Entwicklungen in Thüringen und Sachsen

  • Bei beiden Wahlen war die Wahlbeteiligung anscheinend sehr hoch, hatte da Zahlen von jeweils über 70 % gesehen. Da bin ich sehr gespannt, wie sich das aufschlüsseln wird, hoffentlich sind die Zahlen bald da.

    Jop. Das wird auch interessant. Und dann folgen wissenschaftliche Studien dazu. Darauf bin ich schon gespannt.

  • Ich will nicht unverschämt sein, aber was erwartet ihr denn von der Aufschlüsselung oder wissenschaftlicher Aufarbeitung? Die letzte Wahl in Thüringen mit Kemmerich als intermediate Ministerpräsident hatte jedenfalls was - das Bundesland ist schon lustig.

  • Ich fänd zB interessant zu wissen, ob das BSW Nichtwähler mobilisieren konnte oder ob deren Wähler:innen überwiegend von der Linken rübergewandert sind.


    Und im Dienste des unendlich dämlichen Boomerbashings freue ich mich erneut auf die Aufschlüsselung der AfD-Wähler:innen nach Alter. Und nach Bildungsstand. Und nach Geldbeutel.

  • Und im Dienste des unendlich dämlichen Boomerbashings freue ich mich erneut auf die Aufschlüsselung der AfD-Wähler:innen nach Alter. Und nach Bildungsstand. Und nach Geldbeutel.




    AfD-Stimmanteile nach Tätigkeit|im Vergleich zu 2019


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    Ich fänd zB interessant zu wissen, ob das BSW Nichtwähler mobilisieren konnte oder ob deren Wähler:innen überwiegend von der Linken rübergewandert sind.

    In Sachsen offenbar sowohl als auch:



    In Thüringen (vorläufig) fast nur von der Linken:


  • Noch lustiger ist, dass die Grünen es in Sachsen zwar gerade noch mal ins Parlament geschafft haben, aber ziemlich sicher nicht mehr an irgendeiner Regierung beteiligt sein werden, und dass man weder in Thüringen, noch in Sachsen am Wagenknechtverein vorbei kommen wird, wenn man eine Koalition ohne die AfD hinbekommen will.


    In Sachsen würde es dabei "nur" ein Dreierbündnis aus cdU, sPD und BSW erfordern - was schon schwierig genug werden dürfte. Aber in Thüringen ginge es nach derzeitigem Stand nur noch dann, wenn man nicht nur CDU und SPD, sondern auch noch die vom BSW gefledderten Reste der LINKEN mit dazu nähme, also am Ende eine Schwarz-Rot-Rot-Dunkellila(?)-Koalition unter cdU-Führung dabei heraus kommen müsste.


    Das wird sicher auch deswegen noch lustig in den nächsten Wochen, weil sowohl Parteichefin Putinknecht, als auch die Thüringer Landeschefin gestern Abend nochmal mehrfach betont haben, dass mit ihnen keine Zustimmung zur Stationierung amerikanischer Mittelstreckenwaffen in Deutschland zu machen sei, und dass sie da von der cdU Zugeständnisse hinsichtlich einer klaren Ablehnung im Bundesrat erwarten würden.


    Ich schliesse jedenfalls weiterhin nicht aus, dass die cdU am Ende doch noch die "Brandmauer" offiziell einreisst. Den WählerInnen der ja auch als Putin-Partei gebrandmarkten AfD scheinen jedenfalls - im Gegensatz zu den BSW-WählerInnen - diese ganze Russenpanik und der Stellvetreterkrieg an der Ostfront bedeutend unwichtiger zu sein, als Ausländerfeindlichkeit und Zucht und Ordnung im Inneren.





  • Ich hab ja die Umfragen gemacht. Da haben sehr viele sich nur sehr zögerlich für eine Partei entschieden. Der Balken "Keine Partei" könnte locker doppelt so groß sein.

  • Wie aus den weiteren Statistiken hervorgeht, wird soziale Gerechtigkeit in erster Linie daran festgemacht, dass Ausländern "die nie in ihrem Leben hier eingezahlt haben" die gleichen Ansprüche auf Bürgergeld haben, wie jemand, der 30 Jahre gearbeitet hat. Bei niedrigen Löhnen und dem geringen Abstand zum Bürgergeld, verschärft sich dieses Empfinden. Das kann man jetzt blöd finden oder zu kurz gedacht, aber man kennt ja die Sprüche.

  • Ich fänd zB interessant zu wissen, ob […]

  • Das ist interessant, danke!


    Also bleiben nach dieser Lesart für Sachsen nur die Punkte niedriger Bildungsstand und Zuwanderung, während wirtschaftliche Situation und räumliches Abgehängtsein nur "gefühlt" sind. Das überrascht mich ein bisschen, aber ich kenne mich mit Sachsen überhaupt nicht aus, ist auch schon viele Jahre her, dass ich zuletzt da gewesen bin.


    Edit: Wobei das Zuwanderungsproblem dort ja auch nur ein gefühltes ist.

  • Isser aber nicht, weil??? sich die Leutzys doch entschieden haben, oder?

    Oder glaubst du nur Umfragen deren Daten...

    Der Punkt "Keine Partei" wird meistens nicht vorgelesen bei der Umfrage, manche sagen es auch von selbst. Wenn ich die Option erwähne, wählen die das oft sofort. Und zweitens das übliche: Was wäre denn die Alternative? Das wäre so wie wenn du die Auswahl hast zwischen vier Mahlzeiten, du aber keine davon essen willst, aber du nur aus denen auswählen kannst. Dann schluckt man halt das kleinere Übel. Eigentlich schon lange bekannt, dass die meisten Wähler Parteien nach dem kleinsten Übel wählen. Wie bei dem einen älteren aus Sachsen. Zuerst hat er die CDU ausgewählt, dann bei der Frage, welche Partei er am besten findet, kam eine Wutrede, in der er meinte, dass das ganze System nur wisch-waschi sei und er noch nie in seinem Leben eine Partei gesehen hat, die sich an ihre Versprechen und Prinzipien gehalten hat und hat dann aufgelegt. Die trauen sich halt nicht zu sagen, dass sie den ganzen Mist eigentlich zum Kotzen finden. Wahrscheinlich aus Angst dann als anti-demokratisch und als AfD nah oder rechtsradikal oder so zu gelten. Halt wie immer fail der linken, die es nicht hinkriegen, eine Alternative darzulegen. In der Nachkriegszeit gab es noch sowas. Der Sozialismus oder auch die APO, Umweltbewegung usw. Es gab die verbreitete Vorstellung, dass von Soviet Union über Nazi Diktatur bis hin zur liberalen Demokratie, dass das alles im Grunde die gleichen autoritären Systeme sind nur in verschiedener, mal mehr mal weniger schlimm, sind. Und das stimmt ja. Bei jeder Form hast du einen Staat mit eine Clique aus Politikern, die die Gesetze machen und am meisten Macht haben. Klar lib. Demokratie ist besser als Nazi Diktatur, aber am besten wäre halt mal was ganz anderes. Seit 70 Jahren mischen wir die Parteien jetzt durch und sind mittlerweile bei einem Punkt angekommen, wo sich nicht nur nicht verbessert, sondern es sogar zu sozialem und wirtschaftlichen Rückschritt für die Bevölkerungen kommt. Im Mittelalter gabs die Monarchien, dann kam die repräsentative liberale Demokratie und heutzutage brauchen wir halt wieder was neues. Das Rad der Geschichte muss sich wieder in Gang setzen.

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