Interessante Sendungen und Links



  • Man wusste ja 4 Tage vorher das es sehr heftig wird . okay, in einem Dorf in dem seit 100 Jahren nichts passiert ist würde ich deswegen auch nicht präventiv anfangen alles zu sichern. Die Talsperren hätte man vorher schon runterregeln können...

  • Offensichtlich ist die Politik dafür verantwortlich. Es ist ja nicht erst seit letzter Woche bekannt, dass extreme Hochwasser durch den Kimawandel auftreten können. Wissenschaftler warnen seit Jahren, dass bessere Vorbereitung auf den Klimawandel notwendig ist.


    Die Politik hat darauf in keinster Weise reagiert. Hochwasserschutz richtet sich immernoch nicht nach zukünftigen, sondern immer nur nach vergangenen Hochwasser-Höchstständen. Das gleiche gilt für Trockenheit, Schneefall, Hitze usw.


    Die CD/SU und die SPD haben effektiv den Klimawandel geleugnet und zwar für Jahrzehnte und tun es zum Teil immer noch.

  • Wenn man vorher weiß es kommt die Regenmenge eines Monats in 24 Stunden, sogar ziemlich genau die Gegend auf dem Radarbild erkennt - dann nutzt es nichts eine Unwetterwarnung rauszugeben (die von den meisten Bürger NIEMAND mitbekommt). Dann muss man die 36/48 Stunden Vorlauf nutzen und ein ZDF/ARD-Brennpunkt senden und ganz deutlich sagen "es könnte sehr schlimm werden und wir geben folgende Tipps: ..."


    Es ist bitter das so genau vorher zu wissen und die Menschen erst hektisch werden wenn die Katastrophe da steht. So als würde man nicht 3 Tage vorher vor einem US-Tornado warnen und evakuieren, Häuser/Geschäfte sichern, niemand mehr auf die Straße außer Rettungskräfte ... statt dessen nicht warnt und jedem sich selbst überraschen lassen.





  • Das ist das Problem mit der Ungewissheit.

    Wenn dann nämlich mal da wo was unternommen wird doch nix passiert oder das was passiert garnicht als so schlimm/dramatisch erscheint, dann hat der welcher da gravierende Maßnahmen eingeläutet hat mal so richtig nen Problem. Der wird dann von allen Seiten und über Wochen so richtig nieder gemacht, verliert mindestens den Posten und muss zumindest mal noch Schadensersatzforderungen abwehren. Der Gefahr will sich kaum einer ohne entsprechende Gewissheit oder Sicherheit aussetzen. So gesehen also durchaus auch nen systemischer Fehler.

  • Das wäre richtig, wenn wir nicht schon diverse sog. Jahrhundertfluten gehabt hätten.

    Das Alpenhochwasser 2005, das Elbhochwasser 2006, das Oderhochwasser 2010.

    Alles sog. "Jahrhunderthochwasser".


    Aber wahrscheinlich muss wohl jeder Fluss mal überlaufen bevor irgenwas getan wird.

  • Das wäre richtig, wenn wir nicht schon diverse sog. Jahrhundertfluten gehabt hätten.

    Das Alpenhochwasser 2005, das Elbhochwasser 2006, das Oderhochwasser 2010.

    Alles sog. "Jahrhunderthochwasser".


    Aber wahrscheinlich muss wohl jeder Fluss mal überlaufen bevor irgenwas getan wird.

    Absolut. Ich meine da ganz konkret lokale Ungewissheit. Wenn an einem gewissen Ort was noch nicht passiert ist und du ne Maßnahme veranlasst, welche über das bisher geschehene Maximum hinausgeht und nicht von anderer Stelle explizit die hinreichend sichere Gefahr für das Eintreten eines über das bisherige Maximum hinausgehenden Ereignisses geäußert und bestätigt wurde, dann hast du nen riesen Problem, wenn es doch nicht eintritt. Auf der anderen Seite bist du aber relativ (eher fast absolut) save, wenn du das vorgeschriebene Nötigste tust, egal was hinterher passiert. Und genau das der systemische Fehler.

