Krimineller Clan und Fisch muss ich mir merken, wenn die in ein paar Jahren mal wieder in der Fußgängerzone unterm Sonnenschirm Flyer verteilen und das ist dann auch schon die ganze Party die uns die Demokratie bietet : )

Interessante Sendungen und Links
-
-
-
Ohne den Clip hätte ich nicht gewusst,dass es Wetten dass noch gibt. War auch geschockt
¿
als ich den Moderator sah. Auflösung: Der Dude aus Lützerath hat gewonnen. -
haha, sehr geil. 👌
-
-
-
Qualitätsjournalismus beim ÖRR
-
Sag ‘s durch den Ukrainer: Nationalismus und Deutschlands Wiedergutwerdung
Der Applaus für den ukrainischen Autor Zhadan hat viel mit deutscher Selbstgerechtigkeit zu tun: Pauschaler Russenhass gilt als verständliche Reaktion. Ein Gegenbeispiel sind politisch aktive Kurden, die pauschalen Türkenhass ablehnen.
[...] Es ist ein historisches Versagen der aktuellen Linken, dass sie diese deutschlandkritische Komponente bei der Beurteilung der aktuellen Ukraine-Politik fast vollständig ausspart. Erst deshalb können sich auch in Teilen der Antikriegsbewegung, mehr noch bei den diffusen sozialen Protesten, nationalistische Erklärungsmuster durchsetzen, wie sie auch von Teilen des Wagenknecht-Lagers bedient werden.
Demnach ist Deutschland ein Opfer eines geopolitischen Konflikts zwischen Russland und den USA auf dem Boden der Ukraine. Das Embargo gegen Russland wird dann teilweise sogar nationalistisch als Machenschaft zur Strangulierung der deutschen Wirtschaft gedeutet.
Wie schon in der Hochzeit der deutschen Friedensbewegung wird hier wieder einmal Deutschland als Opfer fremder Mächte dargestellt und sogar die mangelnde Souveränität beklagt. Bei dieser nationalistischen Sicht wird völlig ausgeblendet, dass die deutschlandfreundlichen ukrainischen Nationalisten nach 1945 mit der Wehrmacht und der SS vor der Roten Armee ins Deutsche Reich geflohen waren und dort im Kalten Krieg auch bald als Vorkämpfer gegen die Sowjetunion eine neue Aufgabe gefunden haben.
München war einer der Rückzugsorte dieser ukrainischen Nationalisten, die mit der Zerschlagung der Sowjetunion ihre Stunde gekommen sahen. Von Anfang an waren die Erben dieser deutschlandfreundlichen ukrainischen Nationalisten in der unabhängigen Ukraine nach 1991 in verschiedenen politischen Parteien und Formationen vertreten. Massiven Auftrieb bekamen sie bei den Maidan-Unruhen ab Ende 2013, wo sich endgültig der prowestliche Flügel des ukrainischen Nationalismus durchsetze.
Anwesend waren damals in Kiew nicht nur hochrangige Politiker aus den USA, sondern auch aus Deutschland, darunter der damalige Außenminister und heutige Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier (SPD), aber auch führende Grüne. Es ist also eine völlig falsche Darstellung, wenn hier die Rolle Deutschlands heruntergespielt wird, als sei die Bundesrepublik in diesem Zusammenhang Opfer von Machenschaften anderer Mächte.
"Wer das Morden, das Metzeln und den Vernichtungswillen seitens der russischen Armee aus nächster Nähe erlebt und für den dabei empfundenen Ekel, für Abscheu und Hass drastische Worte findet, dem sollte man erst einmal Verständnis entgegenbringen", begründet Jens Uthoff in der taz, warum Serhij Zhadan in seinem Kriegstagebuch russische Soldaten als "Abschaum", "Unrat" und "Barbaren" bezeichnet.
Dabei beteiligt auch er sich an einer Begradigung deutscher Geschichte. Denn so kann auch in linksliberalen Kreisen 80 Jahre später die NS-Erlebnisgeneration rehabilitiert werden, die ja größtenteils die Rote Armee nicht als Befreier empfand. Als die wenigen Überlebenden im Vernichtungslager Auschwitz riefen "Die Russen kommen", war es hingegen ein Ausruf der Befreiung. Genau diese Sicht der Opfer Deutschlands, die erst in den letzten 30 Jahren eine größere Bedeutung der öffentlichen Auseinandersetzung bekam, wird heute in den Hintergrund gedrängt.
