahren ist. Man könnte auch sagen: Sein Freiheitsverständnis ist in erster Linie vom HASS auf alles getrieben, was er selbst als unfrei betrachtet, weil es ihm selbst in jungen Jahren mal Steine in die freie Entfaltung seiner Karriere als junger DDR-Bürger gelegt hat.

    Aber diese Definition von Freiheit macht seine Arbeit dann auch komplett unvergleichbar mit anderen Arbeiten. Ich komme wie gesagt nicht aus den Sozial- und Geisteswissenschaften, allerdings wäre es aus meiner Sicht hilfreich, auf eine existierende Definition des Freiheitsbegriffs zu nutzen, um die eigene Position besser einzuordnen und die Vergleichbarkeit mit anderen Publikationen zu ermöglichen. Die nötigen Erweiterungen, Einschränkungen oder Abweichungen kann er dann ja zusätzlich diskutieren.

    Wenn man es ganz gut mit ihm meinte, könnte man ihn vielleicht noch irgendwie als libertär-hedonistischen Anarchisten bezeichnen. Aber da ich ein HASSerfüllter Salonkommunist bin, und es nach der sehr anstrengenden Rezeption dieses Interviews, sowie der Lektüre seines aktuellen Pamphlets in Buchform und vieler seiner sonstigen Artikel und Twix-Kommentare absolut nicht gut mit ihm meine, nenne ich ihn einfach einen libertären Narzissten, der es nie überwunden hat, dass man ihn in der DDR als jungen Erwachsenen nicht so Großartig hat sein lassen wie er es selbst offenbar seiner Person und seinem gewaltigen Ego für angemessen hielt, und der das jetzt als mittelalter Mann in der freiheitlich demokratischen Bundesrepublik Deutschland umso kompromissloser damit kompensieren will, dass er sich bei jeder Gelegenheit als Überlebender eines fürchterlichen Gesinnungsterrors darstellt, den sein hartes Schicksal (und das seines patriotischen ukrainischen Großvaters) dazu berechtigt, alles und jeden als totalitäre Ideologen, Leninisten, Faschisten und Putinknechte zu verurteilen, die seine eigene fixe Idee von der #Freiheit als persönliches Recht auf individuelle Selbstverwirklichung ohne Rücksicht auf Verluste und Kollateralschäden nicht teilen.

    Da ich ihn nicht lese, kann ich ihn so weit nur aus den im Forum zitierten TwiX-Beiträgen und sonstigen Medienkommentaren bewerten. Meine Wahrnehmung geht in eine ähnliche Richtung, ansonsten bekomme ich, wenn ich seinen Namen lese, ähnliche Hautausschläge wie bei den Namen Ulf Poschardt, Friedrich Merz, Markus Söder... - auch wenn die Gründe nicht Deckungsgleich sind.

    Generell bin ich ja auch nur in der Selbsthilfegruppe, um das Gefühl zu haben, dass ich mit meinen Ansichten und Positionen (zumindest zum Teil) nicht komplett alleine dastehe.

    "Most Zionists don't believe that God exists, but they do believe that he promised them Palestine" - Ilan Pappe

  • Vielleicht musst Du für Dich die Frage ergründen, ob die Gesellschaft, in der Du Dich wohler fühlen würdest, sich besser mit Staat oder ohne Staat erreichen lässt.

    Mein Misstrauen gegenüber den system-immanent angelegten Strukturen innerhalb eines Staates, die eine derartige Macht ermöglichen, ist mittlerweile schon sehr weit vorangeschritten. Die notwendigen Rückkopplungen, die eine Demokratie eigentlich verspricht, werden aktuell offenbar ausgeblendet oder funktionieren nicht mehr.

    Und anstatt eines autokratischen Staates, der sogar noch die Möglichkeiten besitzt seine Bürger in den Krieg zu schicken, wähle ich im Zweifel lieber einen Staat, der von mir aus auch Kapitalismus im Endstadium ermöglicht, aber eben auf der anderen Seite Meinungsfreiheit und wirtschaftliche Freiheit garantiert. Er darf auch ruhig derart ausgehöhlt sein, dass er sich weder Waffen noch Armeen leisten kann.

