Bedingungsloses Grundeinkommen

  • Na klar, das sieht man ja hervorragend in den USA, wo Volleitbeschäftige auf der Strasse zelten, weil sie die Mieten nicht zahlen können!

    Das Märchen könnt Ihr Euch nur selbst erzählen. Bei einem Race to the Bottom kann die Mehrheit irgendwann nicht mehr finanziell mithalten. Selbst im superreichen Deutschland haben wir inzwischen viele Vollzeiteschäftigte, die gleichzeitig Aufstocker sind. Besonders die mit Familie. Und das soll dann in armen Ländern ohne vernünftige Krankenversorgung, Infrastruktur usw. besser sein?

    Das glaubst Du doch selbst nicht.

    Du hast ein verzerrtes Bild auf die Realität. Die Zahlen und Fakten sprechen halt eine andere Sprache. 37 Millionen Haushalte in Deutschland haben einen eigenen PKW, 17 Millionen Haushalte haben sogar zwei, über 2,5 Millionen Haushalte haben mehr als zwei.

    Das wäre vor 40 Jahren noch unvorstellbarer Reichtum gewesen.

    1970 war es nicht mal ein Drittel davon. Das gleiche gilt für Haushaltsgeräte, Elektronik, Zugang zu Wissen und Unterhaltung und der Qualität dessen.


    Dieser unbeschreibliche Aufstieg, der dank der sozialen Marktwirtschaft möglich war, steht in vielen Regionen wie Osteuropa, weiten Teilen Asiens erst noch bevor. Und diese Nachfrage wird den Rückgang der westeuropäischen Nachfrage mehr als kompensieren.


    Niemand braucht Deutschland auf der Welt. Und wenn sich Deutschland entscheidet, die eigene Wettbewerbsfähigkeit nicht mehr zu priorisieren, dann wandern die Industrien und die Reichen ab und dann verschlechtert sich auch für alle in Deutschland der Lebensstandard. Dann gibts keine Besteuerungsgrundlage mehr und der Sozialstaat muss dann entweder massiv zusammengestrichen werden oder er kollabiert oder wird weginflationiert, was letztendlich die gleichen Auswirkungen für die Menschen wie das zusammenstreichen hat.


    Ich würde mir wünschen, dass das nicht passiert, aber ich kenne kaum ein Industrieunternehmen mit über 500 Mitarbeiter, das sich nicht in andere Regionen orientiert, um sich Optionen außerhalb von Westeuropa zu schaffen.

  • Du hast ein verzerrtes Bild auf die Realität. Die Zahlen und Fakten sprechen halt eine andere Sprache. 37 Millionen Haushalte in Deutschland haben einen eigenen PKW, 17 Millionen Haushalte haben sogar zwei, über 2,5 Millionen Haushalte haben mehr als zwei.

    Das wäre vor 40 Jahren noch unvorstellbarer Reichtum gewesen.

    1970 war es nicht mal ein Drittel davon. Das gleiche gilt für Haushaltsgeräte, Elektronik, Zugang zu Wissen und Unterhaltung und der Qualität dessen.

    Das mag ja alles sein. Aber wir haben in einem der vier reichstens Staaten der Welt auch 1,5 Mil. Arbeitnehmer mit Mindestlohn und 1,5 Mil. Arbeitslose. Und 2018 8 Mil. AN mit weniger als 11,05€ pro Stunde (= Niedriglohn für Deutschland).


    02/2019 bezogen 6,7 Mil. Menschen in Deutschland Hartz4 oder Arbeitslosengeld, darunter knapp 2 Mil. unter 18 Jahre.


    Das unser Konsum zum Teil auch auf der Ausbeutung der Natur beruht ist Dir klar? D.h. viele können sich nur deshalb 'soviel' leisten, weil ohne Rücksicht auf die Natur (z.B. bei Lebensmitteln ohne Rücksicht auf zukünftigen Ertrag der Felder) billig produziert wird.

    Bei Preisen für nachhaltige Produkton würden viel mehr Menschen als jetzt in prekäre Verhältnisse rutschen. Der Wohlstand von vielen ist nur Schein.


    Ausserdem weiss ich, das Millionen AN in den nächsten Jahren in den Ruhestand gehen und trotz lebenslanges Arbeiten Renten erhalten, die unterhalb von Hartz4 liegen. Super Wohlstandsgesellschaft!

  • Dieser unbeschreibliche Aufstieg, der dank der sozialen Marktwirtschaft möglich war, steht in vielen Regionen wie Osteuropa, weiten Teilen Asiens erst noch bevor.

    Nein, der Aufstieg wird dort nicht so kommen wie bei uns. Nur durch die Ausbeutung dieser Regionen ist unser Wohlstand möglich. Natürlich werden einzelne AN in leitenden Funktionen deutlich mehr als der Durchschnitt verdienen, aber das kann immer nur ein Bruchteil der Gesellschaft dort sein und dieser Bruchteil muss deutlich kleiner sein als in der westlichen Gesellschaft, wenn es hier so weiterlaufen soll wie bisher.


