Nochmal: Wer von uns hier hat irgendwo...
...beweihräuchert wie Verbrecher in ungezügelter Mordlust
Menschen abschlachtet...
...?
Dafür wirst Du doch sicher Zitate finden, wenn das eine ganze "Meute" ist.
Nochmal: Wer von uns hier hat irgendwo...
...beweihräuchert wie Verbrecher in ungezügelter Mordlust
Menschen abschlachtet...
...?
Dafür wirst Du doch sicher Zitate finden, wenn das eine ganze "Meute" ist.
Keine Hams Freunde hier. Allein mir fehlt der Glaube. Ich halte es für verlogen
Aber wundern tut es nicht
Nehme an Hamas-Freunde?
Klar wenn man will kann man auch Verbrecher zu Freiheitskämpfer machen
Für mich sind diese Verbrecher zumindest mitschuldig an den xx-tausend Toten in Gaza
Nun die Handlungen von Widerstandsbewegungen, die im (gerade gültigen) historischen Urteil als gerecht anerkennt sind ("Freiheitskämpfer"), werden selten in ihrer Gesamtheit gewürdigt. Insbesondere ihre Gewalt wird minimiert, relativiert oder sogar glorifiziert. Für letzteres ist der Widerstand gegen den Nationalsozialismus das Paradebeispiel. In der Betrachtung kontemporärer Widerstandsbewegungen legt man also oft einen verzerrten Maßstab vermeintlicher Legitimität an.
Man kann sich das Vorgehen von Hamas bzw. spezifischer der Führung der Qassam-Brigaden hier ansehen und wird zu dem wenig überraschenden Schluss kommen, dass es sich um rational agierende Akteure handelt. Betrachtet man das Ausmaß der provozierten Reaktion spricht zumindestens einiges dafür, dass der Führung die Kontrolle über die "Provokation" entglitten ist, was man bei einem Urteil bedenken sollte.
In jedem Fall ist klar, dass Gewalt gegen die Bevölkerung von Gasa als Reaktion in Kauf genommen wurde. Das mag zu einem gewissen Anteil sogar das Kalkül sein, Teil einer Wirkung nach innen und außen, auf die man abzielt. Aber selbst wenn nicht, kann man das natürlich für grundsätzlich falsch halten. Nur das ist jetzt nicht gerade die Logik von Widerstand und das Ausmaß der Radikalisierung kontrolliert zu einem guten Teil die Seite, gegen die Widerstand geübt wird.
Und damit sind wir bei der Frage des größeren Kontext. Der Friedensprozess ist eine Farce. Die USA, die die "Vermittlung" seit Jahrzehnten komplett dominieren, haben natürlich von Anfang an aber über die Zeit immer offener die israelische Seite bevorzugt. Und mit Netanjahu hat jetzt lange ein Politiker die israelische Politik im Wesentlichen bestimmt, der die Förderung von Hamas betrieben hat, explizit weil sie eine radikalere Organisation sind und er sich die dauerhafte Verhinderung der angestrebten Lösung davon versprochen hat. Diese Organisation, Hamas, hat, wenn ihr hohes Maß an Gewaltbereitschaft von der Gegenseite eingepreist ist, eine Herausforderung effektiven Widerstand auszuüben. Es ergab aus deren Sicht Sinn auf die Überschreitung der Erwartung und des Bewältigbaren zu setzen. So war die Operation angelegt.
Aber nochmal vermutlich hätte sie dennoch nicht diese Wirkung gehabt und die Ereignisse waren ein historischer Zufall. Es hat sich halt herausgestellt, dass die Israelis für die Freiheiten, die sie den Siedlern im Westjordanland bei der Drangsalierung der palästinensischen Bevölkerung gelassen haben, zu knauserig mit der Ausstattung ihres Repressionsregimes waren. Und zusätzlich zu selbstgefällig, wobei das natürlich ein Ergebnis des vermeintlich erfolgreichen Managements gewesen ist.
