#701 - Maximilian Krah (AfD)

  • Du hast dich auch nicht wirklich inhaltlich geäußert Jonny. Sei doch nicht immerzu so 'ne Diva.


    An welchen Stellen des Interviews profitiert die AfD den explizit von dem Auftritt? Alt-Right-Playbook in allen Ehren, aber den AfD-Diskurs den libdems überlassen kann ja wohl nicht zielführend sein...

  • Der Nazi-Vergleich mit Goebbels-Zitat bezüglich der europäischen Führungsmacht war wirklich albern.


    Dass Deutschland die EU anführt ist erstens ohnehin inoffiziell schon lange der Fall, und der Wunsch, dass es das künftig auch offizieller, und militärischer(!) tun soll, ist keinesfalls auf Krah und seine völkischen Kameraden beschränkt, sondern er wird auch aus dem "demokratischen" Parteienspektrum und von diversen olivgrün-liberalen bis konservativen PublizistInnen und sonstigen Promi-ExpertInnen verstärkt geäußert, seit "Wir" und unser überlegenes Wertesystem uns im Endkampf mit den minderwertigen Mächten der östlichen Finsternis befinden.

  • Du hast dich auch nicht wirklich inhaltlich geäußert Jonny. Sei doch nicht immerzu so 'ne Diva.


    An welchen Stellen des Interviews profitiert die AfD den explizit von dem Auftritt? Alt-Right-Playbook in allen Ehren, aber den AfD-Diskurs den libdems überlassen kann ja wohl nicht zielführend sein...

    Ich denke, Tilo hätte kritischer sein können. Besonders bei den typischen Totschlagargumenten die von Leuten wie Krah immer angebracht werden.

  • Ok, da ich es selbst noch nicht ganz gesehen hab bei drölffacher Geschwindigkeit ist es wohl obsolet zu fragen, was nun konkret gemeint ist mit Totschlagargument und kritischer.


    Wenn es aber gerade um diese Totschlagargumente von Konservativen geht, dann ist ja gerade der Gag, dass du diese nicht mit Logik oder dem besseren Argument debunked kriegst, denn sonst wäre es ja ein einfaches Argument. Krahn durch geschickte Fragestellungen in Widersprüche verwickeln und entlarven bringt auch nur uns hier entertainment und den etwa 10-20 Menschen in ganz Deutschland, die so auf der Kippe stehen die AfD zu wählen und es aufgrund des Interviews eben nicht tun. Vielleicht sind e sogar nur 5.

  • Ich würde nach ungefähr der Hälfte sagen, dass bisher mindestens 95% von dem Zeug, dass der Typ von sich gibt auch von cdU-, fdP-, BSW- oder sogar einigen sPD-, Grünen- oder Linksparteimitgliedern vom "Realo"-Flügel hätte kommen können.


    Aber das liegt leider auch daran, dass er eben genauso ein Kapitalist ist, wie die. Ihm da jetzt einen besonderen "Neoliberalismus" nachweisen zu wollen, erscheint mir vergebene Mühe zu sein. Sich mit solchen Leuten darüber zu streiten, wie der deutsche und europäische Kapitalismus besser zu organisieren wäre ist einfach sinnlos. Da haben die immer die "besseren" Argumente.


    Sich auf die ganzen grundsätzlichen Prämissen dieses bürgerlichen kapitalistischen Systems, die auch von Krah und seinen Kameraden einfach wie Naturgesetze vorausgesetzt werden, überhaupt einzulassen, ist meiner Ansicht nach schon ein Fehler, oder zumindest führt es zu nichts. Man muss dieses grundsätziche Welt- und Menschenbild in Frage stellen, das die völkischen größtenteils mit den demokratischen Nationalisten teilen und das sie deshalb auch so leicht anschlussfähig macht , an das enttäuschte Kleinbürgertum und den "patriotischen" Mittelstand, dem das auch die anderen Parteien schon von je her eingetrichtert haben.