Dafür ist ein Zhadan, der Butscha suggestiv zum Auschwitz unserer Tage macht, natürlich besonders wichtig. So werden dann seine Hasstiraden auch nicht als faschistoide Konsequenz des ukrainischen Nationalismus dargestellt. [...]
Endlich hat auch der deutsche Staat einen Grund gefunden, den Holocaust ganz staatstragend und Grundgesetzkonform zu relativieren, indem man ihm den "Vernichtungskrieg" Putins gegen die Ukraine gegenüberstellt und ukrainische Patrioten ehrt, die da gar keinen Unterschied mehr feststellen wollen.
-
Sehr schöne Reportage im Vice Stil, oder auch Strg F Stil darüber welche Ansichten verschiedene Leute in Russland über den Krieg, die Sanktionen haben und wie es ihr Leben verändert oder nicht verändert hat.
ZitatWestern sanctions and mobilization have definitely affected the life of ordinary Russians. But has this really changed their perspective on war and everything that’s been going on since February 24th? I’ve traveled to a typical post-soviet neighborhood where I grew up to see what my childhood friends have to say. It turned out, some of them had already been drafted to fight in Ukraine…
Ich bin mir nicht sicher, ob der nicht eventuell von der russischen Regierung gesponsort ist. Zum einen gelten ja angeblich in Russland strenge Gesetze darüber was berichtet werden darf und was nicht, intuitiv kommt es mir so vor, als wäre das was er macht drüber. Erklärung könnte eben sein, dass er subtil doch um Verständniss für die russische Position wirbt und darstellen möchte, dass die Russen sich nicht beeindrucken lassen. Andereseits könnte sein Channel auch so klein sein, dass sich bisher niemand von der russischen Regierung für ihn interessiert hat.
Ein weiter Punkt, in einem anderen Video sagte er mehrmals, hier war grade ein Checkpoint oder wir hatten grade ein Gespräch mit der Polizei/Militär, sie haben uns weggeschickt, wir dürfen hier nicht mehr filmen, nur um direkt dannach doch dort zu filmen und ungestört mit Passanten zu reden. Entweder er hat halt doch eine Erlaubniss, oder er dramatisiert, oder die Videos sind in der falschen Reihenfolge geschnitten. Insbesondere in diesem Video ist mir das aufgefallen: https://www.youtube.com/watch?v=-JMWMwNmzIQ
Sehenswert finde ich die Sachen die er macht trotzdem, so einen wirklichen Einblick wie es in Russland aussieht habe ich bisher woanders nicht bekommen, nur halt im Hinterkopf behalten, vielleicht ist die Darstellung manchmal doch positiver als die Realität.
-
Diesbezüglich finde ich auch die Straßenumfragen von 1420 sehenswert. Interessant sind hier unter anderem die verschiedenen Ansichtsweisen vor allem der jungen Menschen (sprich den Leidtragenden des imperialistischen Eroberungsfeldzugs gegen die Ukraine) und der älteren Bevölkerung im Bezug zu den Handlungen des dort herreschenden faschoiden Regimes. Auch interessant weil auch außerhalb der Großstädten gefilmt wird und einem die Lebensumstände der verarmten ländlichen Bevölkerung Russlands klar werden.
-
Nicht nur Staats- sondern auch Systemtragend!
Ein Systemwechsel ist das nicht. Und das ist gut! Gut für UnserLand!
-
[...] Es ist schwer zu begreifen, wie ein solcher Fehler es tatsächlich in ein Flaggschiff der öffentlich-rechtlichen Informationsangebote schaffen konnte. Wir haben das einfach mal die Verantwortlichen von ARD-aktuell gefragt und wollten auch wissen, wie der redaktionelle Ablauf ist: Werden Meinungs-Beiträge für die „Tagesthemen“ von den „Tagesthemen“ geprüft? Die Antwort:
„Die inhaltliche redaktionelle Verantwortung für ‚Tagesthemen‘-Kommentare liegt bei den einzelnen Landesrundfunkanstalten, in diesem Fall dem BR.“
Erstaunlich, dass da bei den „Tagesthemen“ offenbar niemand selbst für einen Faktencheck zuständig sein soll.