  • Absolut. Ich meine da ganz konkret lokale Ungewissheit. Wenn an einem gewissen Ort was noch nicht passiert ist und du ne Maßnahme veranlasst, welche über das bisher geschehene Maximum hinausgeht und nicht von anderer Stelle explizit die hinreichend sichere Gefahr für das Eintreten eines über das bisherige Maximum hinausgehenden Ereignisses geäußert und bestätigt wurde, dann hast du nen riesen Problem, wenn es doch nicht eintritt. Auf der anderen Seite bist du aber relativ (eher fast absolut) save, wenn du das vorgeschriebene Nötigste tust, egal was hinterher passiert. Und genau das der systemische Fehler.

    Es bleibt politisches Totalversagen.

  • Das wäre richtig, wenn wir nicht schon diverse sog. Jahrhundertfluten gehabt hätten.

    Das Alpenhochwasser 2005, das Elbhochwasser 2006, das Oderhochwasser 2010.

    Alles sog. "Jahrhunderthochwasser".


    Aber wahrscheinlich muss wohl jeder Fluss mal überlaufen bevor irgenwas getan wird.

    Bei "Jahrhunderthochwasser" ist in dem Kontext nicht Hochwasser des Jahrhunderts als absolutes "was schlimmeres kommt nicht mehr" gemeint. Es gibt amtliche Karten in denen HQ100 Gebiete ausgewiesen werden, bedeutet an sich, dass die mit 1% Wahrscheinlichkeit in einem Jahr von Hochwasser erwischt werden. Das wird dann eben in Jahrhunderthochwasser umgerechnet.

    Solche Gebiete sollten generell nicht bebaut werden.

  • Bei "Jahrhunderthochwasser" ist in dem Kontext nicht Hochwasser des Jahrhunderts als absolutes "was schlimmeres kommt nicht mehr" gemeint.

    Sondern? Aber mindestens doch ein Hochwasser, was es vorher so nicht gegeben hat. Zumindest in dem Jahrhundert.

  • Ich weiß nicht in welchen Nachrichten es kam, in Asien hat man nach X von diesen Hochwassern die Erfahrung gemacht bei hoher Wahrscheinlichkeit einer bevorstehenden Katastrophe alle Menschen in der Region per SMS zu warnen, unabhängig von Apps/OS. Hoffen wir mal man wird hinterher schlauer sein....


    Letztlich muss man sagen niemand ist sicher, die niedrig gelegenen Gebiete werden eben gerne Wasser abbekommen und in hochgelegenen Dörfern kann ein Berghang abrutschen.

  • Ich meinte ganz allgemein solche Aussagen der Wissenschaft:


    Zitat

    "Das Hochwassermanagement muss sich an diese neuen Realitäten anpassen, sonst werden die jährlichen Hochwasserschäden noch schneller steigen als bisher" Günter Blöschl von der Technischen Universität Wien.


    Die Studie dazu ist in der "Nature" erschienen. Link


    Zitat

    „Aus unseren bisherigen Forschungen wussten wir bereits, wie der Klimawandel die Hochwässer Europas in den letzten 50 Jahren beeinflusst hat“, sagt Alberto Viglione, vom Politecnico di Torino, einer der Hauptautoren der Publikation. „Für Zukunftsprognosen ist es aber auch wichtig zu verstehen, ob es sich um eine völlig neue Situation handelt oder ob es bloß eine Wiederholung etwas bereits Dagewesenen ist. Um das zu beurteilen, reichte die Datenlage bisher nicht aus. Wir haben das ausführlich untersucht und können nun klar sagen: Ja, die Hochwässer unterscheiden sich derzeit markant von denen der letzten Jahrhunderte.“

  • Ich weiß nicht in welchen Nachrichten es kam, in Asien hat man nach X von diesen Hochwassern die Erfahrung gemacht bei hoher Wahrscheinlichkeit einer bevorstehenden Katastrophe alle Menschen in der Region per SMS zu warnen, unabhängig von Apps/OS. Hoffen wir mal man wird hinterher schlauer sein....


    Letztlich muss man sagen niemand ist sicher, die niedrig gelegenen Gebiete werden eben gerne Wasser abbekommen und in hochgelegenen Dörfern kann ein Berghang abrutschen.

