Die Serie zum Krieg: Arte streamt die Zelensky-Serie
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Mal was anderes - ohne Krieg:
(Medienkompetenzhinweis: Es empfiehlt sich, den ganzen langen Artikel zu lesen und nicht bloß das Zitat)
Die zwei Gesichter des Konservatismus
Der Konservatismus ist im Umbruch. Ihm steht eine Phase der Ungewissheit bevor.
[...] Zwar gibt es keine Identität zwischen patriarchalen, völkischen oder sozialdarwinistischen Ideologien und der (struktur-)konservativen Weltauffassung. Aber es ist keineswegs zufällig, wenn beide immer wieder als ziemlich beste Freunde oder zumindest direkte Nachbarn auftreten. Das hat ganz wesentlich zu tun mit einem Aspekt moderner Gesellschaften, der den Konservatismus immer wieder herausfordert – nämlich dem Kapitalismus.
Wie beschrieben wirkt Politik vor allem dann strukturkonservativ, wenn sie möglichst breite Bevölkerungskreise zu Nutznießerinnen von Institutionen macht. Im Umkehrschluss aktivieren dann Versuche, eben diese Institutionen zu reformieren oder verändern, eine starke Gegenwehr.
Strukturkonservativer Reformopposition wird ein großes Stück Organisationsarbeit abgenommen, weil sie über ihren Nutzen an der Institution verbunden sind, und noch mehr, wenn diese Vorteile in ihre Lebensplanung eingegangen sind und sie die maßgeblichen Investitionen in ihren sozialen Status darum herum organisiert haben.
Linke Versuche zur Reform mit dem Ziel, ungleiche Verteilung von Ressourcen und Chancen abzubauen, die mit diesen Institutionen zusammenhängen, beschwören dann regelmäßig einen Volkssturm herauf von Leuten, die andernfalls nie politisch in Erscheinung treten. Sie entwickeln oft auch ohne jegliche Inspiration rechter Ideologen einen spontanen Konservatismus des Alltagsverstandes, der den Angriff auf ihren Besitzstand als ›ideologisch‹, die eigene Position aber als das Normalste der Welt versteht. Weil die Nutznießer:innen der angekündigten Veränderungen oft nicht im selben Umfang oder gar nicht mobilisierbar sind, erleben wir allzu oft das Scheitern der fortschrittlichen Reform.
So oder ähnlich jedenfalls geschehen bei nahezu jeder angekündigten Reform des gegliederten Schulsystems, Durchsetzung schulischer Inklusion, bei der Abschaffung des Ehegattensplittings oder bei Versuchen, Geflüchteten-Unterkünfte in besserverdienenden Nachbarschaften anzusiedeln.
Die vorgeblich ideologiefreie Sprache der Gegenwehr verrät allerdings auch die inneren Triebkräfte der strukturkonservativen Mobilisierung. Weit davon entfernt, Demut, Mitgefühl, Vorsicht oder eine Tugend der Selbstbeschränkung zu aktivieren, beschwört der konservative Instinkt hier Ängste (vor den Fremden, den Kriminellen), ein rigides Anspruchs- und Statusdenken (»in ein- und dieselbe Schulklasse mit DENEN? Nicht mit MEINEM Kind!«) sowie eine ganz schnöde Kalkulation (man schätzt den drohenden Wertverfall des Wohneigentums, des Bildungstitels usw.).
Wie entschieden man die Steuervorteile durchrechnet hat selten damit zu tun, wie liebeserfüllt die bürgerliche Ehe zu diesem Zeitpunkt noch ist. Diese wenig appetitlichen Gefühlsregungen, nicht die hehren Worte eines Edmund Burke, Russell Kirk oder James Q. Wilson sind das ehrlichste, weil spontane Kennzeichen für den Konservatismus des Alltagsverstandes.
