Interessante Sendungen und Links

  • Der neue heiße Scheiß.

    Naja, ist eigentlich nicht wirklich neu, hin und wieder konnte man in der Vergangenheit bereits hier und da mal etwas dazu lesen, aber in der Wahrnehmung von breiten Teilen der Gesellschaft kommt das wohl irgendwie nicht ausreichend an, dürfte jetzt - traurigerweise - auch nicht anders sein.


    Das mit der Radioaktivität trifft übrigens nicht nur auf Erdgas zu, ist beim Erdöl ja ähnlich.

    Folgende Nachricht ist zB aus 2009, ist aber im Prinzip immer noch aktuell und lesenswert:

    Industrie verschweigt Gefahren durch radioaktive Rückstände

    Die Förderung von Erdöl und -Gas belastet in vielen Staaten die Umwelt - auch in Deutschland. Seit einigen Jahren belegen Studien, dass eine Gefahr bislang völlig ignoriert wurde: Radioaktivität, die bei der Förderung freigesetzt wird. Die Industrie verharmlost, die Bundesregierung schweigt.

    Diese radioaktive Strahlung ist bislang eher vor der Öffentlichkeit verborgen worden, nach Ansicht mancher Experten könnte sie aber alle anderen Umweltrisiken der Öl- und Gasindustrie in den Schatten stellen. Seit Jahrzehnten "fördern" nämlich Exxon, Shell und Co. mit jedem Barrel Öl und jedem Kubikmeter Gas zugleich erhebliche Mengen radioaktiver Substanzen. Allein in Deutschland fallen nach WDR-Recherchen mehrere tausend Tonnen pro Jahr an. Weltweit sind es einige Millionen Tonnen.

    ...

    Die Beseitigung dieser so genannten NORM-Stoffe (NORM = Naturally Occurring Radioactive Material) erfolgte über Jahrzehnte hinweg völlig unkontrolliert - in vielen Ländern, einschließlich Deutschland, gibt es bis heute große Lücken bei der Erfassung und Entsorgung der NORM-Abfälle. Einmal in die Umwelt gelangt, stellen sie über Hunderte von Jahren eine Gefahr für Mensch und Umwelt dar. Bis heute verschweigt die Industrie das Problem vor der Öffentlichkeit, verharmlost die Risiken und macht keine klaren Angaben über den Verbleib großer Mengen von kontaminierten Abfällen aus der Vergangenheit und der Gegenwart.

    Bei der Öl- und Gasförderung gelangen mit dem sogenannten Prozesswasser unter anderem große Mengen Radium 226 aus dem Erdinnern an die Oberfläche, das sich zum Teil in den Förderrohren ablagert und zum Teil in Schlämmen und im Prozesswasser anreichert. Nicht ordnungsgemäß entsorgte NORM-Abfälle sind ein großes Gesundheitsrisiko, unter anderem weil Radium 226 zu Radon zerfällt. Radon ist ein radioaktives Gas und gilt neben dem Rauchen als zweithäufigste Ursache für Lungenkrebs. Außerdem ist Radium 226 sehr langlebig. (Halbwertszeit: 1.600 Jahre) und extrem giftig: Schon kleinste Mengen können, vom Körper aufgenommen, Knochenkrebs auslösen.

    ...

    Das hier ist aus 2010...

    Fracking erhöht radioaktive Belastung der Luft
    Höhere partikuläre Radioaktivität im Umfeld von unkonventioneller Öl- und Gasförderung

    Unsichtbare Kontamination: Fracking-Anlagen setzen nicht nur schädliche Gase und Chemikalien frei, sie erhöhen auch die radioaktive Belastung der Luft. Denn bei der unkonventionellen Erdöl- und Erdgasförderung wird Radon frei, dessen radioaktive Zerfallsprodukte sich im Feinstaub anreichern. Leewärts der Anlagen ist die partikuläre Radioaktivität der Luft daher messbar erhöht, wie Forscher im Fachmagazin „Nature Communications“ berichten.

    ...

