Interessante Sendungen und Links

  • argh. dieser finanzplaner. jeden morgen radel ich an einer niederlassung von swiss life vorbei. so einer versicherungsvertreter drückerkollonne.

    da stehen immer die gleichen typen in gruppen vor der tür. jung, gegelte haare, blauer anzug, braune schuhe, audibmw firmenwagen. nie älter als 30 jahre.


    ich hab die hoffnung, dass denen irgendwann die sinnlosigkeit ihrer beschäftigung bewusst wird und sie dann noch zu was ordentlichem umschulen.

  • Komisch. Unter den "KapitalistInnen" waren gar keine alten Leute...

    ich hab die hoffnung, dass denen irgendwann die sinnlosigkeit ihrer beschäftigung bewusst wird und sie dann noch zu was ordentlichem umschulen.

    Manchmal habe ich das Gefühl, dass diese Spezies an jungen Leuten - also dieser neoklassiche BWL-Justus - seltener wird. Das spielt aber keine Rolle, da man ja richtigerweise sieht, dass auch die anderen Studiengänge vollkommen auf "Markt" ausgelegt sind und die Denkweise dort allenfalls reformiert wird. Schön und gut. Ich dachte, man beschwert sich eher, dass dort 6 (+1 Moderator) Akademiker sind, die das Thema diskutieren. D.h. am Ende sind es im Zweifel die Gewinner im Kapitalismus, die darüber entscheiden, ob er abgeschafft wird, oder nicht.


    NIchtsdestotrotz, von solchen Sendungen mit diesem Themenvorstoß darf es ruhig mehr geben.

  • Manchmal habe ich das Gefühl, dass diese Spezies an jungen Leuten - also dieser neoklassiche BWL-Justus - seltener wird.

    Das mag schon sein. Aber dafür gibt's ja auch noch jede Menge Startup-Hipster, Einhornzüchter, und solche, die es gerne wären. Die laufen zwar nicht im Anzug rum, glauben aber trotzdem, dass nur der Kapitalismus und sein Marktplatz der Ideen ihnen die Freiheit gibt, sich größtmöglich zu entfalten und sich selbst zu SpitzenleistungsträgerInnen hoch zu optimieren.

  • Marco Bülows Kampf gegen Lobbyismus »Wir haben keine echte Demokratie mehr«

    Marco Bülow sitzt für Die Partei im Bundestag. Er sagt: Das parlamentarische System ist gefährlich verkrustet, Abgeordnete handeln nicht mehr frei nach ihrem Gewissen. Wie will er das ändern?

  • Ich höre ihm gerade im Stream zu und er hat noch einmal seinen Verdacht bezüglich der Maskendeal-Parteispenden-These eines gewissen konservativen Unionskreisen bekräftigt und angekündigt, dass da in Kürze sich noch einige Leute in Österreich und Deutschland warm anziehen können.


    Die Zerstörung der Union durch De Masi? Ayyy, me gusta mucho!

  • also wenn er noch die union erledigt bevor er abtritt oder auch nur einen von diesen ganzen korrupten stümpern an der spitze, dann darf er von mir aus auch gerne mit seinem pferd in den schönsten sonnenuntergang reiten, den die welt je gesehen hat. von mir aus auch in südafrika

  • Nene, er sprach konkret von einem bestimmten Kreis gewisser konservativer Unionspolitiker, der immer wieder auftaucht, wenn es pikant wird. Und er wies darauf hin, dass es da parteiintern natürlich auch Gerangel gibt. Der Kohl hatte ja auch nur durch seine schwarzen Kassen Zugriff bis auf die Ortsverbände.


    Die Union als ganzes, so viel Hoffnung würde ich mir nicht machen. Aber wenn da was kommt, das hängen bleibt, umso besser.

  • Eine Kampfansage an die Jugend Europas

    Wohlstandspartei - Das Wahlprogramm der Union ist keines für „das Volk“, sondern verteidigt das Vermögen der Alten


    [...] Der Trend, durch den sich die Zahl der Millionäre während der Amtszeit von Angela Merkel in Deutschland verdoppelt hat, wurde im Corona-Jahr nicht unterbrochen – im Gegenteil. Zugleich übersteigen Mietverträge in den urbanen Ballungszentren, die überwiegend von jungen Menschen unterschrieben werden, inzwischen das Zumutbare. In Städten wie Frankfurt am Main gehen im Schnitt mehr als 40 Prozent des verfügbaren Einkommens fürs Wohnen drauf. Dazu sagt das CDU-Programm: nichts. Der Mietendeckel sei ein „rechtlich fragwürdiger und ungeeigneter Eingriff“ in den Markt, schreibt die Partei. Dass das Bundesverfassungsgericht den Berliner Mietendeckel nur wegen Zuständigkeitsfragen kippte, spart sie aus.