"Die Unterstützung für den 7. Oktober ist, liegt bei über 80%."
"Wo?"
"Sowohl in der Westbank als auch im Gazastreifen."
So direkt hat sie da nicht in ihrem Sinne argumentiert, finde ich. Ist ihr vermutlich rausgerutscht.
"Die Unterstützung für den 7. Oktober ist, liegt bei über 80%."
"Wo?"
"Sowohl in der Westbank als auch im Gazastreifen."
So direkt hat sie da nicht in ihrem Sinne argumentiert, finde ich. Ist ihr vermutlich rausgerutscht.
Tja...
Deutsche Soldaten und eiserne Kämpfer für die freiheitlich demokratische Grundordnung wissen eben:
wer so dermaßen am Watschenbaum rüttelt braucht sich nicht zu wundern wenn es klatscht
...und einem dabei die ganze Stadt unterm Arsch weg gebombt und ca. 20.000 Frauen und Kinder gleich mit zerklatscht werden.
Tja...
Deutsche Soldaten und eiserne Kämpfer für die freiheitlich demokratische Grundordnung wissen eben:
...und einem dabei die ganze Stadt unterm Arsch weg gebombt und ca. 20.000 Frauen und Kinder gleich mit zerklatscht werden.
Einmal in den Kopf der Hamasführer schauen...
Was zum Teufel haben die gedacht was als Reaktion auf den 7. Oktober kommt?
Na da bleibt halt einfach nur der Genozid. Was soll so ne lupenreine Demokratie da auch sonst noch tun. Ihr sind quasi die Hände gebunden. Steht bestimmt irgendwo geschrieben oder so.
Also wenn man mal in weniger absoluten Kategorien als "Vernichtung" denkt, hat der ausgelöste Krieg durchaus seine Erfolge für Hamas. Gerade auch mit Blick auf die größere Region und Welt: Die Lage im Norden von Israel ist innenpolitisch komplett unhaltbar. Ich denke nicht, dass das vielen außerhalb des Landes klar ist. Das Rote Meer ist für Israel und den Westen praktisch verloren und wenn Ansar Allah nicht zufrieden gestellt wird, wodurch würde sich das ändern? Das bedeutet fortgesetzte wirtschaftliche Probleme für Ägypten, also ein potentieller Quell von Instabilität an Israels Südgrenze. Außerhalb des Westens ist der Ruf der Israelis völlig ruiniert. Im Westen versucht man die Linie zu halten, aber das funktioniert nur durch Repression und damit werden die westlichen Länder als der entscheidende Rückhalt für israelischen Maximalismus weiter geschwächt. Auch militärisch natürlich, weil die Israelis zusätzliche bereits knappe Ressourcen abrufen. Man kann auf mehr schauen: Die Wirtschaft, innere Spannungen, Potential für dauerhafte Emigration usw.
Die Menschen in Gasa (inklusive Mitglieder von Hamas) bezahlen halt einen horrenden Preis für diese Destabilisierung und es ist nicht unbedingt klar, dass kumulativ genug zusammenkommt, so dass das gegenwärtige israelische Besatzungsregime gebrochen wird und es eine wirkliche qualitative Änderung des Status der Palästinenser gibt, geschweige denn, dass diese zum Besseren wäre. Allerdings würde ich jetzt auch nicht sagen, dass alles stabil aussieht. Im Gegenteil eine Rückkehr zu einer Situation wie vor "Al-Aksa-Flut" scheint mir praktisch ausgeschlossen. So sehr die US-Regierung das immer wieder beschwört.
Tilo kannst das Thema hier schließen, wenn dir das wegen der Bros zu heiß wird. Roy löschen finde ich nicht in Ordnung.
Und wenn schon sowas sein muss, diesen gewissen provozierenden Vollpfosten direkt mit.
sie wollten den großen Krieg. Sie wussten wie Israel provoziert zurück schlägt.