    „Unserer Ergebnisse zeigen einen signifikanten Einfluss von unkonventioneller Erdöl- und Erdgasförderung auf die partikuläre Radioaktivität der Luft“, konstatieren die Wissenschaftler. Zwar seien die Werte vergleichsweise niedrig. Doch die mit dem Feinstaub eingeatmeten radioaktiven Partikel können sich in den Atemwegen der Anwohner anreichern und dort langfristig Schäden verursachen.

    ...

    ...usw, davon findet man eigentlich ausreichend Nachrichten, ist eigentlich ein sehr interessantes und schon länger bekanntes Thema und gilt eigentlich generell für die Verbrennung fossiler Rohstoffe, Radioaktivität verbreiten ja auch die Abgase der Kohlekraftwerke (Nachricht aus 2008)...

    Radioaktivität aus Kohlekraftwerken

    ...

    Weltweit gelten Braun- und Steinkohlekraftwerke neben Atomkraftwerken als die größte
    Quelle radioaktiver Kontamination der Umwelt. Das ORNL schätzt, dass durch Koh-
    lekraftwerke innerhalb der 100-Jahres-Peri ode bis 2040 weltweit insgesamt über
    800.000 t Uran und 2 Mio. t Thorium freigesetzt sein werden. Auch wenn die Atomlobby das Argument gerne missbräuchlich für die Eigenwerbung nutzt: Neben dem Problem radioakt iver Grubenwässer oder tagebaubedingter Radioaktivität darf das Problem der Emission radioaktiver Substanzen durch den Betrieb von Kohlekraftwerken nicht unterschätzt werden und ist in den anstehenden immissionsschutzrechtlichen Genehmigungsverfahren zu berücksichtigen.

    ...oder früher die Abgase aus den Verbrennungsmotoren von Autos (Nachricht aus 1995)...

    Radioaktive Autoabgase

    Wissenschaftler von der University of Bristol haben in Autoabgasen noch eine weitere möglicherweise Krebs auslösende Substanz entdeckt: das radioaktive Polonium-210. Merklich erhöhte Konzentrationen dieses Alpha-Strahlen emittierenden Stoffes fanden Denis Henshaw und seine Kollegen noch bis zu zehn Kilometer abseits großer Autostraßen. Auf den britischen Autobahnen M4 und M5 lagen die Polonium-Konzentrationen 20mal höher als in der Innenstadt von Bristol. Als Quelle des radioaktiven Stoffes komme, wie Henshaw im Medizinjournal The Lancet schreibt, sowohl verbleites Benzin in Frage als auch Motorenöl, das die Zerfallsprodukte von Uran-238-Spuren enthalte. Alpha-Strahlen in hoher Dosierung gelten als Auslöser für Leukämien, Gehirntumoren und Nierenkrebs, besonders bei Kindern.

    ...aber interessiert wie gesagt nur leider kaum jemanden, die meisten Menschen ignorieren diese Probleme lieber, egal ob sie selbst oder die Familie oder Freunde krank werden, man stellt sich lieber dumm und tut so als würde man nicht verstehen warum überall um einen herum immer öfter Krebserkrankungen etc auftreten, ganz so als hätte das alles nichts miteinander zu tun.

  • Was der Grieche sagt:

    E79: What the hell happened to Green politics?

    Not so long ago, the term “green politics” had a much more radical meaning, and a vote for a Green party was a vote for climate justice.

    Green parties have benefitted politically from the impact of growing movements like Fridays for Future and Extinction Rebellion. They have entered government in countries like Germany and Austria, partnering with far-right parties in the process. In Germany, they are razing villages to open the way for new coal mining, while the world is careening towards the crucial 1.5 °C mark in the average global temperature rise. And when it comes to world affairs, while previously firmly anti-war, some are now taking pro-war stances.

    In addition to this, terms like “green” and “sustainable” are being coopted by politicians and corporations alike (with the EU’s recent Beyond Growth Conference providing some fresh examples).

    What happened? Our team, including Yanis Varoufakis, Julijana Zita and Dusan Pajovic, investigates.