Also haben wir beim offenbar alleine verantwortlichen BR nachgefragt, und bekamen von dort ein Statement von Achim Wendler selbst:
„Richtig ist, dass ab dem ersten Euro über dem Grundfreibetrag Steuern fällig werden. Dies war Grundlage meiner Argumentation. Leider war das konkrete Beispiel ungeeignet, weil in der Praxis aufgrund von Abzügen und Sozialabgaben kaum jemand mit diesem Einkommen tatsächlich Steuern zahlt. Das bedauere ich. An meiner Kritik halte ich aber fest: Laut den ursprünglichen Ampel-Plänen hätten Menschen mit einem sehr geringen Einkommen mit ihren Steuern Empfänger von Bürgergeld mit 60.000 Euro Kontoguthaben unterstützt. Das hielt ich für ungerecht und begrüße deshalb in meinem Kommentar die Korrektur der Bürgergeld-Pläne. Wie üblich, wurde dieser Kommentar im BR nach dem Vier-Augen-Prinzip geprüft. Dabei wurde auch das Lohnbeispiel kritisch diskutiert. Ich habe bewusst daran festgehalten: Mir ging es darum, eine systematische Ungerechtigkeit aufzuzeigen, die mittels der Freibetragsgrenze definiert wird.“
Wendler hat also bewusst an seinem Beispiel festgehalten. Und auch die „Tagesthemen“ taten sich schwer, mit dem Fehler umzugehen. Zunächst wurde die Sendung vom Dienstagabend kommentarlos offline genommen. Auf unsere Nachfrage hieß es am Nachmittag aus der Redaktion:
„Mögliche Änderungen werden von der ARD-aktuell Redaktion transparent kommuniziert und gekennzeichnet.“
Am späten Nachmittag erschien die Sendung dann wieder in der Mediathek – ohne Wendlers Kommentar, dafür mit einem schwammigen Hinweis am Ende des Info-Textes:
„Die Sendung wurde nachträglich redaktionell korrigiert. Die Meinung führte aufgrund einer inhaltlichen Ungenauigkeit zu Missverständnissen.“
„Transparent kommuniziert“ heißt also nicht, den Fehler zu korrigieren und zu erklären, wie es denn nun wirklich aussieht – sondern eine „inhaltliche Ungenauigkeit“ daraus zu machen, die, klar, zu „Missverständnissen“ geführt habe. Auf dem tagesschau.de-Blog, in dem Korrekturen sonst verschwinden erscheinen: nichts.[...]
-
Utan zu Übermedien
Ich mach mal den hansj. Ersatz.
Dass der Mann da Quatsch erzählt finde ich garnicht so wild, dafür ist es ein Kommentar und keine Reportage. Dabei blamiert sich eben jeder so gut er kann. Im Internet hat er anscheinend ja sein Fett wegbekommen.
Der Umgang damit, das klammheimliche Verschwindibus, ist viel schlimmer in meinen Augen.
-
Ja klar. Das ist ja nur ein Meinungsbeitrag.
Dass der ausgerechnet die Meinung verbreitet, die auch bei der Partei zu gelten hat, die das Bundesland und das ARD-Landesstudio regiert aus dem der Kommentator kommt, ist sicher reiner Zufall.
-
Die Schere zwischen den armen und den reichen Menschen geht jetzt (logischerweise) noch schneller und noch weiter auf...aber das dieser blöde Kapitalismus unsere Gesellschaft, unser Klima/die Umwelt usw zerstört, darüber will keiner sprechen, auch nicht Herr Fratzscher der bereits über alle notwendigen Information verfügt um sich selber ein Bild zu machen, lieber bis zum Untergang daran festhalten.
»Die soziale Schere geht weiter auf, noch stärker als in der Pandemie«
Menschen mit geringen Einkommen litten viel mehr unter der Inflation als Reiche, sagt DIW-Chef Marcel Fratzscher. Nötig sei eine »zielgerichtete Verteilungspolitik«, statt Geld mit der Gießkanne zu verteilen.
...
Dabei seien die Verletzlichsten am stärksten betroffen. 40 Prozent der Menschen hätten zudem keine Ersparnisse und Rücklagen.»Die rekordhohe Inflation zum Beispiel wirkt extrem unsozial, weil Menschen mit geringem Einkommen viel stärker darunter leiden«, sagte Fratzscher. Die Teuerung sei für sie dreimal stärker als für Menschen mit hohen Einkommen...