Ja, und die Israelischen Hardliner haben das geschaffene "Argument", was man ihnen geboten hat, dankend angenommen.
Das ist doch alles unlogisch. Ich glaube, man sollte den Scheiß mal metamäßig auf eine andere Ebene holen und wieder über Politik und Parteiensysteme, Autorität, Hierarchien und Kapitalismus sprechen. Dann kommen wir nämlich ebenfalls genau zu keinem Ergebnis.
Und wenn schon sowas sein muss, diesen gewissen provozierenden Vollpfosten direkt mit.
Sprichst jetzt in Dritter Person von dir oder was
Ich mach das hier nicht in meiner "Funktion" als mod, sondern als relativ Dienstaltes Mitglied hier, welches keinen Bock auf den Schmiss hat. Ich sehe schon durchaus Sinn darin, etwas Feuer aus der Debatte hier rauszuholen, einfach weil das Forum in seiner glorreichen institutionellen Wirksamkeit einfach darunter leidet. Diese Tribalisierung in verschiedene Lagerzugehörigkeit ist halt grundstupide, aber phänomenologisch natürlich total zeitgemäß. Dann gibt's wieder nur Covidioten, Zwangsimpfer, Putinversteher, NATO-Kriegstreiber, Antisemiten und Genozidbefürworter.
Richtig nervig wird's aber, wenn jemand gebannt wird, weil die Meinung nicht passt. Und da nehme ich die Forensingularität mal raus, auch wenn ich mit der wieder leben könnte, sollte sie sich als solche zu erkennen geben und nicht wi der diese falschen Spielchen treiben. Aber den Gefallen wird er uns nicht tun.
Wenn der IStGH sagt das könnte Völkermord sein, reicht mir das um die politische Verurteilung zu formulieren. Wenn der IStGH nacher anders erkennt, interessiert mich das nicht, ich hab gehört was ich hören wollte.
Die ist echt fertig im Kopf, und das nicht nur an dieser Stelle, aber da sieht man es recht schön.
Analogie im deutschen Strafrecht wäre die Zulassung zur Hauptverhandlung (dazu muss der Richter eine ausreichende Verurteilungswahrscheinlichkeit feststellen) bedeutet automatisch Angeklagter ist schuldig. Hauptverhandlung, Beweisaufnahme und den ganzen Kladderadatsch aus Gerichtsverfassungsgesetz und StPO StGB braucht dochh keiner, wer vorm Kadi steht wird schon Dreck am Stecken haben.
Klingt effizient, aber nicht nach Rechtsstaat.
ja dankend und ohne Verstand. Dafür werden sie jetzt weltweit mehr gehasst als je zuvor.
Mit Recht. Der unschöne Nebeneffekt ist allerdings das einige davon glauben:
"Der Feind meines Feindes ist mein Freund." Tölpel in meiner Wahrnehmung
Deine Wahrnehmung scheint sehr auf westliche Länder zentriert zu sein. Und ich hatte nicht den Eindruck, dass westliche Verbündete ihre Einstellung geändert hätten. Mal besorgt über den Rechtsruck in Israel sein, ein bisschen Siedlungspolitik verurteilen, aber aus dieser Position kann sich nichts ändern.
Da die westliche Zeitrechnung dieses Konflikts mal wieder auf die letzte Aggression der Hamas genullt wurde, wird komplett ignoriert, dass die Alternative zum Überfall der Hamas bereits 2018 mit dem Great March of Return stattgefunden hat. Fünf Jahre später hat sich die Situation für die Menschen in Gaza und Israel verschlechtert.
Also wenn ernsthaft etwas daran gelegen wäre, dass wir palästinensischen Widerstand nur in unseren moralischen Kategorien akzeptieren, dann ist es unsere Verfehlung nicht vehementer für die Menschen in Gaza einzutreten als diese friedlich für ihre Rechte demonstrierten. Der 07. Oktober ist damit auch unsere Verfehlung, weil wir nicht gehandelt haben, um eine friedlichen Weg möglich zu machen.