Die konservative Reaktion bremst nicht nur eine Politik zum Abbau sozialer Ungleichheiten, sie vermindert auch die Problemlösungsfähigkeit der Politik insgesamt. Die Dynamik kapitalistischen Produktionsweise erzeugt unentwegt Probleme, die Konservativen eigentlich Schweißperlen auf die Stirn treiben müssten. »Alle festen eingerosteten Verhältnisse mit ihrem Gefolge von altehrwürdigen Vorstellungen und Anschauungen werden aufgelöst, alle neugebildeten veralten, ehe sie verknöchern können. Alles Ständische und Stehende verdampft, alles Heilige wird entweiht«, fassten Marx und Engels im Kommunistischen Manifest die anti-konservative Tendenz des Kapitalismus zusammen. Nicht zuletzt wegen der strukturkonservativen Kräfte lassen sich die kapitalistisch erzeugten Gegensätze, Abstiege und Ausschlüsse aber nicht beheben, sondern oft nur repressiv befrieden. Aber auch die repressive Ruhigstellung wird irgendwann teuer: auf Standortschließungen, Deindustrialisierung, ›Entlassungsproduktivität‹, Massenarbeitslosigkeit, abgehängte Regionen und ›Problemviertel‹ folgen höhere Sozialversicherungsbeiträge, Kriminalität, Sachbeschädigung, Gewalt. Diese Zustände rufen irgendwann auch konservative Mahner auf den Plan, spätestens dann, wenn sie auf dem Schirm der materiell halbwegs gesicherten und sich selbst für unideologische Leistungsträger haltenden Klientelgruppen auftauchen. [...]
Wobei... Wenn ich es mir recht überlege hat das indirekt auch schon wieder was mit dem Krieg zu tun. Wenn man sich die öffentlichen Reaktionen der - mit wenigen Ausnahmen am rechten und linken Rand - über die politischen Lager hinweg versammelten deutschen Intelligenzia anguckt - den Hurrapatriotismus, die Heldenverehrung und den neu erweckten Militarismus im Bundestag, die grassierende Russophobie und den Übereifer, mit dem sich nicht nur PolitikerInnen sondern auch private Unternehmen im Wettbewerb um die härtesten Sanktionen und Boykotte aller Zeiten gegen alles was Russisch spricht oder aus Russland kommt überbieten, und die ohne Unterschied zwischen Putins Machtapparat und der von ihm zunehmend politisch entmündigten Bevölkerung als Gerechte Sache für den Erhalt unserer Werte voran getrieben werden -, dann könnte man auch konstatieren, dass der Wertkonservatismus in UnserLand keine Parteien mehr kennt,sondern nur noch deutsche WertepatriotInnen.
Aber womöglich war das auch schon immer so und es fällt dem ratlos daneben stehenden linken Affen jetzt nur mal wieder besonders unangenehm auf...
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Feindsender jetzt verboten:
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Interview bei Marianne Williamson über die "Property Rights Absolutism" Ideology die heute die USA beherrscht mit Prof. Nancy MacLean Autor von "Democracy in Chains”.
Property Rights Absolutism = Eigentumsrechte sind wichtiger als Klimaschutz, Demokratie oder das Überleben der Menschheit.
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Der Gast bezeichnet sich zumindest selbst als Sozialisten, was jetzt für Amerikaner erstmal noch nix bedeuten muss, bringt in dem Gespräch zB aber einen Punkt an, der hier manchen das Herz aufgehen lassen sollte. Er ist dafür, dass die Arbeiter selbst die Eigentümer der Unternehmen in welchen sie arbeiten sein sollen. Fand es insgesamt mal ganz schön eine stärker Linke und vor allem auch etwas antikapitalistische Stimme bei good old Joe zu hören, leider hat er dann seine sonst so pro kapitalistischen Ansichten irgendwie nicht so wirklich dagegen gehalten, aber vllt hat er die Brücken zu seinen Widersprüchen da nicht gefunden.
Wo dann noch Köpfe explodieren müssten ist dann wenns ums canceln geht.
Aber vllt kennt ihr den Gast ja eh schon und könnt mich direkt aufklären, dass er eigentlich aus Gründen doch nicht links oder warum auch immer unglaubwürdig oder einfach nur doof ist?