    Staaten, die hingegen so konstruiert sind, dass sie auch das wirtschaftliche Zusammenleben steuern und lenken, also folglich nicht kapitalistisch konstituiert sind, werden von Haus aus wiederum extrem mächtig genug aufgestellt sein um munter Kriege führen zu können. Sei es gegenüber anderen Ländern oder gegenüber der eigenen Bevölkerung.

  • Und anstatt eines autokratischen Staates, der sogar noch die Möglichkeiten besitzt seine Bürger in den Krieg zu schicken, wähle ich im Zweifel lieber einen Staat, der von mir aus auch Kapitalismus im Endstadium ermöglicht, aber eben auf der anderen Seite Meinungsfreiheit und wirtschaftliche Freiheit garantiert. Er darf auch ruhig derart ausgehöhlt sein, dass er sich weder Waffen noch Armeen leisten kann.

    Das wird Dir jetzt sicher nicht gefallen, aber einen Kapitalismus ohne einen solchen, bewaffneten Staat, der eine stabile Währung und geregelte Marktverhältnisse gewährleisten, Zuwiderhandlungen bestrafen, und im Zweifel auch die Vertragstreue und das Eigentumsrecht der Kapitalisten mit Staatsgewalt gegen den eigentumslosen Pöbel durchsetzen kann, wird es nicht geben.

  • Die notwendigen Rückkopplungen, die eine Demokratie eigentlich verspricht, werden aktuell offenbar ausgeblendet oder funktionieren nicht mehr.

    Stichwort "Post-Demokratie":


    "Colin Crouch definiert eine idealtypische Postdemokratie als

    Zitat
    „ein Gemeinwesen, in dem zwar nach wie vor Wahlen abgehalten werden […], in dem allerdings konkurrierende Teams professioneller PR-Experten die öffentliche Debatte während der Wahlkämpfe so stark kontrollieren, daß sie zu einem reinen Spektakel verkommt, bei dem man nur über eine Reihe von Problemen diskutiert, die die Experten zuvor ausgewählt haben. Die Mehrheit der Bürger spielt dabei eine passive, schweigende, ja sogar apathische Rolle, sie reagieren nur auf die Signale, die man ihnen gibt.“

    Vorangetrieben werde die Entwicklung zur Postdemokratie durch den unterschiedlich hohen Vernetzungsgrad von einerseits global agierenden Unternehmen und andererseits Nationalstaaten. Crouch sieht das zentrale Problem darin, dass die Angleichung von Lohnniveaus, Arbeitnehmerrechten oder auch Umweltstandards durch zwischenstaatliche Kooperation langsamer vorangeschritten ist als die Globalisierung unternehmerischer Aktivitäten. So könnten multinationale Konzerne mit der Verlagerung von Arbeitsplätzen drohen, wenn sie beispielsweise mit Steuer- oder Arbeitsmarktsystemen nicht zufrieden sind. Diese Drohkulisse sei so wirkmächtig, dass der Einfluss von Unternehmen und Vermögenden auf Regierungsentscheidungen stärker ist als derjenige der Staatsbürger (Race to the bottom). Seine zentrale These lautet, dass sich die westlichen Demokratien dem Zustand der Postdemokratie immer mehr annähern und in der Folge der „Einfluß privilegierter Eliten zunimmt. Unter anderem deswegen würden die Regierungen seit den 1980er Jahren eine neoliberale Politik verfolgen, die die Privatisierung

    fördert und den Bürgern mehr Selbstverantwortung aufbürdet.


    Crouch stellt die These auf:


    „[J]e mehr sich der Staat aus der Fürsorge für das Leben der normalen Menschen zurückzieht und zuläßt, daß diese in politische Apathie versinken, desto leichter können Wirtschaftsverbände ihn – mehr oder minder unbemerkt – zu einem Selbstbedienungsladen machen.