    (Ab 00:10:20)


    https://www.youtube.com/live/sJnhGkaBh-M?feature=share&t=620

  • Ich halte die Grundannahme für falsch, dass Menschen kein schlechtes Gewissen haben, Kleidung zu kaufen, statt ihr Geld an Unicef zu spenden. Das haben sie durchaus. Ihr Verlangen nach neuer Kleidung ist lediglich stärker. Dass es moralischer ist Geld zu spenden, statt es auf den Kopf zu hauen, ist ihnen aber durchaus klar. Insofern ist da nichts Kontroverses dran.



  • Ab 10:00 Min. sagt er auch, was viele Linke immer noch nicht verstehen. Neoliberalismus ist kein Marktfundamentalismus. Die klassischen Neoliberalen sahen den Kapitalismus nicht als Stabil an, daher muss der Staat eingreifen im Sinne von Unternehmen. Neoliberalismus ist viel mehr Re-Regulierung über den Staat und das ist viel Komplexer als einfach nur Markt.

  • Interessant ist auch am Ende. Wo er über ein älteres Paper der Bundesregierung zur Frage von Wachstum redet und einer der Ökonomen, die an dem Paper mitgeschrieben haben, hat in dem Paper kommentiert, dass die Abwendung von Wachstum einer totalitären Zensur gleichen würde, weil nur der Markt Informationen über die Wirtschaft generiert. Er also den Markt als einen Informationsprozessor versteht, wie ihn Hayek in seinen späteren Arbeiten beschrieben hat.

  • Neil Gershenfeld: Self-Replicating Robots and the Future of Fabrication | Lex Fridman Podcast #380


    Zitat

    The ribosome, who I mentioned a little while back, can make an elephant one molecule at a time. Ribosomes are slow. They run at about one molecule a second, but ribosomes make ribosomes, so you have trillions of them and that makes an elephant. In the same way these little assembly robots I'm describing can make giant structures, at heart because the robot can make the robot. So more recently two of my students, Amira and Miana, had a nature communication paper showing how this robot can be made out of the parts it's making so the robots can make the robot, so you build up the capacity of robotic assembly. - The following is a conversation with Neil Gershenfeld, the director of MIT's Center for Bits and Atoms, an amazing laboratory that is breaking down boundaries between the digital and physical worlds, fabricating objects and machines at all scales of reality, including robots and automata that can build copies of themselves and self-assemble into complex structures.

    Zitat

    1:45

    - I learned why von Neumann and Turing made fundamental mistakes.

    I learned the secret of life. I learned how to solve many of the world's most important problems, which all sound presumptuous, but all of those are things I learned at that boundary.

    - So Turing and von Neumann, let's start there. Some of the most impactful, important humans who have ever lived in computing, why were they wrong?

    [...]

  • Den Höhenflug der AfD stoppt nur soziale Politik

    Die jüngsten Umfragerekorde der AfD sollten kein Anlass zum Verzweifeln sein, sondern ein Aufruf zum Handeln – Antifa heißt Wohlfahrtsstaat.


    [...] Die AfD gewinnt vor allem mit Angstmache. Doch ihre Strategie scheint sich verschoben zu haben – von der Gesellschaftspolitik zur Wirtschaftspolitik. Während sie jahrelang mit der Angst vor Geflüchteten gewann und ihren bisherigen Höhepunkt nach 2015 erreichte, gelang es ihr bei den Auflagen der Coronapolitik schon nicht mehr, die Wut über die Regierung in wachsende Zustimmung für die AfD zu übersetzen. In den letzten Jahren wuchs sie vor allem während zwei Phasen: im Sommer und Herbst 2022, als durch die steigenden Preise die Abstiegsängste zunahmen und nun im Frühjahr 2023, wo die Abstiegsängste wahr zu werden scheinen und neue Kämpfe in der Ampelregierung auch medial enorm aufgeheizt werden. Stichwort Heizungsgesetz.