    Ich würde mir wünschen, dass das nicht passiert, aber ich kenne kaum ein Industrieunternehmen mit über 500 Mitarbeiter, das sich nicht in andere Regionen orientiert, um sich Optionen außerhalb von Westeuropa zu schaffen.

    Ja, wir haben diesen Unternehmen zu viel geschenkt. Das war nicht nachhaltig. Wir hätten uns mehr auf den Binnenmarkt konzentrieren sollen, anstatt Exportweltmeister zu werden. Die Flucht in Steueroasen hilft uns lang- und mittelfristig nicht weiter.


    Wir brauchen über 100.000 ausgebildete Pflegekräfte. Das sind keine Helferjobs, sondern Experten mit 3-jähriger Grundausbildung und mehrjähriger Spezialisierung. In den letzten 30 Jahren haben über 200.000 die Branche gewechselt wegen schlechter Bezahlung und Überlastung. Meisten nach weniger als 10 Jahren Tätigkeit in diesem Beruf.


    Statt desssen verschenken wir die Steuern an Aktionäre und ein paar Labersäcke wie Dich.

  • Und du denkst, das kann nicht mehr schlechter werden?


    Wenn Industrien und Reiche gehen, dann kann sich der durchschnittliche Rentner vielleicht noch die Hälfte von dem leisten, was er sich aktuell leisten kann und auch die Sozialleistungen haben vielleicht noch die halbe Kaufkraft der heutigen Sozialleistungen.


    Es ist nicht perfekt heute, aber es ist so gut, wie es noch nie zuvor in der Geschichte war. Und da kann es weit runter gehen. Vor allem, wenn man dann noch die Natur vor den Menschen priorisiert. Das werden die Menschen in Osteuropa, Asien, etc nicht machen. Die werden ihren eigenen Aufstieg priorisieren und in 20 Jahren mindestens die doppelte Menge der heutigen Emissionen verursachen. Für die ist der Klimawandel ne lästige aber notwendige Nebenerscheinung des eigenen Aufstiegs.


    Ausgebeutet wird die Natur aber nicht. Die Natur hat kein Problem mit einem steigenden CO2 Gehalt, die verändert sich eh ständig und passt sich an alle Bedingungen an.


    Für die Menschen wirds ungemütlicher, aber Menschen passen die Umwelt an sich an.

  • Nein, der Aufstieg wird dort niht so kommen wie bei uns. Nur durch die Ausbeutung dieser Regionen ist unser Wohlstand möglich. Natürlich werden einzelne AN in leitenden Funktionen deutlich mehr als der Durchschnitt verdienen, aber das kann immer nur ein Bruchteil der Gesellschaft sein und dieser Bruchteil muss deutlich kleiner sein als in der westlichen Gesellschaft, wenn es hier so weiterlaufen soll wie bisher.

    Nein, der Medianverdienst in diesen Gesellschaften wird in Zukunft deutlich höher liegen als der Medianverdienst in Deutschland. Ob sie ganz unser aktuelles Niveau erreichen oder ein höheres oder tieferes, ist schwer vorherzusagen.


    Und unser Wohlstand beruht nicht auf Ausbeutung der ärmeren Regionen, sondern auf hohen Exporten hauptsächlich in andere reiche Regionen, die wiederum auf wettbewerbsfähigen Produktion beruhen. Wenn die Bedingungen dafür in Osteuropa oder Asien besser sind, wird sich auch die Wohlstandssituation umkehren.


    Ich denke, das ist nicht mehr aufzuhalten. Selbst wenn jetzt plötzlich eine wirtschaftsfreundlichere Regierung an die Macht kommen würde, ist es wohl zu spät. Ich glaube nicht, dass ich in 20 Jahren noch in Deutschland leben werde.

  • Und unser Wohlstand beruht nicht auf Ausbeutung der ärmeren Regionen, sondern auf hohen Exporten hauptsächlich in andere reiche Regionen, die wiederum auf wettbewerbsfähigen Produktion beruhen.

    Ernsthaft? Wir exportieren überwiegen in die EU. Dort sind die meissten Länder aber schon kaputt wegen unserem Exportüberschuss. Da ist nichts nachhaltig. Die 'Strategie' ist einfach nur: Wir suchen uns einen neuen Platz, der noch nicht kaputt ist, wie die Planwagensiedler in Amerika.

  • Ernsthaft? Wir exportieren überwiegen in die EU. Dort sind die meissten Länder aber schon kaputt wegen unserem Exportüberschuss. Da ist nichts nachhaltig. Die 'Strategie' ist einfach nur: Wir suchen uns einen neuen Platz, der noch nicht kaputt ist, wie die Planwagensiedler in Amerika.

    Die südeuropäischen Länder sind nicht kaputt wegen unseren Exportüberschüssen, das ist nur ein Symptom. Sie gehen kaputt wegen fehlender Wettbewerbsfähigkeit.