    In der Unfähigkeit, dies zu erkennen, liegt die fundamentale Naivität des neoliberalen Denkens.“


    Vorangetrieben werde die Entwicklung zur Postdemokratie durch den unterschiedlich hohen Vernetzungsgrad von einerseits global agierenden Unternehmen und andererseits Nationalstaaten. Crouch sieht das zentrale Problem darin, dass die Angleichung von Lohnniveaus, Arbeitnehmerrechten oder auch Umweltstandards durch zwischenstaatliche Kooperation langsamer vorangeschritten ist als die Globalisierung unternehmerischer Aktivitäten. So könnten multinationale Konzerne mit der Verlagerung von Arbeitsplätzen drohen, wenn sie beispielsweise mit Steuer- oder Arbeitsmarktsystemen nicht zufrieden sind. Diese Drohkulisse sei so wirkmächtig, dass der Einfluss von Unternehmen und Vermögenden auf Regierungsentscheidungen stärker ist als derjenige der Staatsbürger (Race to the bottom). Seine zentrale These lautet, dass sich die westlichen Demokratien dem Zustand der Postdemokratie immer mehr annähern und in der Folge der „Einfluß privilegierter Eliten“ zunimmt.


    Unter anderem deswegen würden die Regierungen seit den 1980er Jahren eine neoliberale Politik verfolgen, die die Privatisierung fördert und den Bürgern mehr Selbstverantwortung aufbürdet.


    Crouch stellt die These auf:


    [J]e mehr sich der Staat aus der Fürsorge für das Leben der normalen Menschen zurückzieht und zuläßt, daß diese in politische Apathie versinken, desto leichter können Wirtschaftsverbände ihn – mehr oder minder unbemerkt – zu einem Selbstbedienungsladen machen. In der Unfähigkeit, dies zu erkennen, liegt die fundamentale Naivität des neoliberalen Denkens.“


    Claudia Ritzi und Gary Schaal bezeichnen Postdemokratie „in diesem Verständnis [als] eine Scheindemokratie im institutionellen Gehäuse einer vollwertigen Demokratie.“


    - Quelle Wikip.


    ‐-----------------------


    Habe ich schon mehrfach hier als Interviewthema vorgeschlagen. Fände ich ungemein wertvoller als der drölfzigste Partei-Robotnik oder kapitalistische Professor/ "Experte" (vollkommen egal welcher Coleur), die ja eh nur in Endlosschleife ihre jeweils eigenen Kanäle und Zielgruppen systemerhaltend bespielen. Da zähle ich die Linken längst auch zu. (Leider!)


    Die einzige Person, die das zumindest tendenziell öffentlich so benennt ist Marco Bülow ("nicht mehr existierende Resonanzräume").


    Irgendwoher kam neulich auch die Positio , dass wir einen lediglich in sich selber greifenden Demokratie-Fetisch "feiern", der als reine, leere Worthülse lediglich nur noch eine Projektionsfläche ist.


    Als dies greift sehr genau in Noam Chomskies Beschreibung des Manufactoring Consent.


    Halte um ich anhand Schnittstelle, an der wir aktuell sind genau für das Thema, was öffentlich breit diskutiert werden müsste. Wobei ich zunehmend glaube, dass die untere Hälfte der Gesellschaft das schon more or less spürt bzw. erahnt. Das Problem - die "obere bürgerliche Mitte" (in ihren diversen liberalen Varianten von Bildungsbürger bis neoliberal bis konservativ) - hat zu 99% die medialen Kanäle besetzt und bespielt (unbewusst) im Sinne der Eliten ihren Demokratie-Fetisch in Endlosschleife. Denn sie glauben daran, dass ihnen diese gesellschaftliche Position schlicht zusteht.


    Ansonsten das, was Utan auch dazu sagt.


    Naja. Am 23. Februar ist wieder Schrottwichteln. Ich freu mich jetzt schon wieder auf die vor Pathos triefenden, selbstgerechten Durchhalteparolen. 😍

  • Ich meine, von halbseidenen Ossis, die irgendwelche völkischen Symbolbildchen unter ihre twixxe posten sollte man sich ja grundsätzlich nicht vorschreiben lassen, wie man auf Deutsch irgendwelche fremdsprachigen Städtenamen auszusprechen hat (looking at you Paris, Rom, Moskau etc.) aber weil Du's bist, Ilko-Sascha:


    Kiew? Kiew?


    Kiew?


    Also irgendwie kommt bei mir kein imperiales Gelüst auf.


    Vielleicht so...:


    中華民國?


    ...


    中華民國?


    Nee. Funktioniert auch nicht.

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!