    Doch beim Wohnen gilt dasselbe wie schon beim Arbeiten: Die jungen Menschen, auf dem Weg zum ersten Job und zur Familiengründung, machen die urbanen Zentren und Unternehmen attraktiv. Die dadurch bewirkten Wertsteigerungen gehen aber weiterhin als Rendite an die zumeist älteren Eigentümer und Vermieter. Denen will die CDU diese aber nicht wieder abknöpfen, denn: „Wir lehnen eine Wiedereinführung der Vermögenssteuer ab.“

    Auf drei Billionen Euro beziffern Forscher um den Wirtschaftswissenschaftler Moritz Schularick den Wertzuwachs allein durch Immobilien in Deutschland seit 2011. Das ist im Kern ein gigantisches Umverteilungsprojekt von Arm zu Reich, von Jung zu Alt, welches die CDU mit ihrem aktuellen Wahlprogramm fortschreibt.

    Die hier über Arbeits- und Mietverträge Benachteiligten sind die jüngeren Menschen in Deutschland. [...]

    So richtig und wichtig die Analyse des Zusammenhanges zwischen steigenden Mieten und dem Eigentümerlobbyismus der €dU (und der fdP) auch ist. Schulz schafft es trotzdem, hier weiter den gefühlten Generationenkrieg anzufachen, der genau die Spaltung vorantreibt, die dazu führt, dass ein wirtschaftspopulistischer Karnevalsvereinspräsident wahrscheinlich demnächst Bundeskanzler werden wird.


    Und dabei blendet er natürlich mal ganz nonchalant aus, dass es gerade in den Innenstädten begehrter Metropolen nicht die jungen StudentInnen und BerufsanfängerInnen sind, die in die zu luxussanierten Eigentumswohnungen umgewandleten Altbauten ziehen und sich dort horrende Mieten, oder Kredittilgungen leisten können, sondern vor allem gutverdiendne Millennials und die Erben der verhassten "Boomer"-Generation.


    Dass unter den durch die rasante Gentrifizierung Verdrängten nicht selten Menschen über 50 mit geringen Einkommen oder niedrigen Renten sind, die dann zugunsten "junger" Eltern Anfang vierzig ihre jahrzehntelangen Wohnungen aufgeben, und in die Plattenbausiedlungen am Stadtrand umziehen müssen, weil das Amt die teuren Mieten nicht bezahlt, lässt er auch mal dezent unter den Tisch fallen.


    Ärgerlich.


    Man könnte fast meinen, der Mann habe demnächst ein Buch über die "Rentnerrepublik" zu verkaufen.

  • So hat jeder sein Thema, Precht hat wieder eine Sendung über verödete Innenstädte gemacht. Ist ja nicht falsch, aber wenn alles den Bach runter geht, dann helfen uns schöne Innenstädte auch nicht weiter...


    Die Innenstädte laufen automatisch wieder wenn Konzerne wie der Einzelhandel Steuern zahlen, ein echtes Existenzminimum gesichert ist (bei dem jemand auch mal neben trockenen Nudeln was anderes kaufen kann) und wenn ein günstiger ÖPN angebunden ist usw. - nur die Innenstädte schöner zu machen hilft niemanden.


    Aus Sicht der CDU-Wähler sind da Leute die oft ein Leben lang hart gearbeitet haben, die Sozialsysteme/Bildung der jungen Geeks am laufen hielten und die heute in den meisten Fällen eher schlecht über die Runden kommen - was will man denen wegnehmen? Außerdem würde ich der CDU zugute halten sie hat weitgehend sozialdemokratische Politik gemacht (und die wenigsten Punkte davon wurden von der SPD in Koalitionsverhandlungen geschrieben), sie haben 2 Armeen abgebaut(und sich bei NATO-Zahlungen bescheiden zurückgehalten) und sind aus der Atomkraft ausgestiegen - ich bin nicht sicher ob Grüne so viele Schritte gemacht hätten.




  • Man könnte fast meinen, der Mann habe demnächst ein Buch über die "Rentnerrepublik" zu verkaufen.

    It's done when it's done!


    Und dabei blendet er natürlich mal ganz nonchalant aus, dass es gerade in den Innenstädten begehrter Metropolen nicht die jungen StudentInnen und BerufsanfängerInnen sind, die in die zu luxussanierten Eigentumswohnungen umgewandleten Altbauten ziehen und sich dort horrende Mieten, oder Kredittilgungen leisten können, sondern vor allem gutverdiendne Millennials und die Erben der verhassten "Boomer"-Generation.