    Die AfD legt also immer dann zu, wenn die regierende Politik es unterlässt, soziale oder ökonomische Unsicherheiten abzufedern, und auch, wenn vor allem konservative und liberale Politikerinnen und Politiker durch ihren Rechtsdrift selbst die vermeintliche Brandmauer einreißen und damit der AfD den Weg freimachen. Das neoliberale Zentrum um SPD und Grüne macht es der AfD dadurch leicht, dass es den Status quo lediglich verwaltet. Insbesondere die Grünen bieten sich sogar als die neuen Hauptfeinde der Rechten an, indem sie wie beim Heizungsgesetz unsozial und von oben herab regieren.

    Zwar war die mediale Schlacht um die »Verbotspartei« schon immer etwas überzogen, doch die Abneigung gegen grüne Eliten ist in der Bevölkerung tief verwurzelt und wird durch jedes Gesetz, das den Bürgerinnen und Bürgern aufgepfropft wird, bloß noch verstärkt. Einige meinen, es handle sich bloß um einen schlechten Kommunikationsstil der grünen Ministerinnen und Minister. Doch das lässt die Klassenstruktur der grünen Wählermilieus außer Acht. Diese Wählerinnen und Wähler erhalten genau die Politik, die sie sich wünschen: eine grüne Verwaltung des Kapitalismus. Der AfD hingegen laufen dadurch mehr Arbeiterinnen und Angestellte zu. Nicht die Kommunikationsstrategie ist das Problem der Politik der Grünen, sondern ihre reale Abkopplung von der Lebensrealität der arbeitenden Bevölkerung.

    Die AfD, die im Kern auch nach zehn Jahren voller Flügelkämpfe immer noch eine neoliberale Partei ist, kann sich dennoch als die Kraft gegen die neoliberalen Eliten inszenieren. Sie profitiert vom rechten Kulturkampf der CDU, der sie gesellschaftspolitisch stärkt, und von der Aushöhlung der Daseinsvorsorge, obwohl sie selbst sozialpolitisch und programmatisch den Menschen nichts zu bieten hat außer Ängste zu schüren und eine wie auch immer geartete nationale Identität anzurufen. [...]

    Natürlich wäre das auch nur Reparatur am System - aber immerhin besser als die Schwarz-blau-braune Koalition.


    Leider vergessen Schwerdtner und Scholle, dass der Nationalismus, den die AfD schon von je her geschürt hat, seit der Zeitenwende auch bis tief ins "liberale" Lager hinein wieder salonfähig gemacht wurde, wo er sich dann als Wertepatriotismus tarnt.


  • Max Weber hatte recht:


    Die protestantische Ethik und der Geist des Kapitalismus

  • Long read:

    Twitter Files Extra: How the World's "No-Kidding Decision Makers" Got Organized

    The Atlantic Council is hosting its 360/0S Summit at RightsCon this week, and Twitter Files documents tell us more about how this VIP-room-within-a-VIP-room was formed


  • Max Weber hatte recht:


    Die protestantische Ethik und der Geist des Kapitalismus


    der max hod scho immer recht kabt

  • Gerade dieses Interview mit Tilo gefunden.

    Tilo Jung will den Kapitalismus überwinden. Weiß leider nur nicht wie.

    Journalist Tilo Jung stellt die härtesten Fragen im Berliner Politikbetrieb. Host Juan Moreno fragt, ob er auch Antworten hat.

    ...

    Im Gespräch mit Jung versucht Juan Moreno, Host des SPIEGEL-Interview-Podcasts »Moreno+1«, herauszufinden, ob der hartnäckige Fragensteller auch ein paar gute Antworten hat. So fordert Jung in dem Gespräch mit Moreno, »den Kapitalismus zu überwinden«. Eine bemerkenswerte Forderung für einen der bekanntesten Hauptstadtjournalisten – zumal wenn man bedenkt, dass Tilo Jung in seiner Jugend nur einen Traum hatte: möglichst schnell reich werden.

    Hier direkt der Link zum Interview, geht so grob ab 2:30 los:

  • Nein, es geht nicht um Lindemanns Pillemann...



    ...sondern um allerlei gesprengtes unter der Ostsee und an der Ostfront. Also starring Oberst a.D. Roderich "NATO-Rod" Kiesewetter von der christlichen Werteunion, der sich da möglicherweise mit seiner Expertise etwas zu weit aus dem Fenster gelehnt haben könnte.

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