Ob hier irgendwer denkt das das Handeln der Hamas moralisch gerechtfertigt ist oder nicht ist vollkommen irrelevant. Die Hamas existiert und sie wird existieren bis entweder alle Palästinenser tot oder vertrieben sind oder eine friedliche Lösung für den Konflikt gefunden wird, der sie überflüssig macht. Die IRA war auch eine Terrororganisation die Zivilisten ermordete, aber sie wurde nicht durch Flächenbombardements überwunden sondern durch das Karfreitagsabkommen. Die Frage für westliche Ländern ist einfach nur welche dieser beiden Lösungen sie unterstützen, und aktuell sieht es nicht so aus als wäre es die Diplomatische.
Eines ist garantiert: Wenn die Bevölkerung in Gaza vor zB. 5 Jahren die Hamas entmachtet,
und ein zivile weltliche Regierung installiert hätten, ginge es HEUTE allen Menschen in der
gesamten Region besser, und vor allem würden noch 40.000 Menschen leben.
Und wenn die Bevölkerung des Irak damals mal rechtzeitig ihren Diktator Saddam, oder wenn die Afghanische die religiös-fanatischen Taliban gestürzt, und sich eine demokratische Führung nach westlichem Vorbild gewählt hätte, dann hätten die USA und ihre diversen Koalitionen der Willigen auch keine zum Teil völkerrechtswidrigen Angriffskriege gegen diese Länder führen, sie danach jahrelang besetzen, und dabei hunderttausende von ZivilistInnen in Elend, Flucht und Tod treiben müssen.
Das ist die Logik von Kolonialherren: Wenn die Barbaren sich uns gegenüber nicht zu benehmen wissen, indem sie sich zum Beispiel mal eine zivilisiertere Führung zulegen, die sich uns als angemessen unterwürfig erweist, dann muss man ihnen das gute Benehmen und die Zivilisation eben notfalls mit Gewalt einprügeln.
Eines ist garantiert: Wenn die Bevölkerung in Gaza vor zB. 5 Jahren die Hamas entmachtet,
und ein zivile weltliche Regierung installiert hätten, ginge es HEUTE allen Menschen in der
gesamten Region besser, und vor allem würden noch 40.000 Menschen leben.
"Besser" ist eine sehr seltsame Metrik hier. Man muss nur schauen wie es vor der Hamas aussah und wie es außerhalb von Gaza auch nach der Hamas und dort ohne diese aussah und aussieht.
Die Zahl wäre wohl kleiner, das "Besser" müsstest du dann auch mit denen aber nochmal klären.
Klick...->:
Der Zorn vieler Menschen in Gaza richtet sich inzwischen auch auf die radikalislamische Hamas. Augenzeugen und israelische Soldaten berichten von Kundgebungen gegen die Terroristen. Polizisten hätten daraufhin das Feuer in Richtung der Demonstranten eröffnet.
Im Gazastreifen haben Augenzeugen zufolge Hunderte Palästinenser für mehr Hilfslieferungen und gegen die Hamas demonstriert. Teilnehmer der spontanen Kundgebung im Norden des Küstengebiets hielten demnach Schilder mit Aufschriften wie "Nieder mit der Hamas!" und "Wir wollen essen, den Krieg beenden - unsere Kinder sterben vor Hunger" in die Höhe. Kinder klopften den Angaben zufolge auf leeres Geschirr, um so den Mangel an Essen zu zeigen.
Augenzeugen berichteten, dass Polizisten, die von der Hamas gestellt werden, in Richtung der Demonstranten geschossen hätten, um die Menschen auseinanderzutreiben. Berichte über Verletzte gab es zunächst nicht. Die Angaben ließen sich zunächst nicht unabhängig überprüfen.
