Giftanschlag auf Nawalny

  • G20 in Hamburg?

    Ach nee, zu kalt. ;)

    ui zwinker zwinker .. ACCCCCCCCCCCCHTUNG .. da kommt ein HUFEISEN.


    keine ahnung was du sagen willst. alles schelchte und polizeigewalt im westen rechtfertigt russische willkür.

    ich glaube dir fehlt was .... zwinker zwinker

  • Was ich sagen will?

    Man sollte vielleicht die Klappe nicht zu weit aufreißen, wenn es im eigenen Hinterhof genauso dreckig ist.

    So scheiße wie der Umgang mit Journalisten in Russland auch ist - und das sollte man immer wieder laut und deutlich kritisieren - so wenig sollte man dabei mit einer gewissen Überheblichkeit aus dem goldenen Westen winken, indem man süffisant ein "für alle russlandfreunde" unter solche Links schreibt, als ob einen soetwas hierzulande nicht treffen könnte.

  • Für alle Russlandfreunde:

    Sobol Lubov ist wohlauf. Sie hat direkt aus der Polizeistation Fotos und Videos ins Netz gestellt, ist derzeit bereits wieder auf freiem Fuss und musste nach eigenen Angaben eine Strafe von 220,-EUR nach Artikel 20 Abs 2 des Ordnungswidrigkeitengesetz leisten.

    2. die Organisation oder das Abhalten einer öffentlichen Veranstaltung, ohne in der vorgeschriebenen Weise eine Anmeldung über das Abhalten einer öffentlichen Veranstaltung einzureichen, mit Ausnahme der Fälle, die im Absatz 7 dieses Artikels festgelegt sind - hat zur Folge:

    *Geldstrafe in Höhe von zwanzigtausend bis dreißigtausend Rubel oder Sozialarbeit bis zu fünfzig Stunden bestraft;

    *für Beamte - von zwanzigtausend bis vierzigtausend Rubel

    *für juristische Personen - von siebzigtausend bis zweihunderttausend Rubel.

    Und während Französinnen und Franzosen noch rätseln, ob solche Aufnahmen der Festnahme in ihrem Land überhaupt noch von der Meinungs- und Pressefreiheit gedeckt wären, gehen die Proteste in Russland einigermassen ungestört weiter, erfahrene G20ger oder gestandene Gelbwesten würden nach aktuellem Stand der Dinge von Spaziergang sprechen.


    @banane

    Es gilt neue Wege zu beschreiten im Umgang mit Protesten in autokratischen Systemen, denn die Demonstrationspraxis ist mittlerweile ununterscheidbar. Und weil dem so ist, haben wir in Westeuropa vor allem viel Eigenes zu tun.

  • Immer gut wenn Washington Ereignisse moralisch einstuft...


  • 8) Haben wir die Nawalny-Nummer eigentlich schon ausreichend VT-technisch gewürdigt? Ich fang mal an:


    1917 - Lenin erreicht über Deutschland zeitlich günstig das lediglich provisorisch sozialistisch-liberal regierte Russland. Die Deutschen "transportierten Lenin in einem plombierten Zug wie einen Pestbazillus von der Schweiz nach Russland" kommentiert Winston Churchill die damalige Reise im plombierten Waggon. Nach geglückter Ankunft in St. Petersburg und mit Beginn der darauffolgenden Oktoberrevolution vermeldet der kaiserlich-deutsche Geheimdienst aus Stockholm: "Lenin: Eintritt in Russland geglückt. Er arbeitet völlig nach Wunsch."


    2021 - Nawalny erreicht von Deutschland aus... zeitgleich mit der Wiederherstellung des Russland gegenüber aggressiven aussenpolitschen Establishments in den USA.


    1917 haben wir hochwertige Qualitätsrevolutionäre verschickt, doch heute agieren wir lieber mit abgereicherten Rechtsradikalen, denn:


    Der mit Lenin gereiste Österreicher Karl Radek spottet später, dass sich Erich Ludendorff von der deutschen Obersten Heeresleitung "noch heute die Haare darüber rauft, daß er die Bolschewiki durchließ". Denn am Ende habe er begriffen, dass er damit "nicht dem deutschen Imperialismus, sondern der Weltrevolution einen Dienst leistete".

  • Der ja erst kürzlich öffentlich bereits als AlterWeißerMann™ und notorischer Rassist enttarnte M. Sonneborn (MEP), ist sich nicht zu schade, sich jetzt auch noch als mit dreistestem whataboutism (<- bekannte KGB-Technik! - M. Lanz) um sich werfender, und womöglich bezahlter(!) Apologet des Menschenschänders und Nowitschokmörders Vladimir P. aus M. zu betätigen und damit direkt aus dem Herzen der EU unsere europäischen Werte zu unterwandern!


    Wen ich nicht schon kein Mitglied wäre, würde ich jetzt aus der Partei austreten und das lauthals auf twitter verkünden.