    Kurze persönliche Anekdote, da ich länger in Süchina/Hongkong verweilt hab. Von Sommer bis Frühjahr ist dort Taifunsaison. D.h. mehrtägiger Starkregen, teils mit Überflutungen, sowie Sturmböen. Die Systeme in China und Hongkong unterscheiden sich in ihrer Abstufung, deswegen bleib ich mal bei dem Hongkonger System. Zu diesem gibt es auch einen kurzen WIki-Artikel:


    https://de.wikipedia.org/wiki/…rmwarnsignale_in_Hongkong


    Für alle Lesefaule: Ein System bestehend aus 6 Stufen und ab Stufe Nummer 3 wird der Schulunterricht beendet, Geschäfte und Behörden schließen, Arbeitnehmer müssen ihren Arbeitsplatz verlassen. Man ist mittlerweile so geschult drin, dass es sogar Vorwarnungen gibt, damit die Nutzung des ÖPNVs entzerrt wird, und nicht alle Leute plötzlich Bus und Bahn verstopfen auf dem Weg nach Hause. Auf höhreren Stufen wird später der ÖPNV und Schiffsverkehr innerhalb von 3 Stunden (?) eingestellt, wenns zu gefährlich wird rauszugehen.


    Das gute an der Informationspolitik dort war, dass man es einfach nicht übersehen konnte. Die aktuell geltenden Warnstufen waren gesetzlich bindend. Arbeitgeber sind per Gesetz verpflichtet ihre Mitarbeiter:innen nach Hause zu schicken! Schulen müssen den Unterricht beenden! Die Warnungen waren in Warntafeln in Einkaufszentren, über die Anzeigen in Bussen und U-Bahnen zu sehen. Die Fernsehanstalten haben ihr Sendebild verkleinert und einen Ticker eingeblendet. Es gab automatische SMS mit regelmäßigen Updates. Selbst der größte Holzkopf wusste am Ende Bescheid und hat sich einigermaßen vernünftig verhalten. Ich bin fest überzeugt, dass durch diese stringente und omnipräsente Informationspolitik Tote und Verletzte vermieden werden konnten.


    Da auch im Thread aktuell diskutiert wurde, dass man die Bevölkerung zu stark sensibilisiert, wenn ein Unwetter mal nicht eintrifft und anschließend z.B. Rechts- oder Versicherungsfragen auftreten. Komischerweise waren das nie Fragen, die ich in Hongkong zu hören bekommen habe. Es gilt als allgemeiner Konsens: "Es ist Sommer, es ist Taifunsaison, everything can happen". Und damit waren alle vorbereitet und gehen mit den Umständen ruhig und besonnen um. Kein Würstchenbudenbesitzer wäre auf die Idee gekommen die Stadt auf Umsatzeinbußen zu verklagen. Mit Verlaub, ich finde das ist eine sehr "deutsche" Diskussion.


    Im Kontext, dass jetzt rauskommt, es habe bereits vor 7 Tagen Warnungen gegeben, dass es keinen zentralen Krisenstab gab, stattdessen die Verantwortung auf die Kommunen runterdelegiert wurde, Laschet lieber auf PR-Tour war und Reul im Urlaub: Ich muss an meine Zeit dort zurückdenken und an das, was Christian Drosten 2020 mit Bezug auf die Pandemie gesagt hat: "There is no glory in prevention". Ich hätte tausendmal lieber ein Frühwarnsystem, dass einmal zu viel ausschlägt, die Menschen sich aber zeitgerecht schützen können und dann das Unwetter vielleicht doch abdriftet. Aber im Fall der Fälle schützt man de facto Menschenleben. Das ist es mir tausendmal mehr wert. Punkt!!!


    Von daher würde ich mir wünschen, dass Bund und Länder sich jetzt im akuten Katastrophenschutz bei Unwettern, gerade was die Informationspolitik anbelangt mehr Kompetenz aneignet. Vielleicht bräuchten wir ja auch so eine offizielle mehrstufige Skala, wodurch Menschen informiert weden und woran sich das gesellschaftliche Leben zu orientieren hat. Dazu würde für mich auch gehören, dass man Warnungen in mehreren Sprachen herausgibt. Stellt sich ja gerade raus, dass besonders Leute mit Migrationsbiografie in prekären Wohnverhältnissen mal wieder stärker betroffen waren in Wuppertal, Hagen usw.