Ein Sprecher der israelischen Armee schrieb auf der Plattform X, die Bewohner des Gazastreifens brächten ihre Empörung über die Hamas und ihren Anführer im Gazastreifen, Jihia al-Sinwar, zum Ausdruck. Er veröffentlichte auch ein Video des mutmaßlichen Protests. Ob es sich um die Kundgebung im Norden handelte, war zunächst unklar. [...]
Bei Lebensmittellieferungen in den Norden des Küstengebiets nach einer dreiwöchigen Unterbrechung kam es den Angaben zufolge jüngst zu Ausschreitungen. Menschen kletterten demnach auf LKW- an einigen Orten wurden ganze Lastwagen geplündert. Schüsse seien gefallen und ein LKW-Fahrer sei angegriffen und verletzt worden.
Das veröffentlicht n-tv am 23. Februar. Wohlgemerkt: n-tv hat keine eigenen Quellen oder gar Reporter in Gaza, weshalb man in deren Qualitätsredaktion dann auf solche Formulierungen wie "Augenzeugen zufolge/berichteten" zurückgreifen, also einen Bericht über Berichte schreiben muss, die von Leuten berichtet wurden, die man selbst gar nicht kennt, und damit das ganze nicht zu nebulös und unkonkret bleibt wird dazu dann noch ein IDF-Sprecher zitiert, denn der arbeitet schiesslich für einen demokratischen Staat und da wird das ja wohl eine gewisse Glaubwürdigkeit haben.
Etwas mehr als eine Woche später, am 05. März, veröffentlicht das bei der UNO für Menschenrechte zuständige [Edit: UNHCR] OHCHR folgenden Bericht über das was in der internationalen Presse außerhalb des geistig vollkommen inzestuösen deutschen Dunstkreises als "Flour Massacre" zu trauriger Berühmtheit gelangte - nämlich der Beschuss hungernder Palästinenser, die einen Konvoi mit Weizenmehl ausräumen, durch die Israelische Armee, und das am Ende des gleichen Zeitraumes stattfand, in dem die Geschichten aus den "Augenzeugen"-Berichten bei n-tv spielen, und der eine ganz andere Erklärung dafür liefert, wer warum in den Wochen zuvor schon mehrfach auf unbewaffnete ZivilistInnen gefeuert hatte, um sie am Zugang zu den Nahrungsmittelleferungen zu hindern.
Alles anzeigenUN experts* today condemned the violence unleashed by Israeli forces, which killed at least 112 people gathered to collect flour in Gaza last week, as a “massacre” amid conditions of inevitable starvation and destruction of the local food production system in the besieged Palestinian enclave.
“Israel has been intentionally starving the Palestinian people in Gaza since 8 October. Now it is targeting civilians seeking humanitarian aid and humanitarian convoys,” the UN experts said. “Israel must end its campaign of starvation and targeting of civilians.”
Israeli troops fired on crowds of Palestinians gathered to collect flour in the south-west of Gaza City on 29 February, killing at least 112 people and injuring some 760.
“The attack came after Israel has denied humanitarian aid into Gaza City and northern Gaza for more than a month,” the experts said.
They noted that the 29 February massacre followed a pattern of Israeli attacks against Palestinian civilians seeking aid, with over 14 recorded incidents of shooting, shelling and targeting groups gathered to receive urgently needed supplies from trucks or airdrops between mid-January and the end of February 2024.
“Israel has also opened fire on humanitarian aid convoys on several occasions, despite the fact that the convoys shared their coordinates with Israel,” the experts said. [...]
Für diesen Vorfall musste man sich gar nicht auf (anonyme) "Augenzeugen berichten" beschränken, weil es vom "Flour Massacre" sogar ein körniges Nachtsicht-Video gibt, das vermutlich von der IDF selbst gedreht und dann geleakt wurde.
Jetzt kann man sich natürlich ewig darüber streiten, ob die UN nicht - wie die Israelische Regierung steif und fest behauptet - von üblem Antisemitismus zersetzt ist, und ob die ihre Erkenntnisse nicht letztendlich auch nur von irgendwelchen "Augenzeugen" vor Ort bekommen die doch bestimmt für die Hamas arbeiten, ohne deren Wahrheitsgehalt überprüfen zu können., etc. pp.