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Aber vllt kennt ihr den Gast ja eh schon und könnt mich direkt aufklären, dass er eigentlich aus Gründen doch nicht links oder warum auch immer unglaubwürdig oder einfach nur doof ist?
Ich schätze Ben Burgis schon lange und er ist ein eher marxistisch orientierter, allerdings nicht super radikaler linker, dessen Einschätzung zur "cancel culture" in den USA ich absolut teile. Aber das Buch das er darüber geschrieben hat ist halt zum einen vor allem eine Kritik eines linken an anderen linken, bzw. an Leuten die man eher als progressive neoliberals bezeichnen müsste, und keine Beschreibung der gesamten Gesellschaft und zum anderen nicht eins zu eins auf deutsche Verhältnisse übertragbar.
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Feindsender jetzt verboten:
Eine Zensur findet statt. Die Vorarbeit für die Akzeptanz diese Maßnahme wurde in den letzten Jahren geleistet. Die Webseite von RT ist aus Deutschland nur noch über Umwege erreichbar.
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Feindsender jetzt verboten:
Schön war unser Artikel 5 im Grundgesetz, aber wenn die EU das sagt...
Nächster Halt Befehlsnotstand.
Schön wäre es jetzt wenn man ein Verfassungsgericht hätte das sich nicht willenlos der EU unterwirft und jemanden der das Kreuz hat zu klagen...
Vermutlich wird man die AfD wieder Retter des GGs spielen lassen, schade eigentlich.
Schick mer die Zensursula nach Europa, kann se nix mehr kaputt machen...
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Schön wäre es jetzt wenn man ein Verfassungsgericht hätte das sich nicht willenlos der EU unterwirft und jemanden der das Kreuz hat zu klagen...
Erwarte nicht zu viel, denn diesmal geht es nicht um Eurobonds, sondern um unsere heiligen Werte. Ehrlicherweise muss man dem EuGH durchaus noch Anerkennung zollen, die unser BVerfG aktuell munter verspielt.
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Noch ein bisschen härtere Sanktionen und die Bevölkerung putscht die Taliban bestimmt weg.
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Ich schätze Ben Burgis schon lange und er ist ein eher marxistisch orientierter, allerdings nicht super radikaler linker, dessen Einschätzung zur "cancel culture" in den USA ich absolut teile. Aber das Buch das er darüber geschrieben hat ist halt zum einen vor allem eine Kritik eines linken an anderen linken, bzw. an Leuten die man eher als progressive neoliberals bezeichnen müsste, und keine Beschreibung der gesamten Gesellschaft und zum anderen nicht eins zu eins auf deutsche Verhältnisse übertragbar.
Danke für deine kurze Einschätzung bzw Beschreibung deiner Meinung zu dem. Ich kannte den tatsächlich noch nicht, fand aber dass er ganz gute Punkte gemacht hat.
Das Buch von ihm habe ich nicht gelesen, daher kann ich dazu nichts sagen, was über das was im Gespräch angesprochen wurde hinaus geht.
Ich fand die Punkte die im Gespräch gemacht wurden durchaus auch in großen Teilen auf uns hier übertragbar. Vielleicht nicht in der Absolutheit, aber definitiv in der Tendenz und vor allem in der Ableitung daraus. Und wenns nur ein, soweit sollte mans nich kommen lassen, sofern es sich noch verhindern lassen sollte, ist.
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Die Gutverdienerpauschale wird erhöht
Gern wird die Krankenschwester bemüht, wenn ein Steuerprivileg wie die Entfernungspauschale gerechtfertigt werden soll. Das ist Augenwischerei. Denn die Gewinner der Pauschale sind vor allem die Gutverdienenden, zulasten aller und der Umwelt.