    Und zum Schluss eine kuriose Anekdote: Auch die Menschen in Hongkong - die ich sehr schätze - sind nicht perfekt vorbereitet. Aus deutscher Sicht vielleicht recht ulkig für eine Stadt, die sich in den Subtropen befindet, aber es gibt auch Warnstufen für Kälte und sogar Frost. 2016 war es dann soweit: Als die Temperaturen erstmals seit Jahrzehnten wieder 0° erreichten, waren die Menschen schlecht vorbereitet. Selbst Polizei und Feuerwehr konnten höher gelegene Lagen kaum erreichen, hatte selber kaum Winterausrüstung und hatten Schwierigkeiten, irgendwelche Deppen zu retten die mit Sack und Pack in den Hügeln plötzlich rodeln wollten und dann fest saßen. Eine Woche später waren es dann wieder 25 Grad...

  • Spezialisierter Katastrophenschutz ist ein unbeliebtes Thema bei uns, das Großgerät ist teuer und gebraucht wird es noch seltener als die Feuerwehr.


    Beim Vorwarnen beißt es bei uns komplett aus.

    - cell broadcast ist in jeder aktiven Generation des Mobilfunkstandards enthalten, kennt und benutzt bei uns niemand.

    - NINA vom BBK hab ich Anfang Coronaphase vom Handy geworfen, weil jede Änderung der Supermarktöffnungszeiten als Alarmmeldung kam

    - KATWARN hab ich noch, es ist zurückhaltender, allerdings sind die Wetterwarnungen oft daneben. Da war schon oft Sturm und Starkregen angekündigt und es kam ein laues Lüftchen, andererseits war oft genug keine Warnung vorhanden obwohl man draussen sehen konnte dass der Pieper bald geht.

    - Bundesweiter Warntag (diese seit letztem Jahr jährliche Veranstaltung), wobei im ganzen Land Sirenen heulen sollten, fällt diesen September erstmal aus. War wohl zu viel verlangt innerhalb eines Jahres das,was letztes Jahr schon hätte funktionieren sollen, in Stand zu setzen.

  • Das gute an der Informationspolitik dort war, dass man es einfach nicht übersehen konnte. Die aktuell geltenden Warnstufen waren gesetzlich bindend. Arbeitgeber sind per Gesetz verpflichtet ihre Mitarbeiter:innen nach Hause zu schicken! Schulen müssen den Unterricht beenden! Die Warnungen waren in Warntafeln in Einkaufszentren, über die Anzeigen in Bussen und U-Bahnen zu sehen. Die Fernsehanstalten haben ihr Sendebild verkleinert und einen Ticker eingeblendet. Es gab automatische SMS mit regelmäßigen Updates. Selbst der größte Holzkopf wusste am Ende Bescheid und hat sich einigermaßen vernünftig verhalten. Ich bin fest überzeugt, dass durch diese stringente und omnipräsente Informationspolitik Tote und Verletzte vermieden werden konnten.

    :thumbup:


    Unsere Unwetterwarnung ist ja weitgehend unverbindlich, wer nicht selber danach sucht erfährt von den Warnungen meist nichts.

  • Oh Boi, gerade noch über Katastrophenschutz nachgedacht und geschrieben. Jetzt droht das nächste informative Unheil von der verlängerten Regierungsbank:



    Heutige BPK bestimmt ein Must-Watch!

  • Heutige BPK bestimmt ein Must-Watch!

    Frau Herzog ist im BMVI im Neuigkeitenzimmer beschäftigt, kein Wunder dass die zu so kaltem Kaffee wie dwm letzten Bundeswarntag und seiner Folgen nix weiß, geschenkt...

    Aber dass sie zum (nicht) Warnen bei den aktuellen Überflutungen blank ist, Wahnsinn.


    Vielleicht hält der Andi immer ein Sprecheryxens eine Woche am Stück im Keller ohne Kontakt zur Aussenwelt für den Fall dass jemand gebraucht wird dieras glaubhaft völlige Unwissenheit geben kann.

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!