Der Punkt den ich damit machen will ist, dass man mit einseitigen moralischen Schuldzuschreibungen niemals auf irgendeine weiterführende Erkenntnis in der ganzen fürchterlichen Sache kommen wird.
Die einzige moralische Position - wenn man denn unbedingt eine beziehen will - die man dazu einnehmen kann, ohne sich selbst der Doppelmoral verdächtig und schuldig zu machen, ist eine, die den selben rigiden Maßstab an alle Seiten gleichermaßen anlegt. Und wenn man das tut, dann kann man einfach nur zu dem Schluss kommen, dass der Israelische Staat und seine Streitkräfte einfach viel mehr unbewaffnete Menschen getötet haben. als ihre Feinde von der Hamas, dass sie immer noch eine Menge Menschen töten oder in lebensgefährliche Umstände zwingen, und dass sie damit unbedingt aufhören sollten - völlig egal wer angefangen hat, wessen Volk den größeren Anspruch darauf hat, das Land von Gott persönlich übergeben bekommen zu haben, oder wer bei seinen Mord- und Totschlagaktionen gegen die verhassten Anderen das hehrere Ideal verfolgt und die edleren #Werte vertritt, denn mit diesem ganzen abstrakten Quatsch kann man keine toten Kinder wieder zum Leben erwecken.
Das mag sein, aber wer hier genau die "kleineren Täter" auf welche Weise "unterstützt" hast Du leider bisher nicht belegen können oder wollen.
eine kluge und mutige Frau! Danke für das Interview - auch wenn da mehr drin gewesen wär.
Will Tilo sich für's ZDF bewerben? - In der Art der Fragestellungen und Einwürfen ('wenn es den 7. Oktober nicht gegeben hätte, dann gäbe es jetzt keine Angriffe im Gaza ..... HALLO:::) kommt einem manchmal der Verdacht.
Trotzdem hab ich viel Neues erfahren. Dafür Danke!
Die Tölpel westlicher Länder die sie verharmlosen, und als Freiheitskämpfer verteidigen,
sind gehörig Mitschuld am Leid der Palestinenser. Solange die Palestinenser sich ihrer
Verbrecher nicht eigenständig entledigen, wird immer mehr Leid über die Bevölkerung
hereinbrechen. [...]
Ich glaube die Unterscheidung in Freiheitskämpfer und Verbrecher, wenn wir von einer emanzipatorischen Bewegung sprechen, macht nicht wirklich zwei historisch relevante Modi auf.
Erstens der Widerstand einer Organisation gegen eine repressive Macht ist im Allgemeinen ein Verbrechen oder wird spätestens extralegal so behandelt. Das sehen wir auch in einer pazifierten Gesellschaft wie unserer an sowas wie der Auflösung des Palästina-Kongress in Berlin.
Zweitens Berufsverbrecher haben sogar genau die Fähigkeiten, die auch für eine Widerstandsgruppe nützlich sind, da sie selbst im Umfeld staatlicher Repression operieren. Leute, die sich auf Dokumentenfälschung, Hehlerei, Schmuggel, Schleusung usw. verstehen, will man mindestensmal in seinem Netzwerk haben.
Drittens impliziert Freiheits"kampf" irgendeine Form von Militanz. Außer wenn man die Grenze bei sowas wie passivem Widerstand zieht, bedeutet das eine prinzipielle Gewaltbereitschaft. Wie diese Gewalt aussieht, auch gegen wen sie sich richtet, hat oft mehr mit dem Kontext zu tun, als mit einer inhärenten Qualität, die Freiheitskämpfer von Verbrechern trennt. Diesen Kontext stellt vorallem die repressive Macht her, aber zum Beispiel auch rivalisierende Gruppen.