40% der Bevölkerung sind also rein technisch bereits Pleite, Tendenz offensichtlich stark steigend, in absehbarer Zukunft dürften wir dann wohl Richtung 50% gehen, bin mal gespannt wie lange das noch dauert...eigentlich müssten alle Nachrichten sich nur noch darum drehen das wir deshalb in einigen Jahren vor dem Zusammenbruch stehen...ich habe dazu auch mal ein Beispiel, ich kenne jemanden, der hat vor kurzem seinen Job verloren weil sein Auto kaputt gegangen ist, er hatte keine Rücklagen für eine Reparatur...und ein neues/ gebrauchtes Auto kann er sich eh nicht leisten. Dieser Mensch ist jetzt arbeitslos weil die Niedriglohnpolitik dafür sorgt das er bzw das große Teile der arbeitenden Bevölkerung so verarmt ist, die Leute können sich nicht mal mehr den Weg zur Arbeit leisten.
Ähnliches hatte ich auch letztes Jahr schonmal mitbekommen bei einer Frau die sich kein Busticket mehr kaufen konnte um zur Arbeit zu kommen, die hat ihren Job auch deswegen verloren, ich will garnicht wissen wie oft sowas bereits passiert ist (und passieren wird)...so zerstört sich dieses System selbst, aber es interessiert keinen, es wird einfach totgeschwiegen, große Teile der heutigen "Medien" sind hauptsächlich zu systemtragenden/staatstragenden Propagandaschleudern geworden, die wirkliche Realität über die mal kritisch berichtet werden müsste wird einfach ignoriert, der Kapitalismus ist ein heiliger Gott der nicht kritisiert werden darf.
In der Wirtschaft scheint das auch ähnlich abzulaufen, die kleinen Unternehmen bekommen kaum bis keine Hilfe und verfügen nicht über die Mittel und gehen halt Pleite...
In der Wirtschaft sei es ähnlich, sagte Fratzscher den Zeitungen. »Die Großen fahren zum Teil auch in diesen Zeiten dicke Gewinne ein, während viele Mittelständler, die Kleinen, die Bäckerei um die Ecke, kaum mehr über die Runden kommen.« Nötig sei daher eine »zielgerichtete Verteilungspolitik«, statt Geld mit der Gießkanne zu verteilen.
...
Zuletzt hatten die Tafeln in Deutschland gemeldet, dass noch nie zuvor so viele Bedürftige zu ihnen gekommen seien. ... Insgesamt kämen etwa zwei Millionen Menschen.
...
Viele seien von Armut bedroht und gesundheitlich beeinträchtigt. Besonders häufig nutzen Alleinerziehende und Paare mit Kindern die Tafeln. Ein Viertel der Menschen, die von den Tafeln profitierten, seien Kinder.
... -
-
https://www.visionofhumanity.org/civil-unrest-on-the-rise/
Civil Unrest Around the World has Doubled in Last Decade
Citizens around the world are protesting against a range of issues, from economic hardship and police brutality to political instability.
Civil Unrest on the Rise
Data from the 2020 Global Peace Index shows that civil unrest has doubled over the last decade.
Between 2011 and 2018, the number of both protests and riots roughly doubled, while the number of general strikes quadrupled, from 33 events in 2011 to 135 in 2018.
In most situations, these movements avoid violence. However, both violent and nonviolent demonstrations increased in frequency over the last decade.
Seven of the nine GPI regions had increased levels of civil unrest, with the most violence recorded in places where democratic institutions were weak.
Civil Unrest from 2011 to 2018:
- 64% of protests were nonviolent demonstrations
- 6% were general strikes
- 30% were classified as riots
- 4,700 nonviolent demonstrations
- 2,200 riots (violent demonstrations)
Key Trends in Civil Unrest
The high level of civil unrest in 2011 shown in the graph reflects the Arab Spring, followed by a decline in the number of protests in 2012. These movements either achieved their goals, governments repressed them, or they escalated into civil wars.
However, total global civil unrest rose above 2011 levels just three years later and has remained above that level since.
Riots did not decline in the years immediately following the Arab Spring, when the number of anti-government demonstrations fell.
The number of riots around the world has increased 282% since 2011.
The trend peaked in 2014, especially in countries with fragile democratic institutions, before plateauing. Since 2016, at least 300 riots occur every year.
Reasons for protests around the world
- Protests peaked globally in 2016, as unrest continued to escalate in many countries but violent demonstrations fell off. Teachers, parents, labourers and municipal workers protested in India,which had nearly 150 different demonstrations.
- Proposed changes to France’s labour lawsbrought demonstrations and a no confidence vote for then-President François Hollande’s government.
- Brazilians protested government corruption, calling for the impeachment of then-President Dilma Rousseff.
- The United States arrested more than 1,000 people in the nation’s capital protesting against police violence, gun violence, and environmental issues.