    Scheiß Russengas / Es gibt kein richtiges Grün im falschen

  • Das antirussische ist bei den Grünen fester Bestandteil ihrer DNA, mindestens seit dem Maidan. Sie haben sich so in der Ukraine engagiert, doch das dämliche Volk wählt nach mehreren Pappnasen/Korruptis, die bisher niemals ein einziges Wahlversprechen gehalten haben, plötzlich pro-russisch und die nächste Regierung in der UKraine wird wohl pro-russisch (was für das Land wohl das beste ist).


    Die Grünen haben doch eigentlich kein Herzensthema mehr, nicht mehr Frieden, nicht mehr Atomaustieg, nicht mehr Umwelt ... wozu braucht man die Grünen?

  • Die Grünen haben doch eigentlich kein Herzensthema mehr, nicht mehr Frieden, nicht mehr Atomaustieg, nicht mehr Umwelt ... wozu braucht man die Grünen?

    Herzensthemen hätten die bestimmt noch, aber damit verdirbt man sich es mit Wählerschaft und Koalitionspartner. Ausserdem sind die Grünen grade damit beschäftigt ihre parteinahe Stiftung (die keine Stiftung sondern ein Verein ist) einzufange und wieder auf Kurs zu bringen. Schließlich ist es die Partei die der Stiftung zu Geld verhilft und nicht umgekehrt.

    Diesen "parteinahen Stiftungssumpf" sollte sih allgemein mal jemand ansehen, da sickert jedes Jahr eine gute halbe Milliarde Euronen in Ideologiepflegebetriebe.



    --

    ceterum censeo wär a Forenmoderationslogbuch a feine Sach.

  • Und genau das ist in etwa die westliche Wertedebatte, die soviel Übelkeit erzeugt.

    Da steht man da und muss mit sich selbst ausmachen, ob man die vom Westen stolz nach aussen proaktiv propagierten Politikermord an irgendeinem Iranischen General der nach innen gerichteten stark indizierten Vergiftung irgendeines Oppositionellen irgendwie vorzieht. Und du weisst, zu welchem Schluss du kommen solltest, dass wird dir ja nahegelegtvergessen.

    du hast zur kenntnis genommen, vom wem und mit welcher fragestellung z.b. in der bpk die tötung eines irannischen generals durch eine killerdrohne thematisiert wurde? von daher sehe ich mich durchaus in der lage, im einen wie im anderen fall zu schlüssen zu kommen, die auf konsistenter grundlage beruhen.

  • hoi hansj. , deine leuchturmfunktion in der bpk zum komplex "unangenehm(st)e fragen" bleibt dir und tilo unbenommen. ich bezweifel hier auch auf gar keinen fall die fähigkeit, schlüsse zu ziehen. es ging hier mit der formulierung "keine vergleichbaren fälle bekannt" um einen vergleich und um die implizite aufforderung zu gewichten. das habe ich beklagt.

  • hoi hansj. , deine leuchturmfunktion in der bpk zum komplex "unangenehm(st)e fragen" bleibt dir und tilo unbenommen. ich bezweifel hier auch auf gar keinen fall die fähigkeit, schlüsse zu ziehen. es ging hier mit der formulierung "keine vergleichbaren fälle bekannt" um einen vergleich und um die implizite aufforderung zu gewichten. das habe ich beklagt.

    ah, verstehe. in der tat halte ich die genannten fälle aber auch nicht vergleichbar (im sinne von: gleichzusetzen) . in beiden fällen war offenbar gezielte tötung die absicht. bei soleimani war das offen erklärt worden seitens der us-administration, bei navalny ist - nach meiner auffassung - die indizienlage ziemlich erdrückend.

    dennoch sehe ich schon einen fundamentalen unterschied zwischen der tötung eines als "terroristen" benannten "feindes" , der für für organisation von anschlägen verantwortlich gemacht wird, und der (mutmaßlich beabsichtigten) tötung eines innenpolitischen gegners.

    wenn man tatsächliche ähnlichkeit der fälle konstruieren würde, dann müssten wir uns vorstellen, dass der us-geheimdienst killer auf bernie sanders ansetzt. mit wissen ( oder gar im auftrag) des präsidenten, der aber nach einem fehlgeschlagenen tötungsversuch dies strikt dementiert.

    das wäre der vergleichsfall auf augenhöhe. ich sehe nicht, dass wir es damit zu tun haben - also sind ( auch wenn zumindest ich beide tötungen kritisiere) sehr unterschiedliche fragen zu stellen.

  • dennoch sehe ich schon einen fundamentalen unterschied zwischen der tötung eines als "terroristen" benannten "feindes"

    Dann muss der Russe also nur Nawalny zum Terroristen erklären und schon kann’s rumsen? Da N. ja anders als der Iraner nicht mal diplomatischen Status hat, wäre das wohl dann sogar noch ein sauberer Mord. ...

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