[...] Zwei Beispiele: Der IT-Spezialist L. mit einem Jahresverdienst von 85.000 Euro fährt 220 Tage im Jahr zu seinem 25 Kilometer entfernten Arbeitsplatz. In seiner Steuerklärung kann er daher über 1.000 Euro Werbepauschale hinaus 1.705 Euro angeben, die dann vom zu versteuernden Einkommen abgezogen werden. Er muss 716 Euro weniger Steuern zahlen.
Die Krankenschwester S., die 35.000 Euro verdient, ist an ebenso vielen Tagen mit der gleichen Kilometerleistung unterwegs. Sie kann jedoch nur 540 Euro Steuern sparen. Der Vergleich bringt es auf den Punkt: Wer hohe Steuern zahlt, profitiert. Wer wenig oder keine Steuern zahlt, hat wenig oder nichts von der Entfernungspauschale.
Im Gegenteil, jede Erhöhung der Entfernungspauschale vergrößert den Unterschied zwischen Gut- und Wenigverdienenden.
Diese Förderung der (oberen) Mittelschicht ist eine seit Jahrzehnten erfolgreich betriebene Klientelpolitik. Gutverdiener haben Steuergeschenke für Gutverdiener durchgesetzt. Mit der Folge übrigens, dass Jahr für Jahr mehr als fünf Milliarden Euro im Staatshaushalt fehlen.
Politik für die eigene Klientel ist legitim, Interessenpolitik ist auch das Kerngeschäft von Gewerkschaften. Doch eine Gutverdienerpauschale sollte dann auch so genannt werden. Dann könnten wir offen darüber diskutieren, ob wir alle eine Pauschale für Gutverdienende übernehmen wollen und damit im Zweifel mithelfen, dass sich die Begünstigten ein größeres Auto leisten oder achselzuckend den Bonus als Trinkgeld für sich verbuchen.[...]
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Der Gast bezeichnet sich zumindest selbst als Sozialisten, was jetzt für Amerikaner erstmal noch nix bedeuten muss, bringt in dem Gespräch zB aber einen Punkt an, der hier manchen das Herz aufgehen lassen sollte. Er ist dafür, dass die Arbeiter selbst die Eigentümer der Unternehmen in welchen sie arbeiten sein sollen. Fand es insgesamt mal ganz schön eine stärker Linke und vor allem auch etwas antikapitalistische Stimme bei good old Joe zu hören, leider hat er dann seine sonst so pro kapitalistischen Ansichten irgendwie nicht so wirklich dagegen gehalten, aber vllt hat er die Brücken zu seinen Widersprüchen da nicht gefunden.
Wo dann noch Köpfe explodieren müssten ist dann wenns ums canceln geht.
Aber vllt kennt ihr den Gast ja eh schon und könnt mich direkt aufklären, dass er eigentlich aus Gründen doch nicht links oder warum auch immer unglaubwürdig oder einfach nur doof ist?
Hab nicht den Podcast gehört, aber man muss darauf achten, dass man nicht nur fordert, dass die Arbeiter die Eigentümer sein sollen, sondern dass sie das Unternehmen auch selbst verwalten sollen auf demokratische Weise. Wirtdschaftsdemokratie.
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Mentale Mobilmachung
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*Böhmermann*
Da war ich nach 10 Minuten raus ...
Übrigens wie Welke, alle wichtigen Talkingpoints untergebracht ... der Druck erhöht sich wenn man mal eine abweichende Meinung relativiert und dann die Kündigung kommt.
Young Schumis Kollege wurde gefeuert weil er Russe war ... gut durchdacht.
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Scobel hat auch ein Video zur Krise gemacht. An sich finde ich seine Sachen ganz gut, aber das hab ich nur bis zur Hälfte durchgehalten. Achtsamkeits-Scheiße.
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Hat sich rumgesprochen ...
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Einige Leute reden ja immer davon, wie die Automatisierung unsere Jobs verschwinden lässt. Ich hab eine bessere Idee. Anstatt den ganzen Arbeitsplatz zu automatisieren und die Profite beim Chef zu lassen, kann man auch einfach den Chef wegautomatisieren bzw. allgemeiner das Management.
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