-
https://www.vox.com/recode/202…ts-elections-wins-strikes
Ist natürlich immernoch extrem niedrig alles. Aber wer weiß. Gerade für die gebeutelten US Arbeiter könnten Gewerkschaften immer attraktiver werden. Jedenfalls besser als nix.
-
https://www1.wdr.de/radio/wdr5…pinoza-philosoph-100.html
ZitatZitat24. November 1632 - Der Philosoph Baruch de Spinoza wird geboren
Gott ist keine Person, sondern die gesamte Realität - mit dieser Auffassung bringt der Philosoph Spinoza seine jüdische Gemeinde und die katholische Kirche in Rage. Er wird wegen seiner Religionskritik als Atheist bekämpft.
"Alles ist Gott", sagt der niederländische Philosoph Baruch de Spinoza. "In jedem Gedanken, jedem Wort und jeder Emotion, in den ganz gewöhnlichen Dingen wird das eigentliche Wunder gesehen, was wir Gott nennen." Mit dieser pantheistischen Idee widerspricht er diametral der dualistischen Lehre, die im 17. Jahrhundert herrscht: hier die Welt, dort Gott.
Damit schafft sich Spinoza mächtige Gegner. 1656 exkommuniziert die jüdische Gemeinde in Amsterdam den 32-Jährigen. Weil er sich keiner anderen Religion anschließt, wird er zu einem der ersten säkularen Juden. Auch die katholische Kirche ist nicht gut auf ihn zu sprechen. Sie setzt später seine Werke auf den Index und erklärt den Philosophen zu einem gefährlichen Atheisten.
Frei und selbstständig denken
Für Aufregung sorgt auch Spinozas Menschenbild, bei dem die vernunftgeleitete Maximierung der Lebenslust im Mittelpunkt steht. Er ist überzeugt, dass das Streben des Einzelnen nach Glück und Frieden zentral ist für das menschliche Leben. Um herauszufinden, worin das Glück liegen kann, ist es aus seiner Sicht notwendig zu erkennen, was die Welt ausmacht und welche Rolle der Mensch darin spielt.
Um das eigene Handeln aus Einsicht zu gestalten, müssen die Menschen frei und selbstständig denken können. Das zu ermöglichen, ist nach Spinoza die Aufgabe des Staates. Dessen Zweck sei es nicht, aus vernünftigen Wesen Tiere oder Automaten zu machen. "Der Zweck des Staates ist in Wahrheit die Freiheit." Spinoza plädiert deshalb neben Presse- und Meinungsfreiheit auch für die Demokratie als Staatsform.
Bedroht und zurückgezogen
Spinoza wird am 24. November 1632 als Bento de Espinosa in Amsterdam geboren. Er stammt aus einer portugiesisch-jüdischen Familie, die Ende des 16. Jahrhunderts vor der spanischen Inquisition in die Niederlande geflohen ist. Sein Vater handelt mit Kaffee und Südfrüchten. Nach dessen Tod übernimmt Baruch de Spinoza 1654 die Firma. Als er jedoch zwei Jahre später aus der jüdischen Gemeinde ausgeschlossen wird, darf er nicht weiter im Familienbetrieb arbeiten.
Seinen Lebensunterhalt verdient er deshalb zurückgezogen mit dem Schleifen von Linsen für Mikroskope und Ferngläser. Aufgrund von Morddrohungen wechselt er oft seinen Wohnort. Er konzentriert sich auf das Schreiben seines Hauptwerks "Die Ethik", an dem er von 1662 bis 1675 arbeitet. Seine religionskritischen Schriften können jedoch auch in den liberalen Niederlanden nicht zu seinen Lebzeiten veröffentlicht werden.
Prominente Anhänger in Deutschland
Spinoza stirbt am 21. Februar 1677 mit 44 Jahren in Den Haag und wird auf einem christlichen Friedhof beerdigt. Erst danach können seine Bücher ihre Wirkung entfalten. Sie bahnen der europäischen Aufklärung und Bibelkritik schon früh den Weg.
Aber erst rund 100 Jahre später finden seine Theorien auch in Deutschland Anhänger. Darunter sind Lessing, Goethe, Herder und Novalis. Der Bannfluch von 1656 gegen Spinoza besteht jedoch bis heute - trotz vieler Versuche, die Amsterdamer Synagoge zu einer Aufhebung zu bewegen.
-
Gibt grade leichte Unzufriedenheit einiger Foxconn Arbeiter
Jetzt mitmachen!
Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!