Im Fall von Hamas kann man über die verschiedenen Intifadas eine Änderung der Taktiken sehen. Dass radikalere Methoden verwendet wurden, hat auch mit der israelischen Reaktion beim vorherigen Aufstand zu tun. Und Fatah war in der Wahl der Mittel gegen Hamas auch nicht zimperlich. Die eigentliche Machtübernahme von Hamas in Gasa war nicht allein ein Resultat der Wahl von 2006, sondern dass Fatah danach versuchte sie wieder von der Macht zu entfernen. Das führte zu den Säuberungen die Hamas dann die Alleinherrschaft sicherten.
[...] Dein Vergleich mit der IRA ist da hervorragend, aber falsche Schlußfolgerung
Erst die Einsicht der IRA und vermutlich großer Teile´der Bevölkerung, dass der Kampf/Terror keinerlei Verbesserung bringt hat die Chance auf eine friedlichere Zukunft ermöglicht
Nun, das ist die spätere Irisch-Republikanische Armee. Die erste hat sich nicht damit zufrieden gegeben. Vielleicht ist deshalb heute die Republik Irland ein souveräner Staat, aber Nordirland bleibt weiterhin ein Teil von Großbritannien? Naja, wird ja möglicherweise noch. - Ist jetzt nicht ganz ernst gemeint, die Verhältnisse im originalen loyalen Ulster sind natürlich komplizierter.
Hervorragend ist es auch als Anhaltspunkt für die Evolution auf beiden Seiten eines solchen Kampfes. Das betrifft den irischen Unabhängigkeitskrieg selbst, aber schauen wir darüberhinaus: Die Lektionen, die die Briten bei der Bekämpfung der Partisanentaktiken der IRA lernten, wurden dann woanders wieder angewendet. Natürlich Jahrzehnte später in Nordirland gegen die neue IRA, aber zum Beispiel auch in der Aufstandsbekämpfung in Palästina gegen die zionistischen Widerstandsgruppen (die auch etwas professioneller waren als arabische Aufständige). Diese Erkenntnisse haben schließlich Einzug in counterinsurgency- oder COIN-Theorien der Militärwissenschaft der angloamerikanischen Sphäre gehalten, an denen sich dann die Israelis orientiert aber auch zu ihnen beigetragen haben.
Auf der Gegenseite haben andere Widerstandsbewegungen, vorallem natürlich die antikolonialen, die Methoden der IRA studiert und davon gelernt. Überhaupt gibt es zwischen diesen Bewegungen regen Austausch, zum Teil von sich aus, zum Teil durch Sponsoren wie die Sowjets organisiert. Da sind wir dann bei der Gradwanderung zwischen der Förderung von Widerstandsgruppen in ihrem eigenen Anliegen, etwa weil man den gleichen Feind hat, und der Instrumentalisierung für fremde Anliegen, worin im Kalten Krieg die USA besonders groß waren, auch groß darin im Anschluss die Kontrolle zu verlieren. Hamas deren Gründung Israel erst ermöglicht hat und weitere Entwicklung als Gegengewicht zur PLO begrüßt, kann man auch als Beispiel dafür sehen.
Der Punkt ist, wir sprechen nicht nur im Kontext einer einzelnen Gruppierung sondern über ein ganzes Segment der jüngeren Weltgeschichte hinweg (aber natürlich mit Vorläufern weiter zurück) von einem fluiden globalen Phänomen. Man kann sich herauspicken, was man gut und schlecht findet, aber das tut man dann eben doch eher auf der Basis eigener moralisch oder sonstwie informierter Präferenzen.
Sie würden Dankgebete zu ihrem Gott sprechen wenn er diese
Terrororganisation beseitigen würden
Vielleicht sollten "wir" - also die kollektive westliche Wertegemeinschft - dann lieber mehr Geld, Artilleriemunition, bunkerbrechende Bomben und atomwaffenfähige U-Boote an Allah liefern?
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