    Aber das kann man natürlich nicht machen, wenn man immer noch den Anspruch hat, sich im Konkurrenzkampf der Kapitalfraktionen und ihrer politischen Vertretungen auf eine richtige, wahre und gute Seite stellen zu wollen.

  • Ach die Diskussion ist eh für den Arsch, weil ich nicht erwarten kann, dass Tilo die Zeit im Interview damit verbringt, die dämlichen Thesen von Krah zu widerlegen. Tilo muss da ja einen Mittelweg finden.


    PS: Da ich gerade bei der Stelle bin. Ricarda Lang ist über die Liste in den Bundestag gekommen. Sie wurde nie von einem Bürger gewählt.

  • aber aber, er war doch als Kind zwei drei Mal mit in der nachmittags Betreuung in der Sonderschule.

    Und hat auch mit Arbeitern gegrillt.

    Er versteht die Belange des plebs.


    Was mir an dem Interview gefällt, hab erst eine h durchgehalten weil nix inhaltlich kommt, ist dass ich ihn als Person ernster nehme.

    Vorher aus den medialen Auftritten hatte ich, wie so oft, bei einigen Politikern, ihn als Hampelmann abgestempelt.

    Aber hier merkt man, dass er doch hin und wieder auch sinnvolle Zusammenhänge erschließen kann.


    Zumindest bei dem Verfassung Patriot Teil war bischen mehr als warme Luft und ein paar Denk Anstöße.


    Daher sehe ich die Kritik als gegenstandslos, dass man der AFD keine Bühne liefern darf.

    Denn sonst würde ich immer nur das Bild der Dorftrottel aufrecht erhalten, und mich zurück lehnen, wie Stefan zb aufweist, dass sie Trottel jetzt erstmal Parlamentarismus 4dummies lesen, um sich für mögliche Regierung Beteiligung vorzubereiten.


    Die Wahrheit liegt wie so oft scheinbar irgendwo dazwischen

  • Daher sehe ich die Kritik als gegenstandslos, dass man der AFD keine Bühne liefern darf.

    Denn sonst würde ich immer nur das Bild der Dorftrottel aufrecht erhalten, und mich zurück lehnen, wie Stefan zb aufweist, dass sie Trottel jetzt erstmal Parlamentarismus 4dummies lesen, um sich für mögliche Regierung Beteiligung vorzubereiten.

    Auf Typen wie Krah oder auch Höcke trifft das sicher zu. Die waren vorher zumeist in der CDU oder in anderen politischen Gruppen aktiv, sind umfänglich gebildet und haben staatstragende Berufe erlernt wie Jurist, Ökonom, Lehrer o. Ä.


    Das große Personalproblem der AfD dürfte eher dort bestehen, wo sie aufgrund schneller Zuwächse auf dem flachen Land nicht schnell genug entsprechend geschultes Kaderpersonal zusammenbringen, vor dem auch die feinen Herren und Edel-"Nazis" in Schnellroda nicht angewidert die Nase rümpfen würden.

    Und deshalb rekrutieren sich da halt manche Land- und Kreistagsfraktionen aus irgendwelchen Dorfschreiern, die sich dann auch mal im Plenarsaal ordentlich daneben benehmen, oder sich beim Schützenfest mit Hitlergruß filmen lassen.


    Aber die sind bei aller potenziellen Gewaltbereitschaft natürlich längst nicht so gefährlich für das sonstige politische Establishment wie Leute vom Kaliber eines Maximilian Krah, weil der zu letzteren viel ähnlichere Positionen vertritt, und sie auch viel besser verkaufen kann, als der dumpfe Nationalistenpöbel auf den Hinterbänken, und man sich dann bei den "Altparteien" von dem nur radikal abgrenzen kann, indem man ihn extremistischer und abweichlerischer vom demokratischen Konsens darstellt als er eigentlich ist - was für ihn wiederum ein Geschenk ist, weil er das so leicht und jovial entkräften, und sich damit ganz ohne großes Gejammer noch viel effizienter als Opfer einer großen links-grün-mitte-konservativ-Querfront-Verschwörung gegen seine und seiner Partei "neue Ansätze" darstellen kann.

  • Grüße,


    ich bin neu, folge dem Kanal seit 10 Jahren und habe mir gerade das Interview angeschaut. Ob das Interview der AfD nutzt oder nicht, kann diskutiert werden, ist aber meiner Meinung nach wenig – in Stefan-Schulz-Gedächntnis-Manier - funktional. Zu viel Energie auf die Reflektorschilder. Ich würde daher gerne einen anderen Punkt in die Debatte einwerfen und freue mich auf eure Meinung.


    An der Stelle, wo Tilo die Assimilations-Remigrations-Dichotomie anspricht, also entweder ganz anpassen oder raus, wird klar, dass Krah sich ganz im Sinne der Identitären Bewegung eine „ethno-pluralistisches“ Europa der Vaterländer wünscht, neudeutsch: Homogene Volksgemeinschaft, ein Innen und ein Außen; ein Wir und ein Die auf Basis irgendwelcher als objektiv hingestellten Konstrukte. Soweit, so faschistisch. Man vergleiche an dieser Stelle das Interview Tilos mit Romani Rose. Welcher Aufwand von den Nazis betrieben wurde, dieses Wir und Die durch ihre Rassenforschung vermeidlich zu objektivieren, um dann auf Basis dieser objektiven „Wahrheit“ Genozid zu verüben, zeigt, dass es ein Konstrukt ist, nichts weiter. Ich möchte aber auf etwas anderes hinaus.

    An dem Punkt hat mir konkret die Anbindung an die Praxis gefehlt. Bis 2034 wird Volkswirtschaft Deutschland durch den demographischen Wandel netto ca. sieben Millionen Erwerbsfähige zusätzlich benötigen, was mit Produktivitätsverlusten, Nachfrageverlusten und einer Verstärkung des ohnehin schon massivem Fachkräftemangel überall führen wird und schon führt. Man schaue beim nächsten Spaziergang einfach mal in die Schaufenster vor Ort oder an die Scheibe eines Handwerker*innenfahrzeuges seiner/ihrer Wahl. Krah fordert, 25 Millionen Menschen sollen sich anpassen oder „freiwillig“ durch Anreize gehen. Mit Anreize sind an dieser Stelle wahrscheinlich die im Geheimtreffen angepriesenen legalistischen Gesetze gemeint, mit denen man Staatsbürger*innen, die nicht zum „Wir“ gehören, das Leben schwer bis unmöglich macht. Aber was passiert dann? Sagen wir mal, zehn Millionen Menschen werden mit „wohltemperierter Grausamkeit“ deportiert/gezwungen/whatever. Was heißt das für die Volkswirtschaft? Gehen wir mal davon aus, die Hälfte davon zählen zum Erwerbspersonenpotenzial. Fünf Millionen weniger Konsument*innen, die nachfragen. Ohne diese Nachfrage wären viele Arbeitsplätze bedroht, die Unternehmen wollen ihre Profite behalten, entlassen also Personal, um die Profite zu sichern. Diese Arbeitslosen konsumieren anschließend nur noch die von Krah kolportierten tausend Euro. Vorausgesetzt, es ist nach der Mietenzahlung noch etwas übrig. An dieser Stelle sei auf den großen Ökonomen Jeremy Fragrance verwiesen, der bei tausend Euro im Monat seinen Followern treffender Weise empfahl, „mehr zu machen“. Heißt im Endeffekt, dass die „kleinen, hart arbeitenden Leute“ davon nicht profitieren, sondern in die Arbeitslosigkeit und/oder Einsamkeit (wenn sie pflegebedürftig irgendwo in Suhl vor sich vegetieren) getrieben werden. Und man könnte immer weiter machen:

    Fünf Millionen weniger Einzahler*innen in Sozialversicherungen, in die Rente. Fünf Millionen Menschen weniger, die alte Menschen pflegen, was dringend benötigt wird. Fünf Millionen weniger, die die Post ausliefern, Brot backen, erziehen, Wunden versorgen, Steuern zahlen. Damit ist kein Lehrer*innenmangel/Pfleger*innenmangel zu beseitigen, werden keine Kitas gebaut, keine Löhne erhöht, nada. Im Übrigen sind viele Kinder der 2015 migrierten Fluchtsuchtenden mittlerweile in Ausbildung, machen Abitur und werden die Rente der Boomer schultern. Ich weiß, wovon ich rede, ich habe sie als Lehrer begleiten dürfen.

    Das ist meiner Meinung nach der Hebel im Gespräch. Vielleicht auch für andere Parteien, anstatt finster dreinblickend im Spiegel mehr Abschiebung zu fordern. Deswegen brauchen wir auch nicht weniger Migration, sondern mehr Einwanderung (in die Sozialversicherungen). Hier hat Krah auf der funktionalen Ebene nicht nur Defizite, sondern eine Kombination aus völkischer und neoliberaler Wirtschaftspolitik, die Betriebswirtschaft angehaucht durch Trickle-Down-Economics mit Volkswirtschaft verwechselt, und daher für Arbeiter*innen und Unternehmen eine Vollkatastrophe wäre. Wie seht ihr das?

  • Krah ist nicht Sellner - d.h. der sagt gar nicht, dass man alle wie auch immer definierten nicht-"Volksdeutschen", bzw. nicht-"Ethno"-Deutschen "remigrieren" sollte, sondern nur die, die sich nicht ausreichend mit der deutschen Kultur Identifizieren (die er natürlich nicht wirklich definieren kann, aber das können andere Konservative, die davon daherschwafeln ja auch nicht).


    Und wenn Du "Faschismus" vorwirfst, musst Du belegen können, was daran tatsächlich faschistisch ist. Denn das meiste von dem was er - auch über die Migration und die staatliche Unterstützung für arbeitslose - bzw. z. B. aufgrund laufender Asylanträge nicht zur Arbeit berechtigte - MigrantInnen wie InländerInnen erzählt, kannst Du so auch in den Wahlkampfreden anderer konservativer bis liberaler Politiker hören. Alleine der Umstand dass einer - wie Krah - ein völkischer Nationalist und hart an der grenze zum christlichen Fundamentalisten ist, macht ihn nicht zum Faschisten. Ich behaupte auch ganz dreist, dass der tatsächlich kein Faschist ist, sondern einfach ein sehr rechter, sehr nationalistischer Demokrat, der das mit den Gesetzen die er studiert hat und mit dem Rechtsstaat und der Demokratie - also zumindest seiner idealen Vorstellung davon - durchaus ernst meint.


    Das mag nicht auf alle Mitglieder seines Vereins zutreffen. Bei Björn Höcke sehe ich mehr faschistoides Gedankengut - vor allem wenn man A. Kempers These ernst nimmt, dass Höcke Landolf Ladig sei -, aber auch der würde nicht umgehend nach seiner Wahl zum Bundeskanzler den Bundespräsidenten dazu nötigen (können), ihm die alleinige Staats- und Regierungsführung zu übertragen, das Parlament und das Verfassungsgericht auflösen, die Presse gleichschalten (also nicht im Sinne dieser freiwilligen Selbstangleichung die da jetzt stattfindet, sondern mit echter staatlicher Zensur und Kontrolle), den totalitären Führerstaat ausrufen, und dem Rest Europas den Krieg erklären.


    Wenn die strammen liberalen Demokraten sich die völkischen Nationalisten vom Hals halten wollen, dann müssen sie langsam mal verstehen, dass die sich von ihnen eigentlich in den wesentlichen Punkten - nämlich dem Erhalt Deutschlands als kapitalistische Volkswirtschaft in Konkurrenz zu allen anderen kapitalistischen Volkswirtschaften und seiner unbedingten Wettbewerbsfähigkeit zu gunsten der höchstmöglichen Profite des national investierten Kapitals als Staatsräson - genauso wenig unterscheiden, wie in ihrer absolut furchtbaren Ignoranz des Umstandes, dass es diese Staatenkonkurrenz überhaupt nur gibt, weil irgendwann mal irgendwelche Herrscher und Feldherren nach blutigen Schlachten irgendwelche Linien auf Landkarten gemalt haben, um ihre Herrschaftsgebiete bis zum nächsten blutigen Krieg voneinander abzugrenzen, und einfach festzulegen, welche Bevölkerung auf welcher Seite dieser Grenzlinien fortan welcher Herrschaft und ihrer jeweiligen Staatsräson zu dienen hatte.


    Die angeblich so historische völkische Tradition, auf die sich Leute Wie Krah genauso berufen, wie sich die demokratischen Nationalisten, die sich so vehement von ihnen abgrenzen wollen, auf irgendwelche nicht weniger abstrakten "Werte" beziehen, ist ein Resultat dieser Herrschaft und der Abgrenzung ihres zu früheren Zeiten hauptsächlich landwirtschaftlich tätigen Humankapitals gegen die Ansprüche anderer Herrschaften.


    Nationen sind nicht spontan aus irgendeinem völkischen Zusammengehörigkeitsgefühl oder irgendwelchen, von großen Dichtern und Philosophen besungenen geteilten Idealen und #Werten entstanden, sondern, sie wurden von weltlicher Herrschaft gemacht, und zwar mit brutaler Gewalt.


    Und auch heute noch werden sie durch staatliche Gewalt zusammengehalten - notfalls auch durch militärische, und schlimmstenfalls unter gewaltsamer Abnutzung des eigenen nationalen Menschenmaterials.

    Ob sich dieser "wehrhafte" Zusammenhalt dann durch völkische Tradition oder durch #Werte selbst legitimiert und von anderen nationalen Zusammenhalten und den von deren Herrschaften betriebenen Selbstlegitimationen abgrenzt, ist auch heute noch Sache der Herrschaft über die national(isiert)en Bevölkerungen, und nicht Sache der durch sie beherrschten und gegebenenfalls zur Abgrenzung zu verheizenden Menschen.


    Und genauso legt auch der liberale, demokratische deutsche Staat heute ganz ohne Herrschaft völkischer Nationalisten von oben herab fest, welcher Mensch zu welchen Bedingungen zu seinem Staatsvolk gehören darf und welcher nicht. Und Verstöße gegen dieses Hoheitliche Recht der Staatsgewalt werden von ihm notfalls auch mit der Schusswaffe beantwortet.

  • Der AfD und den anderen Parteien ist das egal mit den fehlenden Arbeitskräften und Konsumenten. Weil erstens wird ja ständig Solutionismus betrieben, also die Idee man könnte jedes Problem mit Technologie lösen, und zweitens ist Deutschland ein Exportland. Die Nachfrage in Deutschland war also noch nie besonders hoch.

    Das Problem könnte man ja aber auch vielleicht lösen, indem man einfach nachhaltige Familienpolitik macht. Höhere Löhne, geringere Arbeitszeiten, Anreize setzen Kinder zu kriegen ect. Brain-Drain aus dem Ausland finde ich nicht besonders gut und zweitens sollte man versuchen die Fluchtursachen zu beenden. Die ganze Flüchtlings"problematik" wird doch sowieso als Vorwand ausgenutzt, um die neoliberale Politik durchzudrücken, die letzten Endes sowohl der Bevölkerung in De als auch den Flüchtlingen langfristig schadet.

  • Krah ist ein korrupter Schwurbler, der an den Töpfen der Macht Geld aus dem System raus ziehen will um seinen Lifestiyle zu finanzieren. Das Weltbild dieses Mannes: Schmeiß dich an den größten Bully im Schulhof ran und schleim dich bei ihm ein, in diesem Fall Putin. Kann mir keiner sagen, dass der nicht vom russischen Geheimdienst gekauft ist.

  • Aber wo siehst du einen funktionalen Hebel für die Gegenargumentation?

    Ich finde Hans hat am Ende - zumidest im Rahmen eines solchen Interview-Formates am linken Rand des äußeren Mainstreams und außerhalb dessen, was hier allgemein als (links-)"radikal" oder gar -"extrem" angesehen wird - tatsächlich das einzig "richtige" gemacht, indem er die ganzen Behauptungen und anekdotischen "Evidenzen" auf die Krah und seine Kameraden viele ihrer Ansichten zu deutscher und undeutscher Kultur, Sozialstaat, "linker" Ideologie, etc. gründen mal wirklich ernsthaft und ganz direkt hinterfragt und einige seiner als wissenschaftliche Tatsachen behaupteten Zahlen und Studien als selektiv, entkontextualisiert und zum Teil schlicht falsch, bzw. gar nicht wirklich belegt aufgezeigt, und auch seine philosophisch-theoretische Oberflächlichkeit offen gelegt hat.


    Aber mit so einem wie Krah eine Debatte über die richtige Moral zu führen, bzw. den Versuch zu unternehmen, ihn sich dabei selbst irgendwie auf's Glatteis bewegen zu lassen, ist meiner Meinung nach völlig sinnlos, weil Leute wie Krah - aber eben auch ganz viele andere, besonders "wertebasierte" PolitikerInnen nicht nur rechter und konservativer, sondern auch anderer Couleur - sich ja gerade dadurch ausgezeichnet fühlen, dass ihre eigenen Moralvorstellungen die einzig richtigen, wahren und Guten sind.

    Der bezieht sich ja sogar auch noch auf die (angeblich) christlichen Wurzeln der deutschen Kultur. Was soll man mit einem Gläubigen über seine Religion diskutieren? Wenn es dem dabei um rationale Argumente und um faktisches Wissen ginge, müsste der sich ja nicht auf den Glauben an magische Überwesen berufen.

    Und natürlich überzeugt man damit auch keine Anhänger solcher Leute, die sich denen ja gerade deshalb zuwenden, weil sie völlig das Vertrauen in "die Wissenschaft" verloren haben, bzw. nicht mehr glauben, dass man ihnen in den Qualitätsmedien wissenschaftliche Erkentnisse noch wahrhaftig präsentiert.


    Der "Hebel" für eine Gegenargumentation wäre für mich allerdings die - im liberal-demokratischen Mainstream-Diskurs ebenfalls nicht mehr vollzogene - Hinterfragung der dem größten Teil der ganzen sechseinhalbstündigen Quälerei zu Grunde liegende, und nirgends ernsthaft in Frage gestellten Prämisse, dass in Deutschland halt einfach eine kapitalistische Marktwirtschaft herrscht, so als wäre das schon immer so gewesen und als könne es auch nie anders sein, und dass sich dann eben jede politische Diskussion irgendwann unweigerlich darum dreht, wie man diesem scheinbaren Naturgesetz wohl am besten im Sinne des deutschen Staatsvolkes (ob ethnos oder demos - egal) Rechnung tragen könne.

    Aber das wäre natürlich eine ganz andere, und vermutlich viel kürzere Diskussion, die dann auch nicht mehr so mainstreamkompatibel und salonfähig wäre. Das will und kann ich von Tilo gar nicht verlangen, weil er sich damit unweigerlich ins politische Aus schiessen würde. Aber es wäre halt mein eigener Ansatz -


    - Nur würde der dann eben nicht nur für die völkischen, sondern auch für die ganzen demokratischen Nationalisten gelten, die sich im restlichen politischen Spektrum von rechtskonservativ bis linksliberal herumtreiben, und die hier den öffentlichen Disksurs dominieren und von der veröffentlichten Meinung überhaupt als diskutabel respektiert und behandelt werden. Der Übergang zwischen dem, was hier unter "demokratisches" Parteinspektrum durchgeht und der AfD ist meiner Meinung nach so fliessend, bzw. in macher Hinsicht sogar schon längst vollzogen, dass jede Behauptung einer "Brandmauer" nach rechts ein völliger Witz ist, den man sich eigentlich nur noch im "demokratischen" politischen Berlin erzählt, um sich selbst irgendwie Mut für die anstehenden Wahlen zuzusprechen.

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