    Um einen deutschen Exportüberschuss wird man sich zukünftig aber eh weniger Sorgen machen, wenn die Industrie abwandert. Dann wirds trotzdem noch weiter bergab gehen in Südeuropa, nur halt in Deutschland auch. Ganz Westeuropa verliert seine Wettbewerbsfähigkeit. Und es wird keine finanziellie Unterstützung aus Asien, Osteuropa oder Amerika geben für Westeuropa, wieso auch?


    Die meisten auf der Welt gönnen den arroganten Westeuropäern den Abstieg.

  • Aber wenn Steuern und die dafür vom Staat erbrachte Leistung nicht mehr zusammenpassen, dann ziehe ich eben in einen Staat, der ein besseres Paket bietet.

    Die vom Staat erbrachten Leistungen und die Einkommen der reichsten 10% der Bevölkerung passen schon lange nicht mehr zusammen.


    Was ist denn 'ein besseres Paket'? Die, die es sich leisten können, machen alles privat und der Rest wird gefickt? Wie in den USA?


    Welche Leistung erbringt denn eine Familie Quandt usw.? Was würde Deutschland fehlen ohne solche Menschen?


    Die Mehrheit der Arbeitsplätze ist in Unternehmen mit weit weniger als 500 MA. edit: Und das sind die, die nur in Deutschland arbeiten können. Oder was denkst Du wieviel Friseur:innen, Maler:innen, andere Gewerke oder Gaststätten ins Ausland gehen können? Und aus welchem Grund sollte der Bedarf hier dann nicht ersetzt werden?

  • ja, du hast Recht, die Steuern sind jetzt schon zu hoch.

    Deutschland ist leider Steuerweltmeister, traurig, aber wahr.

    Nein, die sind nicht zu hoch. Die sind den Gewinnen absolut angemessen. Deutschland ist schliesslich auch Gewinnweltmeister.

    Die Steuern sind nur ungerecht verteilt. Die, die den Gewinn erarbeiten, zahlen einen viel zu hohen Anteil. Die, die den Gewinn geniessen, einen zu geringen.


    Schau Dir mal die Schweiz an. Da kann eine Kraft im Service oder Einzelhandel eine Familie ernähren. In Deutschland müssen die aufstocken. Wo ist der Sinn, Menschen für notwendige Arbeit zu gering zu bezahlen und dann mit Steuern zu finanzieren?

  • Nein, die sind nicht zu hoch. Die sind den Gewinnen absolut angemessen. Deutschland ist schliesslich auch Gewinnweltmeister.

    Die Steuern sind nur ungerecht verteilt. Die, die den Gewinn erarbeiten, zahlen einen viel zu hohen Anteil. Die, die den Gewinn geniessen, einen zu geringen.


    Schau Dir mal die Schweiz an. Da kann eine Kraft im Service oder Einzelhandel eine Familie ernähren. In Deutschland müssen die aufstocken. Wo ist der Sinn, Menschen für notwendige Arbeit zu gering zu bezahlen und dann mit Steuern zu finanzieren?

    Um einen Gewinn zu genießen als Eigentümer, zahlst du ca. 50% Steuern (15% Körperschaftsteuer + 14-18% Gewerbesteuer + 29% Kapitalertragsteuer). Was ist daran zu gering?

    Ohne die Kapitalgeber gäbe es die gut bezahlten Jobs für die Arbeitnehmer oft gar nicht.

    Was wäre für dich ein angemessener Steuersatz auf Unternehmensgewinne?


    Ja, weil in der Schweiz die Arbeitgeber deutlich höhere Nettolöhne zahlen können, weil sowohl Lohnsteuern als auch Unternehmenssteuern deutlich niedriger sind als in Deutschland.

    Die Gesamtsteuerbelastung im Verhältnis zum BIP ist in Deutschland 36% höher als in der Schweiz.

    Mir wäre das Schweizer Gesamtsystem auch viel lieber und die Kräfte im Service oder Einzelhandel würden wohl durch deutlich höhere Reallöhne profitieren.

    Aber das ist vor allem möglich, weil Reiche und Unternehmen viel weniger besteuert werden in der Schweiz.

  • Um einen Gewinn zu genießen als Eigentümer, zahlst du ca. 50% Steuern (15% Körperschaftsteuer + 14-18% Gewerbesteuer + 29% Kapitalertragsteuer). Was ist daran zu gering?

    Ja, abzüglich der Steuersparmodelle, die nur funktionieren, wenn man hohe oder überhaupt Steuern zahlt.

    Gewinn kann man prima kleinrechnen oder private Ausgaben über die Firma absetzen (z.B. Firmenwagen oder Laptop/Smartphone ohne MWst. usw). Von Steuerberatern berechnet, die man sich nur mit hohem Einkommen leisten kann.

    Und bei den viel zu wenigen und stark überlasteten Sachbearbeitern in den Finanzämtern kann man damit auch super durchrutschen.

    Jeder Steuerfahnder in Deutschland bringt pro Jahr über 1Mio. zusätzliche Steuern ein. Das geht bestimmt nur durch die ganzen betrügerischen Paketverteiler und Supermarktkassierinnen usw...


    Hälst Du mich für komplett bescheuert?

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