    Sehr, sehr richtig - danke für die Klarstellung. In seiner letzten Folge mit Wolfgang sind sie auch noch die DIskussion des Armutsberichts im Bundestag durchgegangen - da ist ja auch der Sachverhalt aufgekommen, dass es auch den Rentnern gar nicht so besonders toll geht:


    "Die mit Abstand stärkste Zunahme des Armutsrisikos zeigt im längerfristigen Vergleich die Gruppe der Rentner*innen und Pensionär*innen. Unter ihnen wuchs die Armutsquote seit 2006 um 66 Prozent. Aus einer eher geringen wurde mit 17,1 Prozent eine deutlich überdurchschnittliche Armutsquote.

  • Der selbstgerechte Tunnelblick des Herrn Schulz. Es lenkt gut von den eigentlichen Ursachen ab. Aber wenn man sich erstmal einen Sündenbock zurechtgelegt hat, der sich selbst aus der Verantwortung nimmt und gut verfängt, warum nicht darauf beschränken, statt die große Erzählung zu hinterfragen.

    Ganz davon abgesehen, dass die Beschreibung einer statistischen Häufung von Reichtum in bestimmten Altersgruppen allein überhaupt nicht analysiert, welche Mechanismen dazu geführt haben und wie man gerecht damit umgehen kann. Er vermittelt einfach, dass Alter wäre das Kriterium für Macht und Wohstand, als wäre es Altersdiskriminierung statt Zwängen, die sich aus Besitzverhältnissen ergeben.


    Zitat von Sarah Wagenknecht

    Ziemlich gnadenlos attackierte man auch die ältere Generation, die ob ihres Lebensstils als Hauptverursacher ... ausgemacht wurde. ... unabhängig davon, ob es sich um die Erben großer Betriebsvermögen mit Jacht und Privatjet oder um Menschen handelt, die nach einem harten Arbeitsleben einer bescheidenen Rente entgegensehen.

    ....


    ... Abstand zwischen leistungsschwachen und leistungsstarken ... in direkter Abhängigkeit vom Bildungs- und Einkommensniveau des Elternhauses ...

    Erinnert ihr euch an die hitzige Diskussion im alten Forum, als Herr Schuz die Alten in Pfegeheime verfrachten wollte, und behauptete, die Betroffenen würden sich das sogar wünschen. Ziemlich perfide, wenn ihr mich fragt. Da lief vor ein paar Wochen so ein mittelmäßig schlechter Tatort, indem eine wunderbar gespielte Szene mich daran erinnerte. Als die Immobilienfirma eine alte Dama aus ihrer Wohnung gemobbt hatte, und im Schnitt dann ihr Mieten-bedinger sozialer Absturz ins Heim gezeigt wurde.

    Die Erzählung von Herrn Schulz hilft vor allem denjenigen, die mit dem Verdrängungswettbewerb Geld verdienen. Konstruktiv ist daran nichts.

    Hat er in dem Zusammenhang jemals über sozialen Wohnungsbau oder Genossenschaften gesprochen, die ürbigens häufig auch eine soziale Vernetzung der Mieter fördern und altersgerechte Lösungen anbieten?



    Ich würde ja zu gerne die Bewertung der Bücher von Wagenknecht und Baerbock in Gänze hören, aber ich habe mein Abo nach einem Jahr nicht verlängert, aus Gründen. Daher muss ich mir bei der Kurzversion meinen Teil denken.

    Zitat von Neuezwanziger

    Sahra Wagenknechts Buch „Die Selbstgerechten“ knüpft sich die Lifestyle-Linke vor. Stefan, Fan von ihr, ist nicht überzeugt.

    ...

    Die vielen Wortmeldungen zu Annalena Baerbocks Buch „Jetzt“ haben mit dem Inhalt bekanntlich wenig zu tun. Es ist eines der besseren Politikbücher.

  • Neues Material? Die beiden waren ja schon mal auf einer Bühne ...

    Shots fired ;)


    Fleischhauer ist abseits seines pseudointellektuellen Gehabes erstaunlich ehrlich, wenn er seine Arbeitsweise (Aufmerksamkeit um der Aufmerksamkeit willen - also als Verwertungsmodell) und -motivation sehr ehrlich beschreibt. Mehr will er nicht, hält das (in einer sehr auf die Wortbedeutung heruntergebrochenen Auslegung) aber tatsächlich für Journalismus.


    Da würde mich tatsächlich aus linguistischer Sicht mal interessieren, ob die Bevölkerung die Bunte/Neue Post/Fleischhauer usw. für Journalismus hält.

    Klar wird da regelmäßig publiziert, von daher passt es, aber verbindet der "Normalmensch" mit Journalismus nicht doch eher etwas mehr (und da wäre man dann sehr schnell beim Thema der Diskussion)?

  • Nicht dass es eine große Überraschung wäre, aber...

    Studie zu Nebeneinkünften - Parlamentarier stocken auf: Union ganz vorn

    Die Nebeneinkünfte von Bundestagsabgeordneten sind einer Studie zufolge in dieser Wahlperiode stark gestiegen. Der Löwenanteil entfällt auf Abgeordnete von